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Tactive
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Post Sat, 21.Jan.06, 19:21      Angst vor beruflichen Konsequenzen Reply with quoteBack to top

Hallo,
ich weiss nicht so ganz wie ich meine Situation hier schreiben soll in die mich durch meine Dummheit gebracht habe. Wir haben bei uns in der Firma eine Süssigkeitenbox wo man gegen ein gewisses Entgelt sich was nehmen kann. Vor über einer Woche bekamen wir von unserer Sekretärin in einer E-Mail die Mitteileung das die Zahlungen des letzten Jahres zu wünschen überlassen würden und ein Fehlbetrag entstanden ist. Kurzer Zeit später kam eine E-Mail von unserem Geschäftsführer das die Firma den Fehlbetrag übernehmen, die Süssigkeiten jetzt aber nur noch unter Kontrolle herausgegeben werden.
Ich fühle mich für diese Situation Mitverantworlich da ich letztes Jahr auch einige male Süssigkeiten entnommen habe, das Geld aber nicht hatte um es zu bezahlen. Ich wollten den Fehlbetrag an den Folgetagen ausgleichen, was ich dann aber vergessen habe. Ich muss auch dazu sagen das ich bis Ende letzten Jahres noch eine Art Süssigkeiten-Sucht hatte (wenn es denn sowas gibt). Im Dezember bekam ich dann Heftige Magen-Darm Probleme ich hatte schon Angst an etwas ernsthaftem erkrankt zu sein, zumal ich ungewollten Gewichtsverlust hatte. Nach merhwöchiger Behandlung und einer abschließenden Magen-/Darm-Spiegelung konnte aber nichts schlimmes festgestellt werden. Seitdem denke ich über Ernährung jedenfalls komplett anders und Süssigkeiten sind nicht mehr so im Plan.
Zurück zu meinem Problem auf der Arbeit. Da mich jetzt diese Schuldgefühle plagen weiss ich nicht. was ich machen soll. Soll ich zu unserem Geschäftsführer gehen und mit ihm reden, oder besser nicht?
Mitte letzte Woche hatte ich noch ein Personalgespräch mit meinem direkten VOrgesetzten und unserem Geschäftsführer. Das Gespräch verlief sehr gut, mir wurde gesagt ich hätte keinen Grund zur Sorge weil man mit meiner Arbeit und meinen Leistungen bestens zufrieden sei.
Nur beruhigt hat mich das irgendwie nicht. Ich habe immer noch Angst das der Geschäftsführer mir die nächsten Tage die Kündigung prästentiert (was ich wohl auch eigendlich verdient hätte). Seit über eine Woche kann ich nicht mehr ruhig schlafen, weiss nicht was ich tun soll. Mir ist klar geworden was für ein Idiot ich gewesen bin und wieviel mir der Job eigendlich bedeutet, ich habe Angst wegen solch einem Fehler alles zu verlieren (Job, Freundin, etc.).
Bitte gebt mir einen Rat ......


Ps.: Ich kann mit keinem darüber reden - ich schäme mich sehr für dieses Vergehen.
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Annemarie
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Post Sat, 21.Jan.06, 19:55      Re: Angst vor beruflichen Konsequenzen Reply with quoteBack to top

Hallo Tactive,

einen Rat zu geben, ob Du mit Deinen Vorgesetzten reden sollst, ist schwierig.

Natürlich war es ein Fehler, den Du wieder gutmachen solltest. Ich meine, daß Du einen Weg finden solltest, Deine Schulden zu begleichen. Dann wird´s Deinem Gewissen auch wieder besser gehen Wink ... denke ich ...

Liebe Grüße,
Annemarie

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xkarinx
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Post Sun, 22.Jan.06, 11:22      Re: Angst vor beruflichen Konsequenzen Reply with quoteBack to top

@Tactive
Es hängt natürlich viel von der Einstellung des Chefs zu solchen Fehler ab. Wenn er sowas eher als "unverzeihlichen" Fehler und Betrug an der Firma sehen sollte, würde ich vermutlich eher nichts sagen.
Wenn er aber ne "relativ" lockere Einstellung dazu haben könnte und weiß, dass sowas auch mal passieren kann, wenn er frei zugänglich Süßigkeiten anbietet, dann würde ich vermutlich den Betrag ausrechnen, den ich ihm in etwa schuldig bin und diesen dann nachreichen, ihm mein größtes Bedauern aussprechen und sagen, dass das nicht wieder vorkommt. Hängt aber auch wieder von dem Betrag ab. Wenn ich jeden Tag umsonst genascht habe, wiegt das auch wieder schwerer, als wenns nur 4 oder 5 mal war.
Entscheiden mußt du, was du tust und die Konsequenzen tragen. Wenn er mit deiner Arbeit sonst sehr zufrieden ist, wird es vielleicht auch nur ne Ermahnung oder eine Abmahnung für so etwas geben.
Generell muß du aber sehen, dass es wirklich ein Fehler war und es doch ein Leichtes hätte sein müssen, die Süßigkeiten immer am nächsten Tag zu bezahlen.
Viel Glück.
najade

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Sinja
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Post Sun, 22.Jan.06, 13:46      Re: Angst vor beruflichen Konsequenzen Reply with quoteBack to top

Hallo Tactive,

ich bin ein von Grund auf ehrlicher Mensch und ich rate Dir: sag es Deinem Chef bzw. dem Geschäftsführer.
Meiner Meinung nach kann es nur positiv bei ihm ankommen, wenn Du von Dir aus ankommst und ehrlich bist! Er ist mit Deiner Arbeit zufrieden...und wenn er auch noch merkt, dass er bei Dir einen ehrlichen Mitarbeiter hat, wird er das zu schätzen wissen!

Wurdest Du denn schonmal gezielt gefragt ob Du mit den Fehlbeträgen was zu tun hast? Wenn ja und Du hast es da geleugnet und sagst es dann jetzt, dann ist es nicht mehr so ganz ehrlich weil Du ja beim ersten Mal gelogen hast. Dann würde ich es eher doch nicht sagen.

Wurdest Du aber noch nicht gefragt, würde ich mir an Deiner Stelle ein Herz fassen und es sagen. Viel schlimmer ist es, wenn es zufällig rauskommt. Ich weiß ja nicht ob nicht Kollegen gesehen haben, dass Du eine zeitlang sehr viel Süßigkeiten gegessen hast? Dann könnten sie Dich sowieso im Verdacht haben.

Wie groß ist denn der Fehlbetrag? Meinst Du der stammt allein von Dir oder auch von anderen?

Also: sag es ( natürlich dem Vorgesetzten unter 4 Augen, die Kollegen geht es nichts an ) und dann kannst Du auch wieder ruhig schlafen!

Wenn ich Chef wäre, ich würde Ehrlichkeit zu schätzen wissen!
Es darf natürlich dann NIE mehr vorkommen...aber eine zweite Chance würde bei mir JEDER bekommen, wenn es ihm ehrlich leid tut!

Ganz viel Kraft und Mut wünsche ich Dir!

Liebe Grüße
Sinja
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Tactive
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Post Sun, 22.Jan.06, 19:38      Re: Angst vor beruflichen Konsequenzen Reply with quoteBack to top

Vielen Dank für Eure aufmunternden Worte. Ich denke mittlerweile auch das es das beste ist, mit dem Geschäftsführer zu sprechen - zumal ich keine Kraft mehr habe noch länger unter dieser Angst zu leben. Die letzte Woche war für mich einfach nur grausam, komme mir selber vor als wenn ich jemanden umgebracht hätte.

Ob der Fehlbetrag nun alleine von mir stammt, kann ich nicht sagen - ich denke aber nicht. Da ich leicht übergewichtig bin, stehe ich denke da eh' an oberster Stelle in der Verdächtigenliste.

Ich frage mich nur die ganze Zeit warum ich so eine Dummheit begehen konnte.

Wenn ich dadurch meinen Job verliere, weiss ich nicht wie ich das meinen Eltern und meiner Freundin beibringen soll. Ich würde am liebsten weit weit wegrennen, bin total verzweifelt.
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Sinja
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Post Mon, 23.Jan.06, 20:05      Re: Angst vor beruflichen Konsequenzen Reply with quoteBack to top

Hallo Tactive,

ich kann mir vorstellen wie unangenehm Dir das ganze ist.
Was meinst Du denn wie es passieren konnte? Hast Du es Dir nicht aufgeschrieben was Du wann zu bezahlen hattest?

Mach Dich jetzt nicht zu fertig. Es ist nunmal passiert und rückgängig machen kannst Du es auch nicht. Dennoch solltest Du Dich für Dich fragen oder in der Therapie ansprechen ( ich weiß jetzt nicht ob Du eine machst?) wie es passieren konnte und warum Du die Süßigkeiten so brauchtest? Ich möchte Dir jetzt nicht zu nahe treten...entschuldige wenn ich es tue...aber irgendeinen Grund muss es haben, dass Du eine zeitlang süchtig nach Süßigkeiten warst ( oder noch bist?). Ich kenne das auch, habe auch Phasen wo ich sehr viel Süßes esse. Du bist also nicht allein.
Ist es bei Dir Frustessen oder was fehlt Dir was Du durch Süßigkeiten ersetzt?
Musst nichts dazu schreiben wenn Du nicht magst.

Ich denke, die Entscheidung es dem Vorgesetzten zu sagen, ist die richtige! Und ich kann mir nicht vorstellen dass Du deswegen den Job verlierst. Wie ich schon sagte, wenn Du von Dir aus ankommst und es gestehst, das zeigt doch dass Du eigentlich ein ehrlicher Mensch bist...und es wird auch positiv beim Vorgesetzten ankommen. Viel schlimmer wäre es umgekehrt, wenn er Dich dabei erwischt hätte, etwas zu nehmen und nicht zu bezahlen.
Aber wenn Du von Dir aus ankommst und es gestehst, glaube ich nicht dass Du deswegen gekündigt wirst!
Meiner Meinung nach sollte Dein Chef froh sein so einen ehrlichen Mitarbeiter wie Dich zu haben...andere nehmen skrupellos Geld aus der Kasse o.ä. und haben nicht nichtmal ein schlechtes Gewissen!

Also nochmal: viel Kraft und Mut...Du schaffst das schon!

Liebe Grüße
Sinja
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Sinja
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Post Sun, 29.Jan.06, 13:03      Re: Angst vor beruflichen Konsequenzen Reply with quoteBack to top

Hallo Tactive,

wie geht es Dir? Hast Du es auf der Arbeit schon gebeichtet?
Melde Dich nochmal wenn Du magst ok?
Mich interessiert schon wie die Sache ausgegangen ist.

Liebe Grüße
Sinja
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massinissa
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Post Sun, 29.Jan.06, 18:39      Re: Angst vor beruflichen Konsequenzen Reply with quoteBack to top

Ich würde sagen, schmeiß den Betrag einfach nachträglich in die Box und sage nichts. Wer weiß, ob sie dir das nicht eines Tages vorhalten und die anderen, die geschwiegen haben und wahrscheinlich KEIN schlechtes Gewissen haben sind fein raus.
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LaGuapa
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Post Sun, 29.Jan.06, 19:09      Re: Angst vor beruflichen Konsequenzen Reply with quoteBack to top

massinissa wrote:
Ich würde sagen, schmeiß den Betrag einfach nachträglich in die Box und sage nichts. Wer weiß, ob sie dir das nicht eines Tages vorhalten und die anderen, die geschwiegen haben und wahrscheinlich KEIN schlechtes Gewissen haben sind fein raus.


Seh ich auch so. Behalt´s für dich.
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Sinja
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Post Sun, 29.Jan.06, 20:46      Re: Angst vor beruflichen Konsequenzen Reply with quoteBack to top

Quote:
Ich würde sagen, schmeiß den Betrag einfach nachträglich in die Box und sage nichts. Wer weiß, ob sie dir das nicht eines Tages vorhalten und die anderen, die geschwiegen haben und wahrscheinlich KEIN schlechtes Gewissen haben sind fein raus.


Wie soll denn das gehen? Das Geld wird doch sicher regelmäßig gezählt...und dann ist auf einmal zu viel in der Box? Das fällt doch erst recht auf...und es wird gemunkelt wer denn wohl soviel Schuldgefühle hatte, dass er es nachträglich reingelegt hat...
Halte ich für keine gute Idee.
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Hans-Jörg
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Post Mon, 30.Jan.06, 6:55      Re: Angst vor beruflichen Konsequenzen Reply with quoteBack to top

Hallo Tactive,

sehe ich ähnlich. Wenn jetzt auf einmal Geld dazu kommt (sofern an die Box überhaupt noch unbeaufsichtigt heranzukommen ist) gehen die Verdächtigungen erneut los. Wer war das? Wessen Gewissen ist so schlecht? ......
Ich glaube, dass die Sache für die Geschäftsleitung sowieso längst als erledigt gilt und auch die anderen Mitarbeiter darüber kaum noch nachdenken.

Du steigerst Dich in dieses „schlechte Gewissen“ und in eine gewisse „Verfolgung“ hinein. Sie haben alle mich im Verdacht ...... sie wissen es ...... sie hauen’s mir morgen um die Ohren ......

Besser fühlen magst Du Dich, wenn Du es noch beichtest, verstehen werden Dich die anderen (Geschäftsleitung und Kollegen) eher weniger, d.h. sie dürften die Entscheidung vermutlich für „komisch“ halten, insbesondere weil es wohl um kleine Beträge geht.

Ich bin mir nicht sicher, was aus psychologischer Sicht ratsam wäre.
Dieses „Reinsteigern“ schlagartig zu beenden (Flucht aus der Situation) ...... oder lernen, es zu ertragen.
Hältst Du selber diese quälenden Gefühle für angemessen oder eher für übertrieben?

Im Allgemeinen rate ich weder zum stehlen noch zum lügen und auch nicht unbedingt zum verschweigen.
Auch diese „Kleinigkeiten“ sind ein rechtlicher Grund zur fristlosen Kündigung.
Aber ich hoffe mal, dass Du Deine Lehre daraus gezogen hast. Wink

LG Hans-Jörg
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Sinja
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Post Mon, 30.Jan.06, 20:13      Re: Angst vor beruflichen Konsequenzen Reply with quoteBack to top

Hallo Hans-Jörg,

Quote:
Besser fühlen magst Du Dich, wenn Du es noch beichtest, verstehen werden Dich die anderen (Geschäftsleitung und Kollegen) eher weniger, d.h. sie dürften die Entscheidung vermutlich für „komisch“ halten, insbesondere weil es wohl um kleine Beträge geht.


Ich denke, die Kollegen müssen es ja gar nicht erfahren...und wenn es eine kompetente Geschäftsleitung ist, bleibt es unter Tactive und der Geschäftsleitung. Und wie gesagt: ich als Geschäftsleitung hätte es lieber, wenn jemand zu mir kommt und ehrlich ist als dass das Geld weiterhin fehlt und keiner weiß wie der Fehlbetrag zustande kam.
Und sollten die Kollegen doch etwas mitbekommen, finde ich sollten der ein oder andere sich ein Beispiel an Tactive nehmen und ebenfalls ehrlich sein...denn Tactive scheint es ja nicht alleine gewesen zu sein.
Ich weiß es klingt vielleicht naiv, aber ich bin nunmal sehr für Ehrlichkeit.
Bei mir kriegt jeder eine zweite Chance, wenn er ehrlich ist und seine Tat bereut. Denn ich finde, keiner kann sich davon freisprechen, dass er nicht auch mal etwas tut was nicht "richtig" ist. Auch ich nicht, gebe ich ja zu.
Ich finde es halt nur hart, einen Menschen nach einem Fehltritt gleich total abzulehnen. Mir ist sowas mal passiert, dass ich erst die liebe Sinja war und nach einem Vorfall war ich nur noch die Böse und die Leute wollten auch keinen Kontakt mehr zu mir! Sowas tut sehr weh...und ich habe damals bei diesem Vorfall wirklich nicht aus böser Absicht so gehandelt.
Nunja, das ist ein anderes Thema, das gehört nicht in diesen Thread.

Bin ja mal gespannt ob Tactive nochmal schreibt ob und was er jetzt gemacht hat.

Liebe Grüße
Sinja
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