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SadSarah
Helferlein
37
Wien W, 30
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Fri, 20.Jan.06, 0:56 Morgentief bei Depressionen |
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ich habe fragen zum morgentief bei depressionen:
hat man dieses tief dann, wenn man aufgestanden ist, auch wenn man erst zu mittag aufsteht, oder hat man es am frühen morgen, wenn man eben am frühen morgen schon aufsteht?
und: werden depressive aufgrund der depression wohl eher zu nachtmenschen und langschläfern?
oder ist es anders rum und nachtmenschen bzw. langschläfer werden eher depressiv? wenn ja, warum?
vielleicht ist ein experte hier, der diese fragen beantworten kann?
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Juli
Forums-InsiderIn
389
unwesentlich W, 35
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Fri, 20.Jan.06, 10:47 Re: Morgentief bei Depressionen |
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Huhu!
Bin zwar kein Experte, aber das Wort Morgentief sagt ja eigentlich eh schon alles und Google tut da auch gute Dienste.
Morgentief bedeutet, dass man sich nach dem Erwachen besonders schlecht fühlt , man sich z.B. fragt wozu man aufstehen soll, alles erscheint sinnlos, die Kraft und der Antrieb fehlen, man fühlt sich trotz Schlaf nicht ausgeruht und somit steht man auch nicht auf. Sprich die Symptome sind morgens nach dem Erwachen am Schlimmsten.
Über den Tag bessert sich das Befinden und am Abend kann die Depression fast "weg" sein.
Ein Morgentief tritt also sicher nicht nach dem Aufstehen auf, sondern nach dem Erwachen und hindert einem daran aufzustehen.
Man nennt es wohl Morgentief, weil ein Großteil der Menschen eben den Tag/Nacht-Rhythmus lebt bzw. leben muß und daher morgens der Zeitpunkt des Erwachens ist. Aber es ist bestimmt nicht an der genauen Uhrzeit festzumachen, sondern an den Stimmungszustand nach dem Erwachen.
Ob Depressive zu Nachtmenschen werden oder Langschläfern, kann man so pauschal ja nicht beantworten. Es gibt ja verschiedene Arten von Depressionen, aber dazu gibts im Inet ja massenhaft Informationen. Der eine hat eben ein Morgentief, der andere am Abend seinen Tiefpunkt. Manche haben Schlafstörungen - können also nicht einschlafen, andere Durchschlafstörungen, wieder andere schlafen viel mehr, weil sie dann flüchten. Je nachdem kann sich wohl auch der Tag/Nachtrhythmus verschieben oder das Schlafverhalten ändern.
Warum fragst du?
LG
Juli
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SadSarah
Helferlein
37
Wien W, 30
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Fri, 20.Jan.06, 12:29 Re: Morgentief bei Depressionen |
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ich frage deshalb, weil es mir kaum möglich ist, vor 12.00 aufzustehen. mir gehts dann aber den ganzen tag lang eher immer gleich (schlecht). deshalb, woltle ich wissen, ob ich vielelicht deshalb kein morgentief habe, weil ich am morgen noch schlafe. und außerdem frag ich mich, ob ich mit meienr langschlaferei das morgentief vermneiden möchte.
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josch
Forums-InsiderIn
376
wien M, 57
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Sat, 21.Jan.06, 10:53 Re: Morgentief bei Depressionen |
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Guten Morgen,
meiner Meinung nach haben eigentlich alle Menschen ein Aufstehtief,also
kommt's drauf an,wie gut wir schlafen.Sind jedoch ständige Störungen vorhanden ist es mühsam aus dem Bett zu kommen.Ein Freund von mir ruht fünf Stunden und hängt irgendwann des Tages nochmal eine eine Stunde drann.Ich persönlich brauch mindestens acht Stunden,in den letzen Jahren zehn,ja manchmal zwölf. Ob ich um 22 Uhr oder um 3Uhr füh einschlafe ,ist völlig egal. Meine Schwester zum Beispiel hat immer einen gleichen Rythmus. Sie beharrt darauf,egal welche Jahreszeit,eine Stunde vor Mitternacht zu verschwinden,da kanns noch so gemütlich sein,wie eine Schweizer Uhr ,pünklichst verschwindet Sie und ab sechs früh fit. Ein sehr diszipliniertes Leben,eine Eigenschaft die mir noch immer fehlt,weiß aber genau,dass eine Änderung möglich ist.
SadSarah ist sicher nicht alleine damit und irgendwann kehrt die Gelassenheit ein und dann kommt der gesunde Schlaf bestimmt zurück..
Alles Gute,Josch
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_________________ Mancher kann seine eigenen Ketten nicht lösen.. |
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Juli
Forums-InsiderIn
389
unwesentlich W, 35
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Sat, 21.Jan.06, 11:49 Re: Morgentief bei Depressionen |
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Hi Josch,
es ist jedoch ein Unterschied, ob man einfach nur schwer aufsteht, was sicher einen Großteil der Bevölkerung betrifft, oder ob man ein Morgentief (als Symptom einer Depression) hat.
Wenn du beides mal erlebt hast, wirst du den Unterschied erkennen und defintiv verstehen, dass das nichts mit einem Aufstehproblemchen zu tun, wie es eben alle Morgenmuffel haben.
Es geht um die negative Gedankenspirale die sich mit dem Erwachen in Gang setzt.
Ich gehe mal davon aus, dass du in der glücklichen Lage bist, nicht beides zu kennen und daher so schreibst.
Ich finde es gefährlich jemanden der vielleicht eine Depression hat, einfach auf die Schulter zu klopfen und zu sagen: ach komm, das haben ja alle, das ist nicht so schlimm. Nimms gelassener. Das ist nämlich genau das, was einem Depressiven sagt, dass er nicht ernst genommen wird, dass er lediglich willensschwach ist und sich "nicht so anstellen soll". Ein Depressiver stellt sich nicht an, er ist krank und KANN eben einfach nicht. Ein Morgenmuffel will lediglich nicht.
Daher würd ich mit solchen Aussagen (vor allem in einem Forum wie diesem) aufpassen oder vielleicht einfach nicht posten, wovon man keine Ahnung hat.
LG
Juli
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SadSarah
Helferlein
37
Wien W, 30
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Sat, 21.Jan.06, 18:47 Re: Morgentief bei Depressionen |
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mich würde auch interessieren, ob diejenigen hier, die unter depressionen leiden, nachtmenschen sind? vielleicht könntet ihr euch kurz dazu äußern. wäre lieb.
ich kann mir zb nichmal mehr einen job vorstellen, für den ich vor 12:00 aufstehen muß. 11:00 von mir aus noch, wenns sein muß..ist ja nicht normal. gehts euch auch so?
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Annemarie
Moderatorin
1682
Oberösterreich W, 45
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Sat, 21.Jan.06, 19:41 Re: Morgentief bei Depressionen |
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Hallo Sarah,
*meld mich mal* ... ja, Nachtmensch, aber auch gleichzeitig Frühaufsteher
Trau mich kaum jemanden erzählen, daß ich meistens schon 4 Stunden vor Arbeitsbeginn aufsteh ´... Die Zeit brauch ich aber, um es laaangsam angehen zu können. In der Arbeit läuft´s dann wie geschmiert
Liebe Grüße,
Annemarie
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_________________ Liebe ist das Fundament des Lebens
Last edited by Annemarie on Mon, 23.Jan.06, 6:06; edited 2 times in total |
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josch
Forums-InsiderIn
376
wien M, 57
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Sat, 21.Jan.06, 20:37 Re: Morgentief bei Depressionen |
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Annemarie schreibt:Quote: | Die Zeit brauch ich aber, um es laaangsam angehen zu können. In der Arbeit läuft´s dann wie geschmiert...
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Guten Abend,
Das Beispiel von meiner Schwester und mir zeigt doch eindeutig auf,den Tagesmensch und mich als Nachtmenschen.Das war schon in der Schulzeit so und zieht sich durch bis heute.
Wenn die Seele erkrankt kommen auch die Störungen und bis der gesunde Schlaf da ist wirds früh und erschöpft natürlich und dann ist das Erwachen problematisch. Vor Mitternacht sollte ich ins Bett,angeblich die beste Zeit der Nachtruhe und da können wir noch so herumreden,es ist die Regel.Ich bin auch der Meinung,alles lässt sich regeln,wenn man nur will.Und sollte diese Sorge wegen des Schlafes sich nicht ändern,dann hilft
eine PsychoTherapie,mit richtig dosierten Medikamente bestimmt.
Der Beitrag von Sarah ist wichtig,sehr sogar und spricht viele hier an,da wette ich drauf,zuviele haben Sorgen und Ängste und darüber sollte man reden unbedingt.
Viel Erfolg,josch
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_________________ Mancher kann seine eigenen Ketten nicht lösen.. |
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pelegrino
neu an Bord!
1
Wehr M, 45
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Wed, 22.Feb.06, 4:37 Re: Morgentief bei Depressionen |
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Das ist schon `ne verrückte Sache mit dem Schlaf. Man meint ja wirklich immer, dass man das Morgentief bekommt, wenn man zuwenig schläft,d.h. man denkt, man muss soviel wie möglich schlafen, bleibt auch deshalb morgens länger liegen, aber natürlich auch aus Angst vor dem neuen Tag und - der neue Tag fängt natürlich sch...an. Das irgendwie wirklich witzige an der Sache aber ist(wenn das Thema nicht so traurig wäre ) dass bei Depressionen der Schlafentzug eine bewährte Therapie ist. Das heisst, man macht die Nacht durch und geht dann erst am darauffolgenden Abend ins Bett.Ja, wirklich. Selbst schon ausprobiert! Braucht man aber `ne gute Beschäftigung oder Gesellschaft .Dadurch wird nämlich das Morgentief vermieden, man nimmt quasi das Hoch, das man ja meist am Abend hat, mit in den neuen Tag und ist dann am Tag wesentlich aufgestellter. Schade nur, dass der Effekt meist meist nicht allzu lange anhält, obwohl es wohl auch Fälle geben soll, wo es dadurch zu entscheidenden Veränderungen kam. Eine ähnliche erfolgreiche Methode ist wohl auch, nur die erste Nachthälfte zu schlafen und dann so um drei aufzustehen, dadurch würden wohl ähnliche Wirkungen erzielt.
Von einem anderen Therapeuten habe ich gehört, dass er seine Patienten um 5 Uhr abends bis Mitternacht ins Bett schickt. Soll auch helfen. Die wissenschaftliche Erklärung dafür ist wohl nicht sicher, es hat wohl damit zu tun, dass der sogenannte REM-Schlaf dadurch nicht erfolgt. Manche Antidepressiva haben wohl eine ähnliche Wirkung, sie unterdrücken den REM-Schlaf und erzielen dadurch ihre Wirkung. Verrückte Sache, nicht wahr?
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