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Daisy24
sporadischer Gast
6
Bad Honnef W, 25
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Thu, 19.Jan.06, 15:03 Warum bin ich so geworden, wie ich bin? |
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Hallo?!
Bin neu hier und brauche dringend jemanden, der mich versteht!
Bis letzte Woche war ich wegen Depressionen krankgeschrieben. Zumindest offiziell. Denn eigentlich ist es so, daß sich in mir alles sträubt, wenn ich daran denke, morgen wieder arbeiten zu müssen. Dabei weiß ich noch nicht einmal, warum das so ist, wo das herkommt, und vor allem, was ich dagegen tun kann.
Beschreiben kann ich das Gefühl nicht so gut. Vielleicht kann man sagen, ich fühle mich, als würde ich zu meiner eigenen Hinrichtung gebracht.
Oft sitze ich abends zuhause und heule minutenlang vor mich hin, weil ich das Gefühl habe, unter gar keinen Umständen wieder zur Arbeit gehen zu können. Mein Mann ist schon total überfordert mit der situation. Oft sagt er sowas wie: das wird schon besser, und da mußt du halt durch bla bla... Es ist zwar gut gemeint, aber gebrauchen kann ich es dann doch nicht. Manchmal habe ich das Gefühl, er nimmt mich nicht ernst und das alles ist für ihn nur eine Lapalie.
Ich kann mich einfach nicht gegen meine Kollegen durchsetzen. Immer bin ich die Blöde, die nicht "nein" sagt, und die für alle anderen einspringt.
Außerdem scheue ich jede Art von Auseinandersetzung. Und dafür hasse ich mich. wie gern würde ich mal mit der Faust auf den Tisch hauen und Tacheles reden, aber ich traue mich einfach nicht. So oft schon habe ich mir das vorgenommen, nur, um im alles entscheidenden Moment meine Klappe doch nicht aufzubekommen.
Warum belastet es mich so sehr, wenn ich weiß, daß andere vielleicht sauer auf mich sind? Im Grunde genommen könnte oder sollte es mir doch am Allerwertesten vorbei gehen und trotzdem kann ich den Gedanken nicht ertragen.
Wichtige Gespräche, die dringend nötig wären, schiebe ich wochenlang vor mich her oder mache sie erst gar nicht, weil ich Angst davor habe, der Gegenüber könnte die besseren Argumente haben und irgendetwas sagen, auf das ich nicht vorbereitet bin. Wenn ich ersteinmal die Kontrolle über die Situation verloren habe, ist alles vorbei.
Immer sehe ich alles nur in schwarz oder weiß. Für mich gibt es nichts dazwischen. Entweder "gewinne" ich eine Diskussion oder ich "verliere" sie. Warum ist das so? Ich weiß einfach nicht mehr weiter und ich weiß erst recht nicht mehr, was mit mir los ist. Hilfe!!!
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volga10
Helferlein
77
wien M, 27
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Thu, 19.Jan.06, 18:10 Re: Warum bin ich so geworden, wie ich bin? |
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Kann es sein, dass ud eine hormonelle störung hast?
Du muss zur Psychologin gehen, hier wird wahrscheinlich nicht geholfen
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Daisy24
sporadischer Gast
6
Bad Honnef W, 25
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Thu, 19.Jan.06, 20:33 Re: Warum bin ich so geworden, wie ich bin? |
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Mag sein, daß hier nicht geholfen werden kann, aber es tut gut, sich einfach mal alles von der Seele zu schreiben. Vielleicht gibt es ja jemanden, dem es ähnlich geht?
Bin seit anderthalb Jahren in Therapie und hab das Gefühl, daß sich nix ändert.
Hormonstörung? Welcher Art? Hab ich noch nie dran gedacht. Kennst du dich damit ein wenig aus?
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lunalilly
Helferlein
33
wahlsburg W, 49
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Fri, 20.Jan.06, 9:19 Re: Warum bin ich so geworden, wie ich bin? |
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HeiDaisy !!
Du sprichst mir aus Seele,mir geht es genauso. Ich hab für mich erkannt
das ich Angst habe,nicht mehr geliebt zu werden,wenn ich mal nein sage od.halt nich alles mit mir machen lasse,obwohl ich mich schon mamchmal
getraut habe,verfalle ich immer wieder in das alte Chema!
Vielleicht hilft es Dir das Du dieses Problem nich allein hast.
Dicke Grüsse von Lunalilly
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Daisy24
sporadischer Gast
6
Bad Honnef W, 25
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Fri, 20.Jan.06, 19:08 Re: Warum bin ich so geworden, wie ich bin? |
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Hi Lunalilly
Schön zu wissen, daß ich nicht allein bin und es doch noch Menschen gibt, die ähnliche Probleme haben.
Fühlst Du dich auch manchmal anormal? Ganz besonders schlimm ist es immer dann, wenn mein Mann versucht, mich aufzubauen und dabei Redewendungen benutzt, wie das wird schon wieder, und :andere Leute können das doch auch...
Manchmal denke ich, keiner versteht mich, weil andere "normale" Menschen einfach nicht nachvollziehen können, wie schlimm sich das anfühlt.
Es gibt Tage, da fühle ich mich regelrecht gefangen in einem Teufelskreis aus dem ich nur zu gerne ausbrechen würde, es aber nicht schaffe, obwohl es für andere kein Problem zu sein scheint, ihre Meinungen durchzusetzen.
Das Gefühl, nicht geliebt zu werden habe ich in solchen Situationen auch immer, wobei es doch eigentlich totaler Schwachsinn ist. Im Grunde genommen, kann es uns doch völlig egal sein, was andere (Arbeitskollegen) über uns denken. Schließlich gibt es ja auch noch einen Feierabend und ein Privatleben. Aber auch der Gedanke hilft mir nicht viel. Es ist wie eine Hürde. Sobald ich auch nur daran denke, meine Meinung mal durchzusetzen, Sträubt sich in mir alles und es fült sich an, als sei ich gelähmt. Wie gerne würde ich diese Hürde überwinden....
Lieben Gruß Daisy
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lunalilly
Helferlein
33
wahlsburg W, 49
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Sat, 21.Jan.06, 12:15 Re: Warum bin ich so geworden, wie ich bin? |
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Hallo Daisy
Mir tut es auch gut ! Das ich mich jetzt mit dir austauschen kann u. mich
endlich verstanden fühle.Dieses mich nicht normal fühlen ,
Redewendungen die mache Menschen sagen,die du auch geschrieben hast. Habe seit ich zurück denken kann,dieses Gefühl nicht normal zu sein.Bin oft dran zerbrochen, Depression hab ich seit ich 16 J.bin, nur hab ich das da noch nicht gewusst. Denk halt immer ich bin falsch, die anderen richtig. Hab viele Therapien gemacht so Workshops am Wochenende, das wurde viel ausgelöst u.ich konnte das alles garnicht verarbeiten,als ich wieder zu Hause war u.arbeiten ging am nächsten Tag.Es hat sehr lange gedauert mir einzugestehn das ich wirklich en Ther.brauch u.das es länger dauert alles aufzuarbeiten. Hatte 2001 einen super Ther. mir ging es dann besser, doch bin leider wieder am gleichem Punkt angelangt u.jetzt will ich auch in ne Klinik, denn ich will auch raus aus dem Teufelskreis wie du es so schön nennst.
Möcht lernen die Hürden anzugehn, weiss das es klappen kann wenn ich bereit bin u.ich fühle ich bin bereit.
ich Danke dir fürs zuhörn u.du kannst es vielleit auch irgemdwann
od.bald diees ich bin nicht allein, mit diesem Gefühl macht mir Mut
ganz viel Liebes, Kraft u.Mut für Dich Daisy!!!
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Daisy24
sporadischer Gast
6
Bad Honnef W, 25
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Sat, 21.Jan.06, 22:38 Re: Warum bin ich so geworden, wie ich bin? |
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Hi Du
Hab vor zwei Jahren schon mal Depressionen gehabt. Damals ging es mir so schlecht, daß ich meine Arbeit deswegen verloren hab. Und das hat es nicht gerade besser gemacht. Außerdem war ich zu dem Zeitpunkt gerade wieder frisch verliebt, was wegen meiner Krankheit auch nicht gehalten hat. Zum Schluß hatte ich fast 25kg abgenommen. wog nur noch was um die 40 Kilo und wäre daran zugrunde gegangen, wenn ich meinen jetzigen Mann nicht kennen gelernt hätte. Er hat wahnsinnig viel Geduld gehabt und das war ein ganz neues Gefühl für mich. Wenn er nicht da gewesen wäre, würde ich heute nicht mehr leben.
Seit etwa anderthalb Jahren mache ich jetzt schon meine Therapie. Am Freitag hab ich mit meiner Ärztin besprochen, daß ich mir einen anderen Therapeuten suchen werde. Jemanden, der mit mir eine Verhaltenstherapie macht. Bisher bin ich die Sache tiefenpsychologisch angegangen, aber das hat mir nicht im geringsten geholfen. Ich brauche jemanden, der mir Tips gibt, wie ich mich in bestimmten Situationen verhalte und mir eine gewisse Art von "Drehbuch" oder "Notfallplan" erstellt, auf das ich immer zurückgreifen kann. Vielleicht hilft das ja nun endlich mal!
Bis zum nächsten mal drückt Dich
Daisy
Und vergiß nicht: wir sind nicht allein, und besonders nicht anormal!!!!!!!!!!
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Angel1983
sporadischer Gast
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Baden-Württemberg W, 22
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Mon, 06.Feb.06, 19:45 Re: Warum bin ich so geworden, wie ich bin? |
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Hallo Daysi ich hoffe du hattest glück bei deiner suche nach einem anderen Therapeuten ich kann deine probleme sehr gut nachvollziehen ich weis wie es ist mit diesen problemen zu Leben!
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Daisy24
sporadischer Gast
6
Bad Honnef W, 25
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Mon, 06.Feb.06, 21:18 Re: Warum bin ich so geworden, wie ich bin? |
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Hallo Angel
bis jetzt habe ich keinen neuen Therapeuten. Allerdings hat sich bei mir auch einiges getan. Es sind zwar keine großen Erfolge zu verzeichnen, aber immerhin ein Anfang.
Zwischenzeitlich habe ich all meinen Mut zusammengenommen und mal gesagt, was mich stört.
Grund dafür, war mehr oder weniger mal wieder mein Ärger darüber, daß ich schon wieder hinten anstehen muß und mein neuer Kollege, der seit 2 Monaten erst im Betrieb ist jetzt svhon all das machen darf, worauf ich bis jetzt ein Jahr lang gewartet hab und es immer noch nicht tun kann.
Als er mir blöd kam, hab ich meinen ganzen Frust dummerweise an ihm ausgelassen und am nächsten Tag war dann -wie zu erwarten- das Chefgespräch fällig. Und weil ich immer noch so stinksauer war, hab ich auch kein Blatt vor den Mund genommen. Das war wohl der Mut der Verzweiflung
Jedenfalls hat sich seit dem eine kleine Änderung ergeben, denn ich werde zumindest in dieser Sache nicht mehr übergangen. Und der kleine Erfolgsmoment spornt an zu mehr.
Also Kopf hoch
Lieben Gruß
Daisy
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Angel1983
sporadischer Gast
18
Baden-Württemberg W, 22
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Tue, 07.Feb.06, 10:04 Re: Warum bin ich so geworden, wie ich bin? |
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Na dann kann ich dir ja Gratulieren und dir wünschen das du den mut findest so weiter zu machen. LG
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