Jetlag
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Deutschland M, 41
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Tue, 17.Jan.06, 13:22 Andere Aspekte zur erektilen Dysfunktion |
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Zu den Ursachen von erektilen Dysfunktionen (= grob: u.a. „anhaltende Potenzprobleme“) oder damit auch artverwandte Probleme...
Zumeist wünschen sich Betroffene von anhaltenden Problemen mit körperlicher Symptomatik, dass auch die Ursachen rein körperlicher Natur sind. So wünschen sich z.B. 90% aller von erektiler Dysfunktion betroffenen Männer, dass eine rein organische Ursache vorliegt (vgl. z.B. http://www.netdoktor.at/sex_partnerschaft/menshealth/mentale_probleme/ ewige_potenz.shtml). Die Gründe für dieses Wunschdenken sind nahe liegend. Zusätzlich gießen entsprechend physiologisch orientierte Ärzte Wasser auf diese (Wunschgedanken-) Mühlen.
Welche Ursache der Patient genannt bekommt, hängt primär von 2 Faktoren ab:
a) vom Wunsch des Patienten (und damit u.a. auch seiner Auswahl des Arztes) und
b) wen man fragt. Dazu weist (http://www.heise.de/tr/artikel/print/47620) aus: „Wir sagen, 80 Prozent der Fälle, die wir sehen, sind psychisch bedingt. Fragen Sie allerdings einen Urologen, so sagt er Ihnen, 80 Prozent sind organisch bedingt.“
Wie eine globale Umfrage ergab, können 80% aller bzgl. erektiler Dysfunktion behandelter (!) Männer kein normales Sexleben führen (http://www.prnewswire.co.uk/cgi/news/release?id=93285). Das ist auch kein großes Wunder, wenn sich 90% eine organische Ursache wünschen und demgemäß Ärzte finden, die ihren Wunsch durch „Therapie“ unterstützen und die Therapie in 80% der Fälle dann eben scheitert, weil an den falschen Ursachen herumgedoktert wurde.
Anstatt auch die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass ganz andere Ursachen vorliegen als sie z.B. ein Urologe vermuten könnte und somit lediglich einige wesentliche Untersuchungen via Ausschlußverfahren durchzuführen, maßt sich der Facharzt an, so lange zu untersuchen, bis ER die „Ursache“ meint entdeckt zu haben. Das erklärt eben auch die 80% an unzureichend/falsch therapierten Fällen.
Diese heikle Haltung zu vieler Ärzte sorgt für verlängertes oder gar vergrößertes Leid der Betroffenen, für gesteigerte Verunsicherung sowie für Unsummen an überflüssigerweise entstandenen Kosten.
Würde sich diesbezüglich die innere Haltung mancher (bzw. zu vieler) Ärzte korrigieren, gäbe es auch keine hausgemachte „Kostenexplosion“ im Gesundheitswesen und die Beiträge könnten drastisch reduziert werden.
Die wesentlichen Untersuchungen im Hinblick auf die Feststellung von (vordergründig) körperliche Ursachen kann der Hausarzt durchführen: liegt wiederholter Alkoholmissbrauch vor? Diabetes? Bluthochdruck? Auch kann der Hausarzt Überweisungen vornehmen, da diverse Erkrankungen (insbes. Krebs und Gefäßerkrankungen) entscheidende Faktoren bei Dysfunktionen sexueller Art darstellen können.
Viele vordergründig organische Ursachen lassen sich ihrerseits auf psychische Probleme zurückführen. So wird der ausgeglichene Mensch z.B. kaum Suchtverhalten entwickeln. Wiederholter oder gar chronischer Alkoholmissbrauch wird sicher zu körperlichen (und seelischen) Befindlichkeitsstörungen sorgen, die allein auf den Alkohol zurückführbar sind. Dass es jedoch überhaupt zum stofflichen und anhaltenden Missbrauch kam, wird seinerseits Ursachen haben.
Und wie so oft, wenn jemand nach Ursachen – für was auch immer – gefragt wird, so lautet die „richtige“ Antwort zumeist die, welche das ausdrückt, was der Fragende hören will. Dem ist im Alltag so, dem ist in Prüfungssituationen so, dem ist omnipräsent so.
Cheers
Jetlag
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