Wie lernt man sich selbst zu lieben?

sporadischer Gast 16 Deutschland M, 36

Ich habe folgendes Problem - vor gut 5 Jahren ist bei mir eine achtjährige Beziehung zerbrochen. Seitdem bekomme ich nichts mehr gebacken, bin finanziell dauerhaft ruiniert - durch einen mehrjährigen Krieg ums Kind haben sich bei mir Unterhalskosten ohne Ende aufsummiert - und beim deutschen Unterhaltsrecht ist es nun einmal so, dass da eine neue Lebensgefährtin sobald man zusammen zieht sofort zu 100 % mithaftet. Das bedeutet trotz Vollzeitarbeit und gutem Verdienst würde auch ihr nicht mehr als ALG II plus Wohnung bleiben.Ich weiss, dass ich da reichlich Sch... gebaut habe und ich könnte mir heute noch in den Hintern treten. Ich finde mich nur noch Scheisse, ich bin nicht attraktiv, bin verwahrlost, habe keinerlei Lebensmut mehr, seit Jahren antriebslos - und das Gefühl, dass die Therapie das nur noch alles verschlimmert - obwohl wichtige Dinge schon angsprochen wurden und geklärt. Aber ich wandere von einer Mauer zur nächsten. Beziehungen zu Frauen kann ich gar nicht mehr aufbauen - es heisst immer 'du bist ein guter und lieber Freund - aber lieben kann ich Dich nicht'. Lange Zeit habe ich da meinen Fetisch für verantwortlich gemacht - aber er ist eigentlich nicht das zentrale Problem. Ich weiss nicht, wie ich es hinbekommen kann, dass ich geliebt werde. Ein Ratschlag, den ich immer bekomme ist, bevor mich jemand lieben könne, müsse ich mich als erstes bedingungslos selbst lieben können. Das Problem ist nur: wie lernt man sich selbst zu lieben? Wie wird man eitlerer und egoistischer? Ich bin in den letzten Jahren zu einem kontaktscheuen und zynischen Eremiten geworden - wie lernt man dann so etwas? Wie kommt man in die Gesellschaft zurück, wenn man elementare Dinge im Bereich der sozialen Kompetenz verlernt hat? Wie lernt man Vertrauen? Und wieder zu lieben - und zwar ohne dass Ehrlichkeit sofort mit Rückzug bestraft wird? Und wie wird man Zynismus los? Ich komme mir absolut ohnmächtig vor - es heisst ja immer, die Zeit heile Wunden - ich bin da aber schon seit Jahren mit am kämpfen und es wird nicht besser - und die Prognosen, dass ich da einen jahrelangen extrem harten Weg vor mir habe, helfen auch nicht weiter.

[nicht mehr wegzudenken] 1154 wien W, 32

du hast in deinem thread einige dinge als dei negatives aufgezählt, das sich relativ leicht ändern ließe.

es ist halt so, das man an seinen problemen leiden kann, oder sie beheben kann. leiden kann man für alle ewigkeit - das tut zwar weh, ist aber vertraut und man kann nix falsch machen weil man eh schon alles falsch gemacht hat in der traurigen vergangenheit an der man so leidet.
beheben ist schwieriger. es bedeutet, vom leid los zu lassen. man kann es nicht mehr als grund seines aktuellen versagens her nehmen. man geht neue wege von denen man nicht weiß wie sie enden. das ist unsicher. es kann auch schief gehen - aber - es kann sich auch die aktuelle lage verbessern.

sich selber lieben zu lernen ist ein prozess. in erster linie musst du bereit sein, das zu wollen. denn das ist so einer der gründe bei denen es meist hapert: viele WOLLEN sich gar nicht selber lieben, wollen es viel lieber von anderen erwarten. das ist auch wesentlich müheloser und einfacher. wenn man bereit ist, es zu wollen - ungeachtet dessen ob man es derzeit kann - ist schon mal der größte schritt getan.
dann kannst du überlegen, wie zeigst du einem menschen das du ihn liebst? was tust du mit geliebten menschen? wie gehst du mit deren fehlern um? das kannst du auf dich anwenden. lerne dich kennen. lerne herauszufinden was dir gut tut, und tu dies. sei interessiert und offen für erlebnisse und neues. überlege wie du mit deinem körper umgehst. ist das liebevoll? willst du ihn mehr pflegen, vielleicht etwas unternehmen - sport ist in vielen fällen hilfreich weil man sich dann auch spürt und merkt was man alles kann - und die wirkung auf die seele ist super.
am besten aus testen. und überlege wie du mit fehlern umgehst. liebevoll? oder verachtend? jeder mensch macht fehler. und jeder mensch muss mit deren folgen leben. wozu es sich zusätzlich schwer machen? bzw. kann man ja auch einiges gut machen. wie würdest du mit einem derartigen fehler eines geliebten menschen umgehen? ihn jahr und tag damit quälen? oder mit ihm lösungen suchen und das problem - so möglich - aus der welt schaffen?

du musst das alles nicht innerhalb einer woche schaffen. sich selber zu lieben heisst auch, sich zeit zu geben, nachsichtig zu sein. wenn etwas nicht sofort geht, dann geht es eben nicht - oder nich tauf diese art - dann überlege einen anderen weg. aber einen menschen den du liebst wirst du nicht unter druck setzen oder ihn schimpfen wenn seine bemühungen nicht sofort gelingen...

vielleicht willst du es auch mit listen machen, was du an dir magst und was nicht...

ich selber habe mich auch mal extrem gehasst und nun liebe ich mich - das kann ich schon sagen. ich denke, in erster linie sollte man auch auf seine wortwahl achten -auch beim denken. der innere dialog muss netter werden. einfach nicht über dich schimpfen sondern nett sein. das führt dazu, das du ermutigt bist es neu zu versuchen. das ist training, oft ertappt man sich wieder dabei, in gedanken über sich selber herzufallen udn aufzulisten was man noch alles nicht kann. das kann man lernen zu unterbrechen. das reich tvorerst. negative gedanken unterbrechen. und dann schrittweise lernen positive gedanken dranzusetzen...

Helferlein 144 Mittelfranken M, 44

Lilu hat vollkommen recht.

Fang erst einmal an Deine Fehler zu akzeptieren.

Du schreibst, Du bist verwahrlost --- ehrlich, willst Du mit jemanden zusammen sein, der sich gehen läßt ?
Ich denke nicht, so fange doch erst einmal da an ...

Du mußt Dich nicht unbedingt lieben, aber mit Dir und Deinem Weg zufrieden sein.

Du hast Fehler gemacht. Na und? Sag mir einen Menschen auf der ganzen Welt, der keine Fehler macht.

Arbeite an Dir und Du wirst nach dem ersten Erfolg sehen, es ist eigentlich gar nicht so schwer ... es kostet nur Disziplin.

Viel Glück dabei ...
Jürgen

sporadischer Gast 16 Deutschland M, 36

Wie lernt man Disziplin? Ich habe es so oft versucht und nie durchhalten können. Und vor allem - für wen? Ich habe in meinem Leben keine Ziele mehr, die ich noch erreichen könnte. Im Grunde hocke ich da und warte auf den Tod. Keine Chance auf einen Job - jeder, der mich einstellt, hat gleich jeden Monat meinetwegen eine zusätzliche Bücherrevision, wo alles auf den Kopf gestellt wird. Also könnte ich nur selbständig arbeiten, dazu fehlt mir die Disziplin - oder sagen wir einmal so: wenn ich diszipliniert bin, muss ich sehr kleinlich sein.

[nicht mehr wegzudenken] 1154 wien W, 32

hi,

man will, oder man will nicht. sich zu lieben heisst, das man das was man macht für sich selber macht. und man sollte auch dann für sich selber leben und für sich selber einstehen, wenn man nochso gebunden ist. wie heisst es? selbst in der intimsten beziehung ist man im grunde genommen alleine. kann man mit sich selber nichts anfangen ist man schnell einfach nur abhängig. das ist aber dann keine liebe sondern abhängigkeit. ein unterschied.

JETZT sitzt du da und wartest auf den tod. na da müssten dir die frauen nur so zufliegen, auf sowas steht die welt. mal ernst: hast du denn wirklich keinen bock, für etwas anderes zu leben? Wofür man lebt entscheidet man in erster linie selber. niemand kommt zu einem und sagt: hier schenke ich dir etwas, dafür lebe! menschen suchen sich selber aus wofür sie leben. was ihnen etwas bedeutet. auch du. wenn du es zuläßt. und man ist nie zu alt oder zu hoffnungslos, etwas zu finden. was du machst: du gibts dich selber auf und du suchst gründe die das rechtfertigen. wenn wir dir einen weg aufzeichnen wie du lernen kannst dich selber zu lieben, suchst du dir einen punkt heraus der dich runterzieht um ihn als universalgrund einzusetzen warum du dich nicht zu lieben brauchst. nach deinem thread habe ich aber angenommen du WILLST. wie ist das denn nun. willst du, oder willst du nicht?

wie lernt man disziplin. nun. in kleinen schritten und mit dem willen dazu. das kann zb. schon sein, dir fürs erste jeden tag die zähne zu putzen. das durchziehen. irgendwann ist keine disziplin mehr nötig dazu - es ist ein bedürfnis. und so kannst du es nach der reihe machen. zu manchen - vor allem unangenehmen dingen - muss sich jeder disziplinieren. das gehört zu der verantwortung die man gegenüber sich selber und anderen hat einfach dazu. sicher. es ist mühe. aber mühe die sich lohnt um ein leben zu haben und nicht nur ausharren zu müssen bis man stirbt. und wenn man sich erst einmal einige dinge aufgebaut hat, nimmt man gewisse dinge gerne in kauf, bzw. tut sie gerne. man diszipliniert sich um sein schönes leben leben zu können. meist empfindet man es gar nicht als disziplinieren...

im prinzip ist es deine sache ob du willst oder nicht. wenn du willst, dann setze dir ein ziel. durchaus ein kühnes ziel dessen was du dir erträumst - das du erreichen willst. und dann unterteile es in wegabschnitte - denn bis zu dem ziel wirst du wege zurücklegen müssen, durchaus werden dich unwetter aufhalten oder zurückschmeissen. dein ziel aber habe vor augen und dafür tue alles. die teilziele sollten klein genug sein das du sie erreichen kannst, und groß genug das sie dich herausfordern. somit hast du erfolgserlebnisse weil sie etwas mühsam sind, und ersparst die versagen indem du dir unerreichbare zwischenziele setzt...

aber wie gesagt: ein ziel setzen heisst: "ich will...." und nicht "das brauch ich eh nicht zu versuchen..."

sporadischer Gast 16 NRW M, 38

Quote:

Wie lernt man Disziplin? Ich habe es so oft versucht und nie durchhalten können. Und vor allem - für wen? Ich habe in meinem Leben keine Ziele mehr, die ich noch erreichen könnte. Im Grunde hocke ich da und warte auf den Tod.

Der Tod ist sowieso das sicherste, was kommt und bis es so weit ist, kann man ja auch noch was anderes probieren.

Disziplin lernt man nicht, man muss es schlicht und einfach tun. Steck dir erreichbare Ziele. Du sagst, du seist verwahrlost. Bring, das kann ja ganz langsam gehen, deine Wohnung auf Vordermann. Geh zum Friseur und lass dir einen schönen Haarschnitt verpassen, mal auf die Sonnenbank. Kauf dir ein paar schöne Klamotten, rasier dich jeden Tag und tu was. Wenn du Lust dazu hast, mach ein wenig oder etwas mehr Sport, ist zwar kein Wundermittel, stärkt aber doch ein wenig das Selbnstbewusstsein. Es gibt tausend Dinge, die man tun kann, tausend Orte, an denen man sich für etwas engagieren kann. Frag dich nicht, ob du Lust hast, ob du es nicht besser morgen machst, nim dir was vor und mach es heute. Und wenn du nicht willst, und wenn du dies mies fühlst, tu es einfach trotzdem. Schlechter wirst du dich hinterher sicher nicht fühlen und Zeit für Selbstmitleid bleibt dir dann auch noch so viel, wie du nur willst.

Und was soll die Frage für wen? Für dich natürlich! Und wenn du dich hinterher auch nicht liebst, so siehst du zumindest netter aus, hast eine Wohnung, in die man auch mal jemanden einladen kann, bit ein wenig fitter oder hast hin und wieder etwas zu tun, was die Spaß macht. Meinetwegen trag dir ein paar kleine und größere Vorhaben in deinen Kalender ein und machs einfach. Der einzige Entschuldigungsgrund, es nicht zu tun, soll sein, wenn du mit 40 Grad Fieber im Bett liegst.

In diesem Sinne alles Gute.

sporadischer Gast 5 Berlin W, 42

Meine Vorposter haben ja schon viele nützliche Tipps gegeben. Stimmt, vom Dich selbst lieben bist Du noch weit entfernt, doch Dich Selbstbemitleiden kannst Du exzellent.

Tipp von mir: Befrei Dich von Deinem Selbstmitleid. Fang an Dich so zu akzeptieren, wie Du bist. Mit der Liebe das dauert noch! Hab Geduld und sei nicht so streng mit Dir!

neu an Bord! 3 heimatlos M, 3

hi niccelausi

ich habe keine ratschläge für dich
was will er dann hier, fragt man sich?
lesen und danke sagen
denn durch dieses schöpfe ich kraft
ich finde wege aus dem dunkeln das mich umgibt

danke

Forums-InsiderIn 211 Franken W, 42

Hi niccelausi,

was mir selbst geholfen hat (es war Teil meiner Selbsthilfe):

erstmal hab ich mich richtig überwinden müssen, mir selbst zu helfen bzw. überhaupt zuzugeben, daß ich Hilfe brauche, da hab ich mich richtig vor mir selbst geniert, das ist mir damals erst klar geworden.

Dann bin ich auf Bachblüten gestoßen. Die Beschäftigung damit (die Mixturen hab ich mir selbst zusammengestellt) hat mich schonmal weitergebracht, die Tropfen hab ich regelmäßig genommen. Ich will hier nicht drüber diskutieren, ob das eine wissenschaftl. nachweisbare Wirkung hat, aber das ist mir ziemlich egal, ich wußte, es kann zumindest nicht schaden, und aus welchem Grund auch immer, ich habe durchaus eine Wirkung verspürt. Was mich sogar sehr verwundert hat, ausgehend von meinem damaligen Standpunkt, daß mir eh nix helfen kann.

Dann hat mir eine hilfreiche Freundin ein Buch geliehen, ich weiß nicht mehr wie es hieß, ist aber egal, denn so bin ich auf sowas wie NLP gekommen. Es ging mir auch um Eigenliebe. Es ist was total Simples, und zwar sich in jeder freien Minute sagen: ich akzeptiere mich so, wie ich bin, und liebe mich so wie ich bin, oder so ähnlich. Das mit dem Akzeptieren war für mich sehr wichtig, und zwar so akzeptieren, wie ich JETZT bin. Nicht wie ich sein könnte WENN! Also genau so mit allem was einen an einem selbst abstößt, ärgert, nervt, wahnsinnig macht etc.

Ich fand das erstmal lächerlich und kam mir richtig doof vor, aber ich habe mir vorgenommen, es zu probieren.

Ich denke, alleine die Tatsache, DASS man etwas tun will, ist schon ein wichtiger Schritt.

Wo Leute waren, hab ich es innerlich gesagt, immer wenn ich dran gedacht habe, wenn ich alleine war, auch laut. Interessant war, wie sich dabei meine Stimme mit der Zeit verändert hat. Erst leise und sarkastisch, manchmal abfällig, manchmal richtig wütend, schreiend, weinend, eine ganze Palette. Irgendwann konnte ich es tatsächlich mit fester überzeugter Stimme sagen. Es war ein Experiment und hat sich IMO gelohnt. Außerdem kostet es nix, außer Selbstüberwindung Wink

Ich geb Dir die Tipps weil sie einfach sind, nicht viel kosten, keine unerreichbare Disziplin erfordern, auch kein großer Zeitaufwand dahintersteckt und erstmal kleine Schritte sind. Vielleicht helfen sie Dir ja weiter. Und wir gesagt, das Wichtigste ist es, überhaupt einen ersten Schritt zu tun. Also aufhören mit Selbstbemitleiden, sondern aktiv werden, womit auch immer. Eben mit einer Kleinigkeit, daß ist am einfachsten, Du kannst Dich selbst am wenigsten rausreden und tust Dir richtig schwer, eine Entschuldgung zu finden wenn Du es nicht machst Laughing

Andrasta

Helferlein 59 NÖ W, 34

hi andrasta

Andrasta wrote:

was mir selbst geholfen hat (es war Teil meiner Selbsthilfe):

Was mich interessieren würde: wie hast du das oder DEIN problem erkannt? Bist du selbst drauf gekommen oder haben dich andere darauf hingewiesen?

Bei mir ist es ähnlich, ich habe große Probleme mich so zu akzeptieren wie ich bin. Ich strebe immer nach Perfektion u kann mir Schwächen kaum eingestehen bzw. lass ich sie gar nicht zu.

Ein einziger Kampf, weil die Akkus relativ schnell leer werden u das wesentliche dann im Hintergrund bleibt.

Bachblüten interessieren mich auch, überhaupt die Alternative zu der meist viel zu radikalen Schulmedizin.
Kannst du mir da Tipps geben oder ein Buch empfehlen?

Sternenblume

Forums-InsiderIn 211 Franken W, 42

Sternenblume wrote:

Bist du selbst drauf gekommen oder haben dich andere darauf hingewiesen?

Bin selbst draufgekommen, und zwar in einer Zeit, in der ich ein Problem nach dem anderen das erstemal in meinem Leben wirklich angegangen bin, wie bei einem großen Reinemachen. Eins führte zum anderen. Hat lang gedauert, bis ich durchs Gröbste durch war Confused

Aber irgendwie war es auch spannend, und das Gefühl, daß sich was bewegt, hat mir immer wieder Kraft gegeben.

Sternenblume wrote:

Bachblüten ...Kannst du mir da Tipps geben oder ein Buch empfehlen?

Leider nein, ein Buch hatte ich ausgeliehen, weiß nicht mehr welches. Ich weiß noch, daß mein Apotheker da auch einiges hatte. Ist bestimmt nicht schwer, da was zu finden.

Forums-InsiderIn 363 Deutschland M, 41

Au Backe, wenn ich sowas lese:

Quote:

wie lernt man sich selbst zu lieben? Wie wird man eitlerer und egoistischer?

Uuhhhh - da schüttelt es mich.

Was hat denn Selbstachtung und Selbstschätzung mit "Eitelkeit" und "Egoismus" zu tun???

Verwechselst Du Selbstschätzung mit dem Schmu den Du betreibst oder betrieben hast?

Mann oh Mann. Also, das Unterhaltsrecht weist Dir einen Selbstbehalt zu. Und wenn Du 2 Kinder hast und gut verdienst dann müsstest Du lockerst deutlich über dem Selbstbehalt zu liegen kommen.

Von der Partnerin wird übrigens nix abgezwackt, wenn Du schlicht und ergreifend Deinen Unterhaltsverpflichtungen ganz regulär nachkommst.

Mir scheint, dass Du Dich primär in Selbstmitleid ertränkst und obendrein noch mit den Dingen der Realität haderst. Dinge zumeist, die Du vorsätzlich übertrieben negativ siehst oder selbst (!) negativ gestaltet hast.

Mann oh Mann...

Da wird ja der Feierabendwein sauer!

Cheers

Jetlag

Helferlein 144 Mittelfranken M, 44

Hallo zusammen,

wie Jetlag schon sagt, da wird nicht nur der Feierabendwein sauer.

Scheinbar ist es immer besser, sich erst mal selbst zu bedauern und dann nach irgendwelchen "Mittelchen" zu suchen, die dann angeblich helfen.
Es ist ja nachgewiesen, dass genügend unseriöse Menschen mit diesem Mist reich werden.
Sei es irgendwelche noch so unsinnigen Tinkturen oder auch Kurse, die helfen sollen, das "Ich" zu finden.

Viele Psychiater wären überflüssig, wenn sich mehr Menschen einfach den Tatsachen stellen und dann selbst etwas dagegen unternehmen würden.
Ich sage nicht alle, aber viele.
Ein Psychiater hilft Menschen, die Realität zu sehen und sich dieser zu stellen. Das ist Leben und dies kann man nur selbst ändern, auch der Psychiater ändert es nicht für einen selbst.

Es sagt kein Mensch, dass das Leben immer einfach ist.
Sitzen bleiben, sich selbst bedauern und nach irgendwelchen Pillen Ausschau zu halten, das ist einfach.
Auch alle Unwegbarkeiten auf andere zu schieben (alle waren so böse zu mir). Immer mit dem Hintergrund, ja eigentlich kann ich gar nchts dafür.

Das ist eindeutig falsch.
Das Leben muß man selbst in die Hand nehmen und Hürden überwinden. Dazu sind Hürden da.

Sich dazu Hilfe zu suchen ist weder ein Problem, noch eine Schande.
Sich einzugestehen dass man Hilfe braucht auch nicht.
Sich hinzusetzen und auf eine "Eingebung" oder eine "Pille" dagegen zu warten, schon.

Wenn man immer nur auf Etwas wartet und selbst nichts unternimmt, würden wir heutzutage noch auf Bäumen leben.

LG
Jürgen

Moderatorin 2129 NRW W, 30

Jetlag und MaxNix,

was hab ich verpasst?

Was haben Eure Statements mit der Frage danach zu tun, wie man lernt, sich anzunehmen, sich zu lieben?

Auf mich wirken Eure Postings so, als ob Ihr genau damit (also mit der Selbstliebe, die auch Gelassenheit im Umgang mit anderen impliziert) ein Problem habt, das "Recht" auf dieses Problem aber nicht nur Euch sondern auch anderen absprecht.

Und wenn Ihr zwei jetzt sagt, Irrlicht irrt - dann bitte ich um konstruktive Beiträge, wie ihr dies denn lebt.

Lg,

Irrlicht

Helferlein 144 Mittelfranken M, 44

tanzendes_irrlicht wrote:

Was haben Eure Statements mit der Frage danach zu tun, wie man lernt, sich anzunehmen, sich zu lieben?

Sehr viel ...

Erst wenn man die Realität sieht und aufhört sich selbst etwas vorzumachen (Pille gegen alle Wehwehchen) kann man anfangen AKTIV etwas zu tun.

Seh es mal anders (der Vergleich hinkt ein wenig).
Wenn an einem Auto der Motor nicht läuft, nützt es wenig die Karosse neu zulackieren, es muß die Ursache gefunden und der Motor überholt werden.

Aber um wieder auf die Frage zurückzukommen.
Erst mal die Ursache suchen, warum ich mich nicht akzeptieren kann.
Danach die Ursache beseitigen.
Dann läuft der Motor wieder oder ?

LG
Jürgen

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