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BadForGood
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Post Mon, 09.Jun.03, 17:30      Anders denken / Probleme nachvollziehen Reply with quoteBack to top

Also, hallo erstmaa!

Eigentlich wollte ich das Folgende schon seit längerem mal schreiben, fand es aber dann immer doch nicht interessant genug. Nach Middle's Intelligenz-Thread habbich aber nochmal nachgedacht, und hier isses nu: Wink

Alsoo, in früheren Zeiten habe ich so ganz ungeniert einigen Leuten, die ich so kannte (besonders meinen Eltern) von meinen Problemen erzählt. Ich dachte mir, das würde mir irgendwie helfen, aber in der Praxis sah es eher so aus, dass nur ganz wenige Leute das ganze irgendwie nachvollziehen könnten. Die überwiegende Mehrheit meinte einfach, ich hätte ein faustgroßes Loch in meiner Salatschüssel. Wink Die wenigen Leute, die mich so einigermaßen verstanden haben und wo das Reden mir auch geholfen hat, hatten im allgemeinen ebenfalls Probleme.

Mich persönlich würde jetzt mal interessieren, was für Erfahrungen ihr (ja, alle! Wink ) da so mit den Personen in Eurem näheren Umkreis gemacht habt. Und während ihr darüber nachdenkt, stelle ich noch eine Theorie in den Raum (die ihr aber natürlich beiseite räumen dürft, wenn sie Euch im Weg steht):

Also erstmal glaube ich, dass den meisten Leuten so'n Psycho-Kram Angst macht. Weil da kann man nicht einfach auf so'm Ultraschallbild irgendwas krankhaftes sehen - der betroffene sieht eigentlich ganz normal aus und es ist von außen normalerweise nichts zu erkennen. Dazu kommt natürlich, dass Leute, die sowas nicht kennen, da natürlich auch keine eigene Erfahrungen haben. Daher kommt es wohl auch, dass ich mehr als einmal als "Spinner" oder "Simulant" bezeichnet wurde. Trotzdem, es sollte doch nicht so schwer sein, sich in sowas mal gedanklich "rein zu versetzen" und es ein wenig zu verstehen. Das können aber meiner Erfahrung nach nur die wenigsten "normalen" Leute. Und da drängt sich dann natürlich die Frage nach dem "Warum" auf, welche durch meine "die-haben-Angst-vor-sowas" Theorie garantiert noch nicht richtig beantwortet ist.

So, das war's. Bin dann erstmal wieder auf dem Holzweg. Wink

Bye,
Nils
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'cause I'm stuck here on this woodway"
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AnaLogiC
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Post Mon, 09.Jun.03, 18:25      Re: Anders denken / Probleme nachvollziehen Reply with quoteBack to top

BadForGood wrote:
Ich dachte mir, das würde mir irgendwie helfen, aber in der Praxis sah es eher so aus, dass nur ganz wenige Leute das ganze irgendwie nachvollziehen könnten.


Selbige Erfahrung bei mir, und die obligatorische Theorie dazu kommt gleich...

BadForGood wrote:
Die wenigen Leute, die mich so einigermaßen verstanden haben und wo das Reden mir auch geholfen hat, hatten im allgemeinen ebenfalls Probleme.


Zumindest haben sie zugegeben, das sie auch Probleme haben... - solche Leute sind mir von Natur aus erheblich lieber als jene, die sich selber ne "heile Welt" einreden.

Jedenfalls ist mir lebenslang noch kein perfekter, absolut problemloser Mensch untergekommen - sie kochen alle nur mit Wasser - die einen stehen dazu, die andren net.
Soweit meine knappe Theorie. *g*

BadForGood wrote:
Also erstmal glaube ich, dass den meisten Leuten so'n Psycho-Kram Angst macht. Weil da kann man nicht einfach auf so'm Ultraschallbild irgendwas krankhaftes sehen - der betroffene sieht eigentlich ganz normal aus und es ist von außen normalerweise nichts zu erkennen.


Richtig, es läuft so nach dem Prinzip "was ich nicht sehn kann is auch nicht da", das schon ziemlich altbewährt ist...

BadForGood wrote:
Trotzdem, es sollte doch nicht so schwer sein, sich in sowas mal gedanklich "rein zu versetzen" und es ein wenig zu verstehen.


Oh doch, wenn man partout selber nicht auf die psychische Ebene will, weil man dann Gefahr läuft, auch im eignen Leben so manche 'Ungereimtheit' zu entdecken, dann tut man sich absolut schwer.
Pseudo-problemlose Menschen sind geübt darin, für alles eine ganz einfache Erklärung zu finden - im Notfall heißts ganz einfach, das du bescheuert bist, während sie 'normal' und somit ok sind...

BadForGood wrote:
Das können aber meiner Erfahrung nach nur die wenigsten "normalen" Leute. Und da drängt sich dann natürlich die Frage nach dem "Warum" auf, welche durch meine "die-haben-Angst-vor-sowas" Theorie garantiert noch nicht richtig beantwortet ist.


Selbige Erfahrung.
Übrigens, ein sogenannter 'normaler' Mensch fragt nicht nach dem Warum - er gibt sich mit der Antwort 'weil's nun mal so is' zufrieden...
Und solang das funktioniert, will man das ja nicht dadurch gefährden, Dinge zu hinterfragen.
Man läuft Gefahr, auf manche Fragen des andren plötzlich keine echte Antwort zu wissen - beginnt am Ende noch, sich selber zu hinterfragen, das eigne Leben...

Keine ausgefeilte Theorie, aber das fällt mir mal dazu ein.
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Post Mon, 09.Jun.03, 21:15      Reply with quoteBack to top

Hallo sag
AnaLogiC schrieb:

Quote:
Selbige Erfahrung.
Übrigens, ein sogenannter 'normaler' Mensch fragt nicht nach dem Warum - er gibt sich mit der Antwort 'weil's nun mal so is' zufrieden...
Und solang das funktioniert, will man das ja nicht dadurch gefährden, Dinge zu hinterfragen.





Damals als ich noch glaubte ein sogenannter normaler Mensch zu sein.
habe ich immer hinterfragt, was wohl die Ursache sein könnte.
Das heißt, ich habe mit solchen Menschen über das was sie haben zu reden. Danach konnte ich un den meisten Fällen mich sehrwohl in ihre Situation gedanklich versetzen.

Das die Meisten Menschen nicht mirt solchen Erkrankungen umgehen können, liegt eher an einem alten Vorurteil. Psychisch krank zu sein ist bei ihnen gleichbedeutend mit Wahnsinn *lächerlich finde*

Seit ich unter Depressionen leide und deshalb in Behandlung bin.......
meinte man...ach ist doch gar nicht so schlimm....das wird schon wieder....du mußt nur nicht dran denken.

Soetwas können nur Menschen sagen, die glauben das es nur eine vorübergehende Unpässlichkeit ist.....und das der Artzt den Betreffenden das nur einreden will.
Sie verdrängen das, was nach ihrer Meinung nicht sein kann.

Auch auf die Gefahr hin, das ich das Thema wieder einmal verfehlt habe....
wakatonka lächelt

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Post Mon, 09.Jun.03, 21:24      Reply with quoteBack to top

Quote:
Damals als ich noch glaubte ein sogenannter normaler Mensch zu sein.


Nebenbei: Normal wollte ich noch nie sein, denn das ist das schlimmste, was man überhaupt sein kann. Wink Aber das wäre eine Sache für sich, denn hier ist normal nicht als psychisch krank vs. gesund gemeint, sondern eher als "kreative, besonders, anders" vs. langweilig. Wink

Quote:
Sie verdrängen das, was nach ihrer Meinung nicht sein kann.


Ja, genau so wird das sein.

Quote:
Auch auf die Gefahr hin, das ich das Thema wieder einmal verfehlt habe...


Wieso "wieder einmal"? Im allgemeinen triffst Du das Thema immer sehr genau, und so war's auch dieses Mal. Und das ganz ohne Senf! Wink

Bye,
Nils
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Post Mon, 09.Jun.03, 21:52      Reply with quoteBack to top

Quote:
Normal wollte ich noch nie sein, denn das ist das schlimmste, was man überhaupt sein kann.


Very Happy

NORMALE gibbet nicht.
allerdings gibts ne NORM, sonst könnte man ja keine abweichungen davon feststellen.


und da bezieht es sich eben auf das ÜBLICHE.
üblicherweise verletzen sich menschen eben NICHT selbst. wenn das 95% aller menschen machten, dann wären die anderen 5% unnormal. man müßte als die norm neu definieren.

sämtliche "andersartigen" wesenszüge sind halt individualität. krankheitswertig wird anders definiert. immer wenn jemand unter einer bestimmten sache leidet und/oder andere leiden läßt ist das u.U. krankheitswertig.

das kommt auf die ausprägung an....allerdings im zusammenhang mit dem zugehörigen leidensdruck.

glaub mir, ICH bin auch nicht normal *hihi*
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Post Mon, 09.Jun.03, 21:57      Reply with quoteBack to top

BadForGood wrote:
Quote:
Damals als ich noch glaubte ein sogenannter normaler Mensch zu sein.


Nebenbei: Normal wollte ich noch nie sein, denn das ist das schlimmste, was man überhaupt sein kann. Wink Aber das wäre eine Sache für sich, denn hier ist normal nicht als psychisch krank vs. gesund gemeint, sondern eher als "kreative, besonders, anders" vs. langweilig. Wink


Das heißt, du wolltest noch nie ein (vermeindlich) 'ganz einfaches, problemloses' Leben haben, in dem alles (nach außen hin) so läuft wie man's will?
Is zumindest das, was ich mir früher unter 'normal' vorgestellt hab...
...natürlich bin ich mal dahinter gestiegen, daß das alles nur Illusion is - nachdem ich mich nicht erinnern kann, je normal gewesen zu sein, hatte ich's wohl in gewisser Weise idealisiert...

BadForGood wrote:
Quote:
Auch auf die Gefahr hin, das ich das Thema wieder einmal verfehlt habe...


Wieso "wieder einmal"? Im allgemeinen triffst Du das Thema immer sehr genau, und so war's auch dieses Mal. Und das ganz ohne Senf! Wink


Kann ich bestätigen!
Außerdem, ist das Thema sehr weitläufig, ich denke da darf man sich ruhig frei fühlen...
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Post Mon, 09.Jun.03, 22:39      Reply with quoteBack to top

Quote:
Das heißt, du wolltest noch nie ein (vermeindlich) 'ganz einfaches, problemloses' Leben haben, in dem alles (nach außen hin) so läuft wie man's will?


Das "wie man's will" ist wichtig, als Gegenstück zu "wie andere es wollen".

Ansonsten, was ich zuvor mit "normal" gemeint habe, war eher das: Das Leben von 95% der Menschen (schätz' ich mal) ist eher langweilig. Die gehen morgens zur Arbeit, kommen abends nach Hause, schauen dann ein wenig fern und gehen dann ins Bett. Und das Ganze wird dann repeated until death oder wenigstens until Rente. Und genau das ist das, was ich als "normal" verstehe und nicht haben will, aber wahrscheinlich doch mache(n muss). Wenn's nach mir persönlich ginge, würde ich wohl eher etwas "ungewöhnlicheres" mit meinem Leben anfangen (was auch immer das sein möge). Das Problem an der Sache: Einige Leute sind ganz scharf auf seltsam bedrucktes Papier, für das sie einem lebenswichtige und anders spaßige Gegenstände überlassen. Und irgendwo muss man dieses seltsame Papier halt herbekommen. Wenn man sein Leben nun anders gestalten will als die anderen wird das Ganze gleich ein Stück schwieriger (jedoch nicht unmöglich, es besteht also noch Hoffnung für mich! Wink ).

Das "normal" war also nicht unbedingt auf psychische Probleme bezogen, denn in dieser Richtung wäre ich wohl schon gerne normal. Wobei - um auf Dein Posting zurückzukommen - ein "ganz einfaches, problemloses" Leben, was ich jetzt mal als "Leben ohne Herausforderungen" erweitere, auch langweilig und einschläfernd wäre. Und mein Leben ist leider zur Zeit (bis auf das In-den-Griff-bekommen meiner Probleme) eher ohne Herausforderungen. Sad

Bye,
Nils
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Post Mon, 09.Jun.03, 22:45      Reply with quoteBack to top

Quote:
Das heißt, du wolltest noch nie ein (vermeindlich) 'ganz einfaches, problemloses' Leben haben, in dem alles (nach außen hin) so läuft wie man's will?

Ich hatte ein solches unproblematisches Leben......... Ich galt als Normal, über allen Dingen stehend und Verständnisvoll.
Allen die mich brauchten....oder besser gebrauchten.... zu jeder Zeit mit Rat, Tat und Hilfe zur Seite stehender Mensch.
Bis ich zu zerbrechen drohte..........
Ich habe mich damit verletzt, oder auch verletzen lassen........
nun ist nichts mehr wie früher
LG wakatonka

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Post Tue, 10.Jun.03, 0:20      Reply with quoteBack to top

BadForGood wrote:
Das "wie man's will" ist wichtig, als Gegenstück zu "wie andere es wollen".


Diese Unterscheidung ist auch absolut elementar - was andre wollen, is primär das Problem andrer Leute, nicht unmittelbar das Eigene...

BadForGood wrote:
Ansonsten, was ich zuvor mit "normal" gemeint habe, war eher das: Das Leben von 95% der Menschen (schätz' ich mal) ist eher langweilig. Die gehen morgens zur Arbeit, kommen abends nach Hause, schauen dann ein wenig fern und gehen dann ins Bett.


Könnt ich schon deshalb nicht durchziehn, weil mir Fernsehen zu langweilig ist - damit fängt's ja schon mal an... Wink

BadForGood wrote:
Und das Ganze wird dann repeated until death oder wenigstens until Rente.


So von wegen, wenn man dann mal in Pension is, wird man so auf nen Schlag ein erfülltes Leben haben...
Kommt ma bei vielen nur net ganz so vor.
Abgsehn davon, das mit ner Pension nicht zu rechnen is, für jene die heut unter 30 sind jedenfalls nicht.
Da nehm ich ma lieber heut schon, was in meinem Leben für mich drin is.

BadForGood wrote:
Und genau das ist das, was ich als "normal" verstehe und nicht haben will, aber wahrscheinlich doch mache(n muss).
...
Das Problem an der Sache: Einige Leute sind ganz scharf auf seltsam bedrucktes Papier, für das sie einem lebenswichtige und anders spaßige Gegenstände überlassen. Und irgendwo muss man dieses seltsame Papier halt herbekommen. Wenn man sein Leben nun anders gestalten will als die anderen wird das Ganze gleich ein Stück schwieriger (jedoch nicht unmöglich, es besteht also noch Hoffnung für mich! Wink ).


Für's erste wirst ums bedruckte Papier kaum herumkommen - und zwischen nix verändern und alles komplett umschmeißen (als Einsiedler in ne Höhle ziehn oder was weiß ich), gibt's ne Menge Varianten...
Es heißt, das man mit Veränderung von innen beginnen muß - ich wollt's früher nie glauben, aber hab langsam so'n starkes Gefühl, es is genau so...

BadForGood wrote:
Das "normal" war also nicht unbedingt auf psychische Probleme bezogen, denn in dieser Richtung wäre ich wohl schon gerne normal.


Ok, bei mir war's vielleicht eher in dem Kontext - immer dann wenn ich psychisch in den Keller gegangen bin, mich und mein Leben verflucht hab, war dieser Wunsch 'einfach normal' zu sein am stärksten...

BadForGood wrote:
Wobei - um auf Dein Posting zurückzukommen - ein "ganz einfaches, problemloses" Leben, was ich jetzt mal als "Leben ohne Herausforderungen" erweitere, auch langweilig und einschläfernd wäre.


Wär es absolut - könnt mich auch nichts dazu motivieren...
Wobei, wenn ich's recht überleg, hatte ich lange Zeit ein langweilig einschläferndes Leben - irgendwie problemlos, aber emotional tötlich.
Allein bei der Erinnerung schauderts mich.

BadForGood wrote:
Und mein Leben ist leider zur Zeit (bis auf das In-den-Griff-bekommen meiner Probleme) eher ohne Herausforderungen. Sad


Und das is schon ne ziemliche Herausforderung - vielleicht hat man erst dann so ne wirklich freie Sicht auf die Möglichkeiten, die man hat, woraus sich dann neue Herausforderungen ergeben...
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Post Tue, 10.Jun.03, 6:53      Reply with quoteBack to top

moin
nils wrote:
Ansonsten, was ich zuvor mit "normal" gemeint habe, war eher das: Das Leben von 95% der Menschen (schätz' ich mal) ist eher langweilig [...]


du sprichst vom absoluten spießertum?

stimmt, das furchtbarste überhaupt.

somit ist es ja eigentlich kein wunder, wenn man sich irgendne subkultur sucht Wink
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Ludmilla
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Post Tue, 10.Jun.03, 8:39      Reply with quoteBack to top

Quote:
nils schrieb:
Ansonsten, was ich zuvor mit "normal" gemeint habe, war eher das: Das Leben von 95% der Menschen (schätz' ich mal) ist eher langweilig [...]

du sprichst vom absoluten spießertum?

stimmt, das furchtbarste überhaupt.


Mäh, heftig protestiere.
Was ist denn daran so schlimm, ein geregeltes, u.U. auch gleichförmiges Leben zu führen?

Jetzt seid ihr aber auch nicht unbedingt besser, als die, die ihr hier verurteilt. Schaut doch mal hinter die Fassade, warum sich jemand entschließt genau so ein Leben zu führen und nicht anders.
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Post Tue, 10.Jun.03, 8:54      Reply with quoteBack to top

Quote:
Jetzt seid ihr aber auch nicht unbedingt besser, als die, die ihr hier verurteilt. Schaut doch mal hinter die Fassade, warum sich jemand entschließt genau so ein Leben zu führen und nicht anders.


wo du recht hast, hast du recht liebe ludmilla! Embarassed

ist wahrscheinlich aber auch " ziemlich blödsinnig und wenig respektvoll" ausgedrückt worden. also verurteilt habe ichs nicht- zumindest wollte ichs nicht. müßte direkt mal recherchieren, warum ichs dann dennoch so empathielos ausgedrückt habe *grübel*

habe zwei erwachsene kids.

eins davon ist völlig gradlinig, durchschaubar und in bestimmter hinsicht auf unauffälligkeit bedacht, allerdings nicht, wenn es um ihr äußeres geht, da schafft sie es, sehr verwegen auszusehen.

das andere kind ist das glatte gegenteil, er MUSS immer was machen, haben , tun und unterlassen was andere menschen täten. er meint, das wäre individualität.

kind nummer 1 hat sich offenbar an meinem ehemann nummer 1( also deren vater) orientiert.kind nummer 2 hat sich offenbar an mir orientiert.

für MICH machts zuneigungsmäßig keinerlei unterschiede. umgekehrt sehr offensichtlich auch für die kids nicht.



*gedankenblitz*

es könnte sein, dass hier einige von uns der fehl(?)meinung unterliegen, dass konventionalität MITTELMÄßIGKEIT bedeutet.

das wäre in der tat ein trugschluß. danke fürs wachrütteln liebe ludmilla.

denn auch meine tochter ist NICHT mittelmäßig.
und wenn sie hundertmal konventionell ist.


Last edited by Time on Tue, 10.Jun.03, 14:27; edited 1 time in total
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Post Tue, 10.Jun.03, 8:58      Reply with quoteBack to top

Quote:
Was ist denn daran so schlimm, ein geregeltes, u.U. auch gleichförmiges Leben zu führen?


Eigentlich gar nichts. Kann man gerne machen, wenn man will. Die Sache ist nur, das - aus welchen Gründen auch immer - Personen, die gerne ein "anderes" Leben führen würden, dazu gezwungen werden, ein "normales" Leben zu führen. Es ist eben heutzutage nicht ganz leicht, sowas zu machen.

Quote:
Was ist denn daran so schlimm, ein geregeltes, u.U. auch gleichförmiges Leben zu führen?


Ja, warum? Weil es der einfachste und sicherste Weg ist? Tja, man hat aber nur ein Leben und am Ende ist man tot, sollte man da nicht vielleicht versuchen, das ganze wenigstens etwas "elegant" zu gestalten und nicht genau so wie Milliarden anderer auch?

Nur so'ne Idee von mir. Wink

Bye,
Nils
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Post Tue, 10.Jun.03, 9:02      Reply with quoteBack to top

Quote:
es könnte sein, dass hier einige von uns der fehl(?)meinung unterliegen, dass konventionalität MITTELMÄßIGKEIT bedeutet.


Einige von uns == ich? Wink Nee, also, so sehe ich das auch wieder nicht. Hab' ja nicht gesagt, dass das, was alle anderen machen, schlecht oder dumm ist. Habe nur gesagt, dass ich's gerne anders machen würde, wenn man mich denn ließe...

Bye,
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Post Tue, 10.Jun.03, 9:09      Reply with quoteBack to top

Quote:
Habe nur gesagt, dass ich's gerne anders machen würde, wenn man mich denn ließe...


also aus der hüfte geschossen: DARIN liegt die krux!

wenn man dich denn liesse.

klar könnte man jetzt fragen WARUM es es nicht einfach tust, worauf sicher die antwort käme:

geht nicht weil finanziell abhängig und noch in ausbildung etc...

um gemein zu sein Wink heißt das jedoch, dass du dich damit SELBST dem mammon unterwirfst...

aber da du ja bisher nicht drauf geantwortet hast, ist das ja nur spekulation von mir Wink

was meinste nils?

P.S.

mit "einigen" habe ich MICh aber sowas von mit eingeschlossen *lol*
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