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Stern05
sporadischer Gast
26
Deutschland W, 26
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Thu, 12.Jan.06, 23:49 Schwierige Themen in der Therapie |
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Hallo ihr Lieben,
mich quälen da mal wieder ein paar Gedanken. Ich habe da so ein paar Sachen, die ich meiner Therapeutin irgendwann gerne erzählen möchte, weil ich glaube, dass mir das schon helfen könnte über einiges hinwegzukommen. Ich merke immer in den Stunden, dass es mir schon schwerfällt mich zu öffnen, aber bereue danach nichts gesagt zu haben. In dem Moment ist es mir aber zu peinlich und ich kriege einfach nichts raus. Ich hab auch Angst davor mich zu sehr gehen zu lassen und nachher die Beherrschung zu verlieren, weinen zu müssen usw... Außerdem stört es mich, dass sie mir gegenüber sitzt und mich genau dabei beobachten kann. Meint ihr es wäre sehr unverschämt sie zu bitten sich woanders hinzusetzen? Ich würde mich glaube ich wohler fühlen, wenn sie neben mir sitzt, auf gleicher Ebene eben.
Ich habe auch überlegt, es einfach alles niederzuschreiben und ihr dann zu geben, aber ich weiß nicht ob das ok ist und schämen würde ich mich dann auch... Wie seit ihr damit umgegangen?Freue mich auf Antworten!
Euer Stern
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sm
[nicht mehr wegzudenken]
1896
unwesentlich W, 30
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Fri, 13.Jan.06, 0:24 Re: Schwierige Themen in der Therapie |
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Hallo Stern05,
also manche Aussagen könnten auch glatt von mir stammen .
Auf die Idee, dass ich mich neben den Therapeuten setzen könnte, bin ich zwar noch nicht gekommen (aber damit, dass ich angesehen/beobachtet werde, habe ich persönlich auch kein Problem). Mir hilft es sogar, wenn ich meinem Gegenüber ab und an in die Augen sehen kann => So in dem Sinne: Wie reagiert er - abgesehen davon, dass ich so besser spüren kann, dass mir jemand hohe Aufmerksamkeit entgegenbringt.
Aber wenn dir das Gegenübersitzen unangenehm ist, finde ich die Bitte absolut okay und nicht etwa unverschämt! Was mir auffällt ist folgendes. Du schreibst: "Ich würde mich glaube ich wohler fühlen, wenn sie neben mir sitzt, auf gleicher Ebene eben." Hast du vielleicht etwas das Gefühl, dass deine Therapeutin dich etwas von oben herab behandelt?
Da auch mir das Reden sehr schwer fällt - obwohl es definitiv nicht an einer fehlenden Vertrauensbasis fehlt, habe ich mal was Schriftliches verfasst. Ob es (für mich) richtig/gut war, weiß ich nicht. Manchmal glaube ich, es wäre besser gewesen, ich hätte es nicht getan - weil ich glaube, dass es vielleicht effektiver gewesem wäre, wenn ich mir ein Herz gefasst hätte zu reden.
Aber dadurch hat der Psychotherapeut zumindest ein paar wichtige Anknüpfungspunkte. Und ich gerade nicht in Versuchung Wichtiges zu verschweigen. Zudem werden dann wichtige Bereiche nicht herausgezögert, nur weil man sie nicht ansprechen kann. Frage sie doch einfach mal, ob es okay ist alles niederzuschreiben. Ich habe diesbezüglich die Erfahrung gemacht, dass damit sehr sensibel umgegangen wird. Du wirst also nie zu etwas gedrängt werden, was du nicht willst.
Vielleicht ist das Ganze auch etwas eine Frage der Zeit. Ich stehe eher noch in den Anfängen der Therapie. Mit der Zeit merke ich aber, dass es allmählich besser wird.
Helfen kann auch, wenn man anspricht, dass es schwer fällt, sich zu öffnen. Wichtig ist wohl, dass man Vertrauen zum Therapeuten hat. Ist das bei dir gegeben?
Liebe Grüsse
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Stern05
sporadischer Gast
26
Deutschland W, 26
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Fri, 13.Jan.06, 1:04 Re: Schwierige Themen in der Therapie |
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Hallo Sternenmeer!
Danke für deine Antwort. Es tut gut zu hören, dass es anderen ähnlich ergeht. Ich vertraue meiner Therapeutin und mag sie auch sehr gerne. Ich weiß auch nicht genau, aber ich habe trotzdem Angst, sie könnte mich für bescheuert oder so halten, wenn ich mich öffne und ihr alles mitteile. Und das,obwohl sie mir immer beteuert, dass es ok ist wie ich mich verhalte, was ich sage usw... Sie ist da unheimlich geduldig mit mir. In der letzten Stunde war ich auch wieder merkwürdig drauf und habe wieder einmal nichts richtig ansprechen können. Am Ende hat sie mich gefragt wie es mir geht und statt zu sagen, dass ich den Kopf voll habe, aber leider nichts davon gesagt habe, sagte ich nur es ginge mir gut.
Ich habe nicht den Eindruck, dass meine Therapeutin mich von oben herab behandelt. Im Gegenteil, sie ist sehr behutsam und ich fühle mich sehr wohl und aufgehoben bei ihr. Ich glaube wenn sie neben mir sitzen würde, wäre es so als würde ich es einer Freundin oder so erzählen und außerdem wäre sie in der Nähe, was mich beruhigen würde.Ob es dann letztendlich hilft und ich reden könnte, weiß ich auch nicht recht. Wäre ja auch blöd, wenn ich sie bitte sich umzusetzen um sie dann wieder wegzuschicken, wenn dann doch nichts kommt. Was meinst du? Ich weiß, ich hab Probleme.... Liebe Grüße!
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Micky
Forums-InsiderIn
213
Schweiz W, 49
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Fri, 13.Jan.06, 1:21 Re: Schwierige Themen in der Therapie |
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Liebe Stern
Ich glaube, dass dir aufscheiben grundsätzlich sehr hilfreich sein könnte . Nicht nur, damit du das Geschriebene dann deiner Therapeutin geben kannst, sondern auch für dich selbst. Ich habe öfters die Erfahrung gemacht, dass nachdem ich Schwieriges und Belastendes für mich aufgeschrieben habe und es danach ein paar Mal wieder gelesen habe, ich für mich selbst zum Geschriebenen etwas mehr Distanz erhalten habe und es mir dadurch leichter gefallen ist, in der Therapie darüber zu sprechen.
Ich finde auch, dass du deinen Wunsch nach einem anderen Setting auf jeden Fall äussern solltest. Schliesslich ist es deine Therapie und sie sollte für dich stimmen.
Warum hast du Angst davor, dass du eventuell weinen müsstest? In der Psychotherapie geht es doch in erster Linie um Gefühle, da gehören sie hin, da dürfen sie doch soviel Platz einnehmen, wie sie brauchen, auch wenn es schwierige Gefühle wie Scham sind; erst recht, wenn du dich bie deiner Therapeutin sehr wohl fühlst. Meine Erfahrung ist, dass Weinen sehr hilfreich sein kann. Es erleichtert und beruhigt mich häufig so sehr, dass ich mich danach viel freier und entspannter fühle und es mir dadurch leichter fällt, zu reden .
Ich wünsche dir ganz viel Mut und ganz viel Vertrauen in dich selbst .
Liebe Grüsse
Micky
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sm
[nicht mehr wegzudenken]
1896
unwesentlich W, 30
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Fri, 13.Jan.06, 14:48 Re: Schwierige Themen in der Therapie |
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Hallo Stern,
Micky wrote: | Ich glaube, dass dir aufscheiben grundsätzlich sehr hilfreich sein könnte . Nicht nur, damit du das Geschriebene dann deiner Therapeutin geben kannst, sondern auch für dich selbst. |
Den Erfahrungen von Micky kann ich 100% zustimmen. Das mache ich auch öfters (nur für mich). Mir hilft das sehr, meine Gedanken zu sortieren - oder einfach dabei, dass mir manches viel bewusster/klarer wird. Hätte ich nicht gedacht, aber es ist dann wirklich öfters so, dass ich das Geschriebene dann viel leichter erzählen kann als wenn ich erst in der Stunde nachdenke und mich dadurch voll aufwühle. Probiere es doch einfach mal aus, ob es bei dir ähnlich ist.
Mit dem Weinen ist bei mir vermutlich sehr ähnlich wie bei dir. Ich habe auch noch nie während der Sitzung geweint - obwohl mir gelegentlich die Tränen in den Augen standen - ging einfach nicht. Für mich habe ich verschiedene (vielleicht absurde) Theorien entwickelt:
a) Ich reiße mich generell (zu) sehr am Riemen ???
b) mir wäre das zu peinlich/unangenehm ???
c) es ist unabhängig von der Therapie, weil ich auch daheim nicht weinen kann. Das könnte z.T. auch an den Medis liegen, weil ich -bevor ich die nahm- ab und an weinen musste - allerdings mehr oder weniger grundlos ???
d) ich habe generell Schwierigkeiten Gefühle zu zeigen ???
=> Den Grund und was ich dagegen machen kann, würde ich daher selbst gerne wissen.
Stern05 wrote: | Wäre ja auch blöd, wenn ich sie bitte sich umzusetzen um sie dann wieder wegzuschicken, wenn dann doch nichts kommt. Was meinst du? |
"Blöd" wäre das sicherlich nicht. Ich meine, wenn du es nicht ausprobierst, dann weißt du nie, ob es dir so leichter fällt dich zu öffnen. Lass' mich spekulieren, was passieren könnte, wenn man eine entsprechende Bitte äußert. Wenn man eine Begründung dazu liefert (z.B. dass man sich dann vielleicht leichter öffnen kann), dann stelle ich mir vor, dass dieser Punkt sofort thematisiert wird. Liefert man keinen Grund für das Umsetzen, so würde mich mein Therapeut vermutlich danach fragen - was dann auf das gleiche hinausläuft wie oben. Und das ist wirklich nicht verkehrt, mal darüber zu reden, dass man sich nur schwer öffnen kann. Also mir hat es zumindest geholfen, als der Therapeut mir einige diesbezüglich Bedenken nahm. Aber ich werde es nochmals ansprechen, weil ich kürzlich wieder nicht das sagen konnte, was ich eigentlich wollte . Aber es wäre auch nicht der richtige Zeitpunkt dazu gewesen... Trotzdem ist es meine Therapiezeit und ich schneide mir dadurch ins eigene Fleisch...aggrr...
Für deinen Teil könnte ich mir vorstellen, dass der Therapeut auf deine Bitte eingeht - aber incl. Zusatzthema .Nur Mut dazu!!!
Liebe Grüsse
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Karola
Forums-InsiderIn
354
Deutschland W, 33
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Fri, 13.Jan.06, 15:06 Re: Schwierige Themen in der Therapie |
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Hallo Stern 05,
Du hattest in einem anderen Thread schonmal geschrieben, dass Deine Therapeutin sich schonmal neben Dich gesetzt hat. Also wird sie wohl Deine Bitte kaum abschlagen, wenn Du diesen Wunsch erneut äußerst. Klar kann es sein, dass das jetzt nicht zum Dauersetting werden soll (also dass sie sich schon gleich am Anfang der Stunde neben Dich setzt), aber wenn Du wirklich schwierige Themen hast, wo Du Dir vorstellen kannst, dass es dann leichter geht, wird sie es bestimmt machen.
Mit dem Aufschreiben habe ich auch nur positive Erfahrungen gemacht, allerdings kann ich nicht immer damit rechnen, dass sie das bis zum nächsten Termin dann auch gelesen hat. Das ist aber o.k. Ich versuche aber auch immer mehr, Schwieriges doch direkt in der Stunde anzusprechen, weil ich da eben eine unmittelbare Reaktion bekomme. Als ich ihr geschrieben habe und sie positiv drauf reagiert hat, hatte ich auch solche Gedanken, dass sie das sicher "nur so" jetzt sagt, weil sie ja vorher schon genug Zeit hatte, sich was dazu zu überlegen. Bin leider sehr mißtrauisch .
Mit dem Thema Gefühle zeigen in der Therapie habe ich auch große Probleme und auch generell. Kann es sein, dass Du damit auch Probleme hast, weil Du die Thera ja aus einem anderen Zusammenhang schon vor der Therapie kanntest (hattest Du mal in einem anderen Thread geschrieben)?
Karola
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Difficult Secret
Forums-InsiderIn
323
Deutschland W, 35
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Sat, 14.Jan.06, 9:11 Re: Schwierige Themen in der Therapie |
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kommt mir alles sehr bekannt vor was du so erzählt hast
ich hatte schon den Gedanken ich setz mich falsch rum und rede dan..
oder setz mich in Sessel und verstecke mich unter der Decke
aber auch das tu ich nicht, wäre ja noch peinlicher
bei mir dauert es unheimlich lang bis ich vertrauen aufgebaut habe, inzwischen verstehe ich die ursachen und akzeptiere es einfach
bin jetzt bald 1 Jahr bei meiner Therapeutin, jetzt schaffe ich es allmählich,
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_________________ Ich bin Ausstellerin bei
http://ueberlebenskunst.net/ |
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Sanddorn
Helferlein
33
Berlin W, 37
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Sat, 14.Jan.06, 17:06 Re: Schwierige Themen in der Therapie |
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Hallo, Stern,
ich fand es am Anfang meiner Therapie sehr schwer, einfach zu erzählen... oft ist mir garnichts eingefallen. Manchmal hab ich gedacht, meine Therapeutin muss mich ja für ein bisschen blöd halten...
Mir hat es ein paarmal geholfen, mich an "schwierige" Themen ganz vorsichtig heranzutasten.
Etwa: "Ich habe da nochwas, was mich beschäftigt. Ich möchte aber heute noch nicht darüber reden. Vielleicht in der nächsten Stunde" .
Quote: | In dem Moment ist es mir aber zu peinlich und ich kriege einfach nichts raus. Ich hab auch Angst davor mich zu sehr gehen zu lassen und nachher die Beherrschung zu verlieren, weinen zu müssen usw... |
Erzähle ihr genau das. Dann könnt ihr erstmal darüber sprechen... vielleicht wird die Angst dann kleiner.
Liebe Grüße, Sanddorn
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paikea
Helferlein
37
Deutschland W, 31
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Sat, 14.Jan.06, 20:09 Re: Schwierige Themen in der Therapie |
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Hallo,
also, ich habe in der Therapie schon so ziemlich alle möglichen Sitzpositionen und -änderungen durchprobiert. Meine Therapeutin hat mir schon angeboten, sich neben mich zu setzen, was wir gemacht haben. Wir haben uns auf dem Fußboden gegenüber gesetzt, ich habe mich auf den Fußboden gelegt, weil ich so besser erzählen konnte, während sie neben mir auf dem Fußboden gesessen hat, ich habe ihr Dinge aufgeschrieben und gegeben, ich habe ihr per Post was geschrieben oder auch per Mail, ich habe schon 3 verschiedene Therapeutinnen bei bstimmten Themen gebeten, wegzugucken und nicht zu mir herzusehen, eine Therapeutin habe ich gefragt, ob ich mich hinter sie setzen kann, was für sie okay war.
Mir ist das zwar auch jedes Mal etwas unangenehm, so etwas zu fragen, aber letztendlich ist das meine Stunde und sie verdient verflixt viel daran. Da kann es ihr doch echt egal sein, wie und wo ich sitze und ob sie sich neben oder vor mich setzt, solange ich die Stunde produktiv für mich nutzen kann.
Ich finde, es spricht absolut gar nichts dagegen, sie zu fragen, ob das für sie in Ordnung wäre, sich neben dich zu setzen. Wenn du das nicht direkt fragen magst, dann fragst du sie halt das, indem du es aufschreibst und ihr gibst. Ich bin mir sicher, daß das fast schon jede Therapeutin erlebt hat, daß Patienten ihr etwas schriftlich geben.
Viele Grüsse,
Paikea
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sm
[nicht mehr wegzudenken]
1896
unwesentlich W, 30
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Sat, 14.Jan.06, 20:59 Re: Schwierige Themen in der Therapie |
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Hallo,
mir ist auch noch etwas eingefallen, wobei das sicherlich nicht DIE Idee schlechthin ist... mir hilft es aber trotzdem von Zeit zu Zeit:
Mein Stuhl steht zwar fest auf dem Boden und ist (wahrscheinlich absichtlich ) kein Drehstuhl... Wenn mir etwas unangenehm wird, drehe ich mich (vermutlich unbewusst) mit dem Körper etwas seitlich vom Therapeuten weg oder sehe alternativ wo anders hin (z.B. Boden, Dekos, etc.). Zwar ist man dann immer noch im Blickwinkel des Therapeuten - dem das vermutlich auch auffällt - aber man fühlt sich dann nicht sooo beobachtet. Zudem muss ich in solchen (eher schwierigeren) Situationen meine Aufmerksamkeit ohnehin mehr auf mich als auf den Therapeuten richten.
Vielleicht würde dir auch eine vorgeschaltete Entspannungsübung helfen?
Liebe Grüsse
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Stern05
sporadischer Gast
26
Deutschland W, 26
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Sat, 14.Jan.06, 21:50 Re: Schwierige Themen in der Therapie |
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Hallo! Danke für eure Beiträge!
Micky, du hast Recht. Ich werde versuchen mir alles einmal von der Seele zu schreiben. Das mit der Distanz leuchtet mit ein und ob ich es ihr dann gebe, kann ich ja auch später noch entscheiden. Warum ich Angst habe zu weinen, weiß ich nicht genau. Normalerweise habe ich da keine Probleme mit, aber in dieser Situation versuche ich mich den Tränen nicht zu nähern. Meine Therapeutin hat mir auch schon mehrmals versichert, dass Weinen ok ist und ich das auch darf, wenn mir danach ist, aber ich habe dann einfach nur einen Kloß im Hals.
Karola, ja, meine Therapeutin hat sich bereits einmal in meine Nähe gesetzt als es mir sehr schlecht ging. Das hatte sie vorgeschlagen und so vielleicht meine Gedanken erraten. Ich vermute auch, dass sie mir meine Bitte erfüllen würde, aber dennoch ist es für mich ein ganz schöner Schritt es zu formulieren.
Difficult Secret, die Idee mit der Decke hatte ich auch schon! Ich war auch schon mehr als einmal kurz davor meinen Kopf in meinem Schoß zu verstecken, weil ich irgendwie das Gefühl hatte "ausweichen" zu müssen. Wahrscheinlich habt ihr Recht und ich sollte besonders diese Gefühle einfach mal thematisieren. Vielleicht wird mir dann klar, warum ich nicht weinen kann oder eher will?, oder meine Therapeutin selten anschauen kann.
Sternenmeer, an was für Entspannungsübungen hast du da gedacht? Habe da leider keine Ahnung....
LG, Stern
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sm
[nicht mehr wegzudenken]
1896
unwesentlich W, 30
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Sat, 14.Jan.06, 22:42 Re: Schwierige Themen in der Therapie |
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Hallo,
Stern05 wrote: | Sternenmeer, an was für Entspannungsübungen hast du da gedacht? Habe da leider keine Ahnung.... |
Entspannungsübungen gehören teilweise zum verhaltenstherapeutischen Repertoir. Wenn mir das Reden schwer fällt ist für mich typsich, dass ich keinen klaren, strukturierten Satz mehr rausbringe und leider zusätzlich (offensichtlich ) nervös bis hektisch werde => *Hände-in-den-Stuhl-Krall* .
Daher wurde mir vorgeschlagen, eine Entspannungsübung zwischenzuschalten, dass ich wieder "runterkomme".
"Übung" ist vielleicht ein unpassender Ausdruck. Ich setzte/legt mich irgendwo hin und der Therapeut erzählte mehr oder weniger einen Text. Auf jeden Fall war ich danach irgendwie entspannter, klarer, freier, gelöster, hätte können und das Reden klappte besser . Ich gehe danach zwar wieder zurück auf den Stuhl, aber ich hätte mir auch vorstellen können, dass ich gut (vielleicht sogar besser ) im Liegen weitererzählen hätte können.
Was es diesbezüglich für Möglichkeiten/Übungen gibt, weiß deine Therapeutin sicherlich besser als ich. Verhaltenstherapeuten haben so was sicherlich im Programm. Ob diese Vorgehensweise für eine Analyse typsich ist, weiß ich allerdings nicht.
Man kann dabei die Augen geöffnet halten, und für deinen Teil wäre es vielleicht auch gut, wenn du deine Therapeuten bitten würdest, dass sie währenddessen weg sieht.
Liebe Grüsse
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Lucinda
Forums-InsiderIn
229
Deutschland W, 31
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Sun, 15.Jan.06, 23:25 Re: Schwierige Themen in der Therapie |
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Hallo Stern!
Ich habe auch gute Erfahrungen gemacht , erst einmal nur zu sagen:
"Da ist noch was, was ich Ihnen eigentlich erzählen will..."
Meistens hatte ich mir das Thema vor der Stunde schon schriftlich zusammengefasst, sodass ich die Möglichkeit hatte, es evtl. vorzulesen, oder es ihr zu geben.....was ich aber auch nicht immer beim ersten Anlauf geschafft habe...
Naja, auf meinen vorbereitenden Satz hin, konnte meine Thera dann reagieren, und meistens fragt sie dann was sie denn tun könnte damit es mir leichter fällt.
Einmal hab ichs doch tatsächlich (nach 40 Schweigeminuten!!) gebracht mich in eine Decke einzuwickeln und sie zu bitten weg zu sehen!!
Schon ein bißchen peinlich, aber so hats funktioniert...
Das mit dem neben mich setzen hat sie auch schon mal angeboten, aber ich hab ein Problem mit Nähe, und das wäre genau das falsche gewesen..!
Ich denke Du musst einfach ausprobieren was gut tut.
Diese Imaginationsübungen helfen bei mir auch zum entspannen!
Auch zu Hause.
Vielleicht ist es schon mal hilfreich, wenn Du ihr mitteilst, dass da noch
"was ist" ! Dann kann sie auf Dich eingehen!
Grüßle, und halte die Ohren steif!
Sanilein
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Stern05
sporadischer Gast
26
Deutschland W, 26
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Wed, 18.Jan.06, 21:48 Re: Schwierige Themen in der Therapie |
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Hallo!
Danke für eure Antworten. Ja, so Entspannungsübungen könnten mir vielleicht helfen...
Sanilein, ich hatte auch schon mehrmals das Gefühl mich irgendwo drunter verstecken zu wollen oder meinen Kopf in meinem Schoß zu verstecken. Gemacht habe ich das jedoch noch nie. Ich habe wieder in einer Woche einen Termin und habe mir fest vorgenommen, offen zu sein und ihr meine Befürchtungen und Ängste mitzuteilen. Ich hoffe es klappt.
Ganz liebe Grüße, Stern
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Stern05
sporadischer Gast
26
Deutschland W, 26
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Sun, 29.Jan.06, 11:39 Re: Schwierige Themen in der Therapie |
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Hallo!
Ich hatte am Freitag mal wieder einen Termin. Ich habe es geschafft einiges zu formulieren, dabei hat mir meine Therapeutin auch geholfen, indem sie sie mir immer wieder geduldig gesagt hat, dass es ok ist. Als es mir während der Stunde schlecht ging und ich nichts mehr rausbekam, habe ich mich aber nicht getraut zu fragen, ob wir die Sitzposition verändern können. Vielleicht traue ich mich das nächste Mal... Falls es das gibt... Ich bin gerade am überlegen, ob ich weitermachen soll oder doch lieber "flüchte". In der letzten Stunde kam einiges ins rollen. Am Ende war mir ganz komisch und sie meinte, dass das wohl bedeutet, das etwas in Gang gekommen ist. Jetzt habe ich Angst vor diesem "etwas". Meine Therapeutin hat zwar gesagt, dass wir beim nächsten Mal da nicht drüber reden müssen, wenn ich nicht mag, aber irgendwie meine ich, es wird doch erwartet. Ich weiß, doof von mir! Jetzt frage ich mich gerade ob ich alles hinschmeiße oder ob ich weiter hingehe... Was würdet ihr tun? Ich bin so schrecklich durcheinander. Hilfe!
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