Oma ist schwer dement und muss ins Heim

Helferlein 36 Pforzheim W, 33

morgen ins Heim Question

Unsere Oma ist schwer sehr schwer dement aber auch sehr schwierig.
Wir haben endlich einen Heimplatz gefunden und morgen ist es soweit.
Es gibt ,,nur'' ein Problem sie weiß von nix.
Habt ihr einen Rat wie wir es ihr sagen können bzw. wie wir das bewältigen können?
Ich habe solche Angst obwohl ich weiß das es das beste für Oma ist denn sie kann nichts mehr und wir können das nicht mehr auffangen.
meine Schwiegermutter (ist die Tochter von Oma) hat sie schon mal vorsichtig datauf angesprochen Oma sagte gleich das mache sie nicht sie will in ihren 4 Wänden bleiben.
Es hängt alles an uns meine Mann hat die Betreung übernommen weil die 3 Töchter von Oma Angst haben.
Ich bin für jeden Tipp dankbar.
gruß
Ute

Helferlein 55 Hamburg W, 46

Hallo Ute,

einen Rat kann ich dir nicht geben. Es ist für alle Beteiligten eine schwierige Situation. Vielleicht findest du unter dem folgenden Link Antworten: http://www.alzheimerforum.de/

Ansonsten würde ich mit dem Heim sprechen, wie es eurer Oma zu vermitteln ist. Sie werden sicher öfter mit diesen Fragen konfrontiert. Warum haben die Töchter vor ihr Angst? Wird sie aggressiv?

Alles Gute
Gruß
Anna

sporadischer Gast 20 Wien W, 36

hallo, ich kann dir nicht ratschläge geben, nur erzählen wie es mit meiner oma war.

sie wollte auch nichts davon hören ins heim zu gehen, was wahrscheinlich keine von uns freiwillig machen wird - es bedeutet zum einen für den alten menschen, was bestimmt extrem schmerzhaft ist, dass er/sie tatsächlich eine last für ihre lieben geworden ist, dass gefühl abgeschoben zu sein und unbrauchbar - wertlos, sowie auch wahrscheinlich dass gewissen, dass sie nie wieder nach hause kommen können - für immer weg, was den nahenden eigenen tod noch näherbringt, und das lebensende spüren lässt

hier hilft es nichts sich dass beschönigen zu lassen, wenn sich es die kinder und enkelkinder eingestehen, dass es wirklich so ist, dass der weg der oma ins heim wohl ihr letzter sein kann, ist es auch leichter mit oma/opa ehrlich umzugehen, und es fällt auch leichter sich dann zu bemühen, ihr dass gefühl zu geben, dass sie nicht vergessen wird, und dass sie sehr wohl wertvoll ist - durch häufige besuche und ein nicht allzu bemitleidendes verhalten, sonder ein aufrecht liebendes verhalten

wir haben (aus meiner jetziger sicht) zuerst den fehler gemacht, der oma ein einzel zimmer zu besorgen - meine mutter dachte, so gehts ihr besser, denn da hat sie ihre ruhe etc., aber dass hat dazu geführt, dass die oma sich immer mehr in sich zurückgezogen hat, nicht mehr gehen wollte, später nicht mal mehr essen wollte und auch mit uns nicht mehr reden wollte, wenn wir zu besuch waren - sie ich regelrecht vereinsamt - bis die mutter die rettende idee hatte - die oma in ein doppelzimmer verlegen zu lassen - zu einer anderen alten dame, die wir sehr nett fanden - und diese entscheidung hat uns die oma noch für fast weitere 2 jahre erhalten - sie hat auf einmal lust bekommen zu essen, interesse über ihre umwelt, und wenn ich zum besuch war, waren die beiden besser über politisches und gesellschaftliches leben weltweit besser informiert (samt klatch und tratsch) als wer andere, sie ist richtig wieder geistig aufgeblüht, und auch gesundheit hat ein bischen besser funktioniert

sie ist leider schon gestorben, aber zumindest weiss ich, dass die paar monate mit der anderen oma sie beide ziemlich viel spass und lachen gehabt haben, was ihr zu hause, wo sie eh die meiste zeit alleine wäre oder schwer zu betreuen wäre nicht hätte...

ganz wichtig ist vor allem, dass ihr lieblingskind ihr vermittelt dass er oder sie nicht vergesen hat, und vielleicht auch streitereien zwischen den einzelnen verwandten müssen die alten leute auch nicht mitbekommen, es schmerzt sie nur unnötig

also meiner meinung nach, der tag an dem ihr sie hinbringts und auch bis sie dort anschluss findet wird für euch und sie ziemlich hart sein, aber wenn ihr rücksichtsvoll auf sie zugeht - und etwaige vorwürfe etc. nicht persönlich nimmts, sondern es verstehts, dass ihre gefühle doch die wahrheit wiedergeben, auch wenn sie weh tut - ihr könnt euch nur bemühen es ihr angenehmer zu gestalten, und immer das gefühl zu vermitteln, dass ihr sie mögts und vermisst - und auf angriffe nicht einzugehen, sondern cool und liebevoll bleiben, und sagen, dass es euch auch weh tut, dass sie fort ist, und dass ihr hofft gemeinsam es ihr möglichst angenehm zu machen, auch wenn ihr es nicht schafft euch um sie selbst zu kümmern und habts hilfe suchen müssen

ich glaube dass ist das wichtigste, dass die hilflose alte oma, wenn sie kann - dass gefühl vermittelt bekommt, doch geliebt zu werden, auch wenn sie alt, nervig, schwierig, hilflos, krank und nur eine grosse last für ihre liebe ist - ich weiss nicht ob man es wirklich vermitteln kann, aber schon der versuch ist es wert, und ich bin sicher, dass diese alte menschen fühlen es, auch wenn sie es vielleicht nicht mehr erwidern können....(ich vermisse meine grosseltern immer noch sehr traurig

)

ich hoffe ich konnte dir ein paar anregungen auf den weg geben, ich wünsche euch vor allem eure oma wegen viel stärke
mfg

Helferlein 36 Pforzheim W, 33

Hallo,
vielen dank.
Jetzt ist sie dort sie hat sich vehement gewehrt wir mussten zum Lieferanten Eingang hinaus.
Jetzt heißt es abwarten ob das telefon klingelt, ich wünschte ich wäre am anderen Ende der Welt weil es so weh tut Sad

Oma verteufelt mich natürlich jetzt weil sie die Wut an mir auslassen kann denn mein mann (ihr Enkel) liebt sie über alles auf ihn kann sie ja nicht sauer sein aber das macht mir nix ist ,,nur'' ein komisches Gefühl.
Oma tat mir so leid weil sie so verwzeifelt war und wieder nachhause wollte/will.
Bitte ihr Lieben drückt mir die Daumen das , das Heim nicht anruft um das wir sie wieder abholen müssen.

Danke Ute&Markus

Helferlein 36 Pforzheim W, 33

Hallo Anna ,
naja Agressiv wird sie nicht aber sie war schon immer der Bestimmer und Oberhaupt der Familie deshalb haben die Töchter heute noch ,,Angst'' vor ihr bzw. können sich halt nicht durchsetzen.
LG
Ute

Anmerkung Kleine Fee: Fullquote entfernt.

Helferlein 35 Graz W, 27

Als ich deinen Beitrag jetzt gelesen habe, da kam auch bei mir vieles wieder hoch.

Wir mussten unsere Oma auch in ein Altersheim bringen. Eine 24-Stunden-Betreuung zu Hause war einfach nicht möglich. Für mich war das eine sehr schwere Entscheidung und ich knabbere heute noch daran.

Eigentlich wollte ich jetzt noch ein paar Zeilen schreiben, aber ich habe sie wieder gelöscht, denn das hier ist dein Tread.

Ich kann dich sooo gut verstehen, wie du dich im Moment wohl fühlen musst. Du hast deine Oma aber doch nicht ins Altersheim "gesteckt" weil du Ruhe von ihr haben willst, sondern weil du nur das beste für sie willst - nämlich wohl einen sicheren Lebensabend, den ihr zu Hause wohl niemand gewährleisten kann.

lG Anna Nym

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