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Kibou
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Post Sun, 25.Dec.05, 0:49      Problem, mich für Freunde zu freuen Reply with quoteBack to top

Huhu!

Nun... ich habe manchmal... meist besonders, wenn es mir gerade nicht sehr gut geht... ein Problem, mich für Freunde zu freuen. Das kann sogar soweit gehen, dass ich mir wünsche, dass ihnen etwas schlechtes passiert.

(Vielleicht, damit ich mich besser fühle... vielleicht aber auch, dass ich sie dann trösten kann?)

Wenn sie berichten, was ihnen schönes wiederfährt, wächst dann in mir der Neid... und ich kann nicht mehr ordentlich reagieren. Besonders schlimm, wenn das Thema um Partnerschaften und gute Freunde geht... ich hatte bisher nur eine Freundin, und das war keine sehr intensive Beziehung.

Das ganze ist mir natürlich sehr unangenehm, denn ich möchte mich ja für sie freuen... und meist kann ich mich dann letzendlich auch mit meinem inneren Kind arrangieren, dass es seinen Neid auf später verschiebt. Aber das ist nur eine temporäre Lösung...

Hinzuzufügen bleibt noch, dass das nicht immer ist. Manchmal... eigentlich eher meist... bin ich sehr froh darüber, wenn es ihnen gut geht. Eigentlich auch gerade bei Partnergeschichten...

Kennt ihr sowas...?

Gruß,
kibou~

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Hans-Jörg
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Post Sun, 25.Dec.05, 9:30      Re: Problem, mich für Freunde zu freuen Reply with quoteBack to top

Hallo kibou,

ambivalente Gefühle kenne ich durchaus.
Die menschliche Psyche ist komplex.
Alle weniger schönen Aspekte der Persönlichkeit loszuwerden, dürfte nicht ganz einfach bis unmöglich sein.
Wie Du schon schreibst, Verdrängen ist nur ein Aufschub.
Neid, Missgunst etc. gehören eben auch zu uns Menschen dazu.

LG Hans-Jörg
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Kibou
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Post Mon, 26.Dec.05, 23:29      Re: Problem, mich für Freunde zu freuen Reply with quoteBack to top

Huhu Hans-Jörg,

danke für deine Antwort. Dass ich damit nicht alleine bin, denke ich mir... was mich vor allem interessieren würde, ist, wie andere damit umgehen. Wie gehst du zum Beispiel damit um?

Gruß,
kibou~

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Hans-Jörg
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Post Tue, 27.Dec.05, 5:04      Re: Problem, mich für Freunde zu freuen Reply with quoteBack to top

Tja, wie gehe ich damit um?

Eine Strategie ist, dass ich quasi abwäge, was erscheint mir wichtiger. Kommt dabei das „Moralische“ heraus (z.B. wenn der Schaden für die anderen größer wäre, als der Nutzen für mich), so fühle ich mich recht gut damit, noch nicht ganz „verkommen“ Very Happy zu sein, akzeptiere aber auch die „Gegengefühle“. Im anderen Fall sieht es allerdings schon schlechter aus.

Eine andere Strategie wendete ich vor allem früher bei irgendwelchen (vermeintlichen) Ungerechtigkeiten an. In etwa mir zu sagen, ich bin halt ein „armes Schwein“, was soll‘s, Neutral also im Selbstmitleid aufzugehen aber mit dem Resultat, mich von dem Neid teilweise befreien zu können, meine Minderwertigkeit, mein Pech als gegeben zu akzeptieren, um dann offener für das Mitfreuen über das Glück anderer zu sein.

Je wichtiger einem die anderen sind, desto größer sind wohl auch die „Skrupel“ ihnen etwas zu missgönnen, es sein denn man hat noch ein paar „persönliche Altlasten“ offen. Evil or Very Mad
Sich so richtig am Unglück anderer zu weiden, liegt mir nicht so, dazu fürchte ich es vermutlich selber zu sehr. Dir dürfte es ähnlich gehen, sonst hättest Du diesen Zwiespalt gar nicht oder er würde Dich nicht sonderlich stören.

Sich die negativen Empfindungen auszureden, zu verleugnen, zu verdrängen bringt nicht allzu viel.
Dann schon eher, sie anzunehmen, als zum Menschen dazu gehörend zu sehen.
Die meisten Leute stehen nicht gerade offen dazu, behaupten oft Neid u.Ä. gar nicht zu kennen, ob’s stimmt ....?
Wut und Ärger scheinen etwas weniger verpönt zu sein, als Missgunst und Hass. Aber sind sie auch weniger vertreten?

Gruß Hans-Jörg
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sm
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Post Tue, 27.Dec.05, 10:51      Re: Problem, mich für Freunde zu freuen Reply with quoteBack to top

Hallo Kibou,

zu diesem Thema habe ich zwar keine eigenen Erfahrungen. Trotzdem glaube ich, dass "dein Problem" gar nicht so ungewöhnlich ist. Und vielleicht ist folgendes vielleicht wenigstens ein kleiner Gedankenanstoß für dich gruebel :

Ich glaube nicht, dass du deinen Freunden "wirklich" etwas schlechtes wünschst. Du schreibst, dass du meist dann in diese missliche Situation gelangst

- wenn es dir gerade nicht sehr gut geht.
- vielleicht aber auch deswegen, dass du sie dann trösten kannst?
- und besonders schlimm ist es, wenn das Thema um Partnerschaften und gute Freunde geht.

Darf ich fragen, ob du vielleicht Schwierigkeiten damit hast, selbst erfüllende Partnerschaften/Beziehungen einzugehen, zumal du bisher nur eine Freundin hattest, und das keine sehr intensive Beziehung war. Vielleicht bist du enttäuscht (nicht neidisch) darüber, dass du das, was deine Freunde haben, im Moment nicht hast bzw. vermeintlich nicht haben kannst? Vielleicht hast du etwas Angst davor, dass deine Freunde weniger Zeit für dich haben, wenn sie in einer Partnschaft sind, obwohl du sich doch brauchst. Ginge es ihnen hingegen schlecht, könntest du sie trösten, und sie wären dann bei dir.

Wenn daran etwas ist - was ich natürlich nicht weiß -, kannst du ja vielleicht mit deinen Freunden mal darüber offen reden. Damit meine ich nicht, dass du sagtst, du seist neidisch auf sie. Sage vielleicht, wofür du sie bewunderst; du Angst hast, sie zu verlieren, etc.

Und ich glaube, die auf Dauer geeigneteste Strategie für dich ist, wenn du es auch dir selbst gut gehen lässt, gut für dich sorgst und versuchst deine Wünsche zu leben... Wink

Alles Gute dabei wünscht dir

Sternenmeer
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Kibou
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Post Thu, 29.Dec.05, 5:11      Re: Problem, mich für Freunde zu freuen Reply with quoteBack to top

Huhu Hans-Jörg!

Wie meinst du das, dass du abwägst? Ich bezweifle, dass Neid und Missgunst je irgendeinen realen "Nutzen" für dich haben... es sein, soweit ich weiß, einfach nur zwei negative, zerstörerische Gefühle ohne Nutzen.

Selbstmitleid ist absolut nicht mein Fall. Das ist Selbstzerstörung in einer seiner reinsten Formen und verstärkt vorhandene Probleme nur.

Bisher erscheint mir die "Strategie" von Sternenmeer am besten... *lächelt*

Am Unglück anderer weiden? *guckt entsetzt*
Das tue ich aus Prinzip nicht. Nicht, weil ich Angst vor dem Unglück hätte, sondern weil ich sowas einfach ablehne... ich finde es richtig ekelhaft, wenn Leute über die Pannen und Probleme anderer lustig machen und sich dann -scheinbar...- besser fühlen. Moralisch vertretbar ist das für mich auch nicht...

Nein, so zu tun, als gäbe es einen Teil von mir gar nicht, ist sicher nicht gut. Außerdem bringt es nichts, wenn ich unehrlich zu mir bin, dadurch verändert sich auch nichts.


Hallo Sternenmeer!

Nein, ich glaube auch nicht, dass ich möchte, dass ihnen schlechtes wiederfährt, einfach damit ihnen schlechtes wiederfährt.

Es tut einfach weh zu sehen, dass es anderen so gut geht, wenn es mir so schlecht geht.

Und es fühlt sich gut an, wenn ich sie trösten kann, weil ich dann ihre volle Aufmerksamkeit habe und mich nützlich fühle...

Ja, ich habe Schwierigkeiten damit, selber solche Partnerschaften und Freundschaften zu finden...

Wie schon oben geschrieben... deine Strategie ist die beste, einfach eine simple und gute Idee! smilie2

Liebe Grüße an euch beide und vielen Dank!
kibou~

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