Problem mit "Freundin" ein Gespräch zu beginnen et

Helferlein 117 in der Irrenanstalt M, 23

ich sitze heute hier vorm Rechner und hasse mich selber dafür und bin total depremiert weil ich heute nicht auf die Party (in einer Disco) gegangen bin wo ich seit langem die Chance gehabt hätte mit der Frau ein paar Worte zu wechseln die mir menschlich so viel bedeutet.

Aber ich bin nicht auf diese Party gegangen, weil ich nicht weis was ich als erstes zu ihr sagen soll, wie ich sie begrüßen soll.

Das muss für euch total bescheuert klingen, ist es auch, aber für mich stellt das eine schier unüberwindbare Hürde dar. Die letzen paar mal wo ich sie die vergangenen Jahre getroffen habe, war es meistens dasselbe. ich habe gesagt "Hallo wie gehts dir" und dann war stille und ich kam mir total verklemmt und bescheuert vor weil ich dann nicht mehr so recht was gesagt habe..

Aber ich komme mir blöd vor wenn ich immer nur sage "Hallo wie gehts".
Ich muss irgend einen alternativen Anfang fürs Gespräch finden...

Ich habe jetzt die ganze Woche darüber nachgedacht, aber mir ist nichts eingefallen. Ich habe Angst das sie mich für "komisch" halten könnte wenn ich jedesmal wenn ich ihr über den Weg laufe, sie nur frage wie es ihr geht. Wenn ich mal mitten in einem Gespräch drinnen bin dann wird es besser aber der Anfang ist so verdammt schwer. ich weis nicht mehr weiter...jetzt bin ich tottraurig weil ich vielleicht wochen warten muss bis ich die nächste Chance kriege sie zu sehen. Ich bin von dieser Frau irgendwie abhängig.

Ich muss jetzt etwas ausholen, und die gesamte "Vorgeschichte" erklären damit ihr meinen Beitrag verstehen könnt:

ich versuche es mal zu erklären. ich bin 1 Jahr mit ihr in die Klasse gegangen und ich war vom 1. Tag an in sie verliebt. eine Beziehung will ich aber nicht da ich Sozialphobie + Beziehungsangst habe. Aber es war mir trotzdem wichtig auf irgendeine Weise mit ihr Kontakt zu haben. Naja, in der Schule blieb es halt bei 1-2 verklemmten künstlichen Gesprächen in der Woche, aber wenigstens hatte ich ein wenig Kontakt. Als sich das Schuljahr dem Ende neigte und sich die Wege der Mitschüler teilten, fing für mich eine der größten Depressionen meines Lebens an: Ich hatte plötzlich keinen Kontakt mehr zu "meinem Mädchen", das machte mich fertig!!! ich hätte mich am liebsten umgebracht.

doch dann kam ein kleiner Lichtblick. ich entdeckte das sie ab und zu in einer bestimmten Kneipe und in einer bestimmten Disco anzutreffen ist. Also habe ich begonnen dort auch selber "zufällig" hinzugehen, in der Hoffnung sie dort zu sehen. Ab und zu klappte das auch und ich habe mich gut mit ihr unterhalten. so geht das jetzt schon seit 5 Jahren dahin. ich bin "abhängig" von ihr. Doch jedesmal wenn ich sie treffe, habe ich Puls 130 und weis ich nie was ich als ersts sagen könnte. das macht mich verrückt. ich komme mir blöd vor wenn ich nie weis was ich als erstes zu ihr sagen könnte. Und was mir auch noch extrem peinlich ist: ich bin fast immer alleine dort. und ich habe eine wahnsinns Angst das sie mich deshalb für einen komischen Kautz halten könnte der keine Freunde hat. (was ja auch stimmt, aber trotzdem..). Welcher Mann in meinem Alter geht denn bitte alleine fort? ich schäme mich dafür und bräuchte eine geniale Ausrede/Rechtfertigung.

Also jetzt meine 2 konkreten Fragen:
- Was soll ich als erstes zu ihr sagen wenn ich ihr über den Weg laufe??? (ausser "hallo, wie gehts, was machst du etc..)???

-wie soll ich es rechtfertigen das ich alleine da bin???

Helferlein 117 in der Irrenanstalt M, 23

langfristig drängt sich auch noch eine 3. Frage auf:

wie komme ich an ihre email adresse???
(und zwar ohne sie direkt fragen zu müssen, ich muss quasi das Gespräch in die Richtung lenken das sie mir die Adresse gibt).

Ich habe nämlich Angst, dass sie irgendwann nicht mehr fort geht, und somit der Kontakt weg ist. Wenn sie mir jedoch ihre email Adresse geben würde dann hätte ich gewonnen, denn dann könnte ich ihr öfter ein paar zeilen schreiben, oder so lustige mails weiterschicken etc..
Ich will den Kontakt zu ihr nicht verlieren!!!

von ihrer Telefonnummer würde ich nichts haben, denn ich wäre zu verklemmt um anzurufen, das scheidet also aus.

Ich weis nicht wie ich Weihnachen und Neujahr überstehen soll ohne mit ihr wieder einmal Kontakt gehabt zu haben.

Probleme über Probleme....

Danke jedefalls fürs lesen, und ich würde mich freuen wenn jemand eine Idee auf meine Fragen hätte.

Grüße

Hilfesuchender

Forums-InsiderIn 436 Hamburg M, 29

Leider hab ich jetzt nicht viel Zeit, um weiter auszuholen. Ich kann nur kurz von mir sagen, daß ich früher auch Frauen "hinterhergelaufen" bin, was sich für mich als Illusionen herausgestellt hat.

Geh also mal tief in dich und überlege, was du wirklich willst. Was du dir von einer Frau, die du privat kaum kennst, erhoffst. Ob es doch nicht 90% Wunschdenken ist. Und warum du dich davon so abhängig machst.

Im allgemeinen ist es auch nicht entscheidend was du sagst, sondern wie du es sagst. Körperhaltung, Körpersprache, Tonfall, Gestik etc. Ansonsten versuche auch deine allgemeine sozialen "Kompetenzen" zu verbessern und nicht gleich die Steilwand hochzukraxeln.

Viel Glück!

sporadischer Gast 13 Deutschland M, 21

"Hallo, wie geht's?" ist eigentlich ziemlich okay, glaube ich. Das ist doch der Standard-Begrüßungsspruch hier und noch nie habe ich erlebt, dass jemand da negativ drauf reagiert hätte. Ganz im Gegenteil: Früher habe ich auch immer überlegt, was denn stattdessen besser wäre, weil der Spruch so nach einem oberflächlichem Angebot auf Smalltalk klingt. Leider überlegt man dann oft so lange, dass die Chance überhaupt etwas zu sagen plötzlich wieder verschwunden ist. Tatsächlich ist es aber so, dass es völlig egal ist, wie "Wie geht's?" nun klingen mag, denn das weitere Gespräch geht danach viel einfacher.

Ist vielleicht etwas leicht gesagt, aber ich glaube auch, dass es ziemlich sinnlos ist dieser Frau in deiner Situation noch weiter hinterherzulaufen. Es gibt so viele da draußen, bei denen du jedes Mal ganz neu anfangen und alle Fehler, die du bei dieser speziellen Frau gemacht hast, als abgehakt betrachten kannst.

Alleine in die Kneipe zu gehen, nur um sie dort zufällig zu treffen ist... interessant. Damit bestätigst du dir ja jedes Mal selber, dass irgendwas nicht stimmen kann und hälst dich damit dann auch selber für "einen komischen Kauz, der keine Freunde hat".

Helferlein 117 in der Irrenanstalt M, 23

danke erstmal das ihr mir geantwortet habt. das tut gut!

@ren
mir persönlich ist auch (noch) keine bessere Begrüßung eingefallen, hm ist es vielleicht doch in Ordnung? weisst du ich habe eine Sozialphobie und da macht man sich ununterbrochen Gedanken was die anderen jetzt über einen denken könnten, und dann kommt man auf die abstrusesten Vorstellungen so dass man direkt paranoid wird. Aber wenn ihr sagt "Hallo wie gehts" ist ok, dann glaube ich das einfach mal.

@BulldogNose
Ok werde ich machen. Sozusagen eine "Reinkanation" um herauszufinden warum ich von ihr abhängig bin. ich werde darüber gründlcih nachdenken und dann hier schreiben, schließlich geht es schon seit Jahren so dahin und da kann nur was nicht stimmen.

ja du hast recht, ich sollte meine Sozialkompetenzen verbessern. Ich versuche es auch immer in kleinen Schritten aber es ist sehr hart weil ich krankhaft schüchtern bin. ich habe dann auch immer Angst das ich Rot werden könnte, oder das ich erbrechen muss etc...bin einfach total verklemmt aber ich arbeite daran (so gut es halt geht Confused

)
manchmal wird mir aber auch alles zu viel und ich würde am liebsten schluss machen, vor allem nach Rückschlägen.

sporadischer Gast 13 Deutschland M, 21

Verstehe ich gut das mit der Sozialphobie. Eine Zeit lang (noch so vor anderthalb Jahren) hatte ich selbst die Vermutung das zu haben. Hat sich allerdings als falsch herausgestellt. Es war eher schlichtweg ein Mangel an Erfahrung. Was natürlich nicht heißen soll, dass ich dir damit absprechen wollte, dass du tatsächlich diese Phobie hast. Ich kann hier ja eigentlich nur von mir selbst sprechen.

Auf alle Fälle ist es super, dass du daran arbeiten willst. Das ist ein riesengroßer Schritt, denke ich. "Hallo, wie geht's?" ist wirklich völlig in Ordnung. Und wenn du es mal so siehst, du freust dich doch sicher auch immer, wenn jemand das zu dir sagt, oder? Frustrierend ist doch eigentlich immer nur, wenn jemand gar nichts sagt, wo es aber tatsächlich angebracht (weil man sich nunmal, wenn auch nur flüchtig, kennt) wäre. grinsend

Kleine Schritte und Geduld bis zum Umfallen sind bestimmt die richtige Herangehensweise. Und bloß nicht nur auf Frauen konzentrieren, sondern generell fremde Menschen. Ist bei mir selbst aber auch noch nicht so ganz wie ich es mir wünsche. Es klappt schon ziemlich gut bei bekannten oder wenig bekannten (mindestens einmal miteinander gesprochen) Leuten. Die Kontaktaufnahme zu Leuten, mit denen ich noch nie geredet habe, abseits von ganz konkreten Dingen (nach dem Weg fragen z.B.) gestaltet sich weiterhin schwierig.

Was vielleicht noch helfen könnte, ist es möglichst alles grundsätzlich positiv zu bewerten. Also auch das, was du jetzt als Rückschläge ansehen würdest. Wenn also etwas schief läuft, nicht sagen "Das war ja nun gar nix." sondern eher "Es lief zwar nicht wie ich es mir vorgestellt hatte, aber ich habe dabei wieder ein Stück weit gelernt auch mit einem Misserfolg umzugehen." Egal was man neu lernt, immer wird man Fehler machen und das ist völlig in Ordnung. Und dabei bin ich der festen Überzeugung, dass man soziale Kompetenz genauso lernen kann wie Kung Fu oder Japanisch. Alles auf einmal geht nicht, aber anfangen muss man schon irgendwann. grinsend

Forums-InsiderIn 436 Hamburg M, 29

Absolut, soziale Kompetenz läßt sich lernen.

Als besonders effektiv habe ich es empfunden, meine Aktionen mit zwei Zielen zu koppeln. ZB habe ich, was besonders hart war, für ein Studienprojekt fremde Menschen in der U-Bahn fotografiert (nach Erlaubnis). Ich hab anfangs geschwitzt und gebibert wie Sau. Aber ich brauchte diese Fotos. Ich mußte mich überwinden, überwinden, überwinden. Aber egal wie ich teilweise angepflaumt wurde, ich kriegte diese Fotos!

Für einen anderen Job mußte ich Umfragen machen. Ich brauchte einfach das Geld. Und ich mußte Quoten erfüllen. Es half nichts: ich mußte ran, und immer wieder ran. Und wenns nicht gut liefe tröstete ich mich damit, daß ich wenigstens dafür bezahlt wurde.

Und irgendwann macht es einem (fast) nichts mehr aus. Zwar muß ich mich manchmal immer noch überwinden, aber es wird leichter. Ich weiß jetzt, daß die meisten Menschen da draußen weniger "böse" sind als zunächst gedacht.

Helferlein 117 in der Irrenanstalt M, 23

@BulldogNose

so ich habe jetzt einmal genau darüber nachgedacht, warum mir diese Person so wichtig ist:
Als ich sie das allererste mal sah, verknallte ich mich in sie, weil sie extrem gut aussieht und auch vom Character her gut war. Ich denke das war noch nichts krankhaftes, ist eigentlich in meinem damaligen Alter normal. Die Sache hatte aber einen Haken: Ich habe aufgrund meiner Sozialphobie eine ausgeprägte Angst vor Beziehungen, daher viel es von Anfang an flach, sie zu fragen ob sie "mit mir gehen will" (und das Thema Beziehung/Freundin ist auch heute noch absolut undenkbar. Ich bin schon zufrieden wenn ich mit meinem Bekanntekreis reden kann ohne gleich eine Panikattacke zu bekommen). Aber ich sehnte mich irgendwie danach auf eine andere Art Kontakt mir ihr zu haben. Also versuchte ich ihr in der Schule öfters zu helfen etc..und sie war mir deshalb auch dankbar, und für meine Verhältnisse habe ich mich immer gut mit ihr verstanden.

Ich war mit dieser Art von "Beziehung" zufrieden.

Naja, dann ging die Schule zuende die Wege trennten sich, und für mich war es so als hätte man seine Frau verloren. Klar das es einem dann dreckig geht. Aber dann entdeckte ich nach irrsinnig langer Suche (auch im Internet), das sie öfter in einer bestimmten Kneipe ist. Und aus meiner Depression diesbezüglich rauszukommen, habe ich es mir zur Sucht/Angewohnheit gemacht dort auch "zufällig" hinzugehen und sie wieder zu sehen.

Aber es ist nicht so das ich einer völligen Illusion hinterherlaufe.
Einmal ist sie sogar auf mich zugekommen (hat mich schon von weitem Begrüßt) und haben eben geredet und was getrunken. Manchmal aber ist sie auch nicht sehr gesprächig und dann weis ich absolut nicht mehr was ich reden könnte mit ihr und dann habe ich eine höllenangst das sie mich deshalb vielleicht für bekloppt halten könnte etc..deshalb habe ich auch immer Puls 130 wenn ich sie treffe, denn ich will um jeden Preis das sie mich für einen netten Menschen hält, den sie gerne in Erinnerung behält, und sich freut wenn man sich ab und zu sieht. das wiederum erzeugt bei mir wahnisnnigen "selbstgemachten Erfolgsdruck", der durch meine Sozialphobie natürlich noch weiter verstärkt wird..

Und meine 2. Angst diesbezüglich ist, das sie irgendwann nicht mehr fortgeht und ich sie dann nicht mehr sehe. deshalb wäre es sehr von Vorteil wenn sie mir ihre E-Mail Adresse geben würde.

Ziemlich wirre Sache.

Hmm, ich habe zwar viele psychische Krankheiten, aber ich bin mir jetzt nicht ganz sicher ob man das oben beschriebene wirklich als "krank" bezeichnen kann. Ist es eigentlich normal das es Menschen gibt die man nicht verlieren will? Ich denke schon oder? Tut mir leid das ich so doofe Fragen stelle aber ich denke mich oft in so wirre Gedanken hinein das ich die Realität gar nicht mehr sehe.

Ich muss noch dazu sagen das sie die einzige Frau ist die mir wirklich zu 100% zusagt. Ich sehe zwar schon in der Disco öfter welche die auch sehr attraktiv sind, aber sie hat irgendwas was keine andere bisher hatte.
Ist das normal??

Helferlein 117 in der Irrenanstalt M, 23

deine Aktion in der U-Bahn finde ich gut!
Mit so kleinen Schritten verbessere ich auch mein Selbstbewusstsein öfter ein wenig. Zum Beispiel heute in der Strassenbahn.

Aber meine größte Angst, sind momentan die zu Weihnachten anstehenden Verwandschaftsbesuche. Da stellt es mir die Haare auf.
Ich habe sogar jetzt wo ich das schreibe schon Herzrasen...
Viele aus meiner Verwandtschaft strahlen ein so starkes Selbstbewusstsein aus, und das macht es so schwierig...Und es ist dann auch noch peinlich zusammen mit meinen Eltern bei ihnen auf einem Tisch zu sitzen. da habe ich wahnsinnige Angst das jemand was von meiner Sozialphobie ahnen könnte.

Ich muss mich eben die Feiertage über mit hohen Mengen an starken Beruhingungsmitteln betäuben, um die Ängste zu lindern und im "Rausch" nich alles so mitzubekommen. Ein andere Lösung sehe ich nicht. Es ist der Horror. Ich würde sofort 1000 Euro bezahlen, wenn wir schon Jänner hätten und das alles wieder für dieses Jahr vorbei ist.

Ich würde lieber 12 Stunden beim Zahnarzt sitzen und mich behandeln lassen, als eine halbe Stunden ohne Medikamente mit meiner Verwandtschaft am Tisch. DAS IST MEIN VOLLER ERNST!!!

ups, das passt jetzt zwar gar nicht zum Thread-Thema aber ich musste das noch irgendwo los werden.

sporadischer Gast 23 W, 33

Hallo Hilfesuchender,

weshalb ist es gerade die Verwandtschaft, die dich so verunsichert? Das ist doch eine "geschützte Situation", in der du nichts zu befürchten hast. Deine Verwandten schneiden sich doch ins eigene Fleisch, wenn sie dich abwerten. Magst du erklären, was dich daran so verunsichert?

LG Elumina

Forums-InsiderIn 436 Hamburg M, 29

@Hilfesuchender

Leider wieder gerade auf dem Sprung, sonst würd ich mir mehr Zeit nehmen. Versuch es doch einmal mit einer Selbsthilfegruppe, wenn es dort etwas in deiner Nähe gibt. Mir hat es in Krisenzeiten sehr geholfen. Kenn mich in Österreich nicht aus. In D gibt es zB "Emotions Anonymous".

Helferlein 117 in der Irrenanstalt M, 23

@Elumina

Komisch, gerade bei der Verwandtschaft ist es sehr schlimm.
Ich denke mir immer: "Hoffentlich werde ich nicht rot, was sollen die den über mich denken, die halten mich doch für komisch wenn ich grundlos rot werde".

und mein 2. Gedanke:
"hoffenltich bekomme ich beim Essen keinen Brechreiz"

ich habe einfach wahnsinnige Angst, das jemand etwas mitbekommen könnte wie es in meinem Inneren aussieht.

Forums-InsiderIn 329 NRW W, 33

Es IST normal, dass man manche Menschen nicht verlieren will, sogar, wenn man sie kaum kennt. Weil sie, wie bei dir, einen Bezugspunkt bilden, der einem ein Stück weit durch den Alltag hilft.
Dein "Problem" ist in sofern für mich schwer zu verstehen, da du ja keine Beziehung zu ihr willst, sondern "nur" den Kontakt. Verstehen heißt auch eher: begreifen. Ich war früher auch sehr schüchtern, heute gehe ich gern auf Menschen zu, allerdings muss ich dazu in der Stimmung sein, sonst bin ich doch wieder eher schüchtern. Wenn allerdings da schon eine Phobie besteht, dann hilft wohl nur, langsam daran zu arbeiten und die Hemmungen abzubauen.
Was dein Mädchen betrifft: Vielleicht ist sie selbst auch eher schüchtern? Nur, weil sie hübsch ist, heißt das noch lange nicht, dass sie ein bomben Selbstbewusstsein haben muss. Und was sollte sie dagegen haben, Kontakt zu dir zu halten? Wenn du es je schaffen könntest, ihr deine Lage und dein Anliegen vorzutragen, eben, dass es für dich so schwer ist, Andere anzusprechen und dass du gern öfter mit ihr reden würdest, wird sie dich sicher nicht auslachen. Viele Menschen sind, wie Bulldognose sagte, viel netter als man denkt! (Und wenn sie dich auslacht, dann war sie's nicht wert.) Je länger du um sie herumschleichst ohne sie anzusprechen, desto größer werden doch deine Ängste. Und desto komischer kommt es vielleicht auch ihr vor.
"Hallo, ich freue mich immer, wenn ich dich sehe, wie geht's dir?"
Warum sollte man sowas nicht sagen? Ich würde das gern hören.
Fehler sind nicht schlimm, niemand mag einen deswegen weniger, aber vom Kopf her weißt du das sicher...

sporadischer Gast 23 W, 33

@ Hilfesuchender

Du denkst zuviel über deine Angst vorm Rotwerden nach. Versuch lieber mal, dich auf deine "bucklige" Verwandtschaft zu konzentrieren. Wie wirken sie auf dich (zufrieden, entspannt, überdreht, herablassend...)? Wie erzählen sie über ihre Arbeit / Urlaub / Privates? Versuche, sie so genau wie möglich zu kategorisieren und verteile interne Spitznamen, wenn dir das möglich ist. Das ist unterhaltsam und lenkt dich von deinen Grübelein ab. Außerdem entdeckst du vielleicht bei der Gelegenheit jemanden, der dir ähnlich ist und mit dem du dich austauschen kannst.

Außerdem: Es gibt immer einen Grund, rot zu werden, auch wenn er rein physiologisch ist. Falls der Satz kommt: Du brauchst jetzt nicht rot werden o.ä., dann sage einfach und bestimmt: "Doch, ich brauche das jetzt." Das entspannt enorm. (Warum du rot wirst, brauchst du im Übrigen niemandem zu erklären. Das ist deine Sache.)

Die letzte Variante ist: Entzug. Mach einfach nicht mit beim ewigen Familienklatsch. Lege selbst eine Zeit fest, die du bereit bist zu investieren (z.B. 2 Stunden), konzentriere dich in diesen 2 Stunden ganz auf deine Gegenüber und verlasse nach dieser Zeit die "Gesellschaft". Am besten ist, das vorher anzukündigen. Wenn das nicht möglich ist, bist du eben müde, hast noch etwas Wichtiges vor (Freunde wollen auch bedacht sein an Weihnachten) oder hast Kopfschmerzen. Wink

Ich wünsche dir eine angenehme Weihnachtszeit.

Elumina

Helferlein 117 in der Irrenanstalt M, 23

Hallo Elumina

Danke für deine aufmunternden Worte!!
die erste Hürde habe ich heute überstanden (Abendessen wo Großmutter eingeladen war).

Morgen kommt dann das eigentliche: Essen gehen mit der Verwandtschaft. Ehrlich gesagt habe ich echt Muffe. Ich werde auf jeden Fall Beruhingungsmittel nehmen damit mir alles mehr egal wird, sonst halte ich das nicht aus. Ich habe schon seit Wochen Depressionen, Panikattacken etc.. wegen morgen.

Den Satz "Ich brauche das jetzt" , werd ich mir merken, das ist wirklich gut. Danke!! grinsend

Ja ich versuche auch mich von dem ganzen Familienklatsch zu drücken, aber für morgen gibt es leider keinen Ausweg. aber an Neujahr werde ich definitiv nicht am Verwandtschaftsbesuch teilnehmen. Da habe ich schon eine gute Ausrede.

Ich wünsche dir auch eine schöne Weihnachtszeit!!!

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