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optimist
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Post Wed, 14.Dec.05, 13:12      Keine Partnerin - ein gesellschaftliches Problem? Reply with quoteBack to top

Hallo zusammen,

an vielen Stellen hier - und auch in anderen Foren - schreiben Männer Beiträge wie "Was habe ich an mir, dass ich keine Freundin finde?"
Ich hatte 15 Jahre lang dasselbe Problem, und habe die Frage für mich
nun beantwortet: Das Hauptargument ist eine Fehlentwicklung unserer Gesellschaft (hier).
Meine Erfahrung: Ich bin heute 35 und hatte bis ich 30 war auch noch nie eine Freundin. Ich habe alle möglichen Strategien durchprobiert, auch mal ein paar Jahre nicht aktiv gesucht, immer mit negativem Ergebnis. Mit ganz wenigen Frauen war ich befreundet, aber nichts wirklich ernstes. Innerhalb des gleichen Geschlechtes hatte ich einige Freunde, würde aber nicht sagen, dass ich super beliebt war. Ich möchte dazu sagen, dass ich jemand bin, der nicht den üblichen Konsumterror mitmacht, und sich nicht den Schönheitsidealen aus dem Fernsehen hingibt.
Ich habe auch nie diese komische Sprache mit den extremen Verniedlichungen und Anglizismen angenommen, wie sie ja – besonders in der Großstadtszene – zum üblichen Ton geworden ist. Kurz und gut, ich habe mich nicht der materiellen, berechnenden und kurzlebigen sexuellen Zuchtwahl (Begriff auf dem Tierreich) unterworfen. Ergebnis: Null Komma Null Frauen.
Mit 30 habe ich dann über eine Heiratsvermittlung eine Frau aus Russland gefunden, und geheiratet. Wir sind nun 5 Jahre glücklich miteinander. Ich habe hierüber Zugang zur russischen Gesellschaft gefunden. Ich kann nun einigermaßen Russisch, und kenne die Gesellschaft dort weit über den üblichen touristischen Rahmen hinaus. Zwar hab ich Deutschland in den 50ern und 60ern nicht selbst erlebt, würde jedoch sagen, in Russland ist es heute so wie bei uns damals. Dort fand ich sofort viele Freunde, und sofort Kontakt zum anderen Geschlecht. Ich fand genau das, was ich hier in vielen vielen Jahren der Suche nicht fand. Sofort und ohne Probleme.
Erkenntnis: Wer sein Glück (Frau) hier finden will, muß sich der Oberflächlichkeit und Dekadenz der Gesellschaft hier anpassen, oder er fällt als Außenseiter hinten runter.
Eines beruhigt mich aber, wenn ich die Dinge von ganz weit oben betrachte: Diese Art, wie hier eine Gesellschaft sich organisiert ist eine Weg der Evolution, der zu sehr niedrigen Geburtenraten führt. D.h. er wird früher oder später durch jene Gesellschaften ersetzt, die viele Kinder hervorbringen. Und letztere sind bestimmt nicht die Gesellschaften die auf Materialismus und gesellschaftlicher Kälte aufgebaut sind.

Gruß

Optimist
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lilu
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Post Wed, 14.Dec.05, 13:44      Re: Keine Partnerin - ein gesellschaftliches Problem? Reply with quoteBack to top

hi,

auch wenn ich dir inhaltlich in einigen dingen zustimme, finde ich dein posting sehr negativ und menschenverachtend. zugleich aber muss ich anerkennen, das du gegen eine menschenverachtende generation menschenverachtend reagierst. quasi zum gegenschlag mit selben waffen ansetzt.
ich kann mit jenen bereichen unserer gesellschaft die du ansprichst auch wenig anfangen, was auch bei mir zu erheblichen problemen führte - was partnerwahl und auch freundschaften betrifft - nur das ich eher dazu tendiere, die "fehler" bei mir zu suchen. und zu finden. denn ob du es glauben magst oder nicht, auch in unserer gesellschaft leben sehr viele menschen die nicht in den von dir verachteten idealen leben. nur - mit einer generellen ablehnung oder einem sich überheblich drüber stellen wird man diese nicht finden.
ich habe so jemanden gefunden - der - wie ich "anders" ist. unsere umgebung kann das auch anerkennen und tolerieren - auch wenn es zeit brauchte. und die tatsache das ich auch dieser "degenerierten" gesellschaft nicht abspreche lernfähig zu sein und seine "guten" motivationen zu haben - bzw. anzuerkennen WARUM sie so ist wie sie ist - lehrt mich vieles über mich selber - lässt mich wachsen.
was würde ich lernen wenn ich mich nur dem ergäbe das ich ohne hin kenne? was wenn ich kategorisch abschmettere womit ich nichts anfangen kann. oft sogar erkennt man in dumpfen kleinen dingen die einem sehr fremd sind wichtige dinge für das eigene leben.

ich verehre zwar nicht den materialismus und das ganze, aber ich bin der meinung, das keine generation oder menschnegrußße die sie entwickelt hat, besser ist als eine andere. sie ist anders - das definitiv. und kein mensch muss in ALLE menschengruppen und gesellschaften passen. könnte er es, wäre er weniger tolerant als ein angebiedertes camälion. insofern ist es normal, nicht überall hin zu passen, besser ist man desswegen nicht - und die gesellschaften in die man nicht rein passt sind nicht schlechter.

ach ja, und kinder aus kinderreichen familien gründen nicht zwangsläufig kinderreiche familien. die jugend lehnt sich oft gegen die ideale der alten auf. für unsere zukunft mag das vieles bedeuten. und ich kann keinem menschen absprechen, nicht auch lernfähig zu sein. das sich jugend anders verhält kann man ihr nicht vorwerfen - das ist sogar nötig. und die kultur die die andersheit mal vorsorglich niederprügelt löst sich ja allmählich mit der erkenntnis, das auch kinder menschen sind. ich sehe der zukunft der generation die jan och in den kinderschuhen steckt eher interessiert entgegen, als mit einem genügsamen lächeln über deren naturgemäße ausrottung.

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Berlincitysen
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Post Wed, 14.Dec.05, 14:42      Re: Keine Partnerin - ein gesellschaftliches Problem? Reply with quoteBack to top

Hm recht inresantes Thema ich muss zugeben das meine Gedankengänge auch mehr in die richtung vom Threadstarter gehen auch wenn ich noch keine 30 bin so hab ich bisher ansonst die gleichen Erfahrungen wie er gemacht, der einzige Grund warum ich noch nicht ernsthaft über so Partneragenturen nachgedacht hab ist weil ich den gegenüber misstrauisch gegenüberstehe und in Mein augen die Leute am anderen Ende eh nur Gauner sind die ein übern Tisch ziehn.

Würd mich wer von überzeugen das die auch Seriös sein könn würd ichs wahrscheinlich auch irgendwann machen.


Btw das auflehnen is auch nix weiter als eine Frage der Erziehung und Gesellschaftlichen Umgebung ein Kind das ordentlich Erzogen wird denkt nicht im Traum dran sich aufzulehn weil es seine Eltern über alles liebt.
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Sparkle
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Post Wed, 14.Dec.05, 15:16      Re: Keine Partnerin - ein gesellschaftliches Problem? Reply with quoteBack to top

Hi optimist! (der Nick wirkt irgendwie sehr ironisch)

Quote:
Das Hauptargument ist eine Fehlentwicklung unserer Gesellschaft (hier).
Na, gut, dass die Lösung hier in der Schuld der anderen liegt. Da würde es mich doch sehr interessieren, welche Strategien du alles probiert hast. Ich kann mir schlecht vorstellen, dass du alle Frauen angesprochen hast, die dir gefallen haben und dir alle eine Absage erteilt haben.

Quote:
Ich möchte dazu sagen, dass ich jemand bin, der nicht den üblichen Konsumterror mitmacht, und sich nicht den Schönheitsidealen aus dem Fernsehen hingibt. Ich habe auch nie diese komische Sprache mit den extremen Verniedlichungen und Anglizismen angenommen, wie sie ja – besonders in der Großstadtszene – zum üblichen Ton geworden ist. Kurz und gut, ich habe mich nicht der materiellen, berechnenden und kurzlebigen sexuellen Zuchtwahl (Begriff auf dem Tierreich) unterworfen.
Da verstehe ich nicht ganz, was du meinst. Ich sehe hier viel mehr, dass du denkst, dir würde von der Gesellschaft was aufgezwungen werden, was in Wahrheit aber das Verhalten einzelner ist und keine Frage der Etikette. Ich lebe auch in einer Großstadt und in meinem Umfeld werden zwar teilweise Anglizismen hergenommen, aber nicht über Gebühr. Verniedlichungen im Alltag sehr wenig. Mir scheint im Folgenden auch, dass du schlichtweg ein Problem mit der propagierten Sexualität in unserer Gesellschaft hast, was an sich ja noch nicht schlimm wäre. Schlimm finde ich aber deine Interpretation derselben und zuzüglich dazu, dass du offenkundig nicht in der Lage warst, deine eigene Sexualität zu leben. Umso erstaunlicher finde ich, dass du damit keine Partnerin finden konntest, denn die Einstellung, dass die propagierte Sexualität nicht das Nonplusultra ist, haben sehr viele. Gewagt würde ich schätzen, dass du aufgrund deiner fragwürdigen Überzeugungen schlichtweg überheblich rüberkamst.

Die russische Gesellschaft ist anders, ich mag die Freundlichkeit auch gerne, du magst also recht haben, dass sie in einigen Punkten "besser" ist als unsere. Wohlgemerkt: Ich kenne auch in Deutschland einige Familien, die herzliche Empfänge bzw. überhaupt menschliche Wärme sehr gut vermitteln. Insofern ist das ganze eben auch nur ein kleiner Ausschnitt, der sich nicht unbedingt verallgemeinern lässt.

Quote:
Erkenntnis: Wer sein Glück (Frau) hier finden will, muß sich der Oberflächlichkeit und Dekadenz der Gesellschaft hier anpassen, oder er fällt als Außenseiter hinten runter.
Ich habe mich Zeit meines kurzen Lebens selten irgendwelcher Oberflächlichkeit und Dekadenz unterworfen, trinke und rauche nicht etc.pp., und war trotzdem immer ein akzeptiertes Mitglied meines Umfelds. Ich folgere daraus subjektiv, dass du ein unpassendes Umfeld hattest und daraus nun falsche Schlüsse ziehst.

Mit den Kindern kann ich dir aus Sicht der Evolution zustimmen. Das hat Gott sich schon gut ausgedacht, dass materielle Kälte sich selbst frisst. Wink Allerdings wirkt die Aussage bei dir schon arg überheblich, sozusagen als indirekte Rache für vertane Jahre.

vlg
Sparkle

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Hans-Jörg
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Post Wed, 14.Dec.05, 15:24      Re: Keine Partnerin - ein gesellschaftliches Problem? Reply with quoteBack to top

Hallo Optimist,

es fragt sich nur, ob das angesichts der schon jetzt herrschenden Überbevölkerung wirklich so erfreulich ist.
Steigt und fällt nicht (auch im Tierreich) die Geburtenrate umgekehrt zum Wohlstand bzw. der Lebenserwartung einer Gattung?
Lieber viele Kinder/Menschen in Armut als wenige im Reichtum?

Deine Theorie darf ich so deuten, dass die Menschen näher zusammenrücken, sich offener und tiefgründiger geben, wenn es ihnen schlecht geht oder es gerade anfängt, ihnen besser zu gehen, wie in der Nachkriegszeit in Deutschland? Na ja gut, dieses schnelle besser werden, der Wirtschaftsboom wie in D in den 50er, 60er Jahren hat natürlich schon etwas für sich. Aber in einigen Jahr(zehnt)en ist Russland dann auch so weit – so dekadent und oberflächlich – wie wir jetzt. Welch ein Glück, dass es noch ärmere bzw. noch weiter hinterherhinkende Länder gibt. Sad

Ne, dem Fortschritt, Wohlstand oder Materialismus alleine die Schuld zu geben .... dürfte nicht ganz korrekt sein und auch keine Lösung darstellen.
Auch gibt es ja recht viele Leute, die trotz dieser Umstände in dieser Gesellschaft ihr Glück gefunden haben und absolut zufrieden mit ihrem Leben sind.
Ich meine, das ist natürlich vollkommen toll für Dich gelaufen – klar, keine Frage, aber die derzeitigen, ja nicht immer ganz optimalen russischen Zustände quasi zu empfehlen, herbeizusehnen ....? Rolling Eyes

Vermutlich geht es eher darum, jemanden mit ähnlichen Wertvorstellungen usw. zu finden, als eine ganze Gesellschaft zu verteufeln.
Aber es stimmt schon, wenn man sich den Normen nicht anpasst, steht man schnell einsam in der Ecke. Ich für mich habe so meine Zweifel, ob mir das hierzulande vor 50 Jahren oder heutzutage sonst wo nicht genauso ergangen wäre. Als „aus dem Muster Fallender“ tut man sich wohl überall schwerer als die Normalos. Es sei denn man findet eben das passende Muster. Cool

Doch sollte es den Leuten hier etwa erst mal wieder schlechter ergehen, dass sie sich auf die „eigentlichen“ Werte besinnen und den dann viel wahrscheinlicher eintretenden Aufschwung richtig genießen können? Confused
Wer hart arbeitet freut sich auf den Sonntag.

@ Berlincitysen nicht jeder lässt sich ordentlich erziehen (denke da an mich Very Happy).

LG Hans-Jörg
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Berlincitysen
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Post Wed, 14.Dec.05, 20:28      Re: Keine Partnerin - ein gesellschaftliches Problem? Reply with quoteBack to top

@ Hans Jörg

Darauf hast du normaler weise gar kein Einflus dein Verhalten und spätere Einstellung wird durch die Gesellschaft die dich umgibt geprägt. zwinkernd..

Wenn die ordentlich ist kannst du gar nicht anders du würdest nichtmal auf die Idee komm. zwinkernd..
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stefan29
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Post Wed, 14.Dec.05, 20:57      Re: Keine Partnerin - ein gesellschaftliches Problem? Reply with quoteBack to top

Ich will mich nicht weiter in diese Diskussion einbringen, weil ich völlig andere Ansichten zu unserer Gesellschaft habe. Nur eine Kleinigkeit möchte ich doch schreiben um vielleicht dich lieber Optimist (gebe Sparkle absolut recht, der Name ist ja schon sehr merkwürdig) ein wenig zum nachdenken anzuregen.

Du schreibst, du lehnst die berechenbare und materielle Gesellschaft ab (ist dein gutes Recht diese Meinung zu haben) aber "kaufst" dir dann ne Frau über den Katalog aus Russland??????
Irgendwie seh ich da einen Wiederspruch in sich!
Und bevor du das jetzt sagst, was ich glaube was du sagst. Ja ich weiß wovon ich spreche. Ein BEkannter von mir hat so eine Agentur und das ist absolut nichts anderes als das was ich geschrieben habe!!!

Das du Glück dabei gehabt habt und eine gute Ehe entstanden ist freut mich für dich. Aber in den meisten Fällen ist das ne totale Abzocke und als Moral von deinem Beitrag zu ersehen "Wenn du so keine Frau findest, dann geh zu ner Agentur und werd glücklich" wollte ich nicht unbedingt so stehen lassen.
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TriggerHappy
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Post Wed, 14.Dec.05, 21:17      Re: Keine Partnerin - ein gesellschaftliches Problem? Reply with quoteBack to top

Aaaaha.
Also sind alle, die hier in glücklichen Beziehungen leben, einer oberflächlichen, dekadenten Gesellschaft verhaftet. Wenn allein diese Äußerung nicht schon oberflächlich ist...
Da du der Russischen Sprache kaum mächtig bist, wie kannst du dann wissen, dass sie nicht genauso an denselben Mängeln krankt, die du der unsrigen unterstellst? Dein Text lässt mich viel eher auf einen sehr verletzten Stolz deinerseits schließen, weil du hier nicht das finden konntest, was du dir sehnlichst gewünscht hast und deshalb machst du jetzt genau das schlecht, was du für deine Misere verantwortlich machen willst. Leider haut das aber so nicht hin. Jeder ist seines Glückes Schmied. Die Schuld immer bei Anderen suchen ist zwar leicht, zeugt aber von äußerst geringer Selbstreflektion.
Ich würde mich selbst auch nicht als der Norm entsprechend bezeichnen, weder im Aussehen (mehrfach tätowiert, ausgefallene Klamotten etc.) noch in allem Anderen, auch die meisten meiner Freunde nicht, aber das hat sich für mich als irrelevant herausgestellt. Man kann sein wie man will, auch in unserer Gesellschaft, denn man muss nicht allen gefallen! Im Übrigen ist das meiner Erfahrung nach in den meisten Kulturen ganz ähnlich: wer nicht irgendeiner Norm halbwegs entspricht, ist unten durch. Schade, aber wohl menschlich.
Allerdings ist eine gewisse, hm, blödes Wort, soziale Kompetenz unerlässlich und dazu gehört Toleranz und Offenheit genauso wie ein Gespür dafür, wie man auf Andere zugehen kann. Die Gesellschaft ist keine anonyme Masse mit reiner Eigendynamik, sie ist das, was auch wir aus ihr machen.
Und ich verwette meinen süßen A****, dass du, würdest du eine Weile in Russland leben, in der dortigen Gesellschaft genauso wieder Probleme entdecken würdest, weil a) du lieber nach aussen als nach innen schaust und b) the grass is always greener on the other side (der Nachbar hat immer die roteren Kirschen). Ich kenne das aus eigener Erfahrung.
Aber, hey, wenn alles gut für dich passt, ist doch super!
Dann sei einfach froh, dass du mit uns konsumgeilen, hirntoten Karrierezombies nix mehr am Hut hast! alien
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Hans-Jörg
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Post Thu, 15.Dec.05, 6:57      Re: Keine Partnerin - ein gesellschaftliches Problem? Reply with quoteBack to top

@ Optimist – nun geben sie’s Dir aber, was? Neutral

@ Berlincitysen, wie erklärst Du Dir z.B. sehr unterschiedliche Geschwister?

Aber vom Prinzip hast Du schon Recht, nur müssen wohl deutlich mehr Umstände als nur Erziehung und gesellschaftliches Umfeld berücksichtigt werden.

Doch trifft diese Ausgeliefertheit gegenüber der Gesamtheit aller Faktoren – eben den Gesetzen der Physik, einschließlich dem (wirklichen) quantenmechanischen Zufall und seinen letztlich sogar auf sichtbarer Ebene wirkenden Folgen – auch auf Straftäter zu, denen man dann keinerlei Schuld für ihr Handeln geben dürfte. Denn unter den Umständen, ob nun ihrer Kindheit, ihrer Gene oder der aktuellen Versuchung wegen, können sie ja gar nicht anders als so zu handeln. Aber auf die Richter (selbst wenn sie Unrecht sprechen) trifft das natürlich ebenfalls zu. Wink

Aus naturwissenschaftlicher Sicht ist man tatsächlich soweit, im „freien Willen“ nur eine Illusion zu sehen.
Doch würden keine Strafen mehr für Täter verhängt werden, so nähmen Straftaten ganz klar zu.
Fazit: es werden permanent Schuldlose bestraft. Aber was soll man machen?

Na ja, man glaubt ja wenigstens eine Wahl zu haben, und wenn sowieso alles (oder zumindest sehr vieles) Illusionen sind (z.B. das Bewusstsein), kommt es wohl auf eine mehr oder weniger nicht mehr an und ändern kann man das ja auch nicht!

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man mit Illusionen generell sehr gut leben kann, selbst wenn man sich darüber bewusst ist, dass es sich um solche handelt, solange sie aufrecht erhalten werden können.

Irgendwie das Thema verfehlt. Note: 5 ! Laughing

LG Hans-Jörg
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Post Thu, 15.Dec.05, 10:59      Re: Keine Partnerin - ein gesellschaftliches Problem? Reply with quoteBack to top

Wow, jetzt wird's ja philosophisch, Hans-Jörg! Smile
Determinismus, oder wie nennt man das?
Der freie Wille an sich ist nur insofern keine Illusion, als dem keine Straftaten entspringen (naja, aber wer legt das fest, was eine Straftat ist und was nicht? Irgendwie auch die Gesellschaft).
Ansonsten: tu was du willst.
Aber die Konsequenzen muss man dann auch tragen und die halten einen meist doch eher vom freien Willen ab...
Freier Wille und das Tragen aller daraus resultierender Konsequenzen wäre die ultimative Auflehnung gegen die Gesellschaft, die einen aber dann, Ironie an der Sache, ganz schnell nach ihren Regeln verurteilt und bestraft.
Oh je, das ist ja wirklich kompliziert... grübel... Rolling Eyes

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Post Thu, 15.Dec.05, 12:11      Re: Keine Partnerin - ein gesellschaftliches Problem? Reply with quoteBack to top

Schade das hier noch kein weiteres statement von Optimist da ist!

Na gut "Heiratsvermittlung" darüber lässt sich streiten ich schmunzel mal lieber darüber grinsend

Quote:
Erkenntnis: Wer sein Glück (Frau) hier finden will, muß sich der Oberflächlichkeit und Dekadenz der Gesellschaft hier anpassen, oder er fällt als Außenseiter hinten runter.


Das heißt mein Mann hat einen oberflächliche und dekadente Ehefrau? Hmmm sollte mir mal zu überlegen geben grinsend

Gut ich kann auch keine 35 jährige Lebenserfahrung mit grade mal jungen 21 haben, aber immerhin schaff ich es eine 3 Jährige Beziehung zu haben, von denen wir schon 5 monate verheiratet sind!

Ich finde du verallgemeinerst wirklich, denn hätte ich nur oberflächliche Freunde, dann würden diese meinen Mann nicht voll und ganz akzeptieren!

Und auch über das Thema "kinderreich" kann man lang und genug herum diskutieren, denn sehr viele Kinder werden hier gezeugt damit die Frau nicht arbeiten muss, jedenfalls, das jetzige Kind einer Bekannten ist so ein Kind! Ich finde nicht immer "kinderreich" ist gut, es kommt doch auf die gesamt situation an und wenn ich mir bedenke wieviel frauen sich dann noch ein Kind aufhalsen obwohl sie mit dem ersten schon überfordert sind, ne ne. Gut ob ich Kinderreich sein werde oder nicht das weiß man nicht die gewünschte zahl liegt zwar bei 3 aber irgendwie lässt das erste ja schon auf sich warten!

Ich glaube auch nicht das du dein leben lang nur absagen bekommen hast!

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Hans-Jörg
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Post Thu, 15.Dec.05, 13:07      Re: Keine Partnerin - ein gesellschaftliches Problem? Reply with quoteBack to top

Hallo TriggerHappy,

na ja ein bisschen Philosophie kann auch nicht schaden! Cool Aber es wird noch komplizierter!

Determinismus – alles ist berechenbar.
Trifft auf diese Welt nicht ganz zu.
Man müsste schon alle Faktoren oder besser gesagt Anfangszustände kennen, die eine Rolle spielen können (und das kann auch das kleinste Teil im System sein). Also – sehr weit gedacht – müsste man eigentlich die Position und Impulse sämtlicher Elementarteilchen kennen und zwar ganz genau. Das aber verbietet die Heisenbergsche Unschärferelation. Danach ist es prinzipiell nicht möglich, Ort und Geschwindigkeit eines Quanteilchens gleichzeitig genau zu bestimmen. Nun können jedoch kleinste Änderungen eines Anfangzustandes (den man ja eben nicht genau genug kennen kann) sich recht schnell ausweiten und große Änderungen des Ergebnisses verursachen (Schmetterlingseffekt). Somit ist die Welt eben nicht genau berechenbar. Wahrscheinlichkeiten sind es, doch Einzelereignisse nicht.

Freier Wille – Den Begriff gebrauchen wir wohl ein bisschen unterschiedlich. Wink
Was Du vermutlich meinst: man wäre frei, wenn man dem augenblicklichen Bedürfnis nachgeht, ohne an die Folgen zu denken.
Ich meine, man wäre selbst dann nicht frei, sondern das Gefühl eine Wahl zu haben, ist stets eine Täuschung, egal in welcher Situation, egal ob man sich um die Konsequenzen seiner Handlung schert oder nicht. Es besteht immer die Abhängigkeit von der Funktionsweise des Gehirnes.
Also halte ich den „freien Willen“ immer für eine Illusion, auch wenn man sich schön an die gesellschaftlichen Regeln hält, ob nun alles deterministisch vorherbestimmt ist, von der Unschärferelation verschleiert wird oder vom (quantenmechanischen) Zufall ausgelöst wird.
Die „Soft-“ und „Hardware“ des Gehirnes lässt einen in dieser oder jenen Situation so oder so handeln. Natürlich kann man lernen, Konsequenzen versuchen einzuschätzen und abzuwägen, doch ob man sich (nach langem Grübeln zum Schluss) dafür oder dagegen entscheidet, ist letztendlich wieder nur von den äußeren und inneren Situationen abhängig, in die man kommt bzw. früher gekommen ist.
Man meint, man hätte stets eine Wahl, doch in Wirklichkeit unterliegt man bzw. das Gehirn den Naturgesetzen genau wie alles andere. Ein Auslöser von rechts bewirkt dieses Gefühl und jene Handlung, einer von links löst einen anderen Denkvorgang mit einer anderen Entscheidung aus.

Aber es geht wohl darum, sich frei zu fühlen und dafür würde es sicher reichen, stets zu machen, was man gerade möchte und nicht deswegen unangenehme Konsequenzen zu fürchten oder gar ertragen zu müssen.
Gut bedient sind jene, deren „Wille“ sich weitgehend mit dem der meisten anderen Leute einer Gesellschaft deckt.
Allerdings die Außenseiter .... bleiben wieder mal auf der Strecke. Confused
Sich auflehnen, nur um nicht zu „gehorchen“, ist natürlich auch wieder alles andere als frei.
Wenn schon, dann möchte ich die vermeintlich freie Wahl haben, hier mache ich mit und da lass ich’s bleiben.
Doch wohl wahr, die Konsequenzen bzw. die Furcht vor ihnen, versauen einem noch das letzte Gefühl von Freiheit.

Grüße Dich
Hans-Jörg
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Berlincitysen
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Post Thu, 15.Dec.05, 14:25      Re: Keine Partnerin - ein gesellschaftliches Problem? Reply with quoteBack to top

@Hans-Jörg

Hey ich bin beeindruckt du hast tatsächlich verstanden was ich meinte, ich bin beeindurckt. grinsend

Aber eine Sache würd ich aus meiner Sicht doch etwas korrigiern und zwar die mit den Tätern, klar das sie aus dem Blickwinkel nicht anders könn aber es gibt sowas wie Spielregeln (unsere Gesetze^^) an die sich jeder halten muss.
Die würd ich nochmal extra bissl anders in diese Ansicht der dinge einbring aber ansonsten hast schon recht. zwinkernd..


@Unicorn

Ich für mein Teil kann deine Einstellung nicht teiln. Sicher ich hab kein Zweifel dran das es für dich eine tolle Sache ist.
Von mein Standpunkt aus Betrachtet wärs für mich lediglich eine unnötige Verpflichtung und einschränkung, womöglich habt ihr sogar schon nachwuchs. zwinkernd..
Ich sehs an ein Befreundeten Pärchen das ich über jahre schon kenn was für Einschnitte Nachwuchs mit sich bringt (bitte nich falsch verstehn ich hab an und sich nix gegen Kinder) und da bin ehrlich gesagt ganz froh das ich mir das noch nicht antun muss. grinsend

Naja ich werd gewiss nie vor 30 Heiraten falls überhaupt, man denke nur an die Scheidungskosten falls es sich mal auseinanderläuft. O_o
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Post Thu, 15.Dec.05, 17:13      Re: Keine Partnerin - ein gesellschaftliches Problem? Reply with quoteBack to top

Berlincitysen wrote:


@Unicorn

Ich für mein Teil kann deine Einstellung nicht teiln. Sicher ich hab kein Zweifel dran das es für dich eine tolle Sache ist.
Von mein Standpunkt aus Betrachtet wärs für mich lediglich eine unnötige Verpflichtung und einschränkung, womöglich habt ihr sogar schon nachwuchs. zwinkernd..
Ich sehs an ein Befreundeten Pärchen das ich über jahre schon kenn was für Einschnitte Nachwuchs mit sich bringt (bitte nich falsch verstehn ich hab an und sich nix gegen Kinder) und da bin ehrlich gesagt ganz froh das ich mir das noch nicht antun muss. grinsend

Naja ich werd gewiss nie vor 30 Heiraten falls überhaupt, man denke nur an die Scheidungskosten falls es sich mal auseinanderläuft. O_o


@Berlincitysen

Du musst ja auch nicht meine Einstellung teilen grinsend

Aber hättest du genau gelesen dann hättest du gesehen das unser Nachwuchs noch auf sich warten lässt, also ich noch keine Empfangsbestätigung vom Klapperstorch bekommen hab grinsend Daran gebastelt wird seit ende Juli!

Aber was ist für dich lediglich eine unnötige Verpflichtung und einschränkung?

Kinder ? Also gut, wenn man sie zu jung wie eine Freundin von mir bekommt dann ist das klar, sie war damals 16, meine schwester hat kurz vor ihrem 26ten Geb. ein Kind bekommen. Aber jeder sollte selbst entscheiden wann es soweit sein sollte, ich empfinde kein Kind in meinem Umfeld als Einschränkung, klar kann man bestimmte sachen nicht mehr tun aber andere Frauen schaffen es ja auch grinsend
Und ob mein Partner dafür zu jung oder sonstiges ist wage ich zu bezweifeln da er ja schon immer ein Kinderfreak war und wir gemeinsam entschieden haben jetzt mit dem Nachwuchs anfangen zu basteln grinsend

Ehe ?
Ob mit 20, 30, 40 ist doch egal hauptsache man ist sich sicher, es ist ja nicht so das ich erst 1 Monat mit meinem zusammen bin oder auch noch nie eine Krise gehabt habe, erst durch die heftigste Krise in unsere Beziehung wurde uns bewusst nach dem wir sie überstanden haben, das wir noch weitere Hürden im Leben gemeinsam überstehen werden! Und ich halte meinen Mann nicht für Unreif, er ist ja nicht 22, 23 sondern doch schon 28 grinsend und er weiß wie "Schön" Scheidungen sind, sein bester Freund hat sich nach 9 Monaten ehe scheiden lassen, bei seinen Eltern war es nach ca. 20 Jahren oder so! Wäre er nicht sicher gewesen hätten wir nicht standesamtlich geheiratet und wäre er sich jetzt nicht sicher würden wir auch keine kirchliche planen , bzw. kann ich erst ab nach den Weihnachtsfeiertagen mehr planen, da auch meine Schwester ihre kirchliche vielleicht planen könnte und da sollte man sich doch lieber absprechen grinsend

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Hiob
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Post Thu, 15.Dec.05, 22:14      Re: Keine Partnerin - ein gesellschaftliches Problem? Reply with quoteBack to top

Hallo Optimist,

in meinen Augen hast du dein Problem mit den Frauen zwar mit deiner russischen Partnerin gelöst, nicht aber das mit der Außenwelt.
Und da du vielleicht nicht in jeder Situation auf eine Partnervermittlung zurückgreifen kannst und „der Realität ein Schnäppchen schlagen“ und deine Wünsche importieren kannst...kann ich mir dein Grummeln und deine Bedenken gut vorstellen.

Ich muss sagen, ich sehe das gar nicht so dramatisch. Seitdem ich mich mit mir und dem Leben beschäftige, bemerke ich viel mehr schöne Seelen um mich herum, als vorher. Und die muss es schon immer gegeben haben. Wenn ich den Pessimisten glauben mag, waren es wohl früher sogar noch viel mehr als heute...aber ich habe sie trotzdem nicht gesehn. Also muss es doch auch an mir gelegen haben?

Wenn man versucht, die Fassade der Menschen zu erkennen und zu enttarnen, und dazu gehört viel eigener Mut, sich selbst zu öffnen und zu beleuchten...zeigen sich viel mehr liebenswerte Seelchen, als man denkt. Und mir genügt das eigentlich. Ich habe Not, da mitzuhalten, fühle mich dann schon manchmal wie das große tapsige Rüsseltier im Porzellanladen. Denn es gibt Menschen, die weit sensibler und angenehmer sind, als man selbst ist. Und all die anderen...na ja...die sollen meinetwegen mit ihrem Leben nach den Gesetzen des Tierreichs glücklich werden und ihre gute Erziehung selbständig vertiefen.

Ich kann resignieren und mich anpassen oder mich durchkämpfen...vielleicht gibt es aber auch noch mehr...und ich finde gerade da ist menschliche Qualität erst erkennbar...da brauchen wir wahrscheinlich gar nicht versuchen mit den Händen nach dem göttlichen zu greifen und mit den Füßen das tierische zu treten...denn wenn wir das tun...hält uns doch weder eine Hand noch ein Fuß auf der Leiter. Vielleicht haben wir die Hände und die Füße aber "bekommen", um die Leiter hochzukrabbeln? Vielleicht.

Viele Grüße
Hiob


@ berlincitisen,
Quote:
Btw das auflehnen is auch nix weiter als eine Frage der Erziehung und Gesellschaftlichen Umgebung ein Kind das ordentlich Erzogen wird denkt nicht im Traum dran sich aufzulehn weil es seine Eltern über alles liebt.

...oder weil es sie fürchtet.
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