Jetzt ist es soweit..wg. Depressionen krankgeschrieben

sporadischer Gast 25 München W, 35

... und zwar zuerst einmal bis 23.12.2005.
Damit war auch gleich das Bekennen meiner psychischen Probleme
vor meinem ( ungeliebten ) Chef verbunden ( Attest vom Psychiater).
Da aber die Depressionen auch zum Teil mit der Arbeit zusammenhängen
( Mobbing , Chef versucht mich seit 6 Monaten loszuwerden ), habe ich ein
ziemliches "Wurschtigkeitsgefühl" entwickelt.
Zum Glück bin ich im ( lebenslänglichen ) Beamtenverhältnis , so dass mir zumindest die Gefahr einer Kündigung erspart bleibt.

Hat jemand von Euch schon dasselbe bzw. ähnliches erlebt ?
Wie seit ihr nach Eurer Rückkehr an den Arbeitsplatz damit umgegangen ( es ist ja zu erwarten, dass dann jeder "Bescheid" weiß) ?
Seid ihr während der Krankschreibung ( abends ) auch mal ausgegangen...zum Verständnis: Ich möchte keine Nächte durchfeiern, sondern einfach in einem normalen Rahmen weiter am "normalen" Leben teilnehmen können,d.h. auch mal mit einer Freundin auf den Weihnachtsmarkt oder ins Kino gehen.

lg

smilochka

sporadischer Gast 13 W, 29

Hallo.Ich bin seit mitte Oktober krankgeschrieben und hatte auch riesige Bedenken, wie ich damit umgehen soll wenn ich mal wieder arbeiten gehe, weil mein Chef die Diagnose weiß ( und bestimmt alle meine Kollegen auch )
Hatte immer nur die Gedanken wie gehen die Kollegen damit um. Naja habe meine Kündigung bekommen, hatte leider kein lebenslanges Arbeitsverhältnis, aber vielleicht kann ich so irgendwo ohne das es jemand weiß neu anfangen. Viele können mit Depressionen nix anfangen...leider

Was man so machen kann weiß ich leider auch nicht, habe meist zu nix Lust.
Schnurzel

Forums-Gruftie 885 Köln W, 35

smilochka wrote:

Seid ihr während der Krankschreibung ( abends ) auch mal ausgegangen...zum Verständnis: Ich möchte keine Nächte durchfeiern, sondern einfach in einem normalen Rahmen weiter am "normalen" Leben teilnehmen können,d.h. auch mal mit einer Freundin auf den Weihnachtsmarkt oder ins Kino gehen.

Mein Arzt hat mich neulich explizit dazu aufgefordert, mal ins Kino zu gehen - bin zur Zeit auch aus psychischen Gründen krankgeschrieben.

Spazieren gehen, in ein Café oder Restaurant gehen, also eher ruhige Aktivitäten sind meistens durchaus anzuraten, weil es ja wichtig ist, dass man den Kontakt zur Außenwelt hält und sich nicht noch mehr vergräbt. Um so schwerer wird es sonst, wenn du plötzlich wieder das Haus verlassen musst. Außerdem tragen derartige Aktivitäten ja hoffentlich zu deiner Gesundung bei. Es ist ja bestimmt nicht im Sinne irgendeiner Person, dass du noch kränker wirst, weil du dich völlig zurückziehst.

Du musst natürlich aufpassen, dass du dich nicht überforderst. Weihnachtsmarkt wäre mir wahrscheinlich viel zu unruhig, aber da hast du vielleicht eine andere Grenze - oder der Weihnachtsmarkt ist bei euch einfach anders. zwinkernd..

Wenn du dir unsicher bist, besprich das doch mal mit deinem Arzt. Vielleicht könnt ihr klären, welche Aktivitäten er für angemessen hält und welche nicht.

Ich zumindest bin froh, dass mein Arzt mir auch so deutlich sagt, dass es gut ist, wenn ich das Haus verlassen, denn sollten mich so irgendwelche Leute sehen oder so, kann ich immer sagen "Mein Arzt hat gesagt, ich soll das machen" - falls Fragen auftauchen.

sporadischer Gast 25 München W, 35

Hallo Jelka,

danke für deine Antwort Smile

Also, ich bin jetzt seit 1 Woche daheim und kann folgendes berichten:
Mir tut ein Wechsel zwischen "daheim" und "draussen" sehr gut ...
ich war bislang bei einer Freundin zu Besuch, war einmal beim Sport ( morgen oder am Samstag hoffentlich das zweite Mal Wink

), war mit einer Freundin Mittagessen, habe mir einen Dokumentarfilm in Kino angesehen und werde morgen abend in ein klassisches Konzert gehen und mich davor mit einer Bekannten in einem ( ruhigen ) Café treffen.

Also, alles Aktivitäten , die nicht anstrengend sind ... Weihnachtsmarkt habe ich mich bislang nicht getraut ... wegen Kollegen und generell zuviel Menschen.

Ich denke, das wird schon werden ...

lg

smilochka

Forums-Gruftie 885 Köln W, 35

smilochka wrote:

Mir tut ein Wechsel zwischen "daheim" und "draussen" sehr gut ...

Ja, es ist auch wirklich wichtig, dass man nicht nur zu Hause herumhängt. Ich versuche, jeden Tag zumindest eine außerhäusliche Aktivität zu machen.

Quote:

ich war bislang bei einer Freundin zu Besuch, war einmal beim Sport ( morgen oder am Samstag hoffentlich das zweite Mal Wink

)

Sport ist bestimmt sehr gut - mein Arzt versucht mir ja auch immer dezent zu sagen, dass ich vielleicht mal joggen gehen könnte - aber so weit gehe ich dann doch nicht. Es gibt kaum etwas Schrecklicheres für mich.

Quote:

, war mit einer Freundin Mittagessen, habe mir einen Dokumentarfilm in Kino angesehen und werde morgen abend in ein klassisches Konzert gehen und mich davor mit einer Bekannten in einem ( ruhigen ) Café treffen.

Das klingt doch auch alles sehr gut. Ich glaube, das sind genau die Aktivitäten, die man machen sollte. Sie sind ruhig und vor allen Dingen ist auch wichtig, dass du jederzeit gehen kannst, wenn es dir doch zu viel wird.

Vom Weihnachtsmarkt würde ich - wie gesagt - auch Abstand nehmen. Dort ist es echt zu wuselig.

Alles Gute!

sporadischer Gast 27 Deutschland W, 25

Hallo!

Ich war diese Woche auch krank geschrieben.
Allerdings hat der Arzt mich zwar wegen Verdacht auf Depressionen zur Psychotherapie überwiesen, aber in der Krankmeldung hat er Rückenprobleme angegeben (wegen welchen ich auch bei ihm war...also Depressionen und Rückenprobleme).

Hab´ meiner Chefin auch noch nichts davon gesagt, dass ich psychische Probleme habe. Ich will das erst zugeben, wenn´s gar nicht anders geht.

Aber jedenfalls war ich diese Woche auch abends mit einer Freundin weg. Wir waren in einer gemütlichen Kneipe und haben einfach nur geredet.
Da hatte ich zwar irgendwie auch schon ein schlechtes Gewissen, zumal ich den Arzt nicht gefragt hatte, ob das in Ordnung geht, aber ich sehe, dass Ihr auch sagt, dass das kein großes Problem sein sollte!

[nicht mehr wegzudenken] 1896 unwesentlich W, 30

Hallo RainofRoses,

Quote:

Hab´ meiner Chefin auch noch nichts davon gesagt, dass ich psychische Probleme habe. Ich will das erst zugeben, wenn´s gar nicht anders geht.

Du, wieso willst du das deiner Chefin überhaupt erzählen? In einem anderen Thread schreibst du: "Und jetzt geht es mir fast noch schlechter, weil ich jetzt schon Horror vor Montag habe, weil ich blöde Sprüche von der Chefin befürchte". Wenn deine Chefin bereits eine Woche Krankmeldung nicht verkraftet (und ergo wenig Verständnis zu erhoffen sein dürfte), dann würde ich ihr keinen Ton von Depressionen erzählen. Du bist krank (Krankmeldung einreichen) und aus. Das langt!

Nicht dass man sich wg. Depris schämen müsste, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es Mitmenschen gibt, die einen (behaftet mit jeder Menge an Vorurteilen) gerne einen Stempel aufdrücken. Daher handhabe ich das so, dass ich nur demjenigen davon erzähle, dem ich es erzählen will, und der sich dafür interessiert.

Quote:

Aber jedenfalls war ich diese Woche auch abends mit einer Freundin weg. Wir waren in einer gemütlichen Kneipe und haben einfach nur geredet.

Frage deine Arzt am besten, was du machen darfst, dann bist du auf der sicheren Seite. Ich gehe relativ sicher davon aus, dass das auch okay ist, denn du bist ja nicht ans Bett gebunden. Trotzdem würde ich mich nicht unbedingt in der Kneipe vor dem Arbeitsplatz oder in der Liebingskneipe von Kollegen/Chefs amüsieren. Das kommt meistens nicht gut an; meint: Gerede hat man dann schnell...du weißt wie ich das meine...

Liebe Grüsse

sporadischer Gast 27 Deutschland W, 25

sternenmeer wrote:

Wenn deine Chefin bereits eine Woche Krankmeldung nicht verkraftet (und ergo wenig Verständnis zu erhoffen sein dürfte), dann würde ich ihr keinen Ton von Depressionen erzählen. Du bist krank (Krankmeldung einreichen) und aus. Das langt!

Ja, da hast Du Recht. Ich fühle mich halt manchmal so hin- und hergerissen zwischen der Wahrheit und dem Verschweigen. Darum habe ich gemeint, ich würde es erst sagen, wenn es aus irgendwelchen Gründen halt nicht anders geht. Denn es stimmt schon, meine Chefin wäre sicherlich die letzte, die für irgendwelche Depressionen Verständnis hätte Rolling Eyes

Und auf irgendwelche "Stempel" habe ich auch keine Lust, das ist klar...

Quote:

Trotzdem würde ich mich nicht unbedingt in der Kneipe vor dem Arbeitsplatz oder in der Liebingskneipe von Kollegen/Chefs amüsieren.

Ja, das ist natürlich selbstverständlich Wink

. Bin ja nicht lebensmüde.

Helferlein 35 Kaindorf bei Harberg W, 19

Hallo

Ich bin seit 20. Jänner im Krankenstand. Auch wegen Psychischen Problemen. Meine Firma, ein Familienbetrieb, wollte natürlich sofort wissen, was ich habe, habe nur gesagt, dass es mir psychisch nicht gut gin. Naja auf jeden Fall kam dann am 3. Februar oder so die Kündigung, also ich bin seit dem 17. Februar arbeitslos. Jetzt habe ich eben noch Probleme mit der Firma, da ich noch Geld bekomme und meinen Bruder hinschicken muss, weil ich das selber eben nicht schaffe. In der Firma versteht man auch nichts von psychischen Krankheiten. Die Tochter meiner Arbeitskollegin geht leider in die gleiche Discothek wie ich und so haben die in der Firma gemeint, warum ich forgehn kann, wenn ich krank bin. Aber die verstehen nunmal nicht, dass das meiner Genesung hilft. Ich kann ja nicht ständig zu Hause sitzen. Und wenn ich fortgehe, da geht es mir nunmal gut. Meine Ärzte und Freunde meinen ich soll mir dabei nichts denken, weil die mich eben nicht verstehen. Aber trotzdem belastet es mich. Heute schicke ich meinen Bruder los um mein restliches Geld zu holen. Dann brauche ich nie wieder Kontakt mit diesen unmenschlichen Leuten aufnehmen. Die haben mich sowieso nur gemobbt und so. Ich bin übrigens noch mindestens bis 23.3. im Krankenstand und ein Ende ist nicht in Sicht.

Helferlein 37 Deutschland W, 31

Hallo Bessy,

was ich nicht verstehe ist, daß du die Kündigung scheinbar so hinnimmst. Wegen krankheit darf man doch nur in absoluten Ausnahmen gekündigt werden. Hast du mal versucht, den Betriebsrat oder ähnliches einzuschalten?

Viele Grüsse,
Paikea

Helferlein 35 Kaindorf bei Harberg W, 19

Ich wurde mit der Begründung, dass sie eine Arbeitskraft brauchen gekündigt. Einen Betriebsrat gibt es nicht. Wie gesagt, es ist ein kleiner Familienbetrieb, in dem der Chef, die Chefin, die Kinder, Ich und meine Arbeitskollegin gearbeitet haben.

sporadischer Gast 27 Deutschland W, 25

@Bessy: Kann Dich sehr gut verstehen!
Mittlerweile bin ich auch gekündigt worden. Ich war vorletzte Woche beim Arzt und wurde erstmal zwei Wochen krank geschrieben (mit Option auf Verlängerung). Am Montag habe ich meine Chefin darüber informiert und dienstags hatte ich dann die Kündigung im Briefkasten. Ich war allerdings auch noch in der Probezeit und ich habe auch damit gerechnet, ja sogar darauf gehofft, dass die Kündigung kommt (allerdings hätte ich nicht erwartet, dass sie so schnell kündigt, ich hätte gedacht, dass macht die erst nach weiteren Wochen). Aber ehrlich gesagt bin ich soooo erleichtert gewesen über die Kündigung - ich habe vor Freude geheult, weil ich einfach sooo fertig war. Diese Frau und der ganze Laden hat mich so fertig gemacht, ich hätte das dort eh nicht mehr lange ausgehalten.

Jetzt werde ich mal sehen, ob mein Arzt mich weiterhin krank schreibt und übernächste Woche fange ich meine Therapie an und dann werde ich mal so langsam weitersehen... Jedenfalls geht es mir schon etwas besser, mir ist ein enormer Druck vom Herzen gefallen, ich kann endlich wieder das Leben etwas genießen, ohne immer so eine bohrende Angst im Hinterkopf zu haben... Neutral

@Paikea: Leider ist es durchaus rechtens, während Krankheit gekündigt zu werden. Ich musste mich auch erstmal drüber informieren, aber der Arbeitgeber hat durchaus das Recht dazu. Irgendwo auch klar, sonst würde sich ja "jeder" immer mal krank schreiben lassen mit der Gewissheit "mir kann ja eh nichts passieren"...und in der Probezeit - wie es bei mir der Fall war - kann sowieso jederzeit ohne Angabe von Gründen gekündigt werden. Aber mir ist schon klar, dass der Hauptgrund meine Fehlzeiten war...

Helferlein 35 Kaindorf bei Harberg W, 19

So ich war gerade mit meiner Schwägerin bei meiner Ex Firma und habe sie hineingeschickt, um mein Geld und alles zu holen. Hat alles hingehaun. Nur haben die wieder total blöde Fragen gestellt. Aber jetzt ist es mir egal. Jetzt muss ich nie wieder etwas von ihnen hören und sehen. Das macht mir das Leben etwas leichter. Darf i fragen, wodurch sich deine psychischen Probleme entwickelt haben?

sporadischer Gast 27 Deutschland W, 25

Naja, da kommt so einiges zusammen...hatte schon so einige Probleme mit meiner Familie und in der Kindheit, aber das war alles nicht sooo tragisch, spielt aber wohl unter´m Strich aber auch eine Rolle. Am allermeisten hat mich halt meine letzte Arbeitsstelle und vor allem die Chefin dort fertig gemacht. Sad

Die war die absolute Furie und hat total schnell rumgeschrieen und mit sowas komme ich überhaupt nicht zurecht Evil or Very Mad

. Ich konnte es ihr nie recht machen, egal, wie ich was gemacht habe... die ganze Atmosphäre in dem Büro war einfach nur total negativ und ich war auch noch die einzige Volltagskraft, total ätzend halt.

Sei froh, dass Du das alles hinter Dir hast! Ich glaube, ich könnte auch nicht mehr in mein Büro reingehen. Meine Papiere werden die mir hoffentlich zuschicken. Ansonsten würde ich wahrscheinlich nur in Begleitung meines Freundes da reingehen. Aber ich denke nicht, dass das nötig sein wird...
Ist jedenfalls ein total befreiendes Gefühl!

Helferlein 35 Kaindorf bei Harberg W, 19

Da haben wir wahrscheinlich echt ähnliches durchgemacht in unserem Leben. Mich haben auch alle in der Arbeit fertig gemacht. Nichts hat gepasst. Dann wurde ich noch Kind genannt und alles was ich gemacht habe, habens nochmal gemacht usw. Naja war echt erniedrigend dort.
Bin echt froh, dass ich die los bin.
Es kann nurmehr bergauf gehen, hoffe ich halt.

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