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Schneeflocke5
sporadischer Gast
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Deutschland W, 26
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Thu, 01.Dec.05, 20:02 Keine Freude keine Aussicht auf Besserung |
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Hallo,
seit einiger Zeit geht es mir immer schlechter.
Ich muß erwähnen das ich mit 10 Jahren schon an Panikattacken erkrankt war, diese aber im Griff habe. danach ging es mir richtig gut bis ich mit 20 irgendwann anfing meine Hobbys aufzugeben, keine Lust mehr hatte mit Freunden wegzugehen, lieber alleine zuhause geblieben bin.
Zu dieser Zeit bin oft von Männern enttäuscht worden und meine Freunde haben mein Verhalten darauf bezogen und sich gedacht das es irgendwann vorbei geht.
Vor Angst meine Freunde zu verlieren habe ich mich zusammen gerissen und wieder die "alte" gespielt. Dann lernte ich meinen EX Freund kennen und fühlte mich so wohl bei ihm das ich nur noch bei ihm sein wollte.
Diese Beziehung ging in die Brüche und ich versuchte wieder Hoffnung zu bekommen. Versuche in Vereine / Weiterbildungen zu kommen scheiterten und zogen mich immer mehr runter.
Ich versuchte in dieser Zeit auch wieder Beziehungen zu entwickeln, aus denen auch nichts wurde.
Mittlerweile habe ich das Gefühl das mich niemand lieb haben kann. Das ich zu der Sorte Mensch gehöre die man einfach nicht mögen kann.
Ich habe jede Hoffnung darauf verloren das sich mein Leben wieder zum guten wenden kann.
Mir ist in letzter Zeit alles egal, die Menschen um mich, ich habe kein Interesse an Ihnen, geschweige denn Lust zu reden.
Auf der einen Seite möchte ich weggehen und Spaß haben, habe ich die Möglichkeit dazu, sage ich im letzten Moment ab oder gehe mit und möchte sofort wieder nach Hause weil ich mich nicht wohl fühle.
Ich sitze einfach nur dabei und sage kein Wort. Den ganzen Tag bin ich am grübeln und kann an nichts anderes mehr denken.
Habe ich Besuch werde ich ungeduldig und bete das sie bald wieder verschwinden das ich alleine sein kann. Obwohl ich nichts aufregendes zu tun habe, im Gegenteil ich Langweile mich.
Vorallem tut es mir für meine Eltern leid das sie so eine Tochter haben. Jede Eltern wünschen sich das beste für Ihr Kind. Was kann ich schon bieten. Nichts. Mit 10 Jahren schon in Behandlung, mit 26 immernoch keinen Mann, keine Freunde, allein und einsam und traurig.
Manchmal wünschte ich mir ich wäre gar nicht geboren. Mein Leben ist grau, keine Freude, keine Aussicht das sich irgendwas ändert. Ein andauernder Kampf.
Ich werde schnell ungeduldig, fange Dinge an die ich nicht zu Ende bringe. Kann mich auf kein Buch konzentrieren und kann nichts genießen.
Essen gehen, für mich ein Kampf. Am liebsten würde ich nach dem Essen sofort wieder fahren. Dazusitzen und zu reden ist ein Horror für mich. Ich werde nervös und habe das Gefühl jeden Moment durchzudrehen.
Andauernd laufe ich Runden durch die Wohnung und kann nichts mit mir anfangen.
Es ist sogar schon zu Problemen auf der Arbeit gekommen das ich schnell aggresiv werde, einfach Kollegen anmeckere mich im Ton vergreife oder anfange zu weinen da ich alles sofort persönlich nehme. Mein Chef wollte mich schon entlassen weil ihn mein Gesicht nervt.
Von anderen Kollegen höre ich schon: Na, heute wieder schlecht gelaunt, wieso ziehst du wieder so eine Fresse, lass deine Unzufriedenheit nicht an uns aus u.s.w.
Ich versuche mich zusammen zu reißen, manchmal gelingt es mir und ich lache mal mit " da es mal wieder angebracht wäre"
Ich vermute das ich mittlerweile eine Mauer um mich gebaut habe, verbittert und erstarrt bin. Obwohl mir zum weinen zumute ist kann ich es nicht.
Dazu kamen noch körperliche Beschwerden, Kopfschmerzen, plötzliche Sehstörung auf einem Auge, mein Nacken ist immer verspannt und mein Rücken tut weh. Dadurch nerve ich noch zusätzlich meine Umwelt.
Entweder bekomme ich zu hören reiß Dich zusammen, du und dein Selbstmitleid oder ich werde gar nicht mehr ernst genommen. Was ich ja auch verstehen kann.
Entschuldigt das ich so viel geschrieben habe, dachte das es mir dann besser geht, was nicht der Fall ist.
Kann mir jemand sagen wie ich mit diesen Zukunftsaussichten weitermachen kann, wieder Hoffnung habe?
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Milhouse
Helferlein
60
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Thu, 01.Dec.05, 20:43 Re: Keine Freude keine Aussicht auf Besserung |
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Hi.
Leider kann ich dir auch keine konkreten Tipps geben, da ich mich momentan auch nicht viel besser fühle, als du. Trotzdem tut mir der Dialog mit ähnlich leidenden Menschen immer gut und diesen möche ich mit diesem Post einfach mal weiterführen.
auch ich habe im Moment immer wieder das Gefühl, einfach weg zu müssen, wenn ich unter Freunden bin und lege mich trotzdem, wenn ich allein bin, nur ins Bett und denk nach.
Ich weiß nicht wie, aber heute ging es mir beim Lesen hier im Forum kurzzeitig wieder so gut, dass ich mich aufraffen konnte, mein Auto sauberzumachen und etwas daran herumzubasteln, was schon lange wieder nötig war. Das hat extrem gut getan.
Wenn du also mal ne Phase hast, wo du dich zu sowas überwinden kannst, wäre mein Tipp, diese unbedingt auszunutzen.
Dass du glaubst, deine Eltern sind unglücklich mit dir als Tochter, ist mit allergrößter Sicherheit eine Ausgeburt deiner Depression. Man bildet sich ständig Sachen ein, die einen noch weiter runterziehen. Ich versteh das auch nicht, aber nach jeder meiner Depressionen habe ich das feststellen müssen.
Ach nochwas: Ich würde mir nie wieder was von jemanden sagen lassen, der noch keine Depression hatte. Was von denen teilweise kommt sind Tritte auf am Boden liegende Menschen. Einfach nicht beachten und zu Leuten gehen, die ahnung haben.
Ok, ich konnte dir zwar nicht großartig helfen, aber dennoch ein bisschen was dazu sagen, was mir persönlich immer ganz gut getan hat.
Gruß
Milhouse
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Schneeflocke5
sporadischer Gast
12
Deutschland W, 26
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Thu, 01.Dec.05, 21:09 Re: Keine Freude keine Aussicht auf Besserung |
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Danke für Deine Antwort.
Manchmal schaffe ich es auch mich aufzuraffen und zum Sport zu gehen.
Kaum bin ich da, sehe ich die anderen Leute und wünsche mir auch so zu sein wie sie. Glücklich und ausgeglichen. Selbst dann kann ich nicht abschalten weil ich darüber nachdenke ob mein Leben sich noch mal ändert. Es gibt auch gar nichts was mir Spaß machen würde.
Habe ich das richtig verstanden das es Dir manchmal auch gut geht? Weil du geschrieben hast das Dir nach einer Depression auffällt das Du dumme Gedanken hast?
Mir geht es seit einem Jahr keinen Tag gut. Und ich weiß ja noch nicht mal was ich wirklich habe.Ob es Depressionen sind oder etwas anderes.
Zwar hatte ich ab und zu mal mal den Gedanken das alles wieder in Ordnung kommt und jeder mal eine schlechte Phase hat, aber so Hoffnungslos wie in letzter Zeit war es noch nie.
Oft wollte ich meinem Hausarzt davon erzählen, habe mich letzendlich nicht getraut. 1. ist er für Krankheiten da und 2. schäme ich mich.
Ich weiß aber das es so nicht weitergehen kann.
Ich lebe nicht mehr sondern funktioniere nur noch. Alles was ich mache passiert automatisch.
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Milhouse
Helferlein
60
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Fri, 02.Dec.05, 12:47 Re: Keine Freude keine Aussicht auf Besserung |
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Ja, auch das mitdem Neid auf gesunde Menschen kenne ich zu gut. Das zieht einen noch mehr runter, wenn man darüber nachdenkt und sich fragt, warum man selbst krank ist. Es ist ein Teufelskreis.
Wenn es dir seit einem Jahr keinen Tag mehr gut geht, dann würde ich das als einen menschen-unwürdigen Zustand beschreiben und du solltest schnellstens zum Arzt rennen. Mein Hausarzt hat mir ganz normal zugehört und sich Zeit dafür genommen, mir gezielte Fragen gestellt, etc. Das deutet jawohl darauf hin, dass oft Leute mit solchen Problemen vorbeischauen. Ganz nebenbei ist die Depression ja auch eine Krankheit, die behandelt werden muss! Wäre zumindest ein erster Schritt und der Arzt wird dir wahrscheinlich Antidepressiva verschreiben, welche dir schonmal ne Menge Erleichterung bringen werden.
Natürlich empfehle ich dir auch zu einem Therapeuten zu gehen, was ich aber zugegebenermaßen auch noch nicht auf die Reihe bekommen habe.
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Schneeflocke5
sporadischer Gast
12
Deutschland W, 26
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Fri, 02.Dec.05, 18:18 Re: Keine Freude keine Aussicht auf Besserung |
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Hallo Milhouse,
habe es heute wieder nicht geschafft zu meiner Hausärztin zu gehen.
Ich nehme mir vor dorthin zu gehen, auf dem Weg mache ich mir wieder Gedanken ob es wirklich nötig ist oder es anderen Menschen genauso geht und ich kein Einzelfall bin sondern mich wirklich nur hängen lasse und in Selbstmitleid versinke und somit kerngesund bin und ich gar nichts habe. Hinzu kommt noch das ich ganz neu bei dieser Ärztin bin und ich erst vor kurzem 2 mal da war wegen einer Grippe.
Zugegeben das zweite mal wollte ich ihr alles erzählen und im letzten Moment gekniffen und behauptet das mein Husten noch nicht besser ist.
Mir würden die Tränen kommen wenn ich darüber reden müßte.
Keine Ahnung warum, aber ich kann nicht einfach so mit Leuten über meine Gefühle reden. Vielleicht auch wenn ich es versucht habe das mir die Kommentare von Kopf hoch, das wird wieder, schau Dir die Menschen an die krank sind u.s.w. auch nicht viel helfen. Das weiß ich ja selbst und habe Schuldgefühle das ich wirklich keinen Grund habe so zu sein.
Ich weiß einfach nicht ob ich etwas "behandlungsbedürftiges" habe oder nicht.
Ich mache mir ja dauernd Gedanken darüber wodurch meine Situation kam u.s.w.
Ich vermute das es ein Teufelskreis ist, Einsamkeit, dadurch Traurig, umgekehrt u.s.w.
Wenn es "nur " Einsamkeit wäre dann würde ich doch sofort losrennen wenn ich die Möglickheit hätte etwas zu unternehmen. Ich möchte dann einfach nicht weg.
Auf der einen Seite möcht eich alleine sein, auf der anderen Seite nicht, dadurch wenn ich dann alleine bin, werde ich traurig. Das verstehe ich nicht.
Kennst Du sowas?
Danke übrigens das Du versuchst mich aufzuheitern.
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Milhouse
Helferlein
60
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Fri, 02.Dec.05, 20:22 Re: Keine Freude keine Aussicht auf Besserung |
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Hey Schneeflocke.
Ich hatte auch immer diese Gedanken, wie du sie hast (und habe sie auch jetzt noch, wenn ich darüber nachdenke, ob ich zum Therapeuten gehen soll). Weißt du was das ist? Das sind Abwehrreaktionen deines Unterbewusstseins. Das wehrt sich dagegen, Informationen an die Oberfläche lassen zu müssen und so reden wir uns ständig ein, dass wir einen Arztbesuch wohlmöglich weniger nötig hätten. Um gesund zu werden, musst du diesen Widerstand ignorieren. Versuch mal ohne nachzudenken, einfach hinzufahren. Nachdenken, was du sagen sollst, kannst du auch noch im Sprechzimmer.
Das komische ist ja, dass so viele Leute zum Therapeuten gehen, die es überhaupt nicht nötig haben. Die gehen ohne Bedenken dahin, weil ihr Unterbewusstsein keine Gegenmaßnahmen ergreift. Leute, die es wirklich brauchen, wehren sich unterbewusst dagegen hinzugehen und finden ständig neue Ausreden. Auch wenn dir das noch nicht klar sein sollte: du bist berechtigt zum Arzt oder Therapeuten zu gehen! Deine Zweifel sind ein eindeutiger Beweis.
Im Übrigen bin ich mit voller Absicht nicht zu meinem normalen Hausarzt gegangen, sondern zu einem, bei dem ich auch erst ein paar mal gewesen bin, wenn mein Hausarzt im Urlaub war. Irgendwie fühlte ich mich wohler bei dem Gedanken, mit solchen Problemen zu einem anderen Arzt zu gehen.
Viel erzählt habe ich auch nicht. Habe nur erzählt, was los ist und dass ich mich mies fühle und das nicht zum ersten mal. tiefer rein geht erst der Therapeut. Der Arzt wird dir aber zumindest Medikamente verschreiben.
"Auf der einen Seite möcht eich alleine sein, auf der anderen Seite nicht, dadurch wenn ich dann alleine bin, werde ich traurig. Das verstehe ich nicht.
Kennst Du sowas?"
Kommt mir sehr bekannt vor. Ich schätz aber mal, dass die bessere Alternative ist, unter Menschen zu gehen. Aber verstehen tu ichs in solchen Momenten auch nicht.
Gruß
Milhouse
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nevila
neu an Bord!
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Berlin W, 19
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Tue, 06.Dec.05, 23:57 Re: Keine Freude keine Aussicht auf Besserung |
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Hallo ihr beiden,
ich komme mir jetzt irgendwie sehr störend vor weil ich mich sozusagen
einmische, also sollte ich stören sagt es mir irgendwie.
Ich habe eure Beiträge gelesen und habe mich häufig selbst wiedergefunden,
deshalb wage ich es euch etwas von mir zu erzählen. Ich weiß nicht genau wo ich anfangen soll.....
Ich bin aus verschiedenen Gründen mit der Zeit ein sehr introvertierter, un-
selbstbewusster und ständig an sich selbst zweifelnder Mensch geworden.
Im Moment nerve ich mich selbst mit meiner Launenhaftigkeit. Einerseits habe ich manchmal einfach keine Lust mehr zu leben und den ganzen Quatsch weiter zu machen anderereseits habe ich keinen objektiven Grund mein
Leben zu beenden. Außerdem wäre ich wohl auch nie dazu in der Lage mich
umzubringen. Ich bin grad von zu Hause ausgezogen und habe ein Studium begonnen und ich dachte dass ich hier vielleicht nochmal von vorne anfangen
kann aber ich glaube ich hab irgendwas an mir das andere von mir fern hält.
Keine Ahnung was das ist, vielleicht meine ständigen Selbstzweifel.
Ich höre jetzt erst mal auf über mich zu reden.
Um mich zu euch zu äußern: Habe auch schon oft über nen Psychiater o.ä. nachgedacht nur hab ich den Drang möglichst normal zu sein. Aber ich weiß dass so ein Psychiater helfen kann (wegen meiner Schwester)
und vielleicht ist nur der 1. Schritt schwierig, hat man den hinter sich gebracht kann es sein dass man froh ist sich so entschieden zu haben.
Ich finde man sollte seine Probleme nicht so minderwärtig betrachten auch wenn sie im Vergleich zu einer blutigen Fleischwunde harmlos erscheinen. Ich weiß ich hab jetzt total an der Oberfläche gekratzt aber ich will euch meine Meinung nicht aufdrängen und warte lieber erst wie(ob) ihr reagiert.
Liebe Grüße
nevila
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nevila
neu an Bord!
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Berlin W, 19
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Wed, 07.Dec.05, 0:01 Re: Keine Freude keine Aussicht auf Besserung |
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Milhouse
Helferlein
60
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Wed, 07.Dec.05, 17:15 Re: Keine Freude keine Aussicht auf Besserung |
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Ja, der erste Schritt ist mit Sicherheit der schwerste. Mir geistert auch ständig der Gedanke durch den Kopf, dass ich, wenn ich ne Therapie mache, ich ganz in diese depresive Welt eintauche und mei Leben lang nicht mehr raukomme, mich immer in diesem Leid sulen werde, da ich es als Teil meines Lebens akzeptieren würde.
Ich möchte zwanghaft gesund sein (habe die Hoffnung, dass das alles nur vorrübergehend ist) und eine Therapie wäre ein Zeugnis dafür, dass ich das nicht bin. Ich bin neidisch auf Freunde und Bekannte, die einfach so glücklich vor sich hin leben, weil sie eine relativ einwandfreie Vergangenheit haben.
Kennt ihr diesen Gedanken?
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nevila
neu an Bord!
4
Berlin W, 19
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Wed, 07.Dec.05, 19:24 Re: Keine Freude keine Aussicht auf Besserung |
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Ja ich kenne den Gedanken, aber ich habe festgestellt dass fast jeder Erlebnisse aus der Vergangenheit mit sich herum schleppt auch wenn es auf den 1. Blick nicht so scheint. Es muss einem auch nicht direkt was "schlimmes" passiert sein, vielleicht stand man auch wie ich ständig unter dem Druck die Fehler oder Probleme der Schwester zu relativieren und wieder gut zu machen und hat deshalb jetzt irgendwie das Problem aus dieser "ich-mache-es-allen-recht-und-bin-toll" Rolle raus zu kommen.
Ich denke nicht das eine Therapie einen dazu bringt nicht mehr normal leben zu können. Meine Schwester war in einer Psycho-somatischen Klinik in Kur, da ist sie schon ein wenig in dieser unheilen Welt versunken obwohl es ihr denk ich auch geholfen hat mit ihren Problemen nicht allein zu sein aber eine einfache Therapie bei der man in seinem gewohnten Umfeld ist lässt einen denk ich nicht so leicht in dieser Welt stecken bleiben. Wenn ich eine Therapie
machen würde hieße das für mich kämpfen und mein Leid nicht akzeptieren, sondern etwas dagegen zu unternehmen.
ich glaub das ist alles sehr durcheinander was ich geschrieben hab.
gruß nina
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tabbycat
Helferlein
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Ruhrgebiet W, 45
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Thu, 08.Dec.05, 20:53 Re: Keine Freude keine Aussicht auf Besserung |
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Ich möchte so gerne so viel zu euren Beiträgen sagen – und gleichzeitig frag ich mich wozu, wo doch alles keinen Sinn hat. Da sind zwei Herzen in meiner Brust und leider gewinnt das einsame mehr und mehr. Die Sehnsucht nach Kontakten ist so groß, aber die Angst, die Leute mit meinen unerklärbaren Sorgen zu nerven, ist größer. Wer will schon mit jemandem zusammen sein, der an allem und jedem nur das Traurige und Schlechte sehen kann.
Bis vor ein paar Wochen hab ich es immer irgendwie geschafft, meine Depressionen zu verstecken. Ich war zwar schon mit 17 von mir selbst aus beim Arzt und habe dort auch mein vieles Weinen und meine ständige Traurigkeit… beschrieben, aber so richtig ernst genommen hat es kein Arzt. Meine Umwelt und die Ärzte haben meinen Zustand immer auf „Überlastung“ geschoben, dabei habe ich den ganzen „Stress“ immer selbst angezettelt. So hatte ich ja immer einen Grund fertig oder traurig zu sein oder Rückenschmerzen zu haben und und und. Nebeneffekt: Alle halten dich für soooo stark, weil du so viel machst und schaffst. Dumm gelaufen, denn hinter der Fassade steckt ein kleines Mädchen, das sich seit seiner Kindheit nach nichts anderem sehnt als nach einem starken, schützenden Arm und danach, schwach sein zu dürfen.
Mein Rat an euch: fordert hartnäckig ein, dass man euch ernst nimmt und dass man euch hilft! Depressionen sind eine Krankheit, auch wenn man unterm Mikroskop keinen Erreger entdecken kann.
Aber den richtigen Arzt und Therapeuten zu finden ist schwer. Meine letzte Therapeutin meinte jetzt nur, sie könne mir nicht mehr helfen. Ein Psychiater, bei dem ich jetzt das erste Mal war, wollte mir erzählen, ich hätte keine Depressionen, weil Depressive gar nicht mehr lachen könnten, ich sei nur sehr traurig. Ich hatte es gewagt während des Gesprächs – auch das gehört zu der perfekten Fassade – mal zu lächeln. Der hat mich mit seiner Behauptung völlig fertig gemacht. Da ist man endlich soweit, zu seinen Depressionen zu stehen und dann das. Ich hab dann erst mal in einem Klinischen Wörterbuch unter Depressionen nachgeschaut. Und was finde ich da? Lauter Symptome für eine Depression, die ich selbst nicht mal damit in Zusammenhang gebracht hätte, wie Mundtrockenheit, Hitzewallungen und Kälteschauer, gynäkologische Beschwerden … Und obwohl er mich angeblich nicht für depressiv hält, hat er mir Antidepressiva verschrieben und mir zu einer Tagesklinik geraten. Ich hab mich ganz schön verschaukelt gefühlt.
Jedenfalls lass ich mich nicht mehr abwimmeln , denn ich kann nicht mehr. Manchmal denke ich an den Tod, aber so leicht will ich es meiner Umwelt nicht machen. Ich hab es nämlich immer allen leicht gemacht, hab trotz meiner Depressionen immer funktioniert und immer die Verantwortung für alles getragen. Damit ist jetzt schluss. Ich will gesund werden und ich weiß, der erste Schritt dahin ist, dass ich nicht mehr funktioniere. I c h stehe in Zukunft an erster Stelle und wem das nicht passt, der kann ja gehen, einsam bin ich sowieso schon, trotz Mann und Kindern.
Tut mir leid, wenn ich auf eure Beiträge nicht mehr eingegangen bin. Ich war so traurig und so allein und es hat mir geholfen hier zu lesen, dass es anderen genauso geht, auch schon ganz jungen Menschen. Eines möchte ich noch mal betonen. Hört auf, für andere Menschen zu funktionieren. Kümmert euch jetzt und hier und sofort erst mal um euch selbst, sonst kommt ihr nie da raus!!!
Etwas Sonne im Herzen wünscht euch
Tabbycat
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_________________ Alles muss man selber machen. |
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Schneeflocke5
sporadischer Gast
12
Deutschland W, 26
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Sat, 10.Dec.05, 13:47 Re: Keine Freude keine Aussicht auf Besserung |
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Hallo Ihr,
niemand stört hier, das zu allerst mal loswerden.
Ich erkenne mich so wieder was Ihr alle schreibt.
Ein Arzt war immer der letzte Ausweg für mich, falls es schlimmer werden sollte. Er ist sogar meine letzte Hoffnung.
Nun merke ich das es ohne Hilfe nicht mehr gehen wird und ich habe solche Angst DEN Anruf zu tätigen.
Ich habe wieder aufgelegt. Ich habe Angst das ich nicht ernst genommen werde, derjenige mich wieder wegschickt mit den Worten alles ist normal, keine Hilfe nötig.
Das würde mir den Rest geben und ehrlich gesagt wüßte ich nicht wie ich dann noch weitermachen soll.
Ich kann einfach nicht mehr.
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nevila
neu an Bord!
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Berlin W, 19
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Sat, 10.Dec.05, 16:35 Re: Keine Freude keine Aussicht auf Besserung |
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Hallo Schneeflocke,
lass dich nicht abwimmeln und wenn der eine Arzt dich nicht ernst nimmt dann
geh einfach zu einem anderen. Ich glaube wenn du alles so erzählst wie du es
erlebst dann wird er dich schon ernst nehmen.
Wünsch dir alles Gute!
liebe grüße
Nevila
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