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osiris
sporadischer Gast
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Schweiz M, 26
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Wed, 30.Nov.05, 23:32 Soziale Phobie und Medikamente (Antidepressiva) |
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hallo zusammen
soweit ich gelesen habe, haben viele von euch einen hang zu depressionen und sozialer phobie, mehr oder minder ausgeprägt.
hoffnungslosigkeit ist ein symptom davon.aber das wisst ihr ja sicher schon..
mein anliegen:wieso probiert ihr es nicht mit antidepressiva, wenn es so schlimm ist,wie es bei manchen tönt?
ich will damit sicher niemanden vor den kopf stossen, aber ich habe unter starker sozialer phobie gelitten und mir haben medikamente gut geholfen.ich konnte dadurch wieder zu mir selber finden und mein selbstwertgefühl ist besser.
ich wundere mich nur,dass hier niemand über medis spricht,vielleicht habe ich ja ein tabu gebrochen in diesem forum.
nun ja..wollte das nur mal anmerken,als therapie-unterstützung kanns gut sein.
gruss osiris
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Helferlein
129
Frankfurt M, 36
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Wed, 30.Nov.05, 23:56 Re: soziale phobie und medikamente (antidepressiva) |
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...puh, als "therapie-unterstützung"???
naja, meine erfahrungen seind anders. ich nahm fast 8 jahre medis, bevor ich mal darüber nachdachte, eine therapie zu machen.
jo, und da stellte sich heraus, dass wohl gerade die medis eine gescheite therapie behinderten. sie halfen zwar, meine ängste und depressionen zu mildern, hatten aber auch den unangenehmen nebeneffekt, dass ich meine gefühle gar nicht mehr - weil irgendwie eingedämmt - zum ausdruck bringen konnte.
tja, so war es bei mir.
lg, draft
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TriggerHappy
Forums-InsiderIn
329
NRW W, 33
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Thu, 01.Dec.05, 0:05 Re: soziale phobie und medikamente (antidepressiva) |
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Hallo, Osiris!
Ich glaube nicht, dass Medikamente im Forum ein Tabu sind. Viele hier haben Erfahrung damit, welcher Art auch immer, und viele Andere waren hingegen noch nie in ihrem Leben bei einem Theraputen, geschweige denn, bei einem Psychiater (der auch die Medikamente verschreiben darf).
Meine persönliche Meinung ist, dass Medikamente in gewissen Situationen sehr gut helfen können und auch ruhig eingenommen werden sollten, wenn das angezeigt ist. In anderen Situationen hilft eine Therapie ohne medikamentöse Unterstützung aber vielleicht besser. Es ist nicht das Allheilmittel, die Chemie. Und sie hilft eben nicht jedem oder in jeder Lage. Auch bin ich absolut gegen vorschnelles Medikamentieren, nur weil es einfacher scheint. Eine echte Depression kann man gut damit in den Griff kriegen (das chem. Gleichgewicht im Gehirn wiederherstellen), wenn man das richtige erwischt, aber man kann kein Trauma damit "wegblenden" oder löschen, keine Sucht heilen, keinen Zwang verschwinden lassen und keine Probleme lösen. Medikamente sind immer nur eine Unterstützung der eigentlichen Arbeit an sich selbst.
Sei froh, dass sie dir so gut geholfen haben, das muss nicht immer der Fall sein. Und so "einfach" ist es eben nicht immer.
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Draft
Helferlein
129
Frankfurt M, 36
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Thu, 01.Dec.05, 0:10 Re: soziale phobie und medikamente (antidepressiva) |
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...TRIGGER,
...oh doch, sie können ein "trauma wegblenden"....das ist ja die krux! sie können symptome eindämmen, aber halt niemals helfen, den ursachen auf die schliche zu kommen.
ein "prisoners dilemma"...
draft
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osiris
sporadischer Gast
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Schweiz M, 26
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Thu, 01.Dec.05, 0:19 Re: soziale phobie und medikamente (antidepressiva) |
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hallo
hab auch gar nicht behauptet, dass das alleine alles vergessen lässt.aber manchmal machen medis eine therapie erst möglich,weil durch die depression der zugang zu den gefühlen so schwierig ist,dass man erst mit den medis wieder normal fühlen kann.
ist jedenfalls bei mir so.aber eben...es kommt auf den fall drauf an (und auf den menschen).
ansonsten teile ich deine meinung durchaus.man sollte vernünftig abwägen und das medi als eine krücke sehen,solange,bis man wieder von alleine gehn kann.auch wenn das lange dauern sollte.
und mit zusätzlicher psychotherapie.das ist für mich selbstverständlich.und ich kenne niemanden,bei dem das anders ist.
es gehört halt von beiden seiten (arzt und patient) verantwortung dazu,dafür zu sorgen,dass der richtige weg gefunden wird.
bei mir wars ein sehr langer weg und ich ging zuerst ohne medis zur therapie,was mir aber mehr geschadet als genützt hat,denn als es mir mit den medis besser ging,erkannte ich erst,was für einen schädlichen einfluss der psychiater hatte.
tönt schräg,ist aber, kurz gesagt,einfach so.
liebe grüsse
osiris
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osiris
sporadischer Gast
5
Schweiz M, 26
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Thu, 01.Dec.05, 0:29 Re: soziale phobie und medikamente (antidepressiva) |
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@draft
um was für ein trauma handelt es sich denn?
und konntest du dran arbeiten?
sind die gefühle ohne die medis besser?
sorry für meine vielen fragen,du hast mich neugierig gemacht.
lg osiris
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TriggerHappy
Forums-InsiderIn
329
NRW W, 33
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Thu, 01.Dec.05, 0:37 Re: soziale phobie und medikamente (antidepressiva) |
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@draft
Ich meinte auch eher: löschen, also für immer wegblenden. Unterschwellig bleibt es ja immer da. Aber manchmal ist das sogar erwünscht, um einen erstmal zu stabilisieren. Nur eine Dauerlösung kann es eben nicht sein.
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Helferlein
129
Frankfurt M, 36
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Thu, 01.Dec.05, 0:38 Re: soziale phobie und medikamente (antidepressiva) |
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...OSIRIS,
...naja, sagen wir so. die gefühle hatte ich immer in mir. mit den ad´s auch. die vermeintlichen ängste schwanden oft, die symptome der depressionen auch. aber irgendwie war ich zunehmend betäubt. selbst wenn ich so viel fühlte, ich konnte es nicht transportieren, weißt du. das ist in solchen phasen immer schwer, aber die medis machten es bei mir am end unmöglich. und so war es mir aucch unmöglich, meinem thera klar zu machen, wie schlecht es mir ging!
naja, mal kurz: weinen kann ich erst seit kurzem wieder...nach vielen jahren.
ganz schön konfus, was ich schreibe, hm?
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osiris
sporadischer Gast
5
Schweiz M, 26
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Thu, 01.Dec.05, 0:47 Re: soziale phobie und medikamente (antidepressiva) |
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@draft
nö,finde das nicht konfus.es tönt irgendwie noch logisch.
nur wars bei mir umgekehrt.ich konnte erst mit den medis wieder weinen und wenn die depri schlimmer wird,kann ich es nicht mehr.
und ich leide immer noch an stimmungsschwankungen.da helfen alle medis der welt nichts...und das ist wohl meine aufgabe geworden.
du hast meine fragen nicht beantwortet,zumindest nicht alle.
willst du nicht darüber schreiben?einfach melden,wenn ich zu neugierig bin.
lg o.
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Helferlein
129
Frankfurt M, 36
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Thu, 01.Dec.05, 0:55 Re: soziale phobie und medikamente (antidepressiva) |
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...OSIRIS,
..trauma ist ein großes wort. ja, duch meine thera, auch stationär, habe ich die ursachen dafür entdeckt, warum ich überhaupt an depressionen und anderem leiden konnte/musste.
es ist ein gutes gefühl, zu kapieren, wenn du meinst.
ich konnte es bearbeiten indofern, dass mir ein licht aufgegangen ist. am end musst du aber selbst deinen arsch rausziehen und dinge umsetzen, besser machen.
naja, ich war es am end satt, an übergewicht, hände-zittern, müdigkeit, hautunreinheiten...zu leiden.
und ich war es satt, zwar irgendwie meine deps in den griff zu kriegen, aber durch die betäubende wirkung der medis so blind und taub geworden zu sein, die große liebe meines lebens zu vergraulen. und dies sicher nicht durch die deps als solches, sondern durch meine unfähigkeit, meinen gefühlen einen klaren authentischen ausdruck zu verleihen. was nutzt es, wenn du nicht mehr vonb deps und panikattacken verfolgt bist aber auf anderer seite eben nix mehr an gefühlen vermitteln kannst, hm?
naja, ich denke, das sollte reichen, hm?
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osiris
sporadischer Gast
5
Schweiz M, 26
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Thu, 01.Dec.05, 1:00 Re: soziale phobie und medikamente (antidepressiva) |
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ja,danke für die antworten.
hab grad im moment auch so ein gefühl der "nicht-authentischen" gefühle.ist schwierig,ich ziehe es momentan der hoffnunglosigkeit ohne medis vor.die ist für mich schlimmer...
hab wohl auch einiges zu tun in der thera.weil irgendwie muss man den dingen schon auf den grund stossen.da hast du wohl recht...
mal weiterschauen.es bleibt sowieso nix,wie es jetzt ist.von daher...
lg osiris
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Helferlein
129
Frankfurt M, 36
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Thu, 01.Dec.05, 1:04 Re: soziale phobie und medikamente (antidepressiva) |
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...OSIRIS,
in hessen sagt man liebevoll: "pass auf deinen arsch auf, cowboy!"...
viel glück!!
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bayermann
Helferlein
35
M, 32
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Sun, 18.Dec.05, 18:41 Re: soziale phobie und medikamente (antidepressiva) |
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hilft das auch gegen schüchternheit ?
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Annemarie
Moderatorin
1682
Oberösterreich W, 45
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Tue, 20.Dec.05, 6:33 Re: soziale phobie und medikamente (antidepressiva) |
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Hallo ihr,
Diskussionen über Pro und Kontra Medikamenteneinnahme wären hier schon allein deshalb nicht sinnvoll, weil das wirklich seriös nur ein Arzt individuell einschätzen kann.
Interessant finde ich allerdings, daß man schon an den wenigen Beiträgen sehen kann, wie verschieden wir Menschen auf bestimmte Medis reagieren. Das heißt doch, daß ein Wirkstoff, der einen Anderen gut helfen kann nicht unbedingt auch mir helfen muß ...? - sollte es denn überhaupt nötig sein ...
Liebe Grüße,
Annemarie
>Thread wird gemäß der Netiquette geschlossen<
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