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Sundance
sporadischer Gast
14
Erde W, 28
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Tue, 29.Nov.05, 18:06 Beziehungsprobleme durch Fetischismus |
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Hallo zusammen, ich bin neu hier!
Ich hoffe, dass jemand von euch mir vielleicht weiterhelfen kann. Es geht um meinen Freund, der einen Lockenwickler- und Blusenfetisch hat. Er selbst bezeichnet sich als Crossdresser. Das würde aber bedeuten, dass er sich gerne und oft in Damenkleidern präsentiert. Aber meines Erachtens ist es eher als Fetisch zu betrachten, denn nach der sexuellen Befriedung zieht er die Blusen oder was sonst gleich wieder aus. Jedenfalls, bevor ich hier gleich ewig zu labern anfange und es dann doch keinen interessiert , wir haben deswegen große Probleme im Bereich Sexualität. Wer kann mir helfen, wie man in so einer Situation verhalten soll?? Wir haben schon ewig keinen Sex mehr, und außer während dem Schlafen mal kuscheln läuft eigentlich gar nichts. Er geht auch regelmäßig zum Friseur um sich eine Lockenwickler-Frisur legen zu lassen. Ich soll alles verstehen, werde aber als Frau nur ignoriert, weil ich vielleicht nicht so auf chice Blusen stehe, er aber inzwischen nur noch so sexuell erregt werden kann und zudem am liebsten mit einem Damenmode-Katalog Autoerotik betreibt. Weiß nicht mehr, was ich machen soll.
Würd mich freuen, wenn jemand was weiß
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Epona
Forums-InsiderIn
212
Irgendwo da draußen W, 23
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Wed, 30.Nov.05, 14:01 Re: Beziehungsprobleme durch Fetischismus |
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Hi Sundance
Das ist wirklich eine blöde Situation. Das Problem ist ja das dein Freund nicht mehr ohne seinen fetisch kann oder will und du das nicht mitmachen möchtest.
Du schriebst:
"" aber inzwischen nur noch so sexuell erregt werden kann ""
war es denn vorher anders, so das er auch ohne seinen Fetisch Sex haben konnte? Wenn ja dann muss ja etwas passiert sein, was seine Neigung verstärkt hat. Ich weis nicht ob man sowas psyschologisch behandeln kann, so dass er auch wieder normalen Sex haben kann.
Ich persönlich bin der Ansicht, das so ein Fetisch durch Ausleben von diesem verstärkt wird, so das man am Ende nicht mehr ohne kann. Ob das stimmt weis ich nicht. Aber mein Feund hatte als ich ihn kennengelernt habe, auch so ein paar Fetischistphantasien wo ich gesagt habe, kommt doch garnicht in frage, Bilder konnte er sich auch nicht ankucken und mitlerweile scheint er garnicht mehr an sowas zu denken.
Hast du schon versucht mit ihm darüber zu sprechen? was sagt er dazu, das du mit eurem Sexualleben nicht wirklich zufrieden bist?
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Sundance
sporadischer Gast
14
Erde W, 28
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Wed, 30.Nov.05, 15:42 Re: Beziehungsprobleme durch Fetischismus |
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Hallo Epona!
Danke für Deine Antwort! Habe schon ein riesen Text geschrieben, aber der war dann leider weg... Also nochmal das Ganze
Zu Deiner Frage: Es vorher auf jeden Fall anders. Er hat mir zwar bevor wir zusammen kamen von seinen fantasien berichtet, aber zu Anfang stand das nicht so im Vordergrund. Aber schon nach ungefähr nem Dreiviertel-Jahr (wir sind jetzt 3 Jahre zusammen) hat es angefangen, dass der Sex immer weniger wurde und heute haben wir vielleicht alle 2 Monate mal Sex. Meistens hat er immer andere Ausreden, aber ich weiß genau, dass es an dem Fetisch liegt. Ich kann Dich nur bestätigen: Um so mehr er es ausgelebt hat, umso schlimmer ist es geworden.
Was da vorgefallen ist, dass sein Fetisch sich verstärkt hat: keine Ahnung! Wahrscheinlich weil er gemerkt hat, dass ich ihn nicht gleich rauswerfe deswegen. Und weil er vielleicht am Anfang mir und sich selbst zeigen wollte, dass er doch ein "normaler" Mann ist.
Weil er mittlerweile durch Gespräche usw weiß, dass es mich kränkt, wenn es nur noch so geht, zieht er sich sehr zurück und betreibt eben nur noch Autoerotik. Das trifft mich sehr. Die Gespräche helfen nichts, weil er sich gleich angegriffen fühlt, das Opfer spielt und behauptet, ich sei ihm gegenüber ungerecht.
Ganz toll ist, dass er mittlweile alles im Geheimen macht. Sprich sich heimlich Blusen anzieht, heimlich zum Friseur geht usw. Nicht mal an seinen Rechner darf ich mehr, um ja nicht zu sehen auf welchen Seiten er war! Er macht damit alles schlimmer! Er kapiert einfach nicht, dass er sich nicht umkrempeln muss, sondern lediglich einen Mittelweg finden soll. Darüber hinaus ist er beleidigt, wenn ich ihm sage, dass er ja anstatt zum Friseur zu gehen um danach..., doch auch mal mit mir zärtlich sein könnte. Dann kommt sowas wie: Ich wolle ihm alles wegnehmen, es sei nicht gut, wenn man sich Dinge verkneift, die einen glücklich machen usw. So auf die ganze miese Tour halt, wo ich mich dann schlecht fühlen soll.
Weiß echt nicht mehr, was ich machen soll. Verlassen will ich ihn nicht, weil ich ihn trotzdem liebe und er auch so viele tolle Seiten hat. Andererseits leide ich sehr unter diesem Thema, weil ich mich unattraktiv fühle und schon Minderwertigkeitskomplexe bekomme. Und das nur, weil ich eben nicht so viele Blusen trage... Tstststsss. Da wird er nämlich gleich erregt, und das wahrscheinlich nur, weil er sich vorstellt, sie selbst zu tragen. Eigentlich so bescheuert, ich sollte da drüber stehen. Aber so einfach ist das nicht.
Bloß: Was soll ich denn jetzt machen? Ihn links liegen lassen? Fremd gehen? Noch mehr reden, gar nichts mehr reden? Das alles macht mich verrückt zur Zeit.
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buzzard
Helferlein
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wien M, 36
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Mon, 05.Dec.05, 14:16 Re: Beziehungsprobleme durch Fetischismus |
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Hallo sundance:
ich möchte Dir gerne aus der Sicht eines Fetischisten antworten! Ich hoffe dass Dich auch das interessiert.
Erst mal möchte ich relativieren, dass sich Fetischismus durch das Ausleben verstärkt: Fetischismus kann gepaart mit grundlegendem Suchtverhalten sicherlich zu Steigerung führen - muss aber nicht! Bei mir z.B. hat sich das bis zu jenem Grad gesteigert, dass ich mit den meisten Frauen nie ernste Probleme hatte, also meine Partnerinnen da auch mitmachten. (Ich stehe auf schlichte Lederhosen, aber auch auf alle Hosen die irgendwie eine glänzende Oberfläche haben - keine Ahnung warum das so ist - ebenso wie keiner erklären kann weshalb er Homo Bi oder Hetero ist)
Quote: | Die Gespräche helfen nichts |
Welche Gespräche ? Dass er es sein lässt ? Das funktioniert nicht
Quote: | dass er ja anstatt zum Friseur zu gehen um danach..., doch auch mal mit mir zärtlich sein könnte |
Ist sicher ein guter Ansatz von Dir - nur alleine durchs Reden wirst Du ihn nicht "verführen" können. Da bräuchte er etwas für´s Auge.
Quote: | Ganz toll ist, dass er mittlweile alles im Geheimen macht |
Naja - wenn Du nicht mitmachst - was soll er denn tun. Ich finde das sogar rücksichtsvoll - immerhin bedrängt er Dich nicht (mehr) damit - denn Du kannst auch nicht von einem Homosexuellen erwarten dass er mit einer Frau einen glücklichen Sex hat.
Quote: | Er kapiert einfach nicht, dass er sich nicht umkrempeln muss, sondern lediglich einen Mittelweg finden soll |
Falsch : Denn nicht ER soll einen Mittelweg finden, sondern ihr beide!
Dich erregt dies ihn etwas anderes - aber ihr solltet aus der Schnittmenge Dinge finden, die für Euch beide ok sind.
Quote: | Andererseits leide ich sehr unter diesem Thema, weil ich mich unattraktiv fühle und schon Minderwertigkeitskomplexe bekomme. Und das nur, weil ich eben nicht so viele Blusen trage... Tstststsss |
Also das kapiere ich nicht: Du findest die Lösung ohnedies lachhaft einfach - wehrst Dich aber dennoch dagegen, und bekommst noch Minderwertigkeitskomplexe?
Quote: | Bloß: Was soll ich denn jetzt machen? Ihn links liegen lassen? Fremd gehen? Noch mehr reden, gar nichts mehr reden? Das alles macht mich verrückt zur Zeit |
Nicht mehr oder weniger, sondern "gezielter" "überlegter" Reden!
Mich würde was anderes interessieren: Hast Du den Sex den er sich mit Dir wünscht schon mal ausgelebt, Also hast Du Dir mal Blusen angezogen, die ihm gefallen? Wie war das?
Hat er sich dann entsprechend ausgiebig um "Dich" gekümmert - oder ...
-> Teil2
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buzzard
Helferlein
80
wien M, 36
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Mon, 05.Dec.05, 14:18 Re: Beziehungsprobleme durch Fetischismus |
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(Teil2)
..wurde er da erst recht egoistisch. Zweiteres wäre ziemlich blöd - dann kämst Du trotz aller Bemühungen nie auf Deine Kosten. Ich vermute daher das erstere. Und da interessiert mich wie er Dich behandelt hat, ob es für Dich nicht auch "schön" und "erfüllend" war. Leider schreibst Du darüber nichts.
Ich muß ehrlicherweise sagen, dass ich Blusen hasse. Gott sei Dank trägt meine Freundin hauptsächlich Pullis und Tops. ABER sie trägt auch Leder, nicht oft, aber das eine Mal in zwei Monaten mach mir Hoffnung, und sie bekommt es voll zurück. Durch noch mehr Liebkosungen, noch mehr Kuschel und Streicheleinheiten, etc... Was sie wiederrum animiert doch öfter mal ihre Lederhose zu tragen - oder auch einfach, wenn sie mich zu spontanem Sex zwischendurch animierern will.
Böse gesagt, könnte ich behaupten, sie nutzt meine "Schwäche" aus... aber... ich würde nie etwas böses über sie sagen.
Momentan z.B. wünsche ich mir von ihr, dass sie Stiefel trägt, irgendwelche "normalen" hauptsache sie trägt sie außen (in Kombination mit einer Jeans zb). Ich find das ziemlich anturnend. Da "ziert" sie sich (noch) obwohl wir schon welche gefunden hätten die uns beiden gefallen - es mangelt eher an der gemeinsamen Zeit einkaufen zu gehen.
Aber nun wieder zu Dir: Versuche es doch einmal! Du brichst Dir damit sicher keinen Stein aus der Krone! Sooo schrecklich kann es nun doch nicht sein mal die Bluse anzulassen, oder ihn darin zu verführen. Das mit den Lockenwicklern ist doch eher ungewöhnlich - lasse dies mal weg.
Aber bestehe darauf dass Du währenddessen, oder danach, oder davor zu mindestens 100% auf DEINE Kosten kommst!
lg, buzzard
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Sundance
sporadischer Gast
14
Erde W, 28
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Wed, 07.Dec.05, 15:26 Re: Beziehungsprobleme durch Fetischismus |
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Hallo Buzzard!
Danke für deine Antwort! Alles was Du geschrieben hast ist richtig, aber ich denke, dass du mich teilweise falsch verstanden hast (da warscheinlich nicht gut von mir dargestellt).
Wir haben alles schon zusammen gemacht und ich habe ihm von Anfang an gesagt, dass ich ihn liebe wie er ist. Sprich: Er hatte so oft Blusen an wie er wollte, ich hatte schon sehr oft Blusen an, ich habe ihm Geschichten vom Friseurbesuch erzählt (also das er hingeht und eine Lockenwickler-Frisur bekommt etc) und ihm in den drei Jahren unserer Beziehung unzählige Male selbst Lockenwickler eingedreht. Nicht immer hatten wir danach Sex, dass ist ja nicht das allerwichtigste. Viel wichtiger ist, dass wir an diesen Tagen immer sehr schöne und harmonische Stunden verbracht haben.
Das alles ist jetzt gar nicht mehr und ich verstehe absolut nicht warum! Ich habe oft gefragt, ob wir wieder eine Frisur machen sollen oder jeder seine schönste Bluse anzieht etc, aber blockt alles ab. Seit ungefähr einem Jahr. Und seitdem er alles abblockt, läuft auch nichts mehr und er macht alles im Geheimen und kann quasi nur noch Autoerotik betreiben. Ich habe oft gefragt, was ich falsch gemacht habe und warum er sich so zurückzieht usw, bekomme aber keine ehrliche Antwort. Ich habe ich nie das Gefühl gegeben, sich genieren zu müssen oder sonst so was.
Und das ist das eigentliche Problem: Seitdem ich merke, dass er nur noch Erotik und Lust empfinden kann, wenn es etwas mit Fetisch zu tun hat, komme ich mir minderwertig vor. Ist doch auch einigermaßen verständlich, oder? Besonders wenn er alles nur alleine macht und mich ausschließt. Mittleriweile ist mir auch selbst die Lust auf Blusen vergangen weil ich mir denke: er könnte mir doch auch mal wieder zeigen, dass er auch so auf mich steht. Einfach auch um meine Blockade zu lösen und weil ich ihm immer gezeigt habe, dass ich ihn liebe wie er ist. Sei es sein Fetisch oder sein Übergewicht. Das war mir eigentlich immer egal.
Aber wenn ich als Frau nur ignoriert werde, kann ich auch nicht alle seine "Macken" ignorieren und versuche durch Gepräche ihm das klar zu machen, was ja wie berichtet überhaupt nicht fruchtet.
Du müsstest es doch wissen: es kann doch nicht so schwer sein, trotz eines Fetisches auch auf die Partnerin einzugehen und ihr ab und an zu zeigen, dass man auch so auf sie steht - ohne irgendwas.
klar weiß ich, dass es Blusen attraktiv usw findet. Aber das ist doch kein Grund, meine "normalen" Klamotten schlecht zu machen oder so zu tun, als gefalle ich ihm ausschließlich in Blusen. Find ich echt ätzend.
Wahrscheinlich denkst Du jetzt, es liegt an der Liebe. Glaub ich nicht. Er sagt mir oft, dass er mich liebt und gibt sich ansonsten echtr Mühe, weil er merkt, dass er mich sonst verliert. Aber zwischen sagen und zeigen ist halt ein Unterschied.
Ich denke, dass er sich selbst schämt und deswegen so zurückgezogen ist. Oft sagt er, er kann sich selbst nicht dafür leiden und wär mir gern ein "normaler" Mann. Ich versuche ihm das auszureden und zu zeigen, dass ich ihn mag wie er ist, aber auch das hilft nichts.
Du kannst dich wahrscheinlich besser in ihn rein versetzen als ich. Wie kann ich ihm zeigen, dass ich ihn liebe wie er ist, damit er sich nicht mehr schämt und wieder offener ist???? Es ihm mehrmals zu sagen, schreiben bringt ja nichts. Auch nicht, wenn ich ihm selbst Blusen kaufe.
würde mich über eine erneute Antwort von Dir freuen!
Sorry für das ellenlange Gerede...
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buzzard
Helferlein
80
wien M, 36
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Wed, 07.Dec.05, 16:33 Re: Beziehungsprobleme durch Fetischismus |
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Hallo sundance (schöner name für ein pseudonym!)
Also:
ganz kann ich mich nicht in seine Lage versetzen. Denn Du hast ihn schon (mehr als) hinreichend verwöhnt, und scheinst Dir bereits sehr klar über Eure Situation Bescheid zu wissen.
Dennoch - ein (kleiner?) Widerspruch ist mir aufgefallen:
1) Quote: | Er hatte so oft Blusen an wie er wollte |
2) Quote: | er könnte mir doch auch mal wieder zeigen, dass er auch so auf mich steht |
Um es hervorzuheben: Du hast ihm freie Hand über lange Zeit und von Anfang an gegeben, seinen Fetisch akzeptiert - möglicherweise in der Hoffnung, dass es sich "legt" - nur das ist ein Trugschluß.
Ich kann es allerdings leider nicht nachvollziehen, wenn es so ist wie Du an anderer Stelle beschreibst - nämlich, dass Du "brav" mitgespielt hast, nie den Anspruch gesteigert hast, dass er doch eher mal Deinen Körper begehren solle - und er sich dennoch weg von Dir hin zu Aotoerotik (was meinst Du damit eigentlich : Selbstbefriedung während er Bilder von sich ansieht?) bewegt hat.
Aber Du schreibst auch dass er einen gewissen Druck verspürt, als "ganzer" Mann zu gelten - das kann ich gut nachvollziehen. Du hast auch geschrieben (sofern ich das vom letzten Beitrag in Erinnerung habe) dass er sich die Blusen "danach" auszieht. Das kenne ich von mir auch allzugut. Und ich fühle mich "danach" auch nicht als "ganzer" Mann. Auch wenn meine Ex-Freundin mir andauernd (so wie Du) beteuert hat, dass sie das nicht stört.
Ich habe ihr das aber nie 100% geglaubt. Begab mich im Internet (auch in diesem Forum) auf die Suche nach zumindest einer Frau die mir bestätigt, dass sie bei Sex so wie ich ihn leben möchte auch was empfindet, ja sogar zum Höhepunkt kommen könne.
Tatsächlich muss es wohl Frauen geben. Aber bei uns war das doch in erster Linie von Liebe geprägt. Aber ich hatte doch ein schlechtes Gewissen dass sie aus Liebe auf etwas verzichtet, was ich mir aber immer wieder hole.
Als die Beziehung immer dünner wurde, versuchte sie mit noch deutlicheren "Verführungsversuchen" dies zu kompensieren und mich zu binden. Dies erleichterte meinen Abschied aber gerade.
Wir sind stets beste Freunde geblieben, und sie kleidet sich immer noch ab und zu so wie es mir gefällt, aber ich weiß, dass ihr tatsächlich damals was abgegangen ist.
Damit sie das bekommen hätte, hätte sie mir nichts "vorspielen" brauchen, sondern lediglich das klipp und klar sagen, was sie sich wünscht. Ich hätte es ihr wahrscheinlich gegeben.
In jedem Fall hätte ich nicht an ihrer Ehrlichkeit gezweifelt.
Aber das war nicht der einzige Grund weshalb ich mich "entliebt" habe. Sie hat sich einfach (wie ein Hund) immer mehr mir und meinen Wünschen untergeordnet - ohne dass von ihr Forderungen kamen. Ich hatte schon eher das komische Gefühl mit einem Kind als mit einer erwachsenen Frau zusammen zu sein.
Aber vielleicht macht Dein Freund auch irgendwie eine depressive Phase durch, was überhaupt nichts mit seinem Fetisch zu tun hat.
Wenn ich heute deprimiert bin, belohne ich mich auch ab und zu mit Selbstbefriedigung mit allem drum und dran. Und anstatt dass Du in solchen Phasen versuchst herauszufinden was mit ihm los ist, belastest Du ihn auf einmal vermehrt mit Deinen (völlig legitimen) Bedürfnissen, was dann zusätzlich auf ihm lastet... Vielleicht trifft das in etwa auf Eure momentane Situation zu?
Aber in jedem Fall: Finde ich super wie Du auf ihn eingegangen bist in der Vergangenheit - ich hoffe nur für Euch, dass es nicht allzu selbstverständlich für ihn geworden ist - und er sich stets im Klaren ist, dass Deine Bedürfnisse wo anders liegen (ohne dass Du ihn ständig drauf hinweisen musst)
ich verfolge diesen Thread bestimmt!
Vielleicht fällt mir in den nächsten Tagen was g´scheiteres dazu ein - momentan bin ich leider etwas im Stress
lg, buzzard
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Sundance
sporadischer Gast
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Erde W, 28
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Thu, 08.Dec.05, 18:08 Re: Beziehungsprobleme durch Fetischismus |
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hallo nochmal buzzard!
heute schreibe ich der einfachheitshalber mal alles klein
danke nochmal für deine antwort. mir hilft das viel, wenn ich von anderen anregungen bekomme, besonders wenn jemand weiß wovon er spricht.
ein bisschen stimmt es wahrscheinlich schon was du sagst: insgeheim hab ich mir vielleicht tatsächlich gewünscht, dass es von alleine "weggeht". aber dass das ein trugschluss war, hab ich schon lange begriffen. was jetzt nicht heißt, dass ich das schlimm finde (sonst wär ich ja trotz allem nicht mehr mit ihm zusammen). es ist glaube ich aber auch legitim, dass auch die partnerin ihre phasen hat und mal überhaupt kein problem damit hat und manchmal eben - na, wie soll ich sagen - etwas überfordert ist und gerne mal nichts "damit" zu tun hätte. das ist ja nicht böse oder abwertent gemeint.
um das nochmal zu erklären: mit autoerotik meine ich, dass er sich hauptsächlich selbst befriedigt und keine lust auf sex hat. dazu "reichen" ihm kataloge (dann stellt er sich vor selbst die blusen zu tragen), oder wenn er vom friseur kommt mit lockenwickler-frisur oder wenn er sich eine bluse anzieht oder im internt geschichten von männern liest, die ihre teilweise devoten erfahrungen eines friseur besuchs schildern, in dem sie lockenwickler "verpasst" bekamen. anders kann er glaub in den letzten monaten keine lust mehr empfinden. und das ist für die partnerin - egal wie sehr man ihn liebt wie er ist - schon ziemlich trist.
ich fange schon an auf die damen im katalog eifersüchtig zu werden. da kann er mir noch 1000 mal sagen, dass es ihm nur um die blusen geht. mir zeigt er eben schon lange nicht mehr, dass er mich attraktiv findet, so wie ich bin. er zeigt mir, dass er mich liebt, aber ich denke, es ist auch sehr wichtig zu zeigen, dass der partner einem visuell gefällt und auch er zwischendrin vielleicht mal seinen fetisch hintenanstellen kann. ich stelle meine bedürfnisse ja auch oft hinten an.
abwechslung heißt glaube ich das zauberwort.
klar sagt er, dass ich attraktiv sei, aber sagen und zeigen sind 2 verschiedene dinge. und wenn ich meine neuen oberteile zeige, die eben nicht immer im eleganten und teils altmodischen blusen-look sind (hallo? ich bin halt auch nur ich und habe meinem eigenen persönlichen stil) dann kommt halt: "naja, schon ganz gut". und das find ich nicht fair. ich versuche ihm ja auch nicht meinen stil aufzupressen und schenke ihm lauter solche sachen und bin dann beleidigt, wenn er es nicht anzieht. zuhause oder wenn wir chic ausgehen, trage ich echt gerne mal blusen, aber ich fühl mich nicht immer drin wohl. deswegen: ich ziehe sie gerne für ihn an, auch außer haus, aber meinen eigenen stil sollte er nicht schlecht machen finde ich.
sonst habe ich das gefühl, dass zärtlichkeiten oder anerkennende blicke nur auf die bluse bezogen sind und mit mir überhaupt nichts zu tun haben! das versuche ich ihm zu erklären, aber wie gesagt, er fühlt sich immer sofort angegriffen und blockt alles ab.
teil 2....
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Sundance
sporadischer Gast
14
Erde W, 28
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Thu, 08.Dec.05, 18:09 Re: Beziehungsprobleme durch Fetischismus |
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teil 2....
du schreibst: "Wenn ich heute deprimiert bin, belohne ich mich auch ab und zu mit Selbstbefriedigung mit allem drum und dran. " Klaro, wer macht das nicht?? ist ja völlig okay. aber was würde deine freundin sagen, wenn du dich nur noch selbst befriedigst? irgendwann kann man nicht immer nur den anderen verstehen.
Du hast recht: es gibt phasen, da sage ich wohl zu oft, dass es mich auch noch gibt und ich mit eine massage oder sonst so was oder eben sex wünsche. klar wird ihn das unter druck setzen. aber wie gesagt: ich bin auch nur ein mensch, und manchmal bin ich so depri, da muss das raus.
ich bin bestimmt auch kein engel, aber wie geschildert, bin ich viel auf ihn und seinen festisch eingegangen und hatte meistens auch selbst spaß dabei und bin zum höhepunkt gekommen. mir ist es nämlich ziemlich jacke wie hose, welche haare er hat oder was er an hat. das seh ich dann gar nicht. ich hatte früher eine beziehung mit einer frau, und habe sehr viel verständnis - na sagen wir mal blöd - für "andersartige". aber wie gesagt: seitdem er mich nur ignoriert, sich nur selbst befriedigt, immer nur von seinen bedürfnissen spricht, mich augenscheinlich nur in blusen attraktiv findet - mensch, ist doch klar, dass das die partnerin kränkt und selbst die toleranteste partnerin plötzlich probleme mit dem vormals 100 prozentig akzeptierten fetisch bekommt. oder??
und das er das nun alles im geheimen macht, weil er eben merkt, dass es mich kränkt, macht überhaupt nichts besser. ich sehe es so: weil die freundin meckert mache ich trotzdem alles was ich will, nur eben so, das sie es nicht mitbekommt. aber erstens bekomme ich es mit, weil er einfach nicht gut ist im verbergen und zu offensichtlich ist. und zweitens find ich es ätzend, wenn er nach dieser unterstützenden vergangenheit so tut, als würde ich ihm das "wegnehmen" wollen und behauptet, er würde sich eh alles verkneifen müssen, was ja obendrein gar nicht stimmt!
er weiß glaub selbst, dass er sich falsch verhält und wehrt sich mit händen und füßen und bringt argumente an, die er - meine ich - nur aus der gefühl heraus sagt, an die wand gedrängt zu werden. ich habe deswegen beschlossen, das thema mal total außen vor zu lassen für eine weile. ich mache oft den fehler, zu viel zu sagen, weil ich mich ungerecht behandelt fühle. zb wenn ich auf ihn eingehe und mal ne dreiviertel stunde wickler eindrehe und er aber nach fünf minuten keine lust mehr auf massage hat.
mit der depressiven phase hast du absolut recht. aber die geht echt schon ziemlich lange. er rückt aber nicht raus warum. und das mit dem sex ist schon seit bestimmt eineinhalb jahren eher trist. er ist so empfindlich, wahrscheinlich habe ich mich mal falsch verhalten oder was dummes gesagt. aber nicht mit absicht! und wenn er nicht sagt was, kann ich es nicht wissen.
du hast den druck angesprochen, den du auch verspürt hast. was kann man da als freundin machen, dass es nicht so ist? oder hat man darauf keinen einfluss, weil es daran liegen könnte, das er sich selbst unter duck setzt, weil er eigentlich nicht so sein will?
hilflosigkeit macht sich breit...
finde es auf jeden fall super, dass du mir antwortest und dir trotz stress noch zeit dafür nimmst!
dickes sorry, dass ich soviel laber jedes mal!!! auch wenn ich nicht alles kommentiere: finde es super hilfreich, dass du von deinen erfahrungen berichtest! und ich finde es schön, dass trotzdem ganz harmonische beziehungen möglich sind. das gibt mir hoffnung und ich hoffe, du hast noch ein paar tipps.
lg sundance
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buzzard
Helferlein
80
wien M, 36
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Fri, 09.Dec.05, 12:11 Re: Beziehungsprobleme durch Fetischismus |
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Hallo,
nun, ich muß gestehen, dass mir in Deinem Fall Ratschläge langsam ausgehen. Du beschreibst alles sehr genau, und erhebst abolut legitime Wünsche - die könnte ich in "seiner" Situation natürlich auch nicht abschlagen.
Ich denke, dass Du es ihm in der Vergangenheit tatsächlich zu einfach gemacht hast, so dass er es schon normal ansieht.
Wie liefen denn seine bisherigen Beziehungen ab?
Das einzige was mir in so einer Situation noch "helfen" könnte, wären eher "zufällig wirkende" Verführungen durch Dich, die ihn vielleicht wieder aus der Reserve locken könnten - und das in Situationen, wo für Intimitäten keine Zeit wäre. Also ein kleines "Spiel" mit ihm.
Da er sich in solchen Momenten nichts "nimmt" steht er auch nicht unter Zugzwang etwas zurückzugeben. Dies würde sich (bei mir zumindest) im Idealfall dahin entwickeln, dass die Reize so groß sind, dass ich wieder bereit bin etwas zu "geben" (Massage, etc..)
Ich würde aber nicht so viel an seinem Fetischismus festmachen. Es kann allerdings für Dich in diesem Fall ein nützliches "Werkzeug" sein seine Aufmerksamkeit wieder auf Dich zu lenken.
Denn eines ist gewiss: Die Katalogmädels können ihm nie annähernd das geben, was Du ihm geben könntes - der einzige Reiz besteht darin, dass er nichts zurückgeben braucht, und zweitens niemanden Rechenschaft ablegen muss.
Daher deutet doch sehr vieles darauf hin, dass Deine legitimen Wünsche, bereits zu viel Stress für ihn sind.
Nur wir könnten dann das Thema auch unter Ausklammerung von Fetischismus besprechen. Denn das Problem kennen wohl viele, wenn die Beziehung von der Verliebtheitsphase in eine Alltagsbeziehung führt.
Ich muß zu meiner Schande gestehen, dass auch ich diese Hürde in noch keiner Beziehung geschafft habe. Ich hatte noch keine Beziehung, die länger als zwei Jahre gedauert hat.
Deshalb bin ich in diesem Fall wahrscheinlich auch kein guter Ratgeber.
Ich weiß nur was in der Vergangenheit stets dazu geführt hat, mich zu "entlieben" und das war immer "ihre" unbegründete Eifersucht (Bei allen meiner drei längeren Beziehungen mit unterschiedlichen Frauen) Aber das wird bei Euch wohl andere Gründe haben.
Tatsache ist aber, dass Du unabhängig von seinem Fetischismus (finde ich völlig richtig, dass Du den mal außen vor lassen willst) nach Lücken Eurer Beziehung suchen solltest, bzw. besser die Gemeinsamkeiten, und die schönen Momente gedanklich unterstreichen, und "wiederbeleben" solltest.
In meiner Vorstellung ist Sex (ob Fetischismus oder nicht) ein Indikator für die Qualität einer Beziehung. Also ohne dass rundherum vieles passt, klappt auch der Sex nicht, bzw. ist nicht erfüllend.
Das erlebe ich in meiner Beziehung gerade - aber das ist ein anderes Thema.
Ich weiß, viel geholfen hat Dir das nun auch nicht, aber es ist nicht leicht einem Menschen was zu raten, der sich schon selbst viele ähnliche Gedanken gemacht hat.
lg, buzzard.
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Sundance
sporadischer Gast
14
Erde W, 28
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Fri, 09.Dec.05, 15:46 Re: Beziehungsprobleme durch Fetischismus |
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hi buzzard!
ratschläge zu geben ist in meinem fall auch nicht sehr einfach... du hast mir aber trotzdem durch deine anregungen geholfen, in manchen dingen eine andere sichtweise zu bekommen oder hast mich in anderen dingen bestätigt, dass mein verhalten teilweise gerechtfertigt ist. manchmal kommt man ja schon sehr ins zweifeln, ob man sich selbst richtig verhält oder doch zu "streng" ist.
du hast recht. alles auf den fetisch zu schieben ist falsch. zumal seine fehlende libido auch auf sein übergewicht zurückzuführen ist. er fühlt sich fett und unattraktiv und hat mangelndes selbstbewusstsein deswegen. ist ja irgendwie auch klar, dass wenn man den eigenen körper nicht mag auch keine liebe geben kann bzw sich eben in intimen momenten schämt. in letzter zeit hat er wieder so große probleme mit seinem gewicht, dass er schon nachts nicht mehr schlafen kann und dann grübelnd im wohnzimmer sitzt.
wahrscheinlich hat er einfach grad ne schlechte phase und ist zu sehr mit sich selbst beschäftigt. kenn ich ja auch mal von mir selber. da hilft es nichts, wenn andere leute sagen, dass die selbstzweifel ungerechtfertigt sind. ich sage ihm oft, dass ich ihn mag wie er ist und das er überhaupt nicht zu "fett" ist. aber was nützt es, wenn er sich selbst nicht leiden kann.
ich hoffe jedenfalls, dass es sich bald bessert und unsere eigentlich schöne beziehung auch wieder durch sex bereichert wird. wenn er ein paar kilo abgenommen hat und er sich wieder leiden kann, wird vielleicht auch das andere wieder besser, weil er vielleicht dann wieder mehr auf mich eingehen kann und sich nicht mehr so zurückzieht.
fest steht aber trotzdem: irgendwann sollte er auch mir wieder mehr beachtung schenken (im bereich sexualität, sonst passt es ja eigentlich) und diese phase überwinden. jahrelang kann ich das so nicht mehr mitmachen, bei allem verständnis. falls ich merke, dass er nur eine ausrede nach der nächsten bringt (gewicht, fetisch, stress im job usw), wird unsere beziehung wohl scheitern. doch ich will erstmal versuchen, ihm zeit zu geben, seine krise zu bewältigen. tritt das dann nicht ein, habe ich glaube ich alles versucht. denn sex gehört eben zu einer guten beziehung dazu.
weil du das mit den katalogmädels angesprochen hast: mir ist das schon lange klar, dass er das natürlich einfacher und reizvoller findet, weil die katalogmädels - wie du ja auch gesagt hast - nichts von ihm verlangen und ganz besonders, weil er sich vor denen nicht schämen muss. oder vor der bluse oder sonst was.
nun würde mich interessieren: wie ist das bei dir? schaust du dir auch mal kataloge oder so was an - ich hoffe, ich kann das fragen?
denn das ist doch schon ein zentraler punkt bei einem fetisch, oder? man begehrt sozusagen "nicht lebende" objekte wie schuhe, blusen, wickler, leder... und braucht dann eigentlich keinen partner, um die absolute lust zu spüren. oder sehe ich das falsch? klar, wenn man einen partner hat der mitmacht und die begehrten dinge trät, kann das alles noch verschönern, aber es ist nicht unbedingt notwendig oder?. berichtige mich, wenn ich das falsch sehe. also ich will dir - oder anderen -nicht auf die füße treten, aber ich habe das gefühl, dass das ein grund für einen fetischismus ist: man muss nichts "zurückgeben" oder sich rechtfertigen und darüber hinaus verlangen diese objekte im gegensatz zum partner nichts von einem.
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Sundance
sporadischer Gast
14
Erde W, 28
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Fri, 09.Dec.05, 16:14 Re: Beziehungsprobleme durch Fetischismus |
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teil 2....
wie ist das bei dir? du hast gesagt, deine beziehungen waren nie länger als 2 jahre. worauf waren die mädels eifersüchtig? auf andere frauen oder eher so wie ich, auf den fetisch (also in meinem fall ja die katalogmädels oder die friseurin)?
mich würde zum beispiel auch interessieren, warum hauptsächlich männer von fetischismus "betroffen" sind. hat es wirklich was mit dem nicht rechtfertigen müssen, nicht zum zurückgeben gezwungen sein und dem sich nicht schämen müssen zu tun? oder liege ich total falsch?
du hast angedeutet, dass es in deiner beziehung momentan auch probleme gibt. wie meinst du das? erzähl doch mal ausführlicher (wenn du willst).
das mit dem entlieben wegen der alltäglichkeit in beziehungen ist so eine sache. ich denke, das alltäglichkeit nicht so schlimm ist, wenn man nicht vergisst, kleine aufmerksamkeiten und zärtlichkeiten zu geben, dem anderen zeigt, dass man sich aufeinander verlassen kann, sich füreinander interessiert und sich vor allem respektiert. dann ist die alltäglichkeit, glaube ich, kein so großes problem. und auch wenn der sex mit der zeit nachlässt: kleine zärtlichkeits-, kuschel- schmuse- und verwöhneinheiten machen viel wieder wett. es muss ja nicht immer gleich sex sein. das sage ich zu meinem freund auch immer.
warum sind deine beziehungen, außer das mit der eifersucht, gescheitert? wurde dir das alles zu langweilig, zu fest oder waren dir die frauen, wie du schon mal erwähnt hattest, zu unterwürfig?
das wär der nächste punkt, der mich interessiert: du hast geschrieben, ich hätte es ihm durch meine große toleranz zu einfach gemacht. deswegen meine frage: wie macht man es denn am besten? ich beispielsweise wollte ihm eben zeigen, dass ich ihn einfach so liebe wie er ist. hätte ich eher mal "nein" sagen oder versuchen sollen, etwas zu verbieten bzw nicht zu tolerieren? hhhmm, ob das was genützt hätte? habe meine bedürfnisse eigentlich trotz des toleranten verhaltens immer deutlich gemacht. wenn jemand aber keine lust hat, auch auf andere einzugehen und sich dann lieber nur mit dem fetisch beschäftigt bzw befriedig, finde ich das sehr seltsam... denn dann stellt sich die frage: warum hat man dann eine beziehung??
nochmal zu dir: wie stellst du dir denn eine ideale beziehung in bezug auf deinen fetisch vor? ich meine, sind dir absolut tolerante und aufmerksame frauen lieber oder welche, die dir fetisch-bezüglich die grenzen aufzeigen? das wüd mich stark interessieren, denn manchmal habe ich das gefühl, dass es schwer ist, es recht zu machen. sprich: soll man alles tolerieren, soll man grenzen aufzeigen, soll man immer mitmachen.... bei meinem freund zumindest habe ich oft das gefühl: wie man es macht, macht man es falsch. denn entweder man wirkt untolerant und er denkt, dass man ihn nicht so mag wie er ist oder man wirkt zu unterwürfig, weil man alles mitmacht, dann wird es schon wieder langweilig.
sehr, sehr kompliziert....
fragen über fragen
freue mich sehr auf deine antworten!
ich hoffe, ich bin dir nicht auf die füße getreten und langweile dich nicht mit meinen ausführungen und gedanken!
lg
sundance
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buzzard
Helferlein
80
wien M, 36
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Sat, 10.Dec.05, 1:15 Re: Beziehungsprobleme durch Fetischismus |
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Hallo Sundance!
Scheint ja eine sehr ausführliche und interessante Diskussion zu werden mit uns...
Es ist zwar schon spät aber ich versuche zumindest auf einen Teil Deiner Fragen einzugehen:
Also - zum Thema Ursachen des Fetischismus, und warum es in erster Linie Männer betrifft habe ich in diversen Foren - auch in diesem - Diskussionen gestartet. Die "definitive" Antwort ist bis heute ausgeblieben. Wenn es Dich wirklich interessiert kann ich Dir gerne links und Bücher Quellen geben.
Die interessanteste Theorie stand mal in Internet als Diplomarbeit, oder Dissertation einer jungen Frau, die folgendes als Ursache nennt: Die Enthüllung der Mutter vor dem jungen Sohn, der sich wünscht einen Penis zu sehen, aber bereits fürchtet dass keiner da ist, und deshalb die Vagina der der Mutter gleich mal mit etwas verdeckt.
Denn bei mir kommt noch hinzu, dass ich ein angeborenes Problem mit der völligen Nacktheit der Frau habe, aber dies führt zu einem anderen Thema, und hat mit Fetischismus nicht mehr allzuviel zu tun - beides in Kombination führt aber zu einer Sexpraxis, die für die Frau nicht allzu befriedigend sein dürfte - da bin ich noch unschlüssig.
Die Katalogmädels: Na klar sammle ich die auch. Dank Internet und Farbscanner kommen da auch ausländische Abbildungen dazu. Es gibt viele Männer die ähnliche Vorlieben haben wie ich. Für mich stellt eben die "alltagstaugliche" Mode einen besonderen Reiz dar, im Gegensatz zu dem was landläufig unter "Fetisch, Lack und Leder" verstanden wird, womit ich weniger anfangen kann.
Aber daraus zu schließen, dass Fetisch seinen Reiz im "Nicht zurückgeben müssen" zu tun hat, ist sicher falsch. Damit kann ich nichts anfangen.
Bei mir hat es immer etwas mit "Verhüllen" zu tun, so dass die Vagina samt ihrem Geruch dem ich überhaupt nichts abgewinnen kann, nicht zum vorschein kommt.
In jedem Fall solltest Du auch wissen, dass Fetischisten extrem Detailverliebt sind. Eine Bluse z.B. die Dein Freund an einer Frau erotisch findet, (oder an sich?), muss dann exakt so oder so sein, muss also in Farbe, Form, Schnitt, Material, etc, zu 100% seinen Vorstellungen übereinstimmen, alles andere ist dann nicht erotisch.
Relativierend sei angemerkt, dass es unterschiedliche Ausprägungen des Fetischismus gibt. Je intensiver, desto weniger ist Sex ohne F. möglich, und desto exakter muss das getragene Kleidungsstück mit "seinen" Vorstellungen übereinstimmen.
Wenn man also über Fetischismus spricht, sollte vorher Klarheit über die vorhandene Intensistät herrschen.
Das Spektrum reicht dann vom reinen "Verschönern" des Sex bis eben zum unverzichtbaren "Hilfsmittel".
Dennoch glaube ich dass die Extremstform, nämlich die Sexuelle Orientierung losgelöst vom menschlichen Körper eine extrem seltene Ausnahme ist. Also eine Erektion nur beim Betrachten, angreifen, anziehen der Bluse selbst ist eher die Ausnahme.
-Teil2
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buzzard
Helferlein
80
wien M, 36
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Sat, 10.Dec.05, 1:18 Re: Beziehungsprobleme durch Fetischismus |
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Teil2
Eifersucht meiner Ex:
Nein, die waren schon auf andere Mädels eifersüchtig, das hatte absolut nichts mit meinem Fetisch zu tun. Wie es viele andere Frauen auch tun, eben auf andere Frauen eifersüchtig zu sein. Nur ich kann damit nicht leben. Für mich erniedrigt sich eine Frau, wenn sie mir Eifersucht zeigt. (Soferne sie nicht begründet ist)
Über meine Probleme in meiner Beziehung spreche ich lieber jetzt nicht, das würde den Rahmen sprengen, wenn es Dich interessiert, gerne das nächste Mal - nur so viel es hat wenig mit F. zu tun.
Das Scheitern meiner Ex-Beziehungen hat tatsächlich viel mit Unterwürfigkeit zu tun. Ich brauche eine Frau die mir schon mal die Stirn bieten kann, die mir klare Grenzen aufzeigt, ohne gleich mit Liebesentzug zu drohen. Je stärker die Frau ist, je mehr Selbstsicherheit sie ausstrahlt, je sicherer und wohler sie sich fühlt, wenn sie so gekleidet wie es meinen Vorstellungen entspricht, desto erotischer wirkt sie auf mich.
Ich will mal ein Beispiel einer Ex nennen. Als wir uns zum Inlineskaten trafen, hatte sie - völlig überraschend - eine Ledershort an. Ich genoss richtig die durchwegs neidigen und verstohlenen Blicke männlicher Skater bei ihrem Anblick. Sie kombinierte das mit einem süßen rosa T-Shirt. Sie schaute darin eher unschuldig als nuttig aus. Sie wußte aber sehr genau was sie ausstrahlte.
Ich weiß nicht ob an diesem Beispiel klar wird worauf ich stehe...?
Aber es geht ja hier nicht darum worauf ich stehe, sondern, wie ihr beide wieder zueinander findet. Und einmal mehr habe ich das Gefühl es geht überhaupt nicht um Fetischismus, sondern um ihn, und dass er gewaltige Probleme hat, das mitten in der Nacht aufstehen, und über seine Figur grübeln ist ein deutliches Indiz dafür.
Ich frage mich langsam ob eine Überschrift "Mein Freund hat Depressionen wegen seinem Übergewicht, und lässt mich deshalb links liegen" passender wäre.
Ich frage mich was da abläuft, dass er sich einerseits so einen Kopf macht, anstatt raus zu gehen, tolle Laufschuhe zu kaufen, und schon mal seinen Körper bewegt.
Ich gehe mit Leidenschaft und oft Laufen. Es befreit Deinen Kopf bereits nach wenigen Minuten von Kummer, Sorgen und Stress. Statt dessen kommen automatisch viele Positive Gedanken, die auch nach dem Sport andauern.
Du könntest versuchen dies oder eine andere Sportart gemeinsam mit ihm zu beginnen. Etwas was für Euch beide neu ist. Vielleicht sogar tanzen (Standarttänze), oder auch Inlineskaten. Für eislaufen als Vorstufe wäre jetzt die Ideale Jahreszeit.
Das wichtigste ist, dass ihr was gemeinsam macht, gemeinsam was erlebt, wovon ihr "zehren" könnt, und wenn es nötig ist, locke ihn mit Blusen und Lockenwickler am Eislaufplatz oder sonst wohin.
Aber da rede ich schon wieder zu sehr von mir, und meinen Beziehungsproblemen... denn ich würde gerne merh mit meiner Freundin unternehmen, nur ist hat sie viel zu wenig Zeit für uns.
so mir fallen gleich die Augen zu,
lg, und Gute Nacht, buzzard
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Sundance
sporadischer Gast
14
Erde W, 28
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Sun, 11.Dec.05, 20:57 Re: Beziehungsprobleme durch Fetischismus |
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hi buzzard!
schön, dass du so offen über das ganze thema sprichst!
also das mit dem verhüllen kommt mir einerseits logisch und andererseits unlogisch vor. logisch, weil man sicherlich etwas verhüllt sehen möchte, denn sonst würde man ja keinen fetisch haben. aber ob der grund für die verhüllung der fehlende penis der frau ist - naja, kommt mir eher unlogisch vor. Vielleicht kann ich aber auch nur nichts mit dieser theorie anfangen.
ich bin aber fast sicher, das fetisch bei männern in den meisten fällen mit den kindheitserinnerungen oder -erfahrungen bezüglich der mutter zu tun hat. mein freund hat beispielsweise eine ziemlich seltsame mutter und auch ziemliche probleme mit ihr. er kann sie sogar überhaupt nicht leiden und schämt sich dafür, von ihr geboren worden zu sein. seine mutter hat sich oft wickler eingedreht und er hat als kind zugeschaut und auch die art blusen die er trägt treffen so ziemlich exakt ihren kleiderstil. wir haben uns auch schon oft darüber unterhalten und er sagt, dass es schon viel mit ihr zu tun hat. einerseits kanne er sie nicht leiden, andererseits - so sagt er - versucht er durch den fetisch quasi die liebe zu bekommen oder zu ersetzten, die er von seiner mutter nicht bekam oder anders gesagt nicht so bekam, wie er es sich wünschte. klingt konfus, ist aber für mich auch logisch (in seinem fall). das erklärt auch, warum er den fetisch an sich so sehr verabscheut (obwohl er ohne ihn ja auch nicht leben kann).
du hast auch mal wieder recht gehabt, in dem punkt, dass die fetisch-objekte exakt stimmen müssen. sprich: er hat ganz präzise vorstelleungen von schnitt, stoff, knöpfe usw der bluse. dazu kommt, dass er sich ja auch als crossdresser bezeichnet und auch - zwar selten - phasen hat, wo er sich komplett als frau kleidet. sein stil ist dann insgesamt sehr bieder, fast altmodisch, aber sehr elegant, so 50-er und 60er jahre stil. und er kommt mir dann vor wie seine mutter (außerlich). ist schon irgendwie komisch, weil er sie ja eigentlich so gar nicht mag.
hattest du auch in der kindheit irgendwelche erlebnisse, die du mit fetisch verbindest? bei der geht es ja insgesamt sehr in eine andere richtung als bei meinem freund, denn wie du beschreibst, passt auf dich eigentlich schon der beschriebene versuch, die vagina der frau zu verhüllen. hast du dich schon mal genauer gefragft, warum du die nacktheit einer frau nicht ertragen kannst bzw nicht so magst?
zum punkt sich nicht rechtfertigen und nichts zurückgeben müssen: das ist sicherlich nicht der hauptpunkt für einen fetisch. trotzdem denke ich, dass es einiges damit zu tun hat. aus dem grund, dass sexualität oder erotik so viel einfacher ist, als mit einem partner. mein freund beispielsweise hasst rechtfertigungen oder lästige fragen, weil seine mutter ihn immer so drangsaliert hat. so hat er sich einen bereich erschaffen sozusagen, indem er sich vor nichts und niemanden rechtfertigen muss. und nichts zurückgeben müssen wenn man befriedigt werden will ist halt auch viel, viel einfacher. besonders für männer. sorry für die männerkritik, aber es ist ja schon so, dass männer im bereich sexualität schon oft sehr egoistisch sein können. ich hab das natürlich auch schon oft anders erlebt, aber die tendenz ist fast bei jedem mann da... nichts für ungut
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