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lost24
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Post Tue, 29.Nov.05, 14:06      kann mich nicht mehr freuen Reply with quoteBack to top

wie das topic ja schon sagt:

ich kann mich über nichts mehr richtig freuen / nichts macht mehr richtig spaß. z.b. wenn ich eine schwierige klausur bestanden habe sollte ich mich eigentlich freuen. kann ich aber nicht. ich kann jetzt spontan auch keinen einzigen moment nennen, an dem ich richtig glücklich war. vlt. in der kindkeit, zu weihnachten oder so.

gleiches gilt auch für meine freizeit-aktivitäten: was ich auch mache, so richtig toll find ich rein gar nix. kino, disco, sport etc. bringt mir irgendwie alles nix mehr.

gibt´s das, das man sich abgewöhnt hat/verlernt hat, sich zu freuen?
um´s auf den punkt zu bringen: mir fehlen jegliche positive gefühle im leben.
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lost24
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Post Mon, 19.Dec.05, 3:09      Re: kann mich nicht mehr freuen Reply with quoteBack to top

kann niemand was dazu sagen? geht das in die gefühlskalt-schiene?
hab auch den eindruck, durch mein elternhaus in dieser richtung schlecht beeinflusst bzw. nicht genug gefördert worden zu sein. damit meine ich gefühlsausdrücke zu zeigen etc.
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Katl
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Post Mon, 19.Dec.05, 7:23      Re: kann mich nicht mehr freuen Reply with quoteBack to top

Hallo lost24,
ich kann mir gut vorstellen, wie du dich fühlst, da ich auch solche Phasen kenne.
Du schreibst wenig über dich. Deshalb kann ich nur ein paar wage Vermutungen schreiben, die ich für mich persönlich als erste Antwort auf eben diese Frage, warum es mir manchmal schwer fällt, mich richtig zu freuen, gefunden habe.
Wie war deine Kindheit? Hatten deine Gefühle, Bedürfnisse und Wünsche dort einen „Raum“? Oder wurde von dir erwartet, dass du dich immer anpasst/unterordnest/pflegeleicht bist? Hat dich jemand gefragt, was du fühlst, wie es dir geht, was du willst?
Oder haben andere bestimmt, dich nicht „in Augenhöhe“ wahrgenommen, sondern von oben herab behandelt und du wurdest eine etwas selbstunsichere und vielleicht auch perfektionistisch veranlagte Persönlichkeit (die es sich und anderen eh nie recht machen kann, aber im Prinzip doch danach strebt?)
Kennst du das Gefühl, dass du es nicht „verdient“ hast, Lob zu bekommen? Gestattest du dir selbst vielleicht nicht, glücklich zu sein, dich zu freuen? So ist das manchmal bei mir.

Das sind nur ein paar Gedanken, müssen nichts mit dir zu tun haben.

Weiß nicht, ob ich dir helfen konnte. Wünsch dir, dass du dich in der Weihnachtszeit wieder etwas freuen kannst. Tu dir selbst was Gutes und genieße es!

Gruß. K.
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lost24
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Post Mon, 19.Dec.05, 20:33      Re: kann mich nicht mehr freuen Reply with quoteBack to top

Quote:
Hat dich jemand gefragt, was du fühlst, wie es dir geht, was du willst?


eigentlich nicht, will jetzt nicht behaupten, ich hätte eine besonders schlechte kindheit, aber über solche sachen wurde nicht geredet, auch herrschte kein besonders warmherziger umgang (auch nicht zwischen den eltern selbst).

Quote:
da ich auch solche Phasen kenne


und wie bist du selbst damit umgegangen? oder sind sie von alleine wieder verschwunden?
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Katl
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Post Tue, 20.Dec.05, 8:31      Re: kann mich nicht mehr freuen Reply with quoteBack to top

Hallo Lost24, du fragst mich, wie ich selbst damit umgegangen bin.

Naja, ich denke, ein erster Schritt ist es ja, wenn ich erkannt habe, wo das herkommt, wie es zusammenhängt.
Ich bemühe mich nun ganz stark, mich jeden Tag mal zu fragen, wie ich mich fühle, was ich für mich wirklich brauche/mir wünsche, damit es mir gut geht. Ich versuche, meine Bedürfnisse, die ja hinter den Gefühlen stecken, zu erspüren.
Das fiel mir anfangs sehr schwer. Immer habe ich (als Mutter und Ehefrau eines Workoholics!) immer nur geschaut, was die anderen Familienmitglieder brauchen könnten, um sich gut zu fühlen. Z. B. schaffe ich es kaum, mal für mich einkaufen zu gehen, automatisch überlege ich dann immer nur, was die anderen gebrauchen könnten, worüber sie sich freuen würden...
Ich machte einfach früher nichts für mich, immer nur für die anderen. Nun lerne ich allmählich, auch mal meine eigenen Bedürfnisse zu erfühlen und zu erfüllen. Ich übe mich darin, anderen auch mal mitzuteilen, was ich mir von ihnen wünsche.
Mein Problem hat sicher auch was damit zu tun, dass ich manchmal zu wenig eigene Motivation verspüre, mich lieber von außen motivieren lasse, ich brauche die Anerkennung/Lob für meine Bemühungen.
Das ist aber problematisch. Die Eigenmotivation, irgendetwas zu tun, ist viel nachhaltiger. Es gelingt mir nun schon ansatzweise. Dadurch wird auch das Selbstbewußtsein gestärkt und wenn das Selbstbild positiver ist, kann ich mich auch besser freuen, denke ich mal.
Sorry, ist alles noch ein bißchen wirr, aber ich denke mal, ich bin auf dem richtigen Weg.
Außerdem nehme ich seit kurzem ein Antidepressivum (Cipralex), was mir total hilft, wieder besser drauf zu sein, bin echt gelassener und zufriedener.
Liebe Grüße. K.
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Post Wed, 21.Dec.05, 10:08      Re: kann mich nicht mehr freuen Reply with quoteBack to top

danke für die antwort Katl.

ich denke dein ansatz ist generell schon mal ganz gut, zu fragen, was man selbst will etc. einem wird und wurde ja ständig von übreall her eingetrichtert, bei anderen gut anzukommen, anderen alles recht zu machen.

was mir noch aufgefallen ist: wenn ich ein größeres ungelöstes problem habe, scheint dieses auch dazu beizutragen, mich weniger freuen zu können. bis es überwunden ist. momentan liegen nur leider wieder gleich 2 vor, die zumindest kurzfristig nicht ohne weiteres gelöst werden können.
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Katl
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Post Wed, 21.Dec.05, 10:29      Re: kann mich nicht mehr freuen Reply with quoteBack to top

Das ist auch für mich wirklich super schwer, mich freuen zu können, wenn ein großes Problem mir Sorgen bereitet. Insbesondere, wenn ich das Gefühl habe, ich kann es so gar nicht ändern. Dann überfällt mich so ein Ohnmachtsgefühl, dass jegliche mögliche Freude (über die Kleinigkeiten des Alltags oder auch über größere gelungene Dinge) sofort im Keim erstickt wird.
Ich denke meistens zu problemorientiert, kann nicht von den Sorgen loslassen, obwohl ja gerade das so wichtig wäre, um nicht völlig aus der Bahn zu geraten.
Außerdem ist es bei Problemen/Sorgen, die man nicht selbst lösen kann, sondern akzeptieren/hinnehmen muss, dass es ist, wie es ist, ja auch völlig irrelevant für "das Problem", wie du dich fühlst. Also, ich meine, egal ob du mies oder gut drauf bist, du kannst "es" nicht ändern.

Also gestatte dir in deinem eigenen Interesse trotzdem gut drauf zu sein. Es ist ja der eigene Kopf, der es entscheidet. Du bist, was du denkst...
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