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Draft
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Post Sat, 26.Nov.05, 16:07      Stationäre Psychotherapie und Partnerschaft Reply with quoteBack to top

...ALL,

mich würde interessieren, welche erfahrungen ihr mit amb/stat. therapien in bezug auf eure partnerschaften gemacht habt.

welche partnerschaften sind daran zerbrochen? welche sind "erhalten" geblieben, welche wurden gar "gerettet"?

stimmt es, dass therap. kontaktverbote aussprechen, wenn sich der partner parallel in einer komplizierten partnerschaft befindet. haben diese kontaktverbote eine grundlage? gibt es gar verträge, wie bsw. einen "non-alkohol"-vertrag?

ich selbst war lange in stat. thera. dort gab es nur eine formlose anweisung, in der anfangszeit - wenn möglich - keine kontakte auf- und anzunehmen.

danke und gruß!
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Seelenstaub
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Post Mon, 28.Nov.05, 21:25      Re: Psychotherapie und Partnerschaft Reply with quoteBack to top

Hallo liebe Draft,

ich habe bisher zwei unterschiedliche Erfahrungen gemacht.

Als ich das erste Mal in Therapie (amb.) war, war das zwischen mir und meinem damaligen Freund gar kein Thema.
Ich hätte ebenso sagen können "Ich geh mal eben 'n Brot holen."
Es hat ihn überhaupt nicht interessiert und ich habe mich dadurch schon im Stich gelassen gefühlt.
Diese Beziehung ist dann in die Brüche gegangen, weil mir die Therapie gezeigt hat, dass ich ohne ihn besser leben kann und vor allem habe ich daraus auch sehr viel Stärke ziehen können, das umzusetzen.

Damals war es schwierig, heute bin ich sehr froh, dass es so gekommen ist, denn diese "Beziehung" war mehr als schwierig, eher krank.

Heute (3 Jahre später) bin ich wieder in ambulanter Therapie und in einer neuen Beziehung.
Mein Freund geht so oft wie möglich mit, also nicht mit hinein, sondern setzt und holt mich wieder ab und geht in der Zwischenzeit in der Stadt bummeln Surprised)
Mit hilft das sehr, zu wissen, dass (wenn es mir danach schlecht geht) er da ist und sei es nur deshalb, dass ich nicht mit dem Auto fahren muss.
Er fragt oft, wie es läuft, ob ich ihm was erzählen möchte etc., akzeptiert es aber auch, wenn ich nicht reden möchte.

Meine Thera hat mir kein "Verbot" erteilt, im Gegenteil. Sie sagte, dass ich ihn ruhig mal mitbringen könnte, wenn ich und/oder er das wollten.

Ich möchte das zwar (noch) nicht, weil ich irgendwie diesen Rahmen für mich beanspruche. Es ist irgendwie MEIN Raum Rolling Eyes
Aber ich finde es gut, dass es diese Möglichkeit gäbe.

Was sie allerdings gesagt hat, ist, dass wir versuchen sollen, den Fehler zu vermeiden, alles bzw. zuviel aus der Therapie in die Beziehung einfließen zu lassen.
D. h. dass ich nicht alles, was in der Thera besprochen wird, auch noch einmal mit ihm durch kaue.

Ich muss sagen, dass sich die Beziehung, seit ich Thera mache deutlich verbessert hat.
Das liegt zum Einen daran, dass ich bzw. wir mit gewissen Situationen besser umgehen kann. Zum Anderen liegt es daran, dass es mir schon etwas "besser" geht und sich das natürlich auch auf die Partnerschaft auswirkt.

Viele Grüße,

Seelenstaub

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snuffi
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Post Thu, 01.Dec.05, 8:43      Re: Psychotherapie und Partnerschaft Reply with quoteBack to top

spannende frage...

ich bin selbst schon lange in therapie und hab seit kurzem ne beziehung. und hab genau dasselbe problem: wie lassen sich die beiden sachen vereinbaren? zum einen will ich nicht so tun, als ließe mich die stunde kalt und wär eben so wie brot holen... zum andren weiß ich aber auch, dass ich mit solchen themen die beziehung nicht belasten möchte bzw. sollte...

wie krieg ich den spagat dazwischen hin?
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Seelenstaub
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Post Thu, 01.Dec.05, 10:36      Re: Psychotherapie und Partnerschaft Reply with quoteBack to top

Hallo snuffi6

Quote:
wie krieg ich den spagat dazwischen hin?


Ich würde sagen, hör einfach auf Dein Bauchgefühl.
Wenn es Dir wichtig ist, Deinem Partner etwas zu sagen/erzählen, dann mach das und wenn Du manche Dinge lieber mit Dir allein ausmachen willst, dann ist das auch ok und wichtig.

Ich persönlich würde nie alles aus der Stunde erzählen. Ich hätte dabei das Gefühl zuviel Therapie in die Beziehung zu schleifen und außerdem glaube ich, dass man irgendwann Gefahr läuft, den Partner zum Therapeuten zu machen.

Ich denke, alles müssen die nicht wissen, aber wenn die Stunde z. B. sehr anstrengend war, kann es schon helfen, noch mal drüber zu sprechen, zu fluchen, den/die Thera zu beschimpfen *g* oder Ähnliches.

Quote:
zum andren weiß ich aber auch, dass ich mit solchen themen die beziehung nicht belasten möchte bzw. sollte


Ich denke, eine Therapie ist definitiv eine Belastungsprobe für eine Beziehung. Im Endeffekt ist sie jedoch dafür da, dass es Dir (und somit auch der Partnerschaft) besser geht. Dadurch sollte sich die Belastung aushalten lassen, zumal ohne Thera ja die Belastung durch die Symptome auch vorhanden ist.
Beeinflusst wird eine Beziehung durch Thera immer, d. h. jedoch nicht, dass es immer nur negativ ist Wink

Ich habe zu meinem Freund gesagt, wenn es ihm zuviel wird, soll er mir ein Zeichen geben. Somit weiß ich, wo seine Grenzen sind.

Allerdings habe ich von zwei (nicht meinen( Partnern gehört, dass es ihnen lieber ist, wenn sie wissen, wie es der Partnerin gerade geht, was ungefähr besprochen wird, weil sie dadurch mehr Rücksicht nehmen und Verständnis aufbringen können.

Wenn es nur immer so einfach wäre, wie es sich anhört, hm?

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