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Hiob
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Post Thu, 17.Nov.05, 23:08      Wohin mit „dem Reden“? Reply with quoteBack to top

Liebes Forum,

ich komme alle paar Monate im „richtigen Leben“ an den Punkt, wo ich mich so sehr über die Menschen um mich herum aufrege, dass ich mich vorübergehend überall fremd fühle. Was mich dann unheimlich wütend macht, ist, dass ich weder mit meinen Freunden, meinen Eltern oder Berufskollegen, noch meiner allerbesten Freundin über die Dinge unterhalten kann, die mich bewegen. Das mit dem wütend werden geht sehr sehr weit, fast schon in Richtung SVV, daher auch mein Bestreben, dem immer wieder ein Ventil oder anders Abhilfe zu verschaffen.

Ich bin mir im Klaren, dass immerwährendes Grübeln zur Lebensqualität überhaupt nichts beiträgt, sowas ist auch garnicht mein Ding...bin weder sonderlich helle, noch finde ich, dass die Themen, die mich interessieren besonders tiefgründig wären, ganz im Gegenteil. Ich respektiere, dass die Menschen über bestimmte Schwellen nicht gehen können (dürfen). Aber trotzdem...irgendwo will und muss ich mit meinen Gedanken hin. Über die Themen selbst mag ich garnichts sagen, denn es handelt sich eigentlich garnicht um Dinge, die vordergründig den Verstand betreffen, schon garnicht um intulek-tüllen Schmus...sondern eher um unseren täglichen Wahnsinn der „eben so ist, wie er ist“ (also unhinterfragt)...um Überschneidungen mit „alten Religionen oder Philosophen“ oder psychologischen, wie spirituellen oder medizinischen Dingen...es gibt da keine wirkliche Einteilung in richtig und falsch, Anfang und Ende, sondern es sind gerade die Übereinstimmungen, die mich bewegen. Ich komme mir allein vor, mit meinen Gedanken.

Wollte euch mal fragen, wie ihr damit umgeht, wie und wo ihr euch Menschen sucht, mit denen ihr über Dinge reden könnt, die euch bewegen. Wie findet ihr Möglichkeiten, um „richtig“ zu reden. Von meinen Freunden oder meiner Freundin erwarte ich nicht, dass sie zu allem Unsinn, der mich bewegt etwas sagen wollen, sie sind auf ganz andere Art liebevolle und wertvolle Menschen, sie haben teilweise auch bemerkenswerte Eigenschaften, die mir fehlen......aber wohin mit dem Druck sich austauschen zu wollen/zu müssen. Ich hab schon nachgedacht, mir irgendwo eine „Gruppe“ zu suchen, aber was soll das sein? Allein die Bezeichnung „Gruppe“, kommt mir ideotisch vor. (Mich interessieren, weder sektiererische Gruppen, noch Religionen.) Oder muss man dann nach neuen Ausdrucksmitteln suchen? Ich schrieb mal aus Hobbygründen ein halbes Jahr für eine klitzekleine gesellschaftskritische Zeitung...aber das hat keinerlei Austausch gebracht, bin da verkümmert. Hmmm. *brummel* Welche Kanäle habt ihr da gefunden.

Das Thema ist für mich gar nicht nebensächlich, es (die Wut über das „damit alleinsein“) entfacht viel tiefer liegende Dinge...deshalb wäre ich sehr froh, ihr würdet mal die ein oder andere Meinung und mal einem Vorschlag dazu beschreiben. Rolling Eyes

Viele Grüße
Hiob
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xxborderlinerinxx
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Post Fri, 18.Nov.05, 0:33      Re: Wohin mit „dem Reden“? Reply with quoteBack to top

hallo hiob

Quote:
Das mit dem wütend werden geht sehr sehr weit, fast schon in Richtung SVV, daher auch mein Bestreben, dem immer wieder ein Ventil oder anders Abhilfe zu verschaffen.


das allein würde mich veranlassen eine/n thera aufzusuchen, bei der/dem du dich "aussprechen" kannst. in ihr/ihm findest du dann auch einen gesprächspartner dem du deine sorgen mitteilen kannst, welche du nicht mit der familie, freunden oder bekannten, bereden kannst. wobei ich persönlich denke, dass man mit seiner "besten freundin" eigentlich über alles reden kann.

Quote:
...Ich komme mir allein vor, mit meinen Gedanken.


du bist nicht allein!!!

Quote:
......aber wohin mit dem Druck sich austauschen zu wollen/zu müssen.


ich habe angefangen ein buch zu schreiben, das hat mich schon befreit. aber natürlich kann dir ein buch, text etc nicht antworten, deswegen bin ich auch bei einer thera (nicht nur deswegen)

alles liebe

xxborderlinerinxx

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Ich lebe nicht mehr, ich halte nur noch durch!
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Hiob
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Post Fri, 18.Nov.05, 10:00      Re: Wohin mit „dem Reden“? Reply with quoteBack to top

Nanu? Nun ist der Beitrag zu Kontaktschwierigkeiten verschoben worden?, so war das doch gar nicht gemeint? *kopfkratz*



Hallo Borderlinerin.

Du hast angefangenein Buch zu schreiben? Das finde ich schön. Dazu reichts bei mir noch nicht. Bevor ich fertig wäre, hätte ich den Anfang schon wieder verworfen. *schmunzel*

Quote:
das allein würde mich veranlassen eine/n thera aufzusuchen, bei der/dem du dich "aussprechen" kannst. in ihr/ihm findest du dann auch einen gesprächspartner dem du deine sorgen mitteilen kannst


Hmmm...nein, das was du meinst, dafür sind ja Freunde da... ich kann schon mit jemandem reden, aber halt stößt man immer wieder an Grenzen, wo die anderen nicht „weitergehen“ wollen. Ich empfinde es nicht als Tabu das Leben zu hinterfragen. Und an der Grenze baut sich dann, da meine Nasenspitze nach außen zeigt, in meinem Rücken immer mehr Druck auf. Zum Aussprechen such ich doch gar niemanden. Das mit dem allein fühlen ist anders gemeint. Mann braucht manchmal jemandem, der einem „auf die Sprünge hilft“, der die eigenen Ideen und Vorstellungen aus nem anderen Winkel sieht und seine eigenen mit einbringt. Ich merke mehr und mehr, dass ich immer wieder verschiedene Perspektiven brauche...nur allein, dauert dieses „sich umsetzen“ ganzschön lange. Wahrscheinlich drängelt mich da auch meine Ungedult. Weiß nicht so genau.

Trotzdem noch mal die Frage...wie findet ihr Menschen, die eure Gedanken einerseits ernst nehmen, andererseits eigene Standpunkte/Erfahrungen haben und sich ein bisschen „vor wagen“. Oder aber, sucht ihr euch, wenn ihr an solche Punkte kommt, andere Ausdrucksmittel/Ausdrucksformen, um da wieder ein bisschen Luft zu bekommen. Ich ahne fast, mir fehlt noch ein Ausdrucksmittel. Wäre für Vorschläge dankbar.

Viele Grüße
Hiob
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Naomi
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Post Sat, 19.Nov.05, 1:16      Re: Wohin mit „dem Reden“? Reply with quoteBack to top

hallo hiob,

ich möchte gerne eine frage einwerfen:

Hiob wrote:
Von meinen Freunden oder meiner Freundin erwarte ich nicht, dass sie zu allem Unsinn, der mich bewegt etwas sagen wollen, sie sind auf ganz andere Art liebevolle und wertvolle Menschen, sie haben teilweise auch bemerkenswerte Eigenschaften, die mir fehlen......aber wohin mit dem Druck sich austauschen zu wollen/zu müssen.


warum glaubst du, dass du dir das von deinen freunden oder deiner freundin nicht erwarten darfst, dass sie das interessiert, was du ihnen zu erzählen hast? he, wozu sind denn freunde da? kann es sein, dass du schlicht angst hast, ihnen die dinge zu erzählen, die dir durch den kopf gehen, es also schlicht eine unsicherheit deinerseits ist. he, philosophie, psychologie, religion und so, gerade auch wenn sie das alltagsleben betreffen, das sind doch themen, die mehr leute interessieren, als du denken würdest. also nur mut, würde ich sagen.

oder vielleicht musst du dir für deine interessen eben noch freunde suchen, die genau diese interessen teilen. das wären mal meine anregungen dazu.

lg, naomi

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Hiob
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Post Sat, 19.Nov.05, 10:08      Re: Wohin mit „dem Reden“? Reply with quoteBack to top

Hallo Naomi.

Quote:
warum glaubst du, dass du dir das von deinen freunden oder deiner freundin nicht erwarten darfst, dass sie das interessiert, was du ihnen zu erzählen hast? he, wozu sind denn freunde da?
kann es sein, dass du schlicht angst hast, ihnen die dinge zu erzählen, die dir durch den kopf gehen, es also schlicht eine unsicherheit deinerseits ist.


Angst...Hmmm.. Ich hab das schon so oft versucht. Sie wehren sich aber, bestimmte Dinge zu hinterfragen. Hab nicht das Gefühl, dass ich ihnen damit einen Gefallen oder gut tuh...manchmal sehn die Gesichter ziemlich verwirrt aus. Es kann sein, ich muss die Art und Weise, wie ich es anstelle etwas ändern...vielleicht ist sie zu drängelnd/provozierend.
*Schultern hebt und schlaff fallen lässt*

Quote:
he, philosophie, psychologie, religion und so, gerade auch wenn sie das alltagsleben betreffen, das sind doch themen, die mehr leute interessieren, als du denken würdest. also nur mut, würde ich sagen.

Ich weiß nich...mit ein bisschen Mut ist die Wut über den Stumpfsinn, das Mitmachen, das Nachmachen, das unecht Sein nicht einfach wegzuwischen. Hmmm...ich vermute gerade, dass die Wut damit zutun hat, dass es gerade die engsten Beziehungen sind. Wahrscheinlich erwartet man gerade von diesen mehr, vielleicht auch, weil sie näher zum eigenen Leben stehn...und man mit diesem Drängeln und Provozieren fast "an seinem eigenen Rockzipfel" zieht und zerrt (doch endlich „etwas“ zu unternehmen). Vielleicht ist es das schon? *nachdenklich*

Viele Grüße
Hiob
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Post Sat, 19.Nov.05, 11:01      Re: Wohin mit „dem Reden“? Reply with quoteBack to top

Hallo Hiob,

ich glaube schon nachvollziehen zu können, wenn du dich fühlst, als ob "keiner wirklich" versteht, was du meinst und was dich bewegt und was du hinterfragen willst.
..aber.... Menschen wie deine beste Freundin auch nicht?
Hm. Ich denke jeder hat ganz unterschiedliche Freundschaften - mit den einen kann man übers Schuhe kaufen reden, mit den anderen über erlebnisse und mit wieder anderen über emotionen und co. Ich kann also nicht erwarten, bei all meinen Freund(inn)en auf verständnis tiefer gehender Art zu treffen - aber so ein paar wenige Menschen gibz da schon Wink
Du schreibst:
Quote:

Sie wehren sich aber, bestimmte Dinge zu hinterfragen. Hab nicht das Gefühl, dass ich ihnen damit einen Gefallen oder gut tuh...manchmal sehn die Gesichter ziemlich verwirrt aus.

Das klingt ja schon so, als ob du in diesem Bereich für dich "einfach" noch nicht die "richtigen" Menschen getroffen hast.
Aber die gibts, ganz bestimmt Wink - bei mir persönlich sinds drei Männer und eine Frau.
Nur, ... wo und wie auf solche Menschen treffen?
Forcieren über Interessengruppen (was weiss ich- kirchl. und oder soziale Institutionen, Foren (!), Debattierclub *g..) oder abwarten, bis du jemanden zufällig kennenlernst und denkst "genau!!"?
Jedenfalls nicht verzweifeln, wenns geht Wink

Lg,

Irrlicht

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Toleranz ist, wenn sich die Menschheit in die Menschlichkeit verliebt. C.M.
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Naomi
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Post Sun, 20.Nov.05, 17:39      Re: Wohin mit „dem Reden“? Reply with quoteBack to top

hallo hiob,

Hiob wrote:
Angst...Hmmm.. Ich hab das schon so oft versucht. Sie wehren sich aber, bestimmte Dinge zu hinterfragen. Hab nicht das Gefühl, dass ich ihnen damit einen Gefallen oder gut tuh...manchmal sehn die Gesichter ziemlich verwirrt aus. Es kann sein, ich muss die Art und Weise, wie ich es anstelle etwas ändern...vielleicht ist sie zu drängelnd/provozierend.


hmm, nun wäre es natürlich hilfreich zu wissen um welche dinge es da genauer geht. vielleicht magst du dich hier trauen, das genauer zu beschreiben? ob deine art und weise zu drängelnd und provozierend ist, kann man so auch nicht beantworten, aber du selbst empfindest dich wohl so. vielleicht könntest du ja in so einer situation deine freunde/freundin mal fragen, wie sie das empfindet/n. manchmal kann die empfindung der anderen auch anders sein als die eigene.

Quote:
Ich weiß nich...mit ein bisschen Mut ist die Wut über den Stumpfsinn, das Mitmachen, das Nachmachen, das unecht Sein nicht einfach wegzuwischen. Hmmm...ich vermute gerade, dass die Wut damit zutun hat, dass es gerade die engsten Beziehungen sind.


das kann ich mir schon vorstellen. du empfindest also deine freunde, deine freundin als unecht? welche dinge betreffend?

Quote:
Wahrscheinlich erwartet man gerade von diesen mehr, vielleicht auch, weil sie näher zum eigenen Leben stehn...und man mit diesem Drängeln und Provozieren fast "an seinem eigenen Rockzipfel" zieht und zerrt (doch endlich „etwas“ zu unternehmen). Vielleicht ist es das schon? *nachdenklich*


meinst du damit, dass deine freunde/freundin was unternehmen sollten, oder dass du selbst was unternehmen solltest, auch in welcher hinsicht etwas unternehmen? was ist es genau?

lg, naomi

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Hiob
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Post Sun, 20.Nov.05, 21:04      Re: Wohin mit „dem Reden“? Reply with quoteBack to top

Hallo tanzendes Irrlicht,

stimmt schon, man hat so mit jedem bestimmte Themen, über die man meistens spricht und über anderes eher nicht, das ist auch bei mir so. Mit mir kann man sich auch nicht übers Schuhe kaufen unterhalten, dafür manchmal aber über Gradöffnungswinkel von Nockenwellen. *schmunzel*

Quote:
Das klingt ja schon so, als ob du in diesem Bereich für dich "einfach" noch nicht die "richtigen" Menschen getroffen hast.

Hmmm...nach und nach sehe ich es vielleicht auch ein, ich glaube ihr habt da alle drei Recht. Wahrscheinlich muss man, wenn sich die Beziehungen nicht „mitentwickeln“, den Freundeskreis einfach ein bisschen öffnen und dem Zufall mehr Angriffsfläche bieten. Vielleicht genügt das schon.

Quote:
Nur, ... wo und wie auf solche Menschen treffen?
Forcieren über Interessengruppen (was weiss ich- kirchl. und oder soziale Institutionen, Foren (!), Debattierclub *g..) oder abwarten, bis du jemanden zufällig kennenlernst und denkst "genau!!"?

Debattierclub...*frech lächel*
Ja im Netz trifft man Leute, denen man sonst einfach nicht über den Weg laufen würde....hab da selbst auch schon einen sehr wertvollen Menschen mit ins richtige Leben retten können. Ich werd mal schaun, ob ich nicht irgendwo meine privaten Interessen im RL noch einen Tick mehr „nach außen öffnen“ kann und den Rest einfach „dem Schicksal“ überlassen. Eine Idee ist mir inzwischen über euren und meinen Worten gekommen, die ich hier aber nicht verraten mag.

Viele Grüße
Hiob
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Post Sun, 20.Nov.05, 21:08      Re: Wohin mit „dem Reden“? Reply with quoteBack to top

Hallo Naomi,

Quote:
hmm, nun wäre es natürlich hilfreich zu wissen um welche dinge es da genauer geht. vielleicht magst du dich hier trauen, das genauer zu beschreiben?

Hmm...das ist mir heute zu intim, sowas hier einzuschreiben, ... lieber nicht. Du hast aber Recht, ich werde mal nachfragen, ob meine Art zu „bohren“ das Problem ist und ob mit einer entspannteren Art vielleicht doch Interesse besteht. Vielleicht lassen sich damit kleine Barrieren abbauen. Auf die einfachsten Sachen komm ich nichtmal. *stirnrunzel*

Quote:
Das kann ich mir schon vorstellen. du empfindest also deine freunde, deine freundin als unecht? welche dinge betreffend?

Naja, meine liebe Freundin lassen wir hier lieber mal raus, die ist alles andere als unecht, sie hat nur soviel eigene Sorgen, dass ich sie mit meinen Dingen im Moment nicht noch zusätzlich runterziehen mag. Es sind eher die anderen Freunde, gleichaltrigen oder älteren Kollegen und nicht zu vergessen meine Eltern. Ich frage mich gerade, wieso ich von all denen so enttäuscht bin, wo ich angeblich doch nicht erwarten könne dass sie über alles reden wollen. (meine eigenen Worte) Irgendwas stimmt da nicht. *Stirn noch tiefer in Falten leg*

Wie geht es euch denn, wenn ihr an solche Stellen kommt? Könnt ihr anderen wirklich „Stumpfsinn“ oder diese manchmal recht fiese Art über andere zu urteilen trotz ihrer offensichtlichen Unreflektiertheit zugestehn?

Als unecht empfinde ich Menschen, wenn sie sich verstellen, um am Arbeitsplatz o. in der beruflichen Tätgkt., in kleinen täglichen Begebenheiten oder auf dem Partnerschafts-(jahr)-markt Dinge tun und sagen, nur um Vorteile zu erhalten oder eine gute Figur zu machen. Wenn sie ihr Leben ausschließlich aus Sachzwangentscheidungen zusammenpuzzeln oder wenn sie immer nur in Kompromissen leben usw. . Das “sich selbst ganz und gar nicht von außen betrachten können“, das ärgert mich. Und gerade Menschen, die so oft nur die Hacken zusammenschlagen und das tun, was von ihnen verlangt wird, schätzen andere so oft als „zu groß zu klein zu blau, zu gelb“ ein. Ich kann da nicht drüber stehn.

Quote:
meinst du damit, dass deine freunde/freundin was unternehmen sollten, oder dass du selbst was unternehmen solltest, auch in welcher hinsicht etwas unternehmen? was ist es genau?


Damit meinte ich mich selbst. Was genau, das mag ich hier nicht sagen, bin im Moment nicht so offenherzig, jedenfalls stehen bei mir längst fällige Entscheidungen an, die ich vor mir herschiebe. Indem ich die anderen zum Nachdenken dränge, dränge ich in Wirklichkeit mich (bei konkreteren Sachen) vielleicht selbst zum Handeln, weiß nicht.

Hmmm...ich fühle mich gerade ganzschön in die Enge getrieben..., das ist garnich so übel, denn damit hab ich schonmal wieder ein paar kleine Ansatzpunkte zum grübeln. Das wollte ich eigentlich auch so... dankeschön euch Dreien, soweit.

Viele Grüße
Hiob
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Post Mon, 21.Nov.05, 19:32      Re: Wohin mit „dem Reden“? Reply with quoteBack to top

hallo hiob,

Hiob wrote:
Es sind eher die anderen Freunde, gleichaltrigen oder älteren Kollegen und nicht zu vergessen meine Eltern. Ich frage mich gerade, wieso ich von all denen so enttäuscht bin, wo ich angeblich doch nicht erwarten könne dass sie über alles reden wollen. (meine eigenen Worte) Irgendwas stimmt da nicht. *Stirn noch tiefer in Falten leg*


nun, ich denke mir, du bist deswegen so enttäuscht, weil du eben gelernt hast, dass du mit ihnen nicht über alles reden kannst. diese enttäuschung ist ja erstmal sehr gut nachvollziehbar. wer sollte einen nicht verstehen können, wenn nicht die eltern, freunde etc.

nur, wenn sie´s eben nicht verstehen können oder wollen, dann führt kein weg daran vorbei, es irgendwann zu akzeptieren, und dich "anderweitig" umzusehen. und das hast du ja jetzt schon ins auge gefasst.

Quote:
Wie geht es euch denn, wenn ihr an solche Stellen kommt? Könnt ihr anderen wirklich „Stumpfsinn“ oder diese manchmal recht fiese Art über andere zu urteilen trotz ihrer offensichtlichen Unreflektiertheit zugestehn?


das kommt darauf an, wieweit es mich betrifft oder auch andere menschen, die mir am herzen liegen.

betrifft es mich nicht sehr, kann ich sagen: "ist ja wieder mal typisch, dass der das sagt", und die dinge nach dem motte "leben und leben-lassen" einfach sein lassen. und manchmal sage ich solchen leuten halt auch, was ich von ihrer fiesen art oder von dem wie sie reden halte. dazu braucht´s halt manchmal mut bzw. es braucht selbstbewusstsein. man heimst sich damit nicht nur bewunderer ein, aber die leute, die einen dann mögen, die mögen einen wirklich, und umgekehrt.

Quote:
Hmmm...ich fühle mich gerade ganzschön in die Enge getrieben..., das ist garnich so übel, denn damit hab ich schonmal wieder ein paar kleine Ansatzpunkte zum grübeln.


in welche enge? naja, aber hauptsache, du kannst ein bisschen was damit anfangen.

und zuletzt: das wirst du vermutlich nicht gerne lesen, aber falls dein selbstbewusstsein sehr niedrig sein sollte oder du zu depressionen neigen solltest, wäre es vielleicht mal ganz nützlich, eventuell eine pt zu überdenken. mir hat die pt damals jedenfalls sehr geholfen. falls der vorschlag unpassend für dich ist, bitte gleich wieder vergessen! Wink

alles gute!

lg, naomi

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Hiob
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Post Mon, 21.Nov.05, 20:40      Re: Wohin mit „dem Reden“? Reply with quoteBack to top

Quote:
falls dein selbstbewusstsein sehr niedrig sein sollte oder du zu depressionen neigen solltest, wäre es vielleicht mal ganz nützlich, eventuell eine pt zu überdenken. mir hat die pt damals jedenfalls sehr geholfen. falls der vorschlag unpassend für dich ist, bitte gleich wieder vergessen!


Hallo nochmal, Naomi.

Naja, ich bin vermutlich ein unangenehmer Klient, wenn ich das mal so zusammenfassen müsste. An eine eigene PT hab ich schon gedacht, aber erst, wenn ich selbst am Ende meines Lateins bin und nicht weiter weiß oder ich denke, dass es Zeit dafür ist...im Moment lern ich ja erst „Latein“. Über Depressionsneigung reden wir lieber garnicht erst. Mal sehn wie im RL die Geschichte zwischen dem großen Zeus und dem kleinen Hiob ausgeht.

Gut...ich denke, ich bin im Bilde, was ihr meint, bedanke mich und werd mal schaun, wie das so umsetzbar ist...bin nicht gerade in bester Verfassung im Moment.

Bis demnächst
Hiob
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elvis
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Post Mon, 21.Nov.05, 20:52      Re: Wohin mit „dem Reden“? Reply with quoteBack to top

hallo!

also ich bin auch ein ziehmlich nachdenklicher typ. und ich habe auch niemanden, mit dem ich über meine gedanken und theorien so wirklich reden kann, ohne mir irgend einen blöden (auch wenns nicht böse gemeint ist) komentar an zu hören.

was mir hilft, wenn ich mal unbedingt was von meinen gadanken raus lassen muss, ist zeichnen. dann zeichne ich einfach ein bild, das in meinem kopf rumirrt, oder verkünstel mich irgendwie in photoshop.

wenn ich dann mir dem bild fertig bin, fühle ich mich meistens wieder richtig gut (jedenfalls die nächsten stunden).
das ist meine art den gedanken luft zu machen.

vielleicht hilfts dir ja irgendwie?

liebe grüße
elvis
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