Während Therapiestunde ausgerastet

Forums-InsiderIn 213 Schweiz W, 49

Hallo

Während der letzten Therapiestunde bin ich zum allerersten Mal völlig ausgerastet und jetzt fühle ich mich entsprechend mies.

Ich erschien bereits äusserst angespannt und genervt zur Therapie. Es passte dann wie die Faust aufs Auge, dass mein Therapeut (wieder mal) Verspätung hatte, dass es in seiner Praxis (wieder mal) fürchterlich nach Schweiss und ungepflegten Leuten stank und dass gleich zu Beginn der Stunde (wieder mal) das Telefon klingelte. Statt dass ich dankbar gewesen wäre, dass er für meine Gereiztheit und meine Aggressionen so viel Verständnis zeigte, regte ich mich darüber zusätzlich auf und es nervte mich, dass er es auch noch gut fand, dass meine Aggressionen mal hochgekommen waren und mir fünf oder sechs Gründe für ihr Vorhandensein aufzählte, die mir alle doch längst bewusst sind und dass er dann (wieder mal) damit begann, dass ich das, was ich vorhabe (Trennung und Umzug) nie schaffen und dieser zusätzliche Stress mich total überfordern werde und überhaupt…Ich war enttäuscht und wütend zugleich, dass er mir so wenig zutraute und danach konnte er sagen, was er wollte; ich vermochte nichts mehr anzunehmen. kopfwand

Ich spürte, dass mir unsere körperliche Nähe zusehends unangenehm wurde und ich löste mich aus ihr und setzte mich auf den Stuhl. Er fand es toll, dass ich mit zu viel Nähe so „vernünftig“ umgehen konnte und dann klingelte zum zweiten Mal das Telefon. Das war endgültig zu viel des Guten; ich stand auf, sagte noch, dass mich alles ansch….. und verliess die Praxis ohne Auf Wiedersehen zu sagen. verzieh mich...

Heute Morgen rief ich meinen Therapeuten an und entschuldigte mich für mein Verhalten. Er zeigte grosses Verständnis; sagte, dass er bereits seit langer Zeit mit einem solchen Ausraster gerechnet hätte und und und…….

Trotzdem geht es mir jetzt deswegen zusätzlich sehr schlecht. Ich fühle mich als Versagerin und habe Angst vor der nächsten Therapiestunde. Nun meine Frage: Hat jemand bereits ähnliche Erfahrungen gemacht und wenn ja, wie seid ihr damit umgegangen?

Liebe Grüsse

Micky

Helferlein 47 Deutschland W, 34

Liebe Micky,

da hast Du ja wirklich einiges mitgemacht in der Stunde! Und ich konnte beim Lesen es gut nachvollziehen, wie es langsam in Dir zum Überkochen kam, der Geruch, das Telefon, sein Verständnis dann auch noch, dann die Nähe....!

Und ich glaube, ich hätte mich nach einem solchen Ausbruch auch schlecht gefühlt, erstmal..., weil sowas nimmt einen ja auch sehr mit! Wenn man starke Emotionen zeigt... ! Vor allem, wenn man es nicht gewohnt ist!

Ich glaube, meine Therapeutin erhofft vielleicht auch ein bisschen, dass ich mal so richtig wütend werde und sie würde das, glaube ich, als großen Schritt nach vorne sehen.... !

Warum genau fühlst Du Dich denn als Versagerin? Weil Du nicht mehr so die Kontrolle hattest? Und wovor bei der nächsten Stunde hast Du denn Angst? Dass es nochmal passiert? Oder dass Du noch ganz durcheinander bist?

Ich kann gut verstehén, dass Dich Dein Ausbruch ziemlich mitgenommen hat, aber vielleicht kannst Du es ja auch ein bisschen positiv sehen? Dass da was in Fluss kommt, was schon lange mal rauswollte.... ?!

Ich wünsche Dir alles Gute für die nächsten Tage, dass Du ein bisschen zur Ruhe kommst wieder, und vor allem auch für den nächsten Termin bei Deinem Therapeuten!

Liebe Grüße, sternenreise

Helferlein 70 EU W, 21

Hallo Micky!
Zunächst mal kann ich dich sehr, sehr gut verstehen. Ich war nur 2x bei einer Therapeutin (bin auf der Suche nach einer neuen bzw. glaube eine gefunden zu haben), weil ich mit ihr nicht konnte. Bei mir war es nicht so, wie du schreibst, dass irgendwelche körperliche Nähe da war sonder das Gegenteil, was mir so unangenehm war, wie für dich diese Nähe. Ich finde dein verhalten braucht dir auf gar keinen Fall unangenehm oder sonst was sein also schieß bitte deine Schuldgefühle sofort weg! WEIT WEG!!! Ein Mensch ist ein Mensch und kein programmierter Roboter. Jeder hat seine eigenen Gefühle, handelt danach und darf das auch! Sicher war es ein Stück unhöflich einfach so zu verschwinden aber meiner Meinung war es das Beste, was du tun konntest, um einfach diesen nötigen Abstand zu bekommen! Ich weiß aus meiner Erfahrung auch, wie furchtbar nervend und unangenehm das sein kann, wenn man nur Ratschläge hört, die man eh schon längst weiß und dann auch noch das Gefühl bekommt oder gar gesagt bekommt, das nicht schaffen / durchziehen zu können, was man gerne würde und seiner eingenen Meinung nach auch könnte. Das tut verdammt weh! Wie kann dir das dein Therapeut nur sagen? Sicher muss er objektiv sein und den Dingen ins Auge blicken und na ja wenn er meint, dass du gewisse Schwächen hast oder keine Ahnung was, dann muss er auch ehrlich sein aber doch nicht auf diesen Weg! Ich finde, wenn du von dir überzeugt bist, dass du etwas schaffen kannst, dann sollte er dich unterstützen und dein Selbstvertrauen erkennen und weiter aufbauen und dich nicht wieder runter machen oder so. Dass du nun ein Stück Angst hast, ist irgendwo klar aber das brauchst du nicht! Nicht du bist der Therapeut sondern er. DEIN Wohl steht im Vordergrund und nicht seines! Du hast keine Schuld oder so und du brauchst dich auch auf gar keinen Fall als Versager zu fühlen!!! Wenn du, wie du sagst, schon genervt warst, als du hin kamst und er dann auch das auch noch provozierte, indem er meinte, dass es doch zu so einem "Ausbruch" kommen musste, ist es klar, dass dein Fass zum überlaufen kam! Also ich versteh dich wirklich aber ich versuch gerade auch ihn zu verstehen... Ich habe viel in einem Psychiatriebuch gelesen (mein Freund studiert Medizin und macht in diesem Fach gerade eine Prüfung - daher hab ich mich eben auch mit diesem Buch befasst) na ja jedenfalls steht da drinnen, dass ein Therapeut oft alte Wunden aufkratzen und drinnen stochern muss um den Patienten zu provozieren, dass danach über all diese Wunden gesprochen werden kann. Schade dass ich das Buch gerade wieder mein Freund bei sich hat, sonst könnte ich das viel besser beschreiben. Also ich mein, dass der Therapeut vllt dir das, das und das Problem, das du hast, vor Augen halten muss, obwohl du alle schon längst kennst, damit du irgendwie angeregt bist dich damit zu beschäftigen und deine Gefühle auch raus zu lassen. Vllt reicht es nicht das, das und das Problem zu kennen sondern man muss auch einfach einmal die ganze Wut, Traurigkeit oder welche Gefühle man immer auch empfindet, richtig raus lassen und nicht in sich hinein fressen und sich sagen: ok ich hab eben das, das und das Problem, denn davon werden sie nicht gelöst, sondern nur verstärkt. Vllt wollte er dich absichtlich provozieren, damit du wirklich einfach einmal deinen Gefühlen freien Lauf lassen kannst und sie raus lässt. Doch anscheinend ging dein Therapeut da nicht gerade vorsichtig und na ja eben passend mit dir um, sonst wärst du jetzt froh über deinen "Ausbruch" und hättest nicht noch mehr Schuldgefühle usw.
(ups das sind schon fast zu viele Zeichen – ich schreib dir in einer neuen Antwort weiter…)

Helferlein 70 EU W, 21

Ich kenn ja deine Probleme nicht und die Ursache warum du die Therapie machst und so - ist auch jetzt egal. Wichtig ist, dass du diese Versagergefühle los wirst! Du bist kein Versager! Dein Therapeut hat, finde ich, die Verantwortung zu tragen! ER ist der "Fachmann" und ER hat irgendwo in die Wege geleitet, dass das passiert. Du bist "nur" ein Mensch! Gib dir nicht die Schuld für Dinge, für die du nichts kannst! Du hast nach deinen Gefühlen gehandelt und das ist gut so. Seine Gefühle kann und soll man nicht beeinflussen! Er als dein Therapeut sollte das am besten wissen und verstehen. Rede einfach mit ihm, was du empfindest und was dich stört an ihm. Hab keine Angst, denn er ist dafür da um dir zu helfen. DU bist wichtig und nicht er! DU musst dich wohl fühlen bei der Therapie also rede einfach (ok ich weiß so einfach ists nicht aber versuchs!) mit ihm darüber, was dich an ihm und der ganzen Situation gestört hat.
Das mim Zu Spätkommen finde ich ist eine Frechheit, weil seine Termine muss man irgendwo einhalten aber na ja er ist ja auch nur ein Mensch und so was kann nun mal passieren. Aber dass dich das aufregt und stört ist klar also sag ihm das! Jede Kindergärtnerin und Lehrerin muss es schaffen zurecht zu kommen, sonst stehen die Kinder draußen vor der Tür und jeder keine Ahnung z.B. Bäcker muss es schaffen seine Brötchen pünktlich zu verkaufen also wirds wohl auch ein Therapeut schaffen können, pünktlich zu kommen, oder? Sag ihm das! Irren ist menschlich und zu spät kommen wohl auch aber irgendwo hat man doch auch Verpflichtungen, oder?
Ich hoffe ich konnte dir irgendwie helfen.
Ich wünsche dir noch einen wunderschönen Tag und alles Gute!
Katharina

Helferlein 129 Wien W, 25

Liebe Micky,

ich kann das nur zu gut verstehen. Dieses Ausrasten, dieses nichts annehmen wollen und diese Gefühle die in einem drinnen stecken. In dieser Phase bin ich auch und es ist wahrlich nicht leicht. Das gehört aber, so blöd es auch ist, zum Therapieprozess dazu. Du weißt einfach nicht anders damit umzugehen.

Mich macht es auch wahnsinnig, dieses Verständnis, die Art und Weise wie sie das alles angeht. Man ist so hilflos und möchte am liebsten alles im Griff haben. Bei mir ist es auch, das ich sehr ungeduldig bin und mir mehr erhoffe irgendwie. Es ist auch so, das ich mich selbst nicht leiden kann und ich nicht weiß wie ich damit umgehen soll, weil es zum Teil, wie bei dir auch zuviel ist.

Was ich noch sagen wollte, weil dein Therapeut gemeint hat, er glaubt das du den Umzug, die Trennung nicht schaffst, vielleicht meint er einfach das du dir zuviel auferlegst? Das es nicht bösartig gemeint ist oder es dir schlichtweg nicht zutraut. Kann das sein, das du im moment zusätzlich viel um die Ohren hast? Vielleicht mußt du einfach dein Pensum schlichtweg etwas reduzieren solltest, wahrscheinlich hat er das gemeint?

Ich kann leider nicht länger, aber wenn du Fragen hast, meld dich einfach.
lg
sabine

Forums-InsiderIn 206 W, 25

Hallo katharina!

Mich würde mal der titel des buches interessieren, falls du es sagen willst.

Ansonsten hab ich die befürchtung, dass m.therap.auch gerade so eine provokation plant. Bin mir aber nicht sicher, kann auch an mir gelegen sein, jedenfalls gings mir letztes mal total schlecht danach (was sonst nicht der fall war).

Viele Grüße!

Helferlein 70 EU W, 21

Hallo Juna!
Tud mir sehr Leid aber ich weiß grad nicht welches Buch das war. Ich habs wie gesagt von meinem Freund ausgeborgt und gestern wieder zurückgegeben, weil ers zum Lernen braucht. Aber ich telefonier heute noch mit ihm, da kann ich ihn fragen und dir dann schreiben.
Tut mir echt Leid, dass es dir so schlecht ging! Hoffentlich wirds das nächste Mal angenehmer für dich! Ich wünsch dir alles Gute!
Du hörst noch von mir wegen dem Buch! Ich schau mal auf Google - vllt find ichs ja so. Wenn ich mich nur erinnern könnte, welcher Verlag das war... Gestern noch hab ich mit meinem Freund darüber gesprochen, weil wir an einer Buchhandlung für medizinische Bücher vorbei kamen... Naja ich finds schon noch heraus - versprochen!
al, Katharina

Helferlein 70 EU W, 21

Hi Juna!
Ich hab das Buch im Internet gefunden: "Intensivkurs Psychiatrie und Psychotherapie" von S. Brunnhuber, S. Frauenknecht und K. Lieb, 5. Auflage, Verlag: ELSEVIER Urban & Fischer
Das ist ein Buch über so ziemlich alle psychischen Krankheiten, die man haben kann aber weniger für den "interessierten Lesen" sondern mehr für Ärzte und werdende Ärzte denk ich. Es sind halt auch so medizinische Fachbegriffe drin oder bestimmte Medikamente angeführt, von denen ein "normal Sterblicher" Wink

eher weniger Anhung hat. Aber es ist wirklich sehr interessant! Auf Amazon kannst du dir ja die Inhaltsangabe mal durchlesen...
al,
Katharina

Forums-Gruftie 885 Köln W, 35

@Micky

Ich finde dsa absolut verständlich. Ich würde auch ausrasten, wenn ich sauer auf jemanden bin und der nur mit Verständnis reagiert. Wie soll man sich denn da reiben können? Das erstickt doch alles im Keim und die Unterhaltung wird somit sinnlos.

Es ist nicht so, dass ich grundsätzlich kein verständnis mag, aber in einigen Situationen ist es echt unangebracht - und das war meiner Meinung nach so eine.

Wieso klingelt bei ihm überhaupt das Telefon während der Stunde? Das ist mir ja bei allen Therapeuten, die ich kenne, so gut wie noch nie passiert. Das normale Telefon ist sowieso auf stumm geschaltet und der AB geht ran, die hören den dann zwischen den Stunden ab.
Nur mein jetziger Therapeut hat sein Handy da liegen, bei dem aber auch alle Anrufer außer seiner Frau direkt auf die Mailbox geleitet werden und sie ruft nur in Notfällen an.
So kann man doch auch gar nicht richtig arbeiten, wenn da ständig solche Störungen stattfinden.

Forums-InsiderIn 206 W, 25

Danke katharina13, werd gleich mal bei amazon schauen.

+danke für die aufmunterung, viell.lag es bei mir aber auch daran, dass ich gesundheitl.angeschlagen war oder bin. Kommt ja manchmal alles zusammen.
Bei meiner klingelt übrigens auch nie das handy oder sonst ein telefon.
Das würde sie auch nie machen.

Helferlein 70 EU W, 21

Bitte gerne Juna! Kein Problem!
Du hast ja sooo recht, manchmal kommt echt alles zam!
Ich wünsch dir eine gute Besserung!! Viel schlafen, Abwarten und Tee trinken, dann wirds schon wieder werden! - Der Schlaf is für deinen Geist, der Tee für deinen Körper und das Abwarten - naja die Zeit heilt doch alle Wunden, oder? Wink

Katharina

Forums-InsiderIn 272 Deutschland W, 26

Hy micky, was hast Du auf dem Schoss deines Therapeuten verloren?
Koerperliche Naehe in einer therapeutischen Beziehung tut dem Patienten langfristig NIE gut. Das dient zwar Deiner(oder seiner?) kurzfristigen emtionalen Beduerfnissbefriedigung hilft Dir aber nicht und foerder nur abhaengigkeit.

Schnuppe

Forums-InsiderIn 213 Schweiz W, 49

Vielen lieben Dank für eure Antworten

@Sternenreise
Hab ganz lieben Dank für deine guten Wünsche. Kann sie echt gebrauchen. Als Versagerin fühle ich mich deshalb, weil ich nicht fähig war, meine Aggressionen zu verbalisieren, sie in Worten auszudrücken und „normal“ darüber zu reden. Angst habe ich davor, dass die Situation ein anderes Mal völlig eskalieren könnte, will sagen, dass ich verbal ausrasten könnte. Das möchte ich auf gar keinen Fall, denn das hätte mein Therapeut nicht verdient und ich käme auch für mich selbst damit nicht klar.

@katharina
Danke dir für deine lieben Worte, du hast dir meinetwegen riesige Mühe gemacht, das ist lieb von dir.
Weißt du, ich kenne meinen Therapeuten schon lange, habe bald 400 Stunden bei ihm gehabt. Wissend um meine übermässig grosse Verletzlichkeit geht er (fast immer) äusserst sorgfältig mit mir um. Ich glaube, mein Problem war nicht, dass ich mich von ihm provoziert fühlte, sondern, dass ich es in dem Moment nicht ertrug, dass er im Grunde genommen Recht hatte, mit dem was er sagte.

Für das zu–spät - Kommen konnte er nichts; er musste noch eine notfallmässige Klinikeinweisung einer anderen Patientin organisieren. Normalerweise hat er zwischen fünf und zehn Minuten Verspätung, weil er halt immer versucht, gute Stundenabschlüsse zu gestalten, was nicht immer auf die Minute genau möglich ist. Gestern waren es eben zwanzig Minuten und das nervte mich, zumal ich während der Wartezeit nicht wusste, was los war.

Ich wünsche dir von Herzen, dass du eine gute Therapeutin findest oder bereits gefunden hast.

@Anastasia
Normalerweise bin ich froh, dass mein Therapeut so sehr geduldig ist, seine innere Ruhe, die er stets ausstrahlt, beeindruckt mich sehr. Aber am Montag ertrug ich dies auch schlecht, wobei ich denke, dass wenn er einen Konflikt oder gar einen Streit provoziert hätte, alles noch schlimmer geworden wäre. Dass ich meine bevorstehende Trennung (nach 26 Jahren Beziehung) und den Umzug mit all meinen Tieren nicht schaffen könnte, ist eine grosse Angst von ihm, denn er weiss, dass ich ständig auf dem Zahnfleisch krieche und keine Kraftreserven habe. Ich habe selbst ja auch Angst davor, aber ich will es endlich versuchen und ob ich es schaffen werde oder nicht, wird sich dann im Frühjahr, wenn es soweit sein wird, zeigen.

Ich kann dich gut verstehen, wenn du schreibst, dass es für dich auch schwierig ist, mit deinen Aggressionen umzugehen. Das kenne ich nur allzu gut und es frustriert mich immer wieder, wenn ich - wie während der letzten Therapiestunde - realisiere, dass ich dieses Problem noch lange nicht im Griff habe, obwohl wir schon lange daran arbeiten.

@Jelka
Ich sehe es auch so wie du, Verständnis ist ok, aber es kann auch zu viel sein; ist bei meinem Therapeuten manchmal so, aber im Grossen und Ganzen passt es für mich schon, so wie er ist. Den Grund, dass er während den Sitzungen Telefonanrufe entgegennimmt, liess ich mir mal erklären, fand es für die erste Zeit seiner Praxistätigkeit auch in Ordnung, finde aber, dass heute, wo er mehr Patienten haben könnte, als er annehmen kann, eine Telefonviertelstunde pro Tag drinliegen sollte. Ich muss ihm aber auch zugute halten, dass die Stunden meistens 60 plus/minus zwei/drei Minuten dauern, obwohl er nur 55 Minuten verrechnet.

Liebe Grüsse euch allen

Micky

Forums-InsiderIn 213 Schweiz W, 49

Hallo Schnuppe

Auf dem Schoss meines Therapeuten sitze ich nicht und über die körperliche Nähe zwischen ihm und mir möchte ich nichts mehr schreiben; das habe ich in anderen Threads bereits zur Genüge getan. Hoffe auf dein Verständnis und grüsse dich lieb

Micky

Forums-Gruftie 885 Köln W, 35

Micky wrote:

Den Grund, dass er während den Sitzungen Telefonanrufe entgegennimmt, liess ich mir mal erklären, fand es für die erste Zeit seiner Praxistätigkeit auch in Ordnung, finde aber, dass heute, wo er mehr Patienten haben könnte, als er annehmen kann, eine Telefonviertelstunde pro Tag drinliegen sollte. Ich muss ihm aber auch zugute halten, dass die Stunden meistens 60 plus/minus zwei/drei Minuten dauern, obwohl er nur 55 Minuten verrechnet.

Das ist für mich kein Zeitproblem, dass zwischendurch das Telefon klingelt. Das kann man ja wirklich dranhängen oder was auch immer.

Es ist ein ganz klarer Störfaktor. Wenn wir gerade dabei sind, ein Problem zu erörtern und ich mich darauf einlasse und konzentriert und bemüht daran arbeite, dann ist aber mal ganz sicher, dass das nach einer derartigen Störung nicht mehr gehen wird. Der Faden ist einfach weg.
Außerdem habe ich den Anspruch an meinen Therapeuten, dass er die Stunde über für mich da ist und nicht noch nebenbei mit anderen Sachen beschäftigt ist. Was ist denn das für eine Wertschätzung den Patienten gegenüber, wenn man zulässt, dass sie eventuell in ganz schwierigen Situationen durch das Telefon abgewürgt werden?
Nein, auf der Basis könnte ich keine Therapie machen.

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