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Post Thu, 03.Nov.05, 11:45      Ekelhaftes Befinden (leicht-depressiv) Reply with quoteBack to top

Ich bin in einer Grauzone. Ich bin weder vollkommen gesund noch vollkommen pathologisch Depression, meine Psychologin hat das als Grübelzwang oder so bezeichnet. Ich bin in der Lage, mein Leben einigermaßen locker in den Griff zu bekommen, und gehe auch studieren etc. aber dennoch bin ich meistens einfach nur unglücklich, nicht in einem Maße, dass ich mich jetzt umbringen würde oder komplett abstürzen würde aber ich komme einfach nie komplett zur Ruhe und bin nie komplett entspannt oder glücklich. Wenn ich Leute kennenlerne, was gerade hier in hohem Maße der Fall ist, weil ich komplett neu in der Stadt bin aufgrund des Studienstarts sind immer alle so gut gelauunt, ausgelassen, albern (größtenteils recht bescheuert ), flirten rum etc. und ich sitz grummelig daneben rum und muss mich anstrengen, nicht raushängen zu lassen, dass mir alles auf den Sack geht. Ich hab auch relativ wenig zu erzählen, weil ich mich einfach meistens so leer fühle und wenn ich was zu sagen hab, glaube ich, es interessiert keinen. Aufgrund dieser Umstände bin ich natürlich auch nicht unbedingt der Typ, auf den die Leute zukommen; ist ja auch logisch, ich würde auch eher auf jemanden zugehen, der nett zu mir ist, mich anlächelt, was zu sagen hat, tanzt, was weiß ich und nicht auf so eine Atze die rumhängt und 90 % der Zeit nix zu sagen hat und wenn dann ist es meist sarkastisch
Ich bin jetzt auch schon seit einem Jahr Single und lerne überhaupt nicht richtig Frauen kennen, weil ich einfach nicht flirten kann und in Bezug darauf ein extrem niedriges Selbstbewußtsein habe, obwohl ich glaub ich ganz gut aussehe und eigentlich auch ein ziemlich vielseitiger Mensch bin, ich kann mich nur nicht promoten und so den Lauten machen etc.
Naja, wie gesagt, ich bin halt einfach klinisch angekotzt, keine Ahnung wie man das nennen soll, halt weder der übelste Psycho noch normal.
Ich habe auch keine Ahnung, wann das angefangen hat, ich weiß aber genau, dass das schon seit der 4. Klasse so ist, dass ich an nix mehr wirklich Spaß hatte und immer neidisch auf jeden war, der irgendwie locker und unbeschwert wirkte. Ich hatte auch Zeiten, wo ich überhaupt nix mehr machen wollte für die Schule, überhaupt keine Leute sehen wollte mehrere Jahre lang bis auf das nötigste wie Schule. Tut mir auch leid, wenn Leute, die kurz vor dem Selbstmord stehen oder schon mehrere Psychatrieaufenthalte, Abstürze etc. hinter sich haben, jetzt meinen, ich hätte gar keine wirklichen Probleme aber ich habe auch ziemlich unter meinem Zustand zu leiden, komme halt nur weltlich Gott sei Dank ziemlich gut zurecht. Wär nett, wenn sich hier irgendwelche Leute mit mir austauschen, ihr könnt mir auch PMs schreiben, tiefgründige Botschaft hab ich jetzt auch nicht mehr zu vermitteln, ich wollte mich einfach, nach den ersten 2 Zigaretten, vor dem Frühstück, mal eben auskotzen so als Start in den Tag, danke, dass ihr mir "zugehört" habt und schönen Tag noch
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mizzy7
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Post Thu, 03.Nov.05, 15:24      Re: Ekelhaftes Befinden (leicht-depressiv) Reply with quoteBack to top

hallo,

entweder man akzeptiert den zustand wie er ist und misst sich nicht an leuten, die gute laune verbreiten, oder man versucht sein verhalten zu ändern. Bei dir klingt der vergleich mit anderen ein bisschen heraus. Ist doch eigentlich egal, ob die anderen bock auf eine "atze" haben oder nicht. Fragt sich, worauf du bock hast. Wie du vor hast, dein leben zu ändern oder eben nicht. Fühlst du dich denn überall und mit allen gleich beschissen? Ich kenne den zustand übrigens auch bzw. er gehört anscheinend zu mir. Andere fragen mich oft, ob ich mies drauf bin (vor allem in gruppen). Im kontakt mit einzelnen anderen sieht es eigentlich etwas anders (besser) aus.

alles gute

s.
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Post Thu, 03.Nov.05, 17:17      Re: Ekelhaftes Befinden (leicht-depressiv) Reply with quoteBack to top

Das trifft auf jeden Fall auch auf mich so, es gibt halt echt einige Leute, mit denen komm ich auch gut klar und in wenigen Gruppen schon aber z.B. wenn ich in der Disco bin oder so komm ich überhaupt nicht damit klar, mit den meisten Leuten zu reden halt und so bei Frauen ist es halt so, die, die mir wirklich gefallen sprech ich sowieso nicht richtig an oder wenn überhaupt dann nur sehr distanziert und kumpelhaft, weil ich mir da halt eh keine Chancen ausrechne und außerdem hab ich halt nie was über mich zu sagen und wenn ich dann sowas sage wie, ich find das gerad kacke hier oder so, denken die halt sofort, dass ich irgendein Freak bin, der nicht klarkommt, was ja auch bis zu einem gewissen Punkt definitiv stimmt Shocked
Das hat auch nicht direkt was mit dem Vergleich mit anderen zu tun aber ich würd halt auch gerne aufgeschlossener sein, also irgendwie mein Inneres nach Außen tragen, was weiß ich, entspannter sein und halt die Gedanken, mein Wesen halt den anderen zeigen aber irgendwie bekomm ich das nicht hin, weil ich halt in den meisten Gemeinschaften auf einmal komplett leer bin und nur noch in Gedanken und gar nicht mehr da, wenn ich mich nicht ab und an mal zwingen würde, was zu sagen oder möglichst "originalgetreu zu lächeln", würde den Leuten wohl überhaupt nicht auffallen, dass ich überhaupt da bin. Ist auch nicht immer ganz so schlimm aber gerade in letzter Zeit hab ich das wieder öfter.
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Post Thu, 03.Nov.05, 20:25      Re: Ekelhaftes Befinden (leicht-depressiv) Reply with quoteBack to top

dann sind dein problem eher die sozialen situationen? Also das sich zeigen anderen gegenüber? In deinem ersten posting hast du geschrieben, dass du überwiegend unglücklich bist. Bist du unglücklich, weil du dich anderen nicht zeigen kannst oder zu zeigen traust oder traust du dich nicht, anderen zu zeigen dass du unglücklich bist? Ich kenne dieses ausgedörrte gefühl in gruppen, meistens, wenn leute dabei sind, die ich wenig kenne. Ich glaube bei mir, es ist sehr große selbstunsicherheit und woher die kommt, habe ich noch nicht herausbekommen. Bei mir war das als kind auch schon so. Ich glaube, wenn menschen das angenehme aufgehobensein bei anderen fehlt oder so schwer fällt, sich annehmen zu lassen, wie man ist, dann liegt etwas grundlegendes im argen. So was wie misstrauen. Das macht unglücklich und wahrscheinlich liegen du ursachen in irgendeiner üblen grunderfahrung. Bringt dich deine therapie in dem punkt nicht weiter?
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Post Thu, 03.Nov.05, 21:56      Re: Ekelhaftes Befinden (leicht-depressiv) Reply with quoteBack to top

Nö, ich habe in meinem Leben immer mal wieder Therapien gemacht aber so wirklich einen abschließenden Erfolg haben die nicht erzielt, vielleicht sollte ich mich mal hypnotisieren lassen oder so, weil ich irgendeine Macke hab, die so tief drinn ist, dass ich sie nicht mehr wahrnehmen kann aber dieses Unwohlsein, dass größtenteils in Gruppen auftritt stimmt schon. Also früher kam ich auch alleine überhaupt nicht klar, hab mich teilweise aufgeritzt, mich alleine tierisch besoffen, ab und an sogar mal mit den Gesetzen der Physik gekämpft, um mich selbst zu verprügeln, muss ziemlich armselig ausgesehen haben Smile
Aber jetzt wo ich so drüber nachdenke ist mein Wohlbefinden, wenn ich alleine bin eigentlich besser geworden, ich bin zwar nicht voll und ganz mit mir selbst im Einklang, ist immer so ein bißchen, dass ich zwei Selbsts habe (meine keine gespaltene Persönlichkeit oder so) und die eine, beobachtende, versteht die andere nicht wirklich, lacht sie ab und an aus und findet sie auch manchmal ziemlich zum kotzen, ist aber nicht mehr so wie früher, dass sie sie hasst oder verletzen will oder ähnliches.
Aber mittlerweile konzentriert sich das Unwohlsein eigentlich darauf, dass ich sehr wenige Leute habe, denen gegenüber ich ich selbst bin und das ich halt insbesondere Frauen gegenüber total ungeschiockt gegenüber verhalte und das dies insgesamt zu einer starken Einsamkeit führt, mit der ich aber immerhin schon besser klarkomme als früher.
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Post Fri, 04.Nov.05, 10:21      Re: Ekelhaftes Befinden (leicht-depressiv) Reply with quoteBack to top

Dass es im Laufe der Jahre besser geworden ist, lässt doch hoffen, dass diese Tendenz sich fortsetzt. So war es bei mir auch. Du sagst, dass dein selbstverletztendes verhalten weniger wurde. Wenn du eher ein schüchterner Typ bist, dann ist etwas, was auch liebenswert ist. Vielleicht ist die disco nicht der beste Ort, Frauen kennenzulernen. Für dich jedenfalls. Geh' doch tanzen ohne dich unter Druck zu setzen und suche woanders nach kontakten. Ich könnte mir vorstellen, dass man für das kennenlernen von leuten wie dich ein bisschen Zeit braucht.
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