hemmung auf arbeit

sporadischer Gast 11 hamburg W, 22

och...
meine laune schlägt immer sofort um wenn ich mit sitationen konfrontiert werde die einfach ja wie soll ich sagen...

bei denen ich sachen tätigen muss wie telefonieren...
nachfragen/gucken... &&&

mein herz schlägt mir bis in den kopf...
meine stimme hört sich für mich plötzlich anders an...
mir wird heiß und kalt zu gleich...
ich versteife...
und versuche mich zu drücken der dem ganzen aus dem weg zu gehen...

wieso?
bin eigentlich ein selbstbewuster mensch...gehe auf menschen zu..hab keine probleme leute kennen zu lernen, von wegen singel bla bla...

ich glaube das ich in dem moment alles freiwillig mache und alles locker von den lippen geht, nur wenn einer zu mir sagt, ruf da mal an und frag nach...
boh...dann gehen alle lichter bei mir aus...
ich fühl mich total von den junx auf arbeit unter druck gesetzt, peinlich ist es mir das ich es nichtmal schaffe irgendwo was nach zu fragen.
ich bammel echt vor jeden tag...denke immer nur..bitte nirgens anrufen..bitte bitte...
das hemmt mich total...und auch das nachfragen..wie war das nochmal? wo finde ich das?
ich denke immer das ist ein zeichen von keinerlei selbstständigkeit....
dabei lieb ich meine arbeit kann aber nicht wirklich aufgehen.

schon damals im unterricht war es extrem...dadurch konnt ich nie richtig im unterricht mitmachen...

und meine lehrerin sagte mal in der 5.klasse...lege endlich deine schüchternheit ab, wird mal zeit dafür...
und bis heute warte ich und versuche ich...
aber es klappt nischt.
Sad

[nicht mehr wegzudenken] 1071 Bayern W, 32

das kommt mir soooo bekannt vor!! Ich bin und war privat ziemlich entspannt und lustig, kann mich sogar in den Mittelpunkt stellen, auch gut Konversation machen. Und auf der Arbeit schlägt es ins totale Gegenteil um. Mometan arbeit ich nicht. Aber ich weiß genau wie das war. Vorm telefonieren graute es mir total, vor allem weil es immer in einer Fremdsprache war, die ich zwar sehr gut konnte, aber trotzdem hatte ich immer Panik. Wenn ich unbeobachtet vor mich arbeitete war ich total gut, enspannt, effizient etc, und sobald mich jemand zu etwas auforderte, was ich machen sollte schlug mein Herz bis in die Augenhöhlen. In der Schule habe ich bis zum Abitur nicht einen mündlichen Beitrag im Unterricht gebracht, war aber in den Pausen ganz locker und auch beliebt, wie die anderen halt. Nur im Unterricht überfiel mich immer diese Panik "Bitte bitte nimm mich nicht dran".
ich hab es heute noch dass wenn ich am Computer bin oder sonst irgendwas mache und es schaut mir jemand über die Schulter, dann bin ich wie gelähmt. und wenn es nur darum geht eine mail zu schreiben oder auf dem Stadtplan was zu finden. Sobald jemand guckt und ein Ergebnis erwartet, blockiert bei mir irgendetwas.

In meiner Therapie habe ich gelernt, daß es wahrscheinlich daher kommt, daß meine Mutter mich ständig kritisiert hat, wenn sie mir über die Schulter geguckt hat, wie ich irgendetwas mache. Meistens lief es darauf hinaus daß die mir das was ich machte direkt (meist wütend) aus der Hand riss und zeigte wie ich es richtig machen soll. Das hat halt echt seine Spuren hinterlassen. Da ich in einem kreativen Bereich arbeite ist das besonders hinderlich. Ich nkann eigentlich nur allein in einem Raum arbeiten, oder es kommt einfach nichts dabei raus, weil ich immer das Gefühl habe gleich reißt mir jemand den STift aus der Hand und macht es lieber selber. Das ist so eine ständige Angst vor Bewertung.

Die meisten Menschen legen das irgendwann ab, wenn sie erwachsen werden. In der Oberstufe hatten wir eigentlich außer mir keine solche "Schweiger" mehr im Unterricht. Die anderen haben halt gelernt, daß sie durchaus mal recht haben können und keine Angst vor der BEwertung anderer haben müssen, nicht mal vor der des Lehrers. Sie haben gelernt, daß andere Leute einem nicht immer automatisch überlegen sind, und sie selber durchaus etwas darstellen.

bei mir ist das leider nie eingetreten und erst die Therapie mußte mich drauf bringen, daß mir nicht alle überlegen sind.
Auf der Arbeit war es noch mit 28 so, daß ich mich am liebsten irgendwo versteckt hätte! Ich hätte auch lieber 3 Überstunden gemacht als 5 Minuten irgendwo anzurufen und alle hören mir zu.

Sowas geht auch nicht einfach so weg, sondern man muß hart dran arbeiten. Die anderen von meiner Schule sind halt schon als Teenies selbst drauf gekommen, dadurch hat sich das irgendwie automatisch so gelegt. Aber jetzt als Erwachsener ist es ziemlich schwer, weil so viele Muter halt schon komplett verinnerlicht sind. Es ist schwer aber es geht!
Man muß es halt nicht nur im Verstand kapieren sondern auch innerlich.

[nicht mehr wegzudenken] 1071 Bayern W, 32

Mit 22 sollte es Dir aber leichter fallen als mir letztes Jahr. Ich hab mit 29 eine Therapie angefangen, nachdem ich aufgrund der Arbieitsangst und vieler anderer Sachen eine Zusammenbruch hatte. ich hab den Job dann auch verloren. Und nicht weil die mich nicht mehr wollten, sondern weil ich mich nicht befähigt gefühlt habe, diese ständige Angst vor Bewertung auzuhalten. Soweit hätte ih es eigentlich nicht kommen lassen dürfen, aber hinterher ist man immer schlauer.
Jetzt bin ich 30 und so langsam wird´s was. Was das mich im Beruf durchsetzen betrifft, hinke ich aber bestimmt 10 Jahre hinterher.

Privat ist das dann wiederum gar nicht so! Ich hab auch immer versucht die Leute von der Arbeit nicht auf meine privaten Freunde stossen zu lassen, weil die Kollegen mich eher schüchtern kennen, aber meine freunde halt nicht. Das waren dann 2 Welten die auf keinen Fall aufeinenader treffen durften. Kam dann doch gelegntlich vor und war auch nicht so schlimm. Die Ängste existieren halt nur im Kopf und sind nicht Realität.

Forums-InsiderIn 210 NRW M, 33

hi rollmops,

ich kenne das auch irgendwie... Rolling Eyes

war in der grundschule musterschüler aber total ruhig, wurde dann für das gymnasium empfohlen, allerdings mit dem entsprechenden hinweis. das hat sich dann auch nicht gebessert und da wurde ich dann immer schlechter, war auch faul., aber letztendlich hat mich meine zurückhaltung mein abi gekostet. nach der 10 bin ich über den umweg einer abgebrochenen ausbildung(unterforderung), auf eine kaufmännische weiterführende schule gekommen. aber auch dort war ich sehr ruhig, nur lagen hier die schwerpunkte auf dem schriftlichen bereich und generell kam ich gut zurecht. in der ausbildung ähnlich, schulisch wurde ich noch besser, aber trotzdem sehr ruhig und mein klassenlehrer meinte, ich solle mich im berufsleben aufgrund meiner zurückhaltung blos nicht unter wert verkaufen, weil ich eigentlich was drauf hätte.
nun ja, in der praktischen ausbildung ging es mir in der firma ähnlich wie dir. angst ans telefon zu gehen bzw. geschäftliche telefonate führen usw. allerdings war ich privat auch eher zurückhaltend. bin dann nach drei jahren berufspraxis aus dem einen(ruhigen) bereich intern in einen eher lebhaften bereich gewechselt, bin ins kalte wasser gesprungen, habe immer noch viel mit telefon zu tun und irgendwie hat das geklappt. routine oder was auch immer. oder die dating lines haben mir zumindest diesbzgl. weitergeholfen.
nun ja, auf jeden fall hört sich das so an, als ob du noch in der ausbildung bist und vielleicht macht es dir ein wenig mut wenn ich dir sage, dass diese unsicherheit am telefon durch regelmäßige praxis irgendwann verschwinden wird(kann).

lg denker

sporadischer Gast 11 hamburg W, 22

@ LISA...

ich glaube so mit dem alter hat es nicht viel zu tun...
es gibt immer noch ganz viele menschen die sich ja auch nichtmal trauen eine pizza zu bestellen...aber egal...

es ist aber "schön" zu sehen das es menschen gibt denen es ähnlich geht.
eben grade bin ich an tele gegangen...
ran gehen ist ja kein problem...und mein chef guckte ganz verdutzt, denkt sicherlich: geht doch...

aber ich glaube wirklich das ich meinen mut zusammenfassen muss und es mal ansprechen werde...

bin auch im kreativen job tätig, nur leider ist es ein kleiner betrieb, so das wir halt den ganzen tele.kramm erledigen müssen und keine berater oder so...

aber ich seh meine ausbildung als chance mich in dem punkt zu bessern...

klar wird es über die jahre besser..aber immer nur schrittweise und das sind aber richtig kleine schritte...

wie du es schon erwähnt hattest, man muss an sich arbeiten...!!!!

danke dir

sporadischer Gast 11 hamburg W, 22

@ denker...

ja das mit der schule ist am schlimmsten...
statt das die lehrer mal was unternehemen..und die schüchternen fördern...(nicht in dem sinne...denker?was sagst du zu dem thema?...)
sondern übungen und förderunterricht führen...
wenn es halt nicht von allein kommt, was viele ja schaffen...
sollte man es den kindern/jugendlichen für die zukunft leichter machen...

seminare sollte man einführen...
naja..ist halt alles nicht so leicht...

ok..ihr lieben..
danke dir auch für deine antwort...

[nicht mehr wegzudenken] 1071 Bayern W, 32

Bei mir war es nach 1,5 Jahren Therapie so, daß ich auf einmal an einer Bushaltestelle wo ich aus dem Bus steigen wollte und die Tür nicht aufging, ohne nachzudenken ganz laut durch den ganzen Bus gerufen habe "Machen sie bitte die Tür auf!" Das hätte ich früher NIEMALS gemacht. Da wäre ich eher weiter gefahren und anschließend zurückgelaufen. Ich hab das Rufen aber ganz automatisch gemacht, ees hat mich gar keine Überwindung gekostet, so wie früher wenn ich mich selbst animieren wollte z.B. mal im Unterricht was zu sagen. Dieses durch den Bus rufen war praktisch der Punkt wo ich gemerkt habe, es hat sich wirklich was geändert. ich hab neulich einen Computer Kurs gemacht und die Leiterin ständig mit Fragen gelöchert. Halt Sachen, die ich wirklich lernen wollte. Früher hab ich nie was gesagt, aus Angst die Frage könnte blöd sein oder ich würde den Unterricht aufhalten. Und es hat mir GAR NICHTS ausgemacht etwas zu fragen, es kam einfach automatisch!! früher war es immer so, wenn ich mal was gesagt habe irgendwo beruflich , dann hab ich die Antwort des anderen gar nicht mehr verstanden weil ich total betäubt war von der tatsache daß ich tatsächlich was gesagt habe. Das ist im Berufsleben natürlich extrem hinderlich.
Ich war echt ne harte Nuß und bin so froh, daß ich doch noch meinen "Durchbruch" hatte.
Vielleicht macht das etwas Mut! Aber ohne Therapie hätte ich das nicht geschafft.

sporadischer Gast 11 hamburg W, 22

ich versuch es erstmal ohne therapie...
mal schauen wie weit ich komme...

hatte heute mit meinem chefein gespräch...puh...muste mic echt überwinden aber es muste sein.

wir kamen auf die lösung das wenn ich irgendwo anrufen muss, in den anderen raum gehen darf...

naja, er fand es aber gut das ich es gesagt habe.

so und jetzt auf die lippen beissen und durch...

danke dir lisa

[nicht mehr wegzudenken] 1071 Bayern W, 32

Das finde ich total super von Dir!!! Sowas hätte ich mich zum beispiel gar nicht getraut!!! ich glaub Du bist schon total weit auf dam richtigen Weg!!

sporadischer Gast 11 hamburg W, 22

@ lisa:
mir kommt es jetzt vor als würd ich mir auch gleich ein stück respekt ergattert haben...

man kann alles schaffen es braucht nur zeit und etwas mut...
und selsbt du hast es geschafft einmal durch den bus zu brüllen grinsend

danke!

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