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Lawrence
sporadischer Gast
22
NRW M, 27
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Wed, 02.Nov.05, 22:35 Überweisung für Psychiatrie... |
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Hallo,
ich war heute morgen bei meinem Hausarzt, der auch zugleich Psychotherapeut ist. (Grund Einsamkeit & Depressionen, hatte ich bereits hier im Forum schon erwähnt).
Mir kam die ganze Sache etwas "merkwürdig" vor. Er fragte im Grunde NUR nach dem Symptomen. Also erzählte ich ihm, daß ich unter Antriebs-, Motivationslosigkeit, Einsamkeit und Zukunftstängsten leide. Ich erzählte auch von meinem "maroden" Freundeskreis und davon, daß ich mit 28 Jahren noch nie eine Freundin hatte und das gerne ändern würde. Außerdem berichtete ich davon, daß ich bei Leuten scheinbar keine Eindrücke hinterlasse und "ruhig" wirke.
Das Ganze dauerte nichtmal 5 Minuten. Meine Vergangenheit, sowie meine erarbeiteten Lösungsansätze und die Fortschritte, die ich bereits machte interessierten überhaupt nicht, zumal meine Depressionen kaum noch vorhanden sind.
Er meinte ich bräuchte dringend soziale Kontakte und daß dafür nur eine Gruppentherapie in Frage käme, die jedoch bei ihm nicht machbar sei und man für eine Einzeltherapie ein 3/4 Jahr warten müsste.
Er sagte, ich könne dort lernen, wie ich auf Menschen reagiere und umgekehrt. Diese Gruppen sollen angeblich gemischt sein und aus Leuten mit allen möglichen "psychischen Krankheiten" bestehen.
Und nun zum eigentlichen Problem:
Ich bekam eine Überweisung für eine ambulante Behandlung in einer Psychiatrie.
Ist das nicht etwas übertrieben? Sollte ich dahingehen? Ist das nicht so als würde man mit Kanonen auf Spatzen schießen?
Das erste Gespräch wird definitiv mit einem Psychiater sein und diese Leute reden 10 Minuten mit den Patienten, stellen eine Diagnose und holen dann erstmal die chemischen Keulen raus, bevor sie die Patienten an einen Psychotherapeuten weiterleiten.
Leider ist mein Problem aber sehr vielschichtig und meine Depressionen sind durch mein tägliches joggen nahezu verschwunden, nur interessiert das scheinbar niemanden.
Ist eine Psychiatrie da nicht einige "Nummern" zu hoch?
Ich muss schon sagen, daß die Überweisung mich irgendwie total geschockt hat...
Gruß
Lawrence
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Jelka
Forums-Gruftie
885
Köln W, 35
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Wed, 02.Nov.05, 23:03 Re: Überweisung für Psychiatrie... |
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Also erstmal finde ich nicht, dass es Sache deines Hausarztes ist, sich mehr als die Symptome anzuhören. Er ist schließelich nicht dein Therapeut, selbst wenn er Therapeut ist. Für dich hat er diese Funktion nicht und somit wäre alles andere auch zu weit geführt.
Daraus zu schließen, dass es scheinbar niemanden interessiert, finde ich auch nicht angebracht.
Ansonsten würde ich ruhig mal zu der Ambulanz gehen, wenn er dich dorthin überwiesen hat. Wenn du dort Medikamente verschrieben bekommst, die du nicht möchtest, dann nimmst du sie halt nicht und fertig. Sich das mal anzugucken, wird ja wahrscheinlich nicht schaden.
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