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honigbomber
sporadischer Gast
7
Dortmund W, 19
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Wed, 02.Nov.05, 22:24 Nervenzusammenbrüche - Depressionen? |
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Hallo ihr lieben,
dies ist mein erster Beitrag. Ich habe selbst schon einige Beiträge überflogen um etwas zu finden, was meinem Problem ähnelt. Irgendwie bin ich aber nicht wirklich in der Lage das zu finden, was ich suche.
Ich fang vielleicht erstmal klein an:
Als ich 16 war haben sich meine Eltern getrennt, mit 17 habe ich in meiner eigenen Wohnung gelebt, nebenher mein ABI gemacht. Seitdem bin ich 5 mal umgezogen (das sechste mal folgt) und habe zwischendrin auch einmal kurze Zeit (2 Monate) bei meinem Vater gewohnt. Dort hat mich seine neue Frau oft fertig gemacht. Ich fühle mich nirgends zu Hause und irgendwie einsam (meine 5-jährige Beziehung ist zu Ende, die am Ende so aussah, dass er mich emotional fertig gemacht hat).
Doch das ist nur eine kurze Beschreibung dessen, was grob in den letzten Jahren passiert ist.
Ich habe schon Jahre lang mit starken Stimmungsschwankungen leben müssen, habe mich jedoch nie getraut einen Facharzt aufzusuchen.
Derzeit ist es so, dass ich etwa einmal in der Woche innerlich zusammenklappe. Das sind solche Momente, in denen mir alles zu viel wird und ich aus dem weinen nicht mehr herauskomme.
Nach außen hin zeige ich immer meine harte Seite, versuche nichts an mich herankommen zu lassen und zeige nur meine harte Schale. Den weichen Kern kennt kaum jemand.
Ich schreibe sehr durcheinander. Kann im Moment leider keinen klaren Gedanken fassen. Ich versuche es mal mit Stichpunkten:
- seit 2 Jahren von zu Hause weg
- ein vater der nur an mir rummeckert
- eine Schwester (16) die mich nru anschnauzt (sie wohnt bei mir)
- starke Stimmungstiefs, in denen mir alles sehr nahe geht
- oft tagelanges weinen
- lustlos
- müde (egal wie lange ich geschlafen habe)
- ich versuche alles selbst zu regeln, nehme keine Hilfe an um keine schwäche zu zeigen
- zerbreche an mir selbst, weil ich mit dem, was ich mir auflaste nicht klar komme
- leide unter verlustängsten, denke immer, dass man mich "loswerden" will, wenn man mal seine ruhe haben möchte
- habe kein selbstwertgefühl
- habe nur in der äißeren schale ein gespieltes Selbstbewusstsein
- Zukunftsangst
- ich blicke in ein tiefes schwarzes loch
- würde am liebsten weit weit weg sein
sobald ich wieder klar denken kann, werde ich ein wneig ausführlicher über mich schreiben.
meine Frage ist nun erstmal: könnten es wirklich schon Depressionen sein? Stimmungsschwankungen? Ist es besser einen ärztlichen Rat einzuholen? Was kann man gegen diese Tiefs machen? - sie scheinen mich zu beherrschen, ich möchte selbst nicht immer weinen, kann aber nicht anders, weil mich alles aufwühlt (bin "über"-emotional *schnief*)
wirklich jeder beitrag von euch würde mir helfen, denke ich. ich habe noch nie versucht hilfe zu suchen, was mein gefühlsleben angeht und möchte es endlich in den griff bekommen, weil das leben, so wie es im moment ist, nicht wirklich erstrebenswert ist. ich könnte den lieben langen tag nurnoch im bett liegen, weinen und schlafen...
ich wünsche euch viele liebe grüße
klein danny
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Nessa
Forums-Gruftie
609
Germany W, 54
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Fri, 04.Nov.05, 17:45 Re: Nervenzusammenbrüche - Depressionen? |
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Hallo honigbomber,
eine Diagnose aufrund deines Beitrages zu stellen, ist sehr schwer, ja sogar unmöglich. Du solltest dir auf jeden Fall professionelle Hilfe suchen, denn dass es dir nicht gut geht, kommt deutlich rüber. Warum hast du dich denn bisher nicht getraut, einen Facharzt aufzusuchen?
Ich würde dir raten, einen Termin beim Psychiater zu vereinbaren, evtl. auch bei einem Psychotherapeuten. Du musst keine Angst haben, dass du nicht ernst genommen wirst - Therapeuten sind für solche Probleme zuständig. Und es hilft auch, mit jemandem darüber zu sprechen. Nur Mut!
Liebe Grüße
Nessa
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wakatonka
Forums-Gruftie
638
Osnabrück W
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Fri, 04.Nov.05, 20:52 Re: Nervenzusammenbrüche - Depressionen? |
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Hallo honigbomber
Da du anscheinend Angst hast einen Facharzt (Neurologen-Psychologen) aufzusuchen, was ich durchaus nachvollziehen kann, da es leider immer noch Hemmungen und Vorurteile gegen das Aufsuchen solcher Fachärzte gibt.
Kann ich dir keinen anderen Rat geben, außer, wie ich selbst vorgegangen bin.
Ich habe zuerst mit dem Hausarzt der in meinem Fall ein Internist war gesprochen.
Bin dann von ihm an einen Neurologen und Psychologen überwiesen worden.
Vielleicht hätte ich ohne diese Gespräche und Ausschlussuntersuchungen, das es organisch
nicht mit meinen Grunderkrankungen (Untersuchung des Blutbildes) zusammenhängt nie diesen Schritt von alleine getan.
Heute bin ich froh überhaupt darüber gesprochen zu haben und einen sehr guten Facharzt gefunden.
Natürlich haben mir auch viele Forumteilnehmer dazu geraten eine Therapie zu machen.
Also trau dich und tu etwas für dich und dein Wohlbefinden, es wird sich lohnen, wenn auch nicht über Nacht.
wakatonka lächelt dir aufmunternd zu
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_________________ Jedes gütige Wort ist ein von einem Sonnenstrahl getroffener Tautropfen |
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tabbycat
Helferlein
33
Ruhrgebiet W, 45
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Sat, 05.Nov.05, 20:19 Re: Nervenzusammenbrüche - Depressionen? |
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Hallo Danny,
erst mal möchte ich dir sagen, dass es doch gar nicht so wichtig ist, ob es sich bei deinem Zustand nun um eine „Stimmungsschwankung“ oder eine „Depression“ oder ähnliches handelt. Gut ist, dass du deinen Zustand erkennst und dass du bereit bist, Hilfe zu suchen.
Nach allem was du schreibst, bist du jedenfalls – verständlicherweise – ganz schön überfordert. Die Überforderung kommt vor allem daher, dass du, wie du ja selbst erkannt hast, der Umwelt und dir selbst ständig vormachst, wie stark du bist und dass du das schon alles schaffst und im Griff hast. Solange jedenfalls, bis du zusammenbrichst und verständlicherweise die Umwelt dann nicht begreift, was denn überhaupt los ist. Denn es sind dann nicht die großen Dinge (für die jeder Verständnis gehabt hätte), die dich aus der Bahn werfen. Vielleicht ist es die Fliege an der Wand. Und das versteht dann natürlich keiner.
Ich habe seit der Pubertät Depressionen. Heute bin ich 43. Und ich rede heute nicht mehr von „schlechter Laune“, „Stimmungsschwankungen“ o. ä., weil es nichts bringt, sich Dinge schön zu reden. Depressionen sind eine Krankheit – egal, was die Ursache ist. Es ist gut zu lernen damit umzugehen. Aber es wäre fatal zu glauben, wenn man sich nur richtig bemüht, könnte man immer gute Laune haben. Das führt direkt in den Abgrund.
Auch ich rate dir: such dir Hilfe! Und zwar überall, wo du welche finden kannst.
Wenn du einen guten Hausarzt hast, lass dir von ihm erst mal leichte Psychopharmaka verschreiben – wenn er das kann. Ich hatte früher Meresa (nur 1 pro Tag oder bei Bedarf, also ganz geringe Dosierung), aber das bezahlt die Kasse nicht mehr (wie mit allen guten Arzneimitteln). Den gleichen Wirkstoff (Name weiß ich im Moment nicht) haben aber auch anderen Mittel. Das betäubt nicht, macht nicht müde … du nimmst nur alles plötzlich leichter und die dunklen Wolken und die Panik verschwinden. Und das macht dich wieder handlungsfähig und du stellst fest, dass deine Probleme gar nicht so groß sind, und dass du das wirklich alles schaffst. Dann kenn ich noch Opipramol. In der Beschreibung steht „gegen Angstzustände“. „Hab ich doch gar nicht“, dachte ich, aber im Grunde ist es doch so, dass man unbewusst oder auch bewusst Angst hat, das alles nicht zu packen. Und dadurch leeren sich deine Kräftespeicher und dieses Opipramol soll die angeblich wieder etwas auffüllen, so dass man nicht immer auf dem letzten Tropfen Reserve fährt. Das ist nämlich so: Wie du ein Auto auftanken musst, damit es fährt, musst du auch deine Kraftreserven auftanken. Aber wenn der Sprit nicht mehr bis zur Tankstelle reicht … Und wenn du nicht mehr genug Energie in dir hast, um etwas Schönes, Erholsames, Aufbauendes zu tun …
Aber Psychopharmaka sollten nur unterstützend eingesetzt werden. Such dir auf jeden Fall einen Therapeuten. Beschäftige dich mit dem Thema. Es gibt verschiedene Therapieansätze, z. B. Verhaltenstherapie, die nur auf das Hier und Jetzt abzielt, oder Therapien, die sich nur um die Bewältigung der Vergangenheit kümmern… Und wenn du dich mit einem/er Therapeuten/in nicht wohl fühlst: sofort wechseln! Allerdings betragen die Wartezeiten ca. 1 Jahr. Aber ein Grund mehr, sich sofort darum zu kümmern. Lass dich bei ganz vielen auf die Warteliste setzen. Das kannst du machen. Der sich zuerst meldet, den probierst du aus. Ist der nix (du hast 5 Probe-Sitzungen), brichst du ab und wartest auf den nächsten.
...
(Mein Text war zu lang. Ich schieb noch 'ne zweite Antwort hinterher)
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_________________ Alles muss man selber machen. |
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tabbycat
Helferlein
33
Ruhrgebiet W, 45
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Sat, 05.Nov.05, 20:26 Re: Nervenzusammenbrüche - Depressionen? |
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... (Fortsetzung)
Und such dir andere Betroffene – z. B. in einem Forum wie diesem. Aber wenn es einem so richtig schlecht geht, und du dich anderen nicht anvertrauen magst, dann schreib dein ganzes Elend in ein Tagebuch. Da kannst du auf die Welt schimpfen soviel du willst, ohne dass du es hinterher bereuen musst, und kannst deine schwärzesten Gedanken zulassen. Und alles, was du niedergeschrieben hast, musst du nicht mehr im Kopf hin- und herwälzen! Und du kannst dabei heulen soviel du willst. Und das solltest du auf jeden Fall tun! Denn Weinen ist eine Form der Entspannung und meist sieht man danach wieder klarer.
So und dann solltest du im Umgang mit anderen ganz schnell zwei Sätze in dein Vokabular aufnehmen: „Ich kann nicht!“ und „Ich brauche Hilfe!“. Beides ist keine Schande sondern überlebensnotwendig!!!. Und noch bist du jung und kannst den Leuten klar machen, dass deine Belastbarkeit Grenzen hat. Später wird das immer schwerer, weil es für andere ja so bequem ist, dass du immer funktionierst. Lerne egoistischer zu sein; lerne auch mal „nein“ zu sagen; lerne, besser mit deinen Kräften zu haushalten und lerne auch mal von anderen zu fordern, was dir zusteht!
Ich hätte noch viel aus eigener Erfahrung zu erzählen und wollte hier im Forum heute eigentlich über meine „miese Stimmung“ schreiben, die mich seit ein paar Tagen quält. Aber ich sehe, dass ich nicht allein bin und das hilft mir. Der Druck, dem die Menschen heutzutage ausgesetzt sind, ist enorm und vielschichtig. Ich glaube ja, dass eigentlich die „unnormal“ sind, die jeden Tag zufrieden sind. Die kriegen offenbar nicht richtig mit „was so abgeht“, sonst könnten sie so nicht sein.
Wenn du „reden“ möchtest, wenn du deinen „Seelenballast“ loswerden willst, wenn du Antwort auf deine Hilfeschreie brauchst, dann schreib an tabby-cat@gmx.de. Ich werde antworten. Und kommt die Antwort nicht sofort, hab etwas Geduld. Vielleicht ist mir dann grad alles zuviel, aber du bekommst eine Antwort! Versprochen.
Ich wünsche dir den Mut schwach zu sein!
Tabbycat
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_________________ Alles muss man selber machen. |
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honigbomber
sporadischer Gast
7
Dortmund W, 19
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Sat, 05.Nov.05, 21:37 Re: Nervenzusammenbrüche - Depressionen? |
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Hallo ihr lieben,
Ich möchte euch für die Antworten danken, vor allem dir, tobbycat. Ich weine schon wieder, wie den ganzen Tag schon.
Heute habe ich mit meiner kompletten Familie gesprochen. Es ging eigentlich darum, eine Lösung für das Wohnproblem zu finden, welches ich zurzeit habe. meine Schwester (16) wohnt bei mir und ich schaff es alles nicht mehr. Vor allem, weil ich sie mit nichts belasten möchte und alles im haushalt etc mache, damit sie in gutes Leben hat. So ist es immer mit mir. Ich lade alles auf mich.
Ich bin nebst dem ein mensch, der, wie du, tobbycat, beschrieben hast, es nichts chafft um Hilfe zu bitten.
Das Familienztreffen führte insgesamt dazu, dass sich mein Vater, meine Mutter und die Frau meines Vaters um mich kümmern. Ich denke,d ass sie nun endlich verstehen, was mit mri los ist. Ich bin am Tisch heulend zusammengebrochen, habe erzählt, wie schlecht es mir geht, wie viel ich weine und so weiter. Mein Vater meinte mehrmals, dass ich ihn doch einfach um Hilfe bitten kann, es wäre doch kein Problem. Für ihn ist es keines, doch für mich. Das versteht noch niemand. Die Leutchen verstehen einfach nicht, wie sehr es mir Probleme bereitet Hilfe zu suchen. Ich selbst möchte keine Belastung sein, und wenn ich versuche meine Denkweise zu erklären kommt nur ein "aber das muss doch nicht so sein, wir sind doch für dich da, das is doch alles nichts chwierig - du bist keine belastung" - sie verstehen nicht, dass es nicht, wie ich mich fühle, sie können es wohl nicht wirklich realisieren, dass ich es nicht ändern KANN. Ich würde gern, aber es geht nicht. Es ist in mir festgefahren, das geht alles einfach nicht anders, so gern ich es ändern würde.
Nun ist es so, dass mein vater mit mir (ich sehe ja nur schwarz, wenn ich in die zukunft blicke, lebe nur jeden tag so einfach vor mich hin ohne ziel) zum arbeitsamt geht um mit mir eine beratung zu machen, was sich mir für möglichkeiten bieten etc (das derzeitige maschinenbaustudium ist einfach nichts für mich - noch ein punkt, der mich fertig macht).
Meine stiefmutter wird darauf die woche mit mir zu ihrer psychologin gehen. Sie wurde dort auch schonmal wegen Depressionen behandelt und meinte, dass diese Ärztin noch recht jung und vor allem sehr einfühlsam ist. Innerhalb der Woche gibt es immer eine Stunde vor der regulären Sprechstundenzeit, in der die Leute kommen können, die keinen Termin haben. - Drückt mir die Daumen, dass ich das packe!
Ich habe schon des öfteren mit freundne über meine probleme gesprochen. unter anderem mit leuten, die selbst schon psychologische hilfe gesucht haben und längere zeit schon in behandlung sind. irgendwie hilft es mir für kurze zeit den ballast abzulegen. dann bin ich einige stunden manchmal auch ein paar tage, glücklich. so weit man das sagen kann.
Einige Zeit später geht es mir dann jedoch genauso wie vorher.
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honigbomber
sporadischer Gast
7
Dortmund W, 19
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Sat, 05.Nov.05, 21:43 Re: Nervenzusammenbrüche - Depressionen? |
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Quote: | Nach allem was du schreibst, bist du jedenfalls – verständlicherweise – ganz schön überfordert. Die Überforderung kommt vor allem daher, dass du, wie du ja selbst erkannt hast, der Umwelt und dir selbst ständig vormachst, wie stark du bist und dass du das schon alles schaffst und im Griff hast. Solange jedenfalls, bis du zusammenbrichst und verständlicherweise die Umwelt dann nicht begreift, was denn überhaupt los ist. Denn es sind dann nicht die großen Dinge (für die jeder Verständnis gehabt hätte), die dich aus der Bahn werfen. Vielleicht ist es die Fliege an der Wand. Und das versteht dann natürlich keiner. |
Genau das ist es. Genau so war es zum Beispiel vorgestern. Ich bin absolute Anti-raucherin, kann es nicht haben, wenn die Leute nicht darauf achten und mich zuqualmen, obwohl ich dann schon einige Schritte weg gehe. Das is aber alles nicht so schlimm. Schlimm war es, dass mein Freund (den ichs eit 3 Wochen erst habe) ein gelegenheitsraucher ist (auch noch nicht schlimm).
Zusammengebrochen bin ich, weil er mir im Webcamchat geschrieben hat, dass er sich jetzt eine raucht (obwohl ich ihm shcon gesagt habe, wie ich darauf reagiere) und auchnoch mit der zigarette vor der Cam rumfuchtelte. Das hat mein Weltbild wiedermal zerstört, ich hab ihm versucht das zu erklären, habe direkt die cam ausgemacht, weil ich es nicht ausgehalten habe. Ich habe stundnelang geweint und ihm versucht zu erklären wie es mir geht, wenn ichd as sehe, wie fertig ich zu dem zeitpunkt war/bin, wie auch immer. Ich habe ihm quasi einen Roman geschrieben, über mich, mein Weltbild. Es kam keine Antwort. Später, etwa nach ner Stunde hat er geschrieben, dass er es schade findet, dass ich so reagiere, hat mcih irgendwie angemeckert etc. obwoghl ich mich schon mehrmals vorher entschudligt habe, weil ich ja selbstw eiß, dass es nur an meiner seltsamen Gefühlswelt liegt.
Er hat es nicht verstanden.
Das hat mich dann noch trauriger gemacht. Seit Mittwoch Abend weine ich und ich bin völlig fertig. Jeder Versuch mich zu beruhigern scheitert. Es geht mir zwischendurch einige Minuten (etwa ne halbe Stunde jeweils) wieder gut, doch dann fängt wieder alles von vorn an.
Ich hoffe so sehr, dass sich das alles ändert. Lange schaffe ich es einfach nicht mehr. Ich sitze so schon die meiste Zeit lustlos zu hause rum, möchte nichts tun, bin einfach nur KO.
Mittlerweile denke ich, dass auch mein fehlendes Erinnerungsvermögen so wie die ewige Müdigkeit mit meiner Krankheit zusammenhängen. Glücklicherweise ist die Ärztin, zu der ich gehen werde Neurologin und Psychologin.
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Eine Frage habe ich an euch: Kanne s wirklich besser werden? Ich meine, bekommt man es wirklich auf die Reihe, irgendwann, dass es einem wirklich gut geht?
Ich habe mal gehört, dass Depressionen eine biologische Ursache haben (wie genau was wie wo etc weiß ich nicht mehr). Sowas kann man doch dann quasi nur mit Dauer-medikamenteneinnahme ändern, oder?
Wenn es mir wieder einigermaßen gut geht und ich mich gesammelt habe, werde ich noch ein paar dinge schreiben.
doch erstmal: vielen vielen lieben dank an euch, an die antworten. sie helfen mir sehr. ich möchte es endlich schaffen...
Lieben Gruß
Danny - noch immer am weinen...
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tabbycat
Helferlein
33
Ruhrgebiet W, 45
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Sat, 05.Nov.05, 23:30 Re: Nervenzusammenbrüche - Depressionen? |
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Hallo Danny,
mir ist da noch was eingefallen, hab aber vorhin nicht dran gedacht, weil viele Leute das wegen der Presse so verteufeln. Ich hab eigentlich immer die Pille genommen - außer in den Schwangerschaften. Wegen der ganzen Panikmache in den Medien seit einiger Zeit hatte ich vor einigen Jahren dann darauf verzichtet. Obwohl ich gerade in den letzten Jahren viel weniger Stress hatte als all die Jahre davor, ging es mir psychisch zunehmend schlechter und ich bin so tief gestürzt, dass ich sogar wiederholt an Selbstmord dachte, obwohl ich eigentlich gar kein Typ dafür bin. Außerdem bekam ich eine ganz schlimme Akne und litt passend dazu unter zwanghaftem Knibbeln. Durch Psychotherapie konnte mein Gesamtzustand zwar etwas gebessert werden aber der durchschlagende Erfolg blieb aus. Spätestens durch die monatlichen Zyklusbeschwerden und den regelmäßig hohen Blutverlust brach jedesmal wieder alles zusammen.
Ich nehme seit einigerzeit wieder die Pille, eine ganz leichte, wie sie sonst nur jungen Mädchen verschrieben wird. Aber siehe da: keine Akne mehr und damit auch kein Knibbelzwang mehr. Und die gelegentlichen Depressionen könnte man auch als miese Stimmung/schlechte Laune bezeichnen.
Ich will nicht sagen, dass Hormone ein Wundermittel sind. Aber eines ist klar: einem ausgewogenen Hormonhaushalt wird viel zu wenig Bedeutung beigemessen. Ich glaube schon, dass sich durch die Pille bei vielen Frauen das Krebsrisiko erhöht. Aber die haben die Hormone ja auch genommen, ohne sie für ihren Hormonhaushalt zu brauchen. Zuviel ist eben nie gut - genauso wie zuwenig. Vitamine gelten grundsätzlich ja als was Gesundes. Jeder weiß, dass Vitaminmangel ungesund ist und man was dagegen tun sollte. Wer aber z. B. ständig unnötig Vitamin C in sich reinschaufelt, der kann davon z. B. schlimme Hausausschläge bekommen. So ist das auch mit den Hormonen. Ohne Hormone funktioniert der Mensch gar nicht.
Ich hab mir übrigens eine Frauenärztin gesucht, weil ich zu der Erkenntnis gekommen bin, dass ein Mann niemals die Tragweite von Menstruationsbeschwerden und hormonbedingten "Launen" begreifen kann. Außerdem arbeitet sie auch mit Naturheilmitteln und hätte mir die Hormone nie verschrieben, wenn sie nicht von deren unbedingter Notwendigkeit überzeugt gewesen wäre.
Ich sag ja nicht, dass das alles auch auf dich zutrifft. Aber geh trotzdem mal zum Frauenarzt und sprich das Problem mal an. Und falls du sowieso die Pille nimmst, dann solltest du es auf jeden Fall mal mit einer anderen versuchen. Auch die falsche Pille kann zu Depressionen und zu solchen Erschöpfungszuständen führen.
So. Ich wünsch dir einen tiefen Schlaf und dass die Sonne morgen wieder für dich scheint.
Tabbycat
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_________________ Alles muss man selber machen. |
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honigbomber
sporadischer Gast
7
Dortmund W, 19
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Sun, 06.Nov.05, 0:08 Re: Nervenzusammenbrüche - Depressionen? |
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Huhu
an einen Pillenwechsel hab ich auch schon gedacht, wobei: Ich nehm die, die ich jetzt habe schon seit einigen Jahren, hab vor kurzem eine Pause gemacht (aber nur einen Monat) und jetzt wieder angefangen. Mir ging es in der Pause genauso schlecht wie jetzt. In wie fern das jetzt aussagekräftig ist, weiß ich natürlich nicht.
Wechseln werde ich die aber auf jeden Fall, weil ich mir mehr von einer Pille versprochen habe (unter andrem auch bessere Haut - hab jedoch nur wenige Unreinheiten im Gesicht).
Erstmal schaun, was das erste Gespräch mit der Psychologin ergibt.
Ich bin gespannt.
Liebe Grüße
Danny - und eine erholsame Nacht
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honigbomber
sporadischer Gast
7
Dortmund W, 19
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Sun, 06.Nov.05, 21:29 Re: Nervenzusammenbrüche - Depressionen? |
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Hallöchen
Heute ist der 4te Tag, an dem ich weine. Ich habe wenig Zeit zwischen den Heul-Phasen gehabt, in denen ich mich zusammenreißen konnte.
Im Moment fühle ich mich wie ein Klotz am Bein, den man verzweifelt versucht los zu werden.
Meinen Freund sehe ich nun wahrscheinlich insgesamt 2 1/2 Wochen nicht, meine Schwester ist seit Ewigkeiten bei meinem Exfreund, meine Mutter ist wieder 200km weit weg und mein Vater? Der versteht mich sowieso nicht. "Es ist nicht schwierig etwas z unternehmen, es ist nicht schwierig um Hilfe zu bitten" Diese Sätze stammen von ihm. Ihm, der nicht einsieht, dass es für mich eben NICHT einfach ist.
Ich fühle mich allein und einsam. Ungewollt und als würde jeder Mensch versuchen mich abzuschieben, mich loswerden zu wollen.
Mein Kopf tut weh und ich habe mir grad mit Mühe und Not ein paar Pommes reingezwungen, sonst hätte ich garnichts gegessen. Geschlafen habe ich so gut wie den ganzen Tag, weil ich nicht wusste, wie ich mich sonst von all dem Mist lösen kann.
Kommt es euch auch so vor, dass kein Mensch versteht, was ihr meint, wie ihr euch fühlt und wieso ihr euch so fühlt?
Im Moment kommen zu all dem Mist noch Gefühle, die ich besser nicht zulassen sollte. Sie machen mich noch mehr fertig. Ich beginne mich zu verlieben und komme mit der Situation, dass man sich tagelang nich bei mir meldet nicht klar. Ich bin eine Klette - so komme ich mir vor. Habe das Gefühl, dass dieses verlieben nicht auf gegenseitigkeit beruht und ich am Ende wieder reinfalle, in das große schwarze Loch. So wie es jedes einzelne mal passiert.
So wie ich es in meiner 5 jährigen beziehung erlebt habe, in der die letzten Jahre von Frust, Trauer und nicht erwiederter Liebe geprägt waren...
EIN einziges mal hätte ich gern einen Freund, dr alles dafür tun würde, mich zu sehen, der mir zeigt, dass ich das wichtigste bin, dass ich nicht so wertlos bin, wie ich mich fühle. - Ich weiß, dass es sowas gibt, ich sehe es oft. Doch anscheinend werde ich genau das nicht erleben dürfen. Als stände da eine höhere Macht, die alles versucht, damit es mir schlecht geht. - Da frage ich mich: lohnt sich die Liebe?
Wieder einmal verweinte Grüße
Danny
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tabbycat
Helferlein
33
Ruhrgebiet W, 45
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Mon, 07.Nov.05, 20:55 Re: Nervenzusammenbrüche - Depressionen? |
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Hallo Danny,
ja, ich kenne das Gefühl. Keiner ist da, wenn man unbedingt jemanden braucht. Und ist doch einer da, versteht der rein gar nichts. Niemand liebt dich, niemand will dich um sich haben, ist doch auch klar, wer will sich schon mit so einer belasten. Aber das ist nur dein Inneres, das ist nicht die Realität. Dein Vater - da kannst du sicher sein - ist total überfordert. Erst mal haben Männer meist nie gelernt, über Gefühle zu reden und zweitens sprechen sie sowieso eine andere Sprache als Frauen. Er meint es jedenfalls sicherlich nur gut mit dir.
Was deine Sehnsucht nach einem Mann betrifft, so kann ich dir aus eigener Erfahrung nur raten: laufe einem Mann niemals nach. Männer interessieren sich am meisten für die Frauen, derer sie sich nicht sicher sind. Zeig den Männern, dass du auch ohne sie kannst, das ist das beste Lockmittel. Außerdem, wie soll ein Mann dich von Herzen lieben, wenn du dich selbst nicht liebst? Finde heraus wer du bist, finde heraus, was dir gut tut und was d u willst (nicht was man von dir erwartet). Wenn du einfach du selbst bist, klappt das mit dem Mann ganz von alleine. Im Moment bist du undefinierbar und er weiß gar nicht, worauf er sich da einlassen würde, also hält er Sicherheitsabstand. Nicht klammern, hörst du! Das ist die wichtigste Regel im Umgang mit Männern. Und wenn du ihn dann verlierst, war es sowieso nicht der Richtige und du hast deine Zeit nicht unnötig in eine Beziehung investiert, die dir nicht gut getan hätte. Nicht klammern! Und so sein, wie du bist!
Natürlich sehnst du dich nach einem starken Arm, der dich jetzt hält, wo du dich doch so schwach fühlst. Aber eine Freundin wäre da im Moment hilfreicher. Die könnte dich in den Arm nehmen und trösten und du könntest bei ihr weinen ohne dass es gleich irgendwie auch noch Beziehungsstress gibt. Eine Frau wird dich auf jedenfalls jetzt besser verstehen. Kannst du nicht zu deiner Mutter fahren? Meine Mutter jedenfalls ist meine beste Freundin. Und wenn du meine Tochter wärst - meine Kinder sind in deinem Alter - dann würd ich dich jetzt in den Arm nehmen und ganz festhalten, bis das Weinen aufhört.
Eines noch: das Weinen wird wieder aufhören! Zuviel hat sich in dir angestaut und das muss jetzt einfach mal alles raus. Lass es einfach zu. Aber bitte - dieser Mann, in den du dich gerade verliebst, mute ihm das nicht zu. Das kann selbst für eine langjährige Partnerschaft eine Belastung sein, für einen Anfang ist es Gift. Mit Tränen gewinnt man keinen Mann und den Prinzen, der einen auf einem weißen Ross aus dem Schlamassel rettet, den gibt es nicht. Hab nur Zeit für ihn, wenn du einigermaßen gut drauf bist und ansonsten bist du eben zu beschäftigt! Leider ist es auch in eurer Generation noch nicht angekommen, aber es ist eine Tatsache: das wahre starke Geschlecht sind die Frauen - alles andere ist Wunschdenken. Also keine falschen Illusionen.
Ich denk an dich!
Tabbycat
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_________________ Alles muss man selber machen. |
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honigbomber
sporadischer Gast
7
Dortmund W, 19
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Thu, 10.Nov.05, 11:48 Re: Nervenzusammenbrüche - Depressionen? |
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Hallöchen
Ich habe seit drei Tagen nicht mehr geweint. Darauf bin ich stolz. Zwar ist es im Moment wieder kurz davor, doch rede ich mir selbst ein: "es muss nichts ein"
Dabei achte ich auf deinen Rat. Ich bin erkältet, und körperlich grad im Eimer. Hätte meinen Freund natürlich gern gesehen und hab mich gefreut, als er sich auf einmal meldete und vorschlug heute Nachmittag vorbei zu kommen, bevor er nach Berlin fährt. Naja, grad am Tel hieß es dann, es wäre wohl besser, wenn er nich vorbei käme, weil ich krank bin und er ja eh nur ne Stunde da wäre und es is ja eh alles so stressig. Er will deswegen auf dem Rückweg vorbeischauen. Das wäre Sonntag.
Seh ich das alles nur so komisch, oder isses wirklich wirsch? Jetzt haben wir scho nur ne Wochenendbeziehung und dann will er nichmal die geplante Stunde mit mir verbringen *ARGH*
Aber nein, ich nehme deinen Rat ernst: Soll er doch machen, ich hab mein eigenes Leben und werd dann einfach heute mit nem Kollegen ins Kino gehen oder so. Mein Wochenende werd ich planen und sehen, dass ich dann nicht allein rumgammeln muss.
Männer sind scho ne komische Erfindung...
Nun denn, morgen bin ich mit meiner besten Freundin unterwegs, sie hat nämlich Geburtstag und das muss gefeiert werden - egal wie erkältet ich bin, klein Julchen geht vor.
Irgendwie fehlt nurnoch, dass ich mich durchsetze und sage, was ICH will. Bzw.: ICH hätte die Person sein sollen, die ihm sagt "Ne, heute is nich, ich bin erkältet etc pp".
Wenn ich mich so zurückerinnere bin ich glaube ich so drauf, seit ich 13 war. Seit meiner ersten Beziehung (ich war 1 Jahr mit dem Typen zusammen). Die Zusammenbrüche und das ständige weinen begann damals in der Beziehung und hat sich seit dem durch mein Leben gezogen. Mir ist es nie so klar gewesen, dass ich wirklich schon so lange mit meinen Tiefs lebe. Damals habe ich auch jedes WE und wenn nicht sogar so gut wie jeden Tag geweint. Zwischenzeitlich war es wieder gut, so die ersten paar Wochen meiner zweiten Beziehung - dann fing wieder alles an.
Meine Güte, es wurde wirklich mal langsam Zeit, dass ich mich an ärztliche Hilfe wende.
Komischerweise kann ich immer dann einigermaßen klar denken, wenn ich erkältet bin und mein Kopf zu sitzt. Fragt mich nicht, woran es liegt. Eigentlich müsste ich ja dann noch weniger klar denken können. Nagut, ich kann jetzt nicht unbedingt irgendwelche Rechenaufgaben lösen oder sowas, aber was meine Gefühle angeht, kann ich in diesem Zustand eher realistisch denken.
Jetzt denke ich: "Mein Freund soll doch machen was er will. ICH bin wichtig. Wieso sollte ich mich von einem Gefühl abhängig machen, was mich am Ende sowieso verletzt? Jetzt bin endlich mal ICH an der Reihe!"
Hoffen wir, dass es so bleibt und ich nicht so schnell gesund werde
Jetzt werde ich gleich erstmal mit meinem Dad zum Arbeitsamt gehen und mit ihm versuchen mein Arbeitsleben zu planen. Ich habe nämlich so garkeine Ahnung, was ich machen möchte. Es wird wohl eine Tischlerlehre mit anschließendem Innenarchitekturstudium werden, aber auch nur, weil ich nicht weiß, was ich gern machen würde. Das ist quasi so eine Flucht in irgendeine Arbeitswelt, mit der ich mich zumindest ein fitzelchen Identifizieren kann. Man weiß es nicht.
Liebe Grüße
Danny
Und ganz vielen lieben Dank, tabbycat - du baust mich auf und schreibst nebst dem so liebe Beiträge... selten hat sich jemand so um mich gekümmert - DANKE!
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tabbycat
Helferlein
33
Ruhrgebiet W, 45
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Thu, 10.Nov.05, 22:33 Re: Nervenzusammenbrüche - Depressionen? |
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Hi Danny,
ich bin total froh, dass ich dir ein wenig helfen konnte. Du bist auf dem richtigen Weg, wie mir scheint. Prima, dass dein Vater mit dir zum Arbeitsamt geht. Hätte ich mir damals auch gewünscht. Aber versprich dir nicht zu viel und sei nicht enttäuscht. Die haben weder Zeit noch Ausbildung dir wirklich zu helfen. Setz dich zusätzlich noch zu Hause hin und schreib auf, was du gerne machst, wo du konzentriert dabeibleiben kannst, ohne dass es dich langweilt, in welchem Umfeld du dich wohlfühlst. Beispiel: du zeichnest gerne, denkst dir gerne Sachen aus, bist also kreativ, bist aber eher chaotisch oder eher strukturiert. Bist gerne draußen unterwegs oder lieber in deinem kleinen Kämmerlein, liebst Computer oder hasst sie, kannst am besten für dich alleine in deiner eigenen Art und Weise arbeiten oder brauchst dafür Gesellschaft...Und sei ehrlich zu dir selbst. Ich habe damals das "würd' ich auch gern können" verwechselt mit "ist ganz mein Ding" und ich hab mich furchtbar schwer getan mit der Berufswahl. Als ich schon 3 Kinder hatte, wusste ich, dass ich Architektin hätte werden müssen. Die Aufnahmeprüfung und 2 Semenster hab ich dann auch noch geschafft. Aber dann war es mir wichtiger, möglichst schnell diesen Ballast (meinen Mann) loszuwerden und ich bin zurück ins Büro gegangen.
Prima Überleitung, denn heute geht es mir ganz mies! Ich hab im September den Job gewechselt. Bei der alten Stelle fühlte ich mich ausgenutzt, weil ich weniger verdient hab als Jahre zuvor und dabei ist alles doppelt so teuer geworden. Außerdem musste ich ständig um meinen wohlverdienten Feierabend kämpfen (Kannst du nicht noch eben...). Hab mir also eine gut bezahlte Stelle in einer Steuerkanzlei gesucht. Ich bin ein absoluter Organisationsprofi. Ich brauch inzwischen ca. 1 Jahr, um neben der laufenden Arbeit ein völlig heruntergekommenes Sekretariat und einiges drumrum in eine effektive, durchorganisierte Schaltzentrale im Betrieb umzuwandeln und habe darüber von mehreren Arbeitgebern 1a-Zeugnisse. (So etwas auszusprechen oder zu schreiben und keine falsche Bescheidenheit an den Tag zu legen war Teil meiner Therapie.)
Und jetzt bin ich (zum zweiten Mal) an so einen kranken Idioten von Chef geraten. Dabei will ich doch nach vielen vielen Jahren harter Arbeit einfach nur noch meinen Job gut machen und nach Hause gehen und Italienisch lernen, damit ich in ein paar Jahren weg kann aus Deutschland. Also, wieder so ein Chef, der es nicht erträgt, dass seine Angestellten besser sind als er. Er ist nur glücklich, wenn er allen sagen und zeigen kann, dass sie blöd sind - was ihn aber nicht wirklich glücklich macht.
Ich kann das alles prima analysieren und sehe genau, was das eigentlich für ein armes Würstchen ist. Aber leben kann ich damit nicht. Habe von Kindheit an darunter gelitten, dass mein Vater nie meine Leistungen anerkannt hat, obwohl ich mich für seine Anerkennung krumm gelegt hat. Und ich kann's auch heut noch nich ertragen, wenn man mir die mir zustehende Anerkennung verwehrt. Und nicht nur das: mein Chef versucht, mir Fehler unterzuschieben, die ich nicht gemacht habe. Er lässt Sachen wochenlang in seiner Schublade liegen und wirft mir dann vor, ich hätte mich um so wichtige Dinge nicht gekümmert... Ich ertrag das nicht. Und ich mag so nicht arbeiten. Ich bin total ehrgeizig und fleißig, aber so nicht!
Ich bin seit Anfang September dort und frag mich nicht, wie oft ich schon bitterlich geweint habe - aus Erschöpfung, aus Verzweiflung.
Die Tränen laufen wieder. Womit hab ich das verdient? Ich habe immer - mein ganzes Leben lang - mein Bestes gegeben. Wofür? Mein Exmann hat mal wieder den Unterhalt nicht gezahlt, dabei zahlt er schon nur noch für 1 statt 3 Kinder... Warum hilft mir denn keiner. Ich würd jetzt gern schlafen und nicht mehr aufwachen...
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_________________ Alles muss man selber machen. |
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honigbomber
sporadischer Gast
7
Dortmund W, 19
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Fri, 11.Nov.05, 22:34 Re: Nervenzusammenbrüche - Depressionen? |
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Hallöchen
Fühl dich ganz fest von mir in den Arm genommen. Soetwas kenne ich zu gut: bei mir wurde auch nie eine Leistung anerkannt. Ich habe früher viel gezeichnet und geschrieben, war gut in mathe, doch hat es nie jemanden interessiert, ich habe nie ein "das hast du aber toll gemacht" gehört, selbst wenn ich meinen eltern die bilder unter die Nase gerieben habe.
Aber hey: Alles wird wieder gut.
Das ist wohl mein vorteil: So schlecht es auch sein mag, ich mache weiter. Ich gebe nicht auf - das könnte ich garnicht. Dafür is meine Hülle viel zu stark. Sie hält mich aufrecht, wie bei einem Insekt. Besser als nichts
Denk dir einfach "Der kann mich mal" - versuch etwas anderes zu finden oder tu dich mit anderen angestellten zusammen und unternehmt etwas. Denn soetwas muss glaubich niemand mitmachen. Wie sieht es denn mit Kündigungen aus? Aufgrund deiner Krankheit könntest du doch auch Krankgeschriebenw erden und bekämst trotzdem noch Geld, oder? Ich kenn mich da leider nicht so aus, aber bei einer Bekannten ist es so, dass sie seit sie 19 ist (nun ist sie 40) unter Angst- und Panikattacken leidet. Endlich hat sie einen Job gefunden, kann aber aufgrund ihrer Krankheit nicht hin. Sie war glaube ich ein halbes Schuljahr (Gesamtschullehrerin mit Design Diplom) zu Hause und hat dennoch ihr gehalt bekommen, obwohl sie keine Beamte ist.
Versuch am besten irgendwo Leute zu finden, denen es so erging wie dir jetzt und wie sie es geschafft haben da raus zu kommen.
Wer weiß, evtl hilft ja sogar ein nettes Abendessen mit dem Chef, an dem man mal alle Probleme offen darlegt (die beruflichen)
Ich weiß nicht wieso, aber ich sehe grundsätzlich das gute im Menschen. Oft ist es gut so zu denken/fühlen, doch ist man ganz schön am A* wenn die Personen sich dann als das absolute Gegenteil entpuppen. Dennoch bin ich zu wirklich jedem nett. Egal wie fies die Leute zu mir sein mögen - ich bin auch immer die Streitschlichterin.
Jetzt im Moment hab ich eine Wut auf meine Schwester, sie hat mir meine Maus weggenommen und ich sitz jetzt hier mit so einem gammel-Ding, kann nicht zocken, was ich eigtl heute machen wollte. Das I-net-Kabel is auch raus und irgendwie is die Wohnung verwüstet. Dennoch: Sie rüstet jetzt ihren PC auf, evtl tut ihr das mal gut, weil sie endlich selbst spielen kann. - Was mich überrascht: Ich habe mich grad aufgeregt - normalerweise hätte ich direkt losgeheult.
Ich bin mal wieder in so einer Phase, wo ich alles ziemlich locker sehe. Diese Phasen machen es mir jedoch schwierig, und zwar genau dann, wenn meine mir gebastelte Welt dann wieder mal zusammenbricht.
Alles geht weiter, das Leben lohnt sich bestimmt. Davon bin ich überzeugt.
Es gibt nicht NUR schlechtes im Leben.
-> Italienisch? Das klingt gut: ich hab ein Jahr italienisch gelernt und kann leider nicht mehr wirklich viel, obwohl es eine wirklich schöne Sprache ist.
Bald bekommst du auch noch eine Mail von mir, das ist einfacher als immer hier ins Forum zu schreiben
Ganz liebe Grüße und Knuddls
das Dannylein
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