Gestern himmelhochjauchzend, heute das Tief! Hilfe!

Helferlein 74 Bayern W, 39

Hallo,

ich hatte gestern noch einen wunderbaren Tag mit meinem Mann und seit heute nachmittag bin ich wieder ganz unten. Mir gehts total mies, könnte bei jeder Kleinigkeit heulen. Ich weiß nicht, woher es kommt. Bin so traurig. Habe schon an die Zeitumstellung gedacht, weil ich es nicht mag, wenn es so früh dunkel wird. Oder weil es aufeinmal so diesig und trist und fürchterlich kalt ist. Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, das kann ich nicht ein Leben lang aushalten. Ich kann mich selber nicht verstehen. Das kann doch nicht normal sein. Bin ich verrückt? Ich hatte mich in mein Leben fast wieder zurückgekämpft und jetzt das. Im März/April hatte ich schon eine ganz schlimme Phase. Da wollte ich nicht mehr leben. Ich habe große Angst, so was noch mal zu bekommen. Damit kann ich nicht umgehen. Damals habe ich meinem Thera nicht viel davon erzählt. Ob ich es mal versuchen sollte? Ich will wieder so normal wieder alle anderen sein - aber es klappt einfach nicht traurig

LG Vanillivi

Forums-InsiderIn 246 München, Deutschland M, 18

Hallo,

offensichtlich gibt es ja bereits ein Problem, da du schon in Therapie bist. Wenn du deinem/r Therapeuten/in nichts von diesen "Stimmungsschwankungen" erzählt, nichts von suizidalen Gedanken, dann tust du dir sicher keinen Gefallen. Denn jede Nuance deines Lebens ist ein Mosaikstein, der dazu beiträgt, dein "Dilemma" zu verstehen und ihm entgegenzuwirken. Du merkst ja selbst, dass es so nicht weitergehen kann - also lass dir doch helfen. Umso schneller kannst du deine Ziele erreichen, deine Wünsche und Träume nicht nur verwirklichen, sondern leben. Und "so normal" wie die anderen zu sein scheinen, ist niemand. Sieh dich mit offenen Augen und Ohren um - und du wirst viele Aspekte deines Lebens wieder schätzen und dankbar dafür sein.

Alles Gute!

Forums-Gruftie 607 Berge M, 32

Hallo Vanillivi.

Mir scheint es fast so, als ob jeder Mensch nur eine begrenzte Kapazität für gute und schlechte Gefühle hat. Immer, wenn die Kapazität erreicht ist, passiert etwas, was wir mit „es ist nicht mehr zum Aushalten“ beschreiben. Die schlechte Laune überschreitet die Grenze zur Ausweglosigkeit und das eigene Sein selbst wird in Frage gestellt. Mit den guten Gefühlen scheint es ähnlich, die guten Gefühle erreichen irgendwann einen Sättigungsbereich, wo sie scheinbar „nicht mehr genügen“...man stürzt ab, scheinbar grundlos.

Ich vermute, wir können unsere Kapazität, Gefühle zu erleben erweitern, indem wir uns selbst und das Leben kennenlernen, alte Konflikte und Bindungen neu bearbeiten und loslassen, unerreichbare Ziele überprüfen und ziehn lassen und unsere manchmal ganzschön einengende Persönlichkeit (in Kopf- und Körperpanzer) beginnen zu lockern...usw. ,nichts anderes ist Bewusstseinserweiterung dadurch wird meiner Vermutung nach mehr Raum gelassen, schönes zu erleben und trauriges in normalem Rahmen zu überstehn, vielleicht sogar zu genießen. Es muss dafür euch auf biologischer (somatischer) Ebene eine Erklärung geben, die ich aber nicht kenne. Das ständige unerträgliche Überquellen von Sorgen und Schmerzen wird dadurch gemildert und das schnelle Vorüberhuschen von schönen Momenten wird dadurch gebremst, sie werden intensiver. Ich glaube nicht, dass du verrückt bist, aber vielleicht denkst du mal über meine „Idee“ nach. Manche versuchen, die Kapazität zu vergrößern, indem sie die Gefühle selbst weniger stark wahrnehmen...ich halte das nicht für „im Sinne des Erfinders“, ich möchte sie schon erleben...aber wer weiß.

Die suzigedanken würde ich dem Thera schon sagen...evtl. schonend beibringen Wink

. Leider kann man daraus allein nicht viel ableiten, außer sich Sorgen um dich zu machen und den Tiefgang deiner Sorgen erahnen.

...und weil ich deine Sig lese...ich vermute, der Sinn des Lebens muss nicht gejagt und gefunden werden, wie ein Schatz, er muss nur zugelassen werden, denn er ist bereits da. Und da wir nur vorwärts drängen „können“ (kennen), um einen Fortschritt zu erreichen, wird uns die selbe „Weisheit“ unserer Gesellschaft evtl. daran hindern zu erkenne, was bereits da ist.
*über meine Worte auch schmunzeln muss, sie aber ernst meine*

Grüße Hiob

neu an Bord! 4 NRW W, 20

Hallo,
also ich ahbe das auch immer ich kann noch so gut drauf sein und zack, als ob jemand mit den Finger schnippen würde, gehts mir aufeinmal voll dreckig. Ich weiß leider auch nicht woran es liegt und wenn ich es würßte, dann hätte ich des sicherlich schon längst geändert.
Also ich würde auch auf alle fälle mit einem Thera reden, denn nur die können einen, in solcher Not helfen. Zwar auch außenstehende können einen gut zureden, doch so wirklich hilft das nur die ersten paar Minuten. Die Thera gehen unseren Depris ja schon richtig auf den Grund und versuchen uns zu helfen, manchmal dauert sowas leider länger. Ich bin auch in Therabehandlung und seit dem ich da bin geht es mir eigentlich soweit schon besser. Es ist wirklich wichtig das du mit deinem Thera darüber spricht, denn sonst kann er dir auch nicht helfen und deine Gedanken kann er sicher auch nicht lesen. Wenn du mit ihm nicht klar kommst, dann suche dir einen anderen oder lasse dich von deinem Hausarzt beraten, die kennen meistens die besten Leute.
Depressionen sind leider nichts schönes, aber wir müssen alle versuchen damit Leben zu lernen.

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