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lady_87
neu an Bord!
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Braunschweig W, 18
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Sat, 29.Oct.05, 17:42 Welche Diagnose??? |
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Hi,
wie ihr seht, bin ich neu hier und gleichzeitig sehr froh, endlich ein Forum gefunden zu haben, wo ich mich mit anderen Betroffenen und "Experten" austauschen kann...
Jetzt zu meinem Problem :
Anfang 2004 fing alles an. Ich hatte schon immer ein gespaltenes Verhältnis zum Erbrechen, ekelte mich davor und hatte fast eine panische Angst, dass es auch mir wieder mal schlecht gehen könnte. Kurz vor Silvester war dies der Fall, ich musste mich übergeben und lebte seitdem mit jedem Bissen in der Angst, ihn wieder von mir geben zu müssen. Das führte dazu, dass ich mir bei jeder Mahlzeit einbildete, mir würde übel werden. Und das war dann auch so. Also ging ich zum Gastroendologen (oder wie der auch immer heißt ) und ließ eine Magenspiegelung durchführen. Der diagnostizierte einen Reizmagen (eine Diagnose, die jeder bekommt, der Beschwerden hat, aber nichts festgestellt wird). Er verschrieb mir Magentropfen. Die halfen auch gegen die aufsteigende Übelkeit, aber trotzdem aß ich immer weniger, aus Angst, ich müsste mich übergeben. Ich hatte nie mit einer Silbe daran gedacht, abnehmen zu wollen. Ich hatte vielleicht 1-2 kg zuviel, aber die störten mich nicht übermäßg.
Irgendwann kam ich an den Punkt, wo die Tropfen nicht mehr halfen. Bei jedem Bissen, den ich runterschluckte, war ich mir sicher, dass ich ihn an diesem Tag noch wiedersehen würde. Ich nahm in einem halben Jahr 10 kg ab. In einem Urlaub mit meiner Mutter im Sommer war der Tiefpunkt erreicht, ich bekam gar nichts mehr runter. Also ging ich in therapeutische Behandlung, in der ich noch heute bin. Ich kann mit meinem Arzt wirklich über alles reden, aber so genau wie hier bin ich ihm gegenüber nie geworden, weil es mir einfach total peinlich ist, vor dem "kotzen" angst zu haben, weil es ja eigentlich, wenn man es nicht missbraucht, etwas menschliches ist. Das Problem dabei ist ja: mein Eßverhalten ist wieder normal, ich hab fast wieder mein altes Gewicht nach einem langen Kampf, aber die Angst vor dem Übergeben bleibt. Sie ist zwar weniger geworden, aber oft erwisch ich mich dabei, wie sie mich übermannt.
Mein Psychologe, der außer von meiner Kotzphobie von allem weiß, ist natürlich davon überzeugt, dass ich magersüchtig bzw kurz davor war, obwohl er ganz genau weiß (und mir, denk ichmal, auch glaubt), dass ich nie ans abnehmen gedacht hab.
Einerseits ist er der Experte und wenn er der Meinung ist, ich war magersüchtig, wird er dafür Gründe haben und ich muss mich damit abfinden. Aber vielleicht habt ihr eine andere Idee. Ich weiß nicht, inwiefern hier Experten oä vertreten sind oder vielleicht ging's einem (was ich aber bezweifle und auch nicht hoffe) mal genauso.
Als ich mir das alles hier durchgelesen hab, könnte meine Symptomatik ja vielleicht auch auf EDNOS zutreffen...
so, also sorry, dass ich soviel geschrieben hab, aber vielleicht könnt ihr helfen oder habt eine Meinung.
Ich wünsch allen Eßgestörten und Patienten viel Kraft für ihren Kampf. Es ist ein Teufelskreis, aber wenn ihr durchhaltet, findet ihr den Ausstieg!!!
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Anna Nym
Helferlein
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Graz W, 27
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Mon, 31.Oct.05, 11:04 Re: Welche Diagnose??? |
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Ich kann dein Problem ein bisschen nachvollziehen. Ich habe (hatte) ziemlich häufig recht heftige Migräneattacken mit Übelkeit und Erbrechen. Das K***** war für mich immer dermaßen anstrengend, dass mir im Gesicht (Augen, Augenlider) ständig die Äderchen platzten.
Ich habe dann ähnlich reagiert wie du. Die Kopfschmerzen zu vermeiden, das ging nicht. Aber bereits beim leisesten Anzeichen von Kopfschmerzen/Übelkeit habe ich gleich die entsprechenden Medikamente dagegen genommen. Ich bin also auch radikal dagegen vorgegangen.
Du sagst zwar, dass du sonst kein Problem mit deinem Gewicht/deinem Körper (sprich Magersucht) hast, aber vielleicht will dir dein Unterbewusstsein etwas ganz anderes sagen. Dein Therapeut kommt nicht umsonst auf diesen Gedanken?!
Ich würde dir dringend raten auch dieses Thema mit deinem Therapeuten anzusprechen.
Es muss dir überhaupt nicht peinlich sein.
Anna Nym
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lady_87
neu an Bord!
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Braunschweig W, 18
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Mon, 31.Oct.05, 14:16 Re: Welche Diagnose??? |
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Erstmal danke für deine Antwort, die anderen hab ich wohl ein bißchen überfordert
An was denkst du denn, wenn du schreibst, dass mir mein unterbewusstsein was ganz anderes sagen will?
wie gesagt, ich vertrau meinem therapeuten und wenn er das meint, wird er seine gründe haben, aber wenn ich nun den "letzten rest" auch noch offenbare, wärs schon interessant, wie er reagiert...
ich hoffe, dir gehts jetzt wieder besser und du hast einen anderen weg gefunden als die medikamente (was bei migräne allerdings ziemlich schwierig ist). hab ne freundin, die hat sogar Sehausfälle und kann bei ihren migräneattacken nicht mehr richtig sprechen. dagegen gibts zwar auch medikamente, aber damit macht man sich dann halt die restlichen organe kaputt...
viele liebe grüße
lady
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doubt
Helferlein
82
NRW W, 28
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Mon, 31.Oct.05, 19:01 Re: Welche Diagnose??? |
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Hallo lady_87!
Vor etlichen Wochen oder sogar Monaten hab ich hier im Forum mal Beiträge zur:
"Emetophobie: Angst davor, sich zu übergeben"
(hier hab ich den Begriff gefunden: http://www.psychotherapiepraxis.at/art/angstformen/angstformen.phtml)
gelesen.
Vielleicht hilft dir das ja weiter. Kannst du ja mal in die Suche eingeben.
Und du siehst, dass es nichts ist, was du nicht ansprechen kannst.
Also nur Mut!!
LiGru und alles Gute
doubt
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_________________ Sei gut zu dem Gesicht im Spiegel. Immer. |
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lady_87
neu an Bord!
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Braunschweig W, 18
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Fri, 11.Nov.05, 23:07 Re: Welche Diagnose??? |
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hallo doubt,
ich danke dir für deinen Beitrag. Ich glaub, ich hab jetzt ein forum gefunden, in das ich eher gehöre! du hattest recht, ich bin emetophobikerin. bis dahin wusste ich bloß noch nicht, dass es das überhaupt gibt!
ich verabschiede mich also schon wieder von euch und danke allen, die mir geholfen haben.
viel glück auf eurem weg!
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