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Jasmin88
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Post Sat, 29.Oct.05, 9:10      Störung der Libido ( Lust ) wegen Depressionen usw.... Reply with quoteBack to top

Hi !

Mein Mann ist persönlichkeitsgestört und hat Depressionen ,Angst vor Nähe und Sozialphobie.
Ich habe das Anfangs nicht gemerkt ,hielt es für Schüchternheit .
Dann im Laufe der Jahre waren immer die Anderen schuld ,er nur auf Rückzug.
Anfang des Jahres ist die Situation massiv geworden und er suchte Hilfe. Endlich. Er war er 6 Wochen in einem psychiatrischen Krankenhaus ,dann im Anschluß ist er momentan zur Reha.

Ich bin seit 8 Jahren mit ihm zusammen,davon 2 Jahre verheiratet .
Ein normales Sexualleben kenne ich nicht mehr, meine Schmerzgrenze ist erreicht.

Meine Frage : geht durch seine Krankheit die Lust so sehr weg,daß nichts mehr geht ? Und er auch kein Interesse mehr dran hat ?

Er ist seit ich ihn kenne seelisch krank und ich habe mich immer gewundert , warum alles so schleppend läuft. Habe es erst voriges Jahr erfahren ,was mit ihm los ist,er hat immer allles verschleiert und ich habe ihm vertraut.

Wie würdet ihr damit umgehen ?

Ich will keine platonische Ehe , welchen Ausweg gibt es ?

MfG

Jasmin
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Krokofant
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Post Sat, 29.Oct.05, 9:42      Re: Störung der Libido ( Lust ) wegen Depressionen usw.... Reply with quoteBack to top

Hi Jasmin!

Depressionen können die Libido durchaus beeinträchtigen.
Wenn Dein Mann derzeit mit Psychopharmaka behandelt wird,
könnte bei ihm im wahrsten Sinne des Wortes "tote Hose"
herrschen. Diese Medikamente können sich enorm auf das
Sexualleben auswirken (Potenzstörung, Lustlosigkeit usw..)

Vielleicht hilft ein vertrauensvolles Gespräch mit dem
Arzt?
Gut wäre es, wenn Dein Mann seine Probleme mit einer
Therapie bewältigen und bald wieder auf Medikamente
verzichten könnte.
Doch da wirst Du dich schon noch etwas länger gedulden
müssen. Monate? Jahre? Kommt halt darauf an, welche Fortschritte
er bei der Therapie macht.

Grüße vom Krokofant
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Jasmin88
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Post Sat, 29.Oct.05, 10:20      Re: Störung der Libido ( Lust ) wegen Depressionen usw. Reply with quoteBack to top

Hallo Krokofant !

Danke für Deine Antwort.

Er nimmt keine Tabletten , hatte sie vor ca. 2 Wochen abgesetzt . Und will ganz ohne auskommen. Weil er aber extreme Stimmungsschwankungen hat
und auch cholerisch ist ,bin ich da sehr skeptisch.

Ob man in der Therapie alles behandeln kann , ist meiner Meinung auch fraglich . Ich sage ihm das nicht .

Ich habe bedenken ,ob die ehe überhaupt noch Sinn hat.

Wer hat ähnliche Erahrungen machen müssen ?
Wie seid ihr damit umgegangen ?

MfG

Jasmin.
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Krokofant
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Post Sat, 29.Oct.05, 11:21      Re: Störung der Libido ( Lust ) wegen Depressionen usw.... Reply with quoteBack to top

Hallo Jasmin!

Eine Frau, mit der ich einige Jahre zusammen war, leidet schon seit
vielen Jahren an einer Depression. Ich habe mich zu Zeiten unserer Partnerschaft
schon manchmal über sie gewundert, aber an eine Depression hätten weder
ich noch ihre damaligen Freunde und Freundinnen gedacht. Sie war halt
mitunter etwas "merkwürdig".
Unsere Trennung erfolgte damals auch aus einem ganz anderen Grund.

Heuer fiel sie in ein ganz tiefes Loch. Ein mehrwöchiger Kuraufenthalt konnte
ihr nicht helfen. Ihre Therapeutin hat sie aufgegeben.
Was ihr einzig zu helfen scheint, ist das Antidepressivum, das sie einnimmt.
Sie hat versucht, nach ihrer Kur ohne Medikament auszukommen, aber da ist sie
völlig zusammengebrochen.

Wenn Dein Mann ein Antidepressivum genommen hat, sollte er das nicht von einem
Tag auf den anderen absetzen, sondern über ein paar Wochen ausschleichen.
Es könnte u.U. zu unangenehmen Absetzerscheinungen kommen. Muß aber nicht sein.

Leider sieht man einem Depressiven seine Krankheit äußerlich nicht an. Und ab und zu
legt meine Ex wieder ein Verhalten an den Tag, das mich trotz Kenntnis über ihre
Krankheit irritiert.
Ich glaube, eine Beziehung mit ihr könnte ich nicht unterhalten. Das ginge mir zu sehr
an die Substanz. Das Tragische an der ganzen Sache ist, daß ihr Verhalten ihr selbst
enorm zu schaffen macht. Oft entschuldigt sie sich später dafür.

Weiter ist meine ehemalige Freundin kaum noch zu Unternehmungen zu bewegen. Am
Wochenende igelt sie sich in ihrer Wohnung ein und will nur noch ihre Ruhe haben.
Mich wundert es eh, daß sie zu mir noch Kontakt hält. Erst kürzlich hat sie ihre beste
Freundin erfolgreich vergrault.

Du mußt selbst entscheiden, was für Dich am besten ist. Wie gut kommst Du sonst
mit Deinem Mann aus? Wenn es "nur" der Sex ist, könntest Du dir eine außereheliche
Beziehung zu einem anderen Mann vorstellen? Oder habt ihr euch eh nicht mehr viel zu
sagen und Du hältst eine Trennung für besser?
Aber diese Entscheidung mußt Du für Dich alleine treffen.


Grüße vom Krokofant
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Jasmin88
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Post Sat, 29.Oct.05, 13:38      Re: Störung der Libido ( Lust ) wegen Depressionen usw. Reply with quoteBack to top

Hallo Krokofant !

Ähnliche Verhaltensweisen hat mein Mann auch . Total lustlos ,träge usw.

Er hat die kapseln aufgemacht und immer wieder einen tel der Sustanz
weggeworfen . Jetzt nimmt er keine Tabletten mehr .

Ich halte das für grob fahrlässig ,weil er hochgradig agressiv und cholerisch ist . Und ausserdem extreme Stimmungsschwankungen hat .

Bei mir ist die Grenze erreicht ,so will ich nicht weiterleben.

Momentan ist er zur Kur , von der ich mir keinen Erfolg verspreche. Er war schon öfter zur Psychokur ,geholfen hats nur kurz ( vor meiner Zeit ).

Am Anfang der Beziehung war er immer auf Distanz ,er erträgt keine
Nähe ,
stundenlang im Garten oder im Keller oder er hatte seine damals kleinen Sohn immer auf dem Schoß ( damals Kleinkind ,jetzt 12 J.) .
Oder er lag schlafend auf der Couch .
Sex ist immer programmiert ,abends kurz vor dem Einschlafen.brrrrrrrr

Nein ,so kann es nicht weitergehen. alles andere ist immer wichtiger als ich.

Was sagst Du als Mann dazu ,wenn Du so eine Frau hättest ?

Bei soviel programmierung würdest Du doch bestimmt die Lust verlieren ,oder ?

Jasmin.
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Stern*
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Post Sat, 29.Oct.05, 14:32      Re: Störung der Libido ( Lust ) wegen Depressionen usw. Reply with quoteBack to top

Hallo!

Mal unabhängig von Sex oder nicht - warum ist denn dein Mann so depressiv? Dafür muss es doch - zumindest in so starker Form seit Jahren - Gründe geben?

Ist er arbeitslos und hockt nur auf der Couch? Oder ist er im Gegenteil überfordert von irgendwas? Hat er Freunde? Interessen? Was macht ihn so depressiv? Ich denke, das wäre wichtig zum generellen Verständnis und um etwas an der Situation zu ändern.

... wenn du das überhaupt noch willst, oder willst du eher die Beziehung beenden?

Gruß, Stern*
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Jasmin88
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Post Sat, 29.Oct.05, 14:48      Re: Störung der Libido ( Lust ) wegen Depressionen usw. Reply with quoteBack to top

Hi !

Mein Mann ist von Kindheit an psychisch gestört . Wegen Elternhaus u.ä.
Ich kenne ihn seit 8 Jahren . Was vorher war ,darüber schweigt er sich aus .

Die Infos ,die ich habe , sind von Verwandten und Freunden.
Er ist nicht arbeitslos, sondern notorisch unzufrieden.

Ausserdem ist er persönlichkeitsgestört ( ist diagnostiziert ) .

Ich weiß mir keinen Rat mehr .

Hochgradig agressiv und dann nicht auf Tabletten eingestellt . Dass er zumindest ausgeglichener wäre . Und andererseits derpessiv .

Aber er will ja keine Tabletten mehr nehmen .

Jasmin
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Krokofant
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Post Sun, 30.Oct.05, 0:13      Re: Störung der Libido ( Lust ) wegen Depressionen usw.... Reply with quoteBack to top

Hallo Jasmin!

Bei dem tollen Wetter machte ich gestern (Samstag) mit meiner ehemaligen Freundin einen kleinen Ausflug.
Dazu mußte ich sie erst mit Engelszungen überreden. Doch es war sehr lohnenswert.
In den Höhenlagen strahlte die Sonne, während sich in den Tälern der Nebel ausbreitete.
Bei Sonnenuntergang haben wir dann eine kleine Flasche Sekt geleert.
Hoffentlich kann ich sie noch zu weiteren Unternehmungen bewegen.
Was Du von Deinem Mann schreibst, hört sich nicht so gut an. Wenn der Leidensdruck bei einer
Depression entsprechend hoch ist, nimmt man jede Hilfe dankbar an.
Ich glaube nicht, daß man in diesem Zustand die Medikamentendosis freiwillig reduziert.
Vielleicht kann Dein Mann mit der Depression relativ gut leben?

Du kennst Deinen Mann besser als wir alle hier im Forum.
Ich glaube, daß außer der Sexualität noch einige weitere Dinge hinzukommen, die Dir Anlaß geben,
ernsthaft eine Trennung zu erwägen. Das Problem ist, daß für Dich die Situation nun allmählich
unerträglich wird. Diese Partnerschaft tut Dir nicht mehr gut.
Wenn ich mir Deine Beiträge durchlese habe ich das Gefühl, daß sein Reha-Aufenthalt für Dich
geradezu wie ein kleiner Urlaub ist.
"Hochgradig aggressiv" hört sich nicht unbedingt beruhigend an. Und sein Verzicht auf Medikamente
zeugt auch nicht von großer Einsicht.
Und Du bist in seinem Alltag vorhanden, aber anscheinend nicht sonderlich wichtig.
Ach halt, vor dem Einschlafen war noch was.

Quote:
Sex ist immer programmiert ,abends kurz vor dem Einschlafen.brrrrrrrr

Nein ,so kann es nicht weitergehen. alles andere ist immer wichtiger als ich.

Was sagst Du als Mann dazu ,wenn Du so eine Frau hättest ?

Bei soviel programmierung würdest Du doch bestimmt die Lust verlieren ,oder ?


Wobei ich glaube, daß der programmartige Ablauf nichts mit der Depression zu tun hat. Das läuft
bei ihm halt so ab. Wenn er gesund wäre, wäre es bestimmt genauso.
Zu Deiner Frage: bei Sex nach einem genauen Zeitplan würde mir auch recht schnell die Lust vergehen.
Wie nach Stundenplan einst in der Schule.

Du schreibst, daß für Dich die Grenze nun erreicht ist. Somit hast Du schon eine Entscheidung
getroffen.

Mit 40 bist Du eine Frau in den besten Jahren und Du hast nur dieses eine Leben. Du findest
sicherlich einen Partner, der Dich schätzt und der Dir das gibt, wonach Du suchst.


Grüße vom Krokofant
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