Wenig essen, trotzdem Gewichtszunahme

neu an Bord! 1 Deutschland M, 25

Hallo liebe Forumnutzer,

ich heiße Maris, bin 25 Jahre alt männlich, ca. 185 cm groß und wiege 105 KG. Das mag für viele nicht ein großes Übergewicht darstellen, jedoch für mich ist dieser Zustand sehr aufreibend. Vor ca. 2 Jahren habe ich noch um die 85 KG gewogen und seit dem kontinuierlich zugenommen. Die Gründe sind u.a. Rauchen aufhören, größere persönliche Niederschläge, Stress, Unzufriedenheit und Trauer. Die meiste Zeit wenn es mir schlecht geht, hilft mir der Griff an den Kühlschrank und mir geht es besser nach dem ich was gegessen habe. Es verschafft mir eine Art Befriedigung und am besten muß es deftig sein oder sehr süß (desto größer die Befriedigung)! Dieser Zustand macht mich wahnsinnig, den ich kann ihn mit normaler Logik einfach nicht steuern. Es ist so als hätte ich mich nicht unter Kontrolle. Ich brauch einfach die Nahrung und mir was zu verbieten erzeugt noch mehr Stress! Täglich renne ich bis zu 10 mal auf die Waage überprüfe mein Gewicht und bin deprimiert, wenn ich nach einer Woche mit Gemüse uznd Obst immer noch keine Erfolge sehen kann. Stattdessen nehme ich sogar noch zu... Leider esse ich in solchen Phasen hin und wieder doch was sußes. Ich kann mich einfach nicht davon abhalten.

Ich weiß nicht was ich machen ich bin total unzufrieden mit meinem Körper und jedes Kilo das ich zunehm macht dieses Gefühl noch stärker. Ich habe das Gefühl, das ich gegen das Zunehmen nichts machen kann und das mich meine Fresssucht bestimmt.

Da ich gerade eine sehr intensive Fortbildung mache habe ich so gut wie keine Freizeit. Ich kann definitiv keinen Sport machen, und sitze 90 % des Tages!
Ich bitte unbedingt jemanden um Rat, den da mich das Problem so mitnimmt, fange ich sogar schon an das Essen wieder zu erbrechen. Das macht mir langsam Angst...

Was soll ich nur machen, ich kann mir nicht vorstellen das eine Psychotherapie mir weiterhilft!

VIELE GRÜSSE!

Maris

Helferlein 38 W

Hallo!

du musst dirdarüber im klaren sein, dass es nur langsam geht, und dass zu 100% du dafür verantwortlich bist, was passiert... mach dir auch nich zu viele gedanken ums essen etc denn dann isst man automatisch mehr, bekommt schuldgefühle und will sich wieder mit essen trösten usw.
und wenn du immer sitzt, kannst du doch dabei auch deine beine bewegen oder sonst so muskeln anspannen etc. hilft immerhin auch etwas.
viiiel trinken ist auch sehr gut. so 2 bis 4 liter ungesüßter früchte/kräutertee oder wasser ist perfekt.

du musst auch versuchen iregdn nen rythmus in dein essverhalten reinzubringen. dann gewöhnt sich dein amgen daran udn du bekommst keine heißhungerattacken..

bei einigen hilfts sonn 'esstagebuch' zu machen mit was?, wann?, wo?, warum? wie hab ich mich vorher und nachher gefühlt? etc.

und wie du schon bemerkt hast: bloß nichts verbieten!

sorry für das fehlen eine sinnvollen reihenfolge der gedanken... aber vllt konnte ich etwas helfen....
gute nacht!
anna

neu an Bord! 2 Gailingen W, 13

Hi Maris,

also ich würde dir raten, einfach mal alle Süßigkeiten, die du noch bei dir zu Hause hast, an Freunde oder sonstwen zu geben, damit diese Suchtdinger endlich aus'm Haus sind.
Für dich sind Süßigkeiten vielleicht so ne Art Befriedigung, aber eigentlich helfen sie dir gar nicht, sondern sie bewirken das ganz genaue Gegenteil. Ich hatte das selbe Problem mit den Süßigkeiten, ich war 1, 40m groß und wog beinahe 70kg!! Und jetzt (nach einer langen Diät), wieg ich 56-58kg und bin 1, 70m groß!!
Ein guter Tipp zum Abnehmen:
1. Du musst jeden Tag genug Obst & Gemüse essen und trink hauptsächlich Wasser (oder Tee), so 2-4l (von fanna schon erwähnt).
2. Halt dich weg von allem Fettigen und Süßem!! (Du darfst dir schon ab und zu was gönnen, aber halt nur ab und zu!!!)
3. Du sagst, das du keinen Sport machen kannst? Versuch vielleicht mal Morgenjoggen oder dreh ne Runde auf'm Fahrrad, die nächste halbe Stunde nachdem du Sport gemacht hast, wird so gut wie alles was du in der Zeit zu dir nimmst, verbrannt.

Ohje, ich hoffe, ich konnt' dir helfen...

Ich wünsch dir viel Glück Wink

Ganz liebe Grüße,

Sinja

Forums-InsiderIn 302 Deutschland W, 36

ich bin auf diesem gebiet zwar nicht "zuhause", kann dir aber den tipp geben, deinen fleischkonsum erheblich einzuschränken. steig mal eine zeitlang auf fisch um und mach mit deinen essgewohnheiten ansonsten wie gehabt weiter.

ich weiß zwar, dass dieser rat sehr oberflächlich ist, da dein problem viel tiefer zu sitzen scheint - aber solange du eine therapie für sinnlos hälst (wobei du dir das aufgrund von "finger in den hals" vielleicht doch mal langsam überlegen solltest..) macht es auch wenig sinn, dir zu mehr als einer kleinen und durchaus machbaren ernährungsumstellung zu raten.

sporadischer Gast 26 Karlsruhe W, 15

Hallo Maris,

ich denke, es ist auch wichtig, dass du an den Ursachen arbeitest, ansonsten bringen möglicherweise all die anderen guten Tipps nicht viel.

Was hat sich bei dir denn in den letzten zwei Jahren so sehr verändert? Wie bist du früher mit solchen negativen Gefühlen umgegangen? Was könnten Alternativen sein?

lg

[nicht mehr wegzudenken] 1896 unwesentlich W, 30

Hallo Maris,

Quote:

und bin deprimiert, wenn ich nach einer Woche mit Gemüse uznd Obst immer noch keine Erfolge sehen kann...

Wichtig bei einer Diät ist, dass man realistisch bleibt: Was man sich in 2 Jahren anfuttert, kriegt man nicht in einer Wocher wieder herunter...

Quote:

Täglich renne ich bis zu 10 mal auf die Waage überprüfe mein Gewicht

...Statt 10x täglich auf die Waage zu rennen (was by the way überhaupt nichts bringt), wäre es vielleicht besser 1x eine runde Joggen, Schwimmen oder Skaten zu gehen Wink

...

Quote:

fange ich sogar schon an das Essen wieder zu erbrechen. Das macht mir langsam Angst...

...sollte es auch!!!

Quote:

Was soll ich nur machen, ich kann mir nicht vorstellen das eine Psychotherapie mir weiterhilft!

Warum nicht??? Oder willst du erst in eine Bulemie schlittern, mit der du eine nötig hast?

Wie wäre es alternativ mit einer Ernährungsumstellung: fettwarm/ kohlenhydratreich (Kohlenhydrate werden eher verstoffwechselt (verbrannt) als Fett, welches primär Speicherstoff ist). Etwas Bewegung am Wochende ist vielleicht trotz Fortbildung drin. Viel Obst, Gemüse und Tee (eignet sich auch für zwischendurch. Kühlschrank damit füllen!). Und wichtig: Sich nichts verbieten (also auch Süßes und Fettes), um Heißhungeranfälle zu vermeiden... aber in Maßen!

Liebe Grüsse

Forums-InsiderIn 456 Deutschland W, 38

hi maris,

ich habe keine ES aber immer wieder mal tendenzen mich vollzustopfen... zum glück ist es aber nicht entglitten und es ist mir sogar gelungen vor zwei jahren mein gewicht um ca 8-9 kg zu reduzieren... bin wieder ganz zufrieden.
das hatte ich mir auch angefressen durch unzufriedenheit, das gefühl mit geht es eh schlecht, dann gönne ich mir wenigstens das schöne gefühl des essens... naschen ist sicher o.k. und es ist etwas anderes, wenn man zuviele pfunde draufkriegt, weil mann hier mal ein schokolade zuviel und dort mal eine currywurst, die nicht hätte sein müssen... mir hat eine konsequente ernährungsumstellung geholfen, die ich kopfmäßg v.a. wegen der gesundheitsvorsorge geschafft habe... cholesterin war zu hoch.

was viel bedenklicher ist, ist, wenn man sich vollstopft, um die innere leere auszufüllen oder trauer oder frust etc oder isst, um sich wieder selbst mehr zu spüren und sei es auf die weise, dass der magen dann wehtut ... und das kenne ich auch. das ist mir auch immer wieder "passiert", zumindest in einer bestimmten phase meines lebens. nur war und bin ich in therapeutischer behandlung, so dass es nie richtig eskaliert ist bei mir mit dem essen. aber ansätze waren da.

es ist schon ganz wichtig zu wissen, was man mit dem sich vollstopfen kompensieren will... neben einer bewussteren ernährung bzw. ernährungsumstellung, denke ich schon, dass eine therapie dir helfen könnte, darüber nachzudenken, warum du manchmal so zwanghaft essen musst...

caroline

Helferlein 65 Deutschland W, 19

Hi maris,
Ich kann nur zustimmen, wenn gesagt wurde, dass du dir nichts verbieten solltest.
Dir verschafft Nahrung zeitweilige Befriedigung, die sich dann evtl. in Schuldgefühle umwandelt.
Sich etwas zu verbieten, was man gerne hat und vielleicht auch braucht, bedeutet zu versuchen seine Bedürfnisse einzuschränken.
Dann ist es auch eine völlig logische Konsequenz, dass dein Körper oder viel eher dein Geist einen nicht physischen Hunger entwickelt, der dann nur noch mit Essen zu befriedigen ist.
Ich finde (ist natürlich nur meine Meinung), dass du dich weniger auf Verbote konzentrieren solltest und dir stattdessen überlegst, warum du das Gefühl hast, bestimmte Dinge einfach zu brauchen.

Ich bin vielleicht die letzte die Ratschläge über gesundes Essensverhalten geben sollte.
Aber versuch doch mal zwar Spaß und Freude am Essen zu haben (es ist wichtig, dass du den nicht verlierst), aber gleichzeitig das ganze nicht in eine Art Leidenschaft und Lust umschwingt.
Es ist schwer zu lernen zu akzeptieren, was dein Körper und dein Geist braucht.

Ich würde dir einfach raten vielleicht einmal einen Ernährungsberater aufzusuchen.
Es gibt viele Möglichkeiten betreut abzunehmen. D.h. unter ärztlicher und psychologischer Beobachtung.

Ich wünsch dir auf jeden Fall alles Gute und dass du nicht noch weiter in diesen Teufelskreis reinrutschst.

lg Marya

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

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