Wie geht es Euch nach der Stunde?

Helferlein 35 Märchenwald in Süddeutschland W, 27

Hallo zusammen

Ich lese schon seit Monaten anonym in diesem Forum mit und heute hab ich mich endlich angemeldet, weil mir hier der Umgang miteinander sehr gefällt grinsend

Mein erster Therapieversuch scheiterte kläglich und ich mache jetzt seit ca. 5 Monaten eine ambulante Traumatherapie.
Da ich mir nicht ganz sicher bin, ob Diagnosen hier her gehören, lasse ich sie erst einmal weg.

Im Grunde geht es mir mit dieser Thera recht "gut", wenn man "gut" in diesem Zusammenhang sagen kann.

Was mir allerdings ein bißchen Sorgen bereitet, sind die Zustände nach den Stunden.
Wir sind derzeit natürlich erst in der Stabilisierungs-Phase und besonders nach Stunden, in denen wir Imaginationsübungen machen, geht es mir sehr schlecht.
Der innere Ort und der Tresor klappen inzwischen ganz gut, aber die Baumübung z. B. oder Ähnliche, bei denen man völlig abschalten kann, machen mich regelrecht fertig.

Es ist keineswegs so, dass ich mich danach gefestigt/beruhigt/sicher fühle. Im Gegenteil: ich bin völlig aufgewühlt, muss meistens heulen wie verrückt und fühle mich total ausgepowert.

Nun wollte ich fragen, wie es Euch nach der Stunde und/oder nach diesen Übungen geht?

Ich wurde nicht gerade mit Geduld überhäuft und weiß, dass das auch eine Übungssache ist, aber ist es denn "normal", dass man sich danach so überfahren fühlt?

Ich würde mich freuen, wenn Ihr Eure Erfahrungen mit mir teilen würdet. Vielleicht fühle ich mich dann etwas weniger "unfähig" Embarassed

Viele Grüße,

Seelenstaub

Helferlein 61 Hamburg W, 34

Liebe Seelenstaub,

die Übungen, die Du da machst, kenne ich nicht. In meiner Therapie gab es solche Imaginationsübungen nicht.

Dennoch: Therapie ist Seelenarbeit und ist natürlich auch an mir (gottlob Wink

) nicht spurlos vorbeigegangen. Nach den Stunden war es ganz unterschiedlich: Mal fühlte ich mich "wie auf Droge" oder auch mal völlig euphorisch, dann wieder unendlich traurig oder einfach nur leer. Manchmal war mir die ganze Welt zu viel und ein anderes Mal hätte ich sie umarmen können.
Genauso der manchmal krasse Übergang von "vor der Stunde" und "in der Stunde": Da ging es mir mal so richtig gut, und kaum trat ich durch die Praxistür, war ich das heulende Elend. Ich habe dieses Phänomen erst gar nicht verstanden, bis mir einfiel, dass wir ja genau das monatelang geübt haben: Die Praxistür geht hinter mir zu, die innere Tür geht auf.

Alles in allem finde ich Deine Schilderung nicht ungewöhnlich oder beunruhigend. Gib Dir Zeit. grinsend

Liebe Grüße,

prem

Helferlein 35 Märchenwald in Süddeutschland W, 27

Danke für Deinen Beitrag grinsend

Quote:

Genauso der manchmal krasse Übergang von "vor der Stunde" und "in der Stunde": Da ging es mir mal so richtig gut, und kaum trat ich durch die Praxistür, war ich das heulende Elend. Ich habe dieses Phänomen erst gar nicht verstanden, bis mir einfiel, dass wir ja genau das monatelang geübt haben: Die Praxistür geht hinter mir zu, die innere Tür geht auf.

Ja, das hatte ich auch schon.
Ich kam rein, grinste sie an und brach in Tränen aus - ohne ersichtlichen Grund.

Ich frage mich nur, warum diese Übungen bei mir scheinbar das Gegenteil bewirken Question

Irgendwie fühle ich mich da so unfähig Confused

Forums-InsiderIn 206 W, 25

da ich es heute hinter mir habe:

heute danach wie unter strom, musste noch einkaufen u.war alles stressig u.aufwühlend. Hab mich schon besser gefühlt als das letzte mal, denn das letzte mal war ich wütend auf sie, weil sie erst abweisend war u.dann mich durch so ne hintertür zu ihr geführt hat, was komisch war. und auch was sie so gesagt hat....
Und sonst ging es mir eig.immer ganz gut danach, manchmal supergut u.entspannt, lag aber viell.auch am sommer oder wenn ich frei hatte.
Denn heute war ich auch so total im stress.
Aber so richtig weinen kann ich absolut nicht bei ihr, heute war ich so im gespräch kurz davor, aber irgendwie kann ich das nicht....(komme ich mir dumm vor.).

Forums-Gruftie 944 BRD W, 24

Hi,

also aufgewühlt bin ich auf die eine oder andere Art auch immer. Mache allerdings "nur" eine Verhaltenstherapie und erzähle auch "nur" und grüble und beantworte Fragen - nichts, was ich nicht vorher auch schon oft getan hätte. Und trotzdem ist es jedes Mal total anstrengend. Da ich mit dem Weinen nicht so ein Problem habe (eher im Gegenteil), saß ich denn auch seit der ersten Stunde ständig da und hab geheult wie bekloppt. Dass einen das schafft, ist logisch. Für mich war danach aber auch immer der ganze restliche Tag im Eimer, weil ich Schwierigkeiten hatte (und sicher noch habe), mich hinterher wieder "zuzumachen". Seit ein paar Wochen weine ich nur noch selten, dafür zittere ich nach den Stunden oft am ganzen Körper. Meine Therapeutin meinte, das käme eben von der Anstrengung. Mich erstaunt es immer noch, dass so ein Gespräch so viel Kraft kosten kann (obwohl ich davon während der Stunde gar nicht so viel merke), aber ich freue mich auch darüber: Es ist ein Zeichen dafür, dass in mir etwas pssiert. "Seelenarbeit" ist, wie ich finde, ein sehr guter Ausdruck für das, was da abläuft. Er wird der Sache gerecht, denn es ist eben nicht einfach nur "Reden".

Einmal musste ich auf dem Nachhauseweg auch ganz furchtbar lachen, weil ich am Ende der Stunde einen Aha-Effekt hatte, der mich total verblüffte. So oder so schlagen die Emotionen bei mir in und vor allem nach den Sitzungen immer ganz hohe Wellen. Aber ich sehe das positiv, weil man natürlich kaum Probleme aufarbeiten und in Wunden herumstochern kann, ohne dass es weh tut. Und bei all dem fühle ich mich in der "Obhut" meiner Therapeutin sehr sicher, was all der Aufgewühltheit immer auch etwas Erleichterndes beimengt. Und mit der Zeit wird das ja auch weniger.

Viele Grüße,

thorn

Forums-InsiderIn 229 Deutschland W, 31

Hallo Seelenstaub!

Ja, diese Imaginationsübungen kenne ich auch, auch die Sache mit dem Tresor und dem sicheren Ort.

Bei meiner ersten Imaginationsübung gab es gleich einen Zwischenfall: Meine alten Alptäume kamen auf einmal wieder hoch. Ich war ziemlich fertig, Angst ohne Ende, und sie hat mich da wieder sicher raus gebracht.

Dann haben wir erst mal fast 5 Monate keine Imaginationsübungen gemacht, weil ich auch sehr leicht dissoziiere.

War mir auch irgendwie zu unheimlich.
Jetzt könnte ich inzwischen besser damit umgehen, und ich denke dass wir das beim nächsten mal auch wieder angehen werden. (Hab mich ein paar mal auf ihr Angebot hin geweigert Rolling Eyes

)

Keine Angst,
vielleicht legts sichs bei Dir ja auch wieder?
Was meint Deine Thera denn dazu?

Grüßle, Sanilein Smile

Helferlein 38 W

Hallo!
Ich war ne zeitlang (3mal oder so...) bei der schulpsychologin und am besten wars da während des unterrichts. also da ich eh ne sportbefreiung hatte bin ich denn dann zu ihr gegangen. danach hatte ich ja wieder unterricht und ich saß eigetnlich nur die ganze stunde wie versteinert und den tränen nahe da.
seit dem war ich bei vielen psychologen (die mich dann tollerweise immer weitergeschickt haben) und bei einigen hab ich sofort wenn cih raus gegangen bin die ganze stunde vergessen oder ich hätte luftsprünge machen können oder luftsprünge vom hochhaus...... /:
hab mich u.a. deshalb nicht getraut nen ersttermin mit nem therapeuten auszumachen..
lg
anna

Helferlein 57 deutschland W, 23

hallo seelenstaub!

ich habe mich auch immer schlecht gefühlt nach meinen therastunden. ich bin mir zwar bis heute nicht sicher, ob die therapie wirklich gut für mich war (ich denke nicht gern daran zurück) aber ich glaube, es ist ganz normal, dass man sich schlecht fühlt oder aufgewühlt ist, wenn man so in seinem inneren rumwühlt und auch möglich alles auf dem präsentierteller in richtung therapeut tragen soll. das ist nunmal nicht so einfach...
am ende trat bei mir dann das gegenteil ein: ähnlich, wie fanna oben beschrieben hat bin ich oft aus der stunde gegangen und habe einfach alles vergessen. ich bin von 100 auf 0 in den alltag übergegangen und habe kaum einen gedanken mehr an die stunde verschwendet. wenn ich dann vor meinem nächsten termin stand, überlegte ich oft krampfhaft, über was wir gesprochen hatte... mir fiehl kaum mehr etwas ein.
das ist wohl die weniger effektive variante...

ich hoffe, dass du trotz deiner ängste und traurigkeit deinen weg in der therapie gut gehen kannst und am ende weißt, wofür du geweint hast!
ganz viel kraft wünscht dir von herzen ronja!

Helferlein 121 berlin W, 37

hallo seelenstaub, hallo sannilein

ich werde in nächster zeit auch solche imaginationsübungen machen hatte mein thera gemeint....hab etwas angst davor er hatte auch etwas von baumübung gemeint ...

was ist das und was geht in einem da vor? und ist das nicht gefährlich wenn man villeicht ein trauma hatte???????
Rolling Eyes

ich hoffe dass ihr mir antwortet..
liebe grüsse leili

Forums-InsiderIn 323 Deutschland W, 35

Diese Imaginationsübung sin ja eigentlich zum stabilisieren gedacht, gerade bei Traumatisierten. Mir helfen sie sehr und ich habe auch die CD von Luise Reddemann.

Allerdings solltest Du nichts machen wenn du eigentlich Angst hast, also nicht einfach mitmachen. Ich kenne das von mir und das kommt sicher von früher, so nach dem Motto Augen zu und durch , über sich ergehen lassen...

NEIN Heute entscheiden wir selber, also lass Dich erstmal nochmals drüber informieren und wenn dus probierst entscheidest du, ob du es ganz zu Ende machst, ob du die Augen doch lieber auflässt.....

Zur Frage wie gehts einem nach der Therapiestunde?
Bei meiner ersten Therapeutin gings mir nach der stunde nur schlechter und irgendwann habe ich dann abgebrochen...
jetzt gehts mir nach der Stunde besser, es ist meine Krafttankstunde

nun ja einmal gings mir nun auch schlechter, aber selber schuld, habe ja beteuert mir gehts gut (sonst hätte sie mich nicht gehen lassen, sondern erst stabilisiert)

Fazit es liegt nicht nur in der Hand des Therapeuten.....

Helferlein 121 berlin W, 37

liebe ds

guten morgen erstmal du bist aber schon früh auf Very Happy

kennst du eine internetseite wo diese übungen beschrieben sind? das ich vorab schon was weiss.

er meinte auch zu mir das er mich damit stabilisieren will und dann übungen aus dem psychodrama mit mir machen will damit ich dadurch an meine gefühle ran komme..du hast doch auch erfahrung mit psychodrama oder?

ich habe ihn dann letzte std gefragt ob da nichts passieren kann..wegen gefahr eines posttraumat traumata..da war er dann ganz erstaunt dass ich denke ich habe ein traumata..er weiss vom mb..aber da ich nie darüber wirklich reden konnte hat er es vielleicht vergessen???
er meinte nur irgendwas von nur 50% der leute haben ein trauma danach Question

er meinte aber lass uns noch mal nä std darüber reden und gab mir ein buch mit über emdr?????????????????????????????????????????????????????????????????? ??

Rolling Eyes

das ist doch eher was für kriegsüberlebende Rolling Eyes

ich versteh die welt nicht

Rolling Eyes

leili..freu mich über antworten

Forums-InsiderIn 323 Deutschland W, 35

EMDR ist zur Verarbeitung von traumatischen Erlebnissen, wenn du das hier in die Suchfunktion eingibst findest du einiges darüber. Wenn Dir das nicht reicht, dann würde ich Dir empfehlen ne Suchmaschine im Netz anzuwerfen. Tja und dann hast du ja dann das Buch deines Therapeuten.

Eine traumatische Erfahrung hast du auf jeden Fall. Nach einem traumatischen Erlebnis bekommt nicht jeder Mensch eine Traumafolgeerkrankung, das ist richtig. Die 50 % finde ich sehr allgemein. Bei sexuellem Missbrauch ist sie denke ich höher, bei Inzest (Missbrauch in der Familie) noch höher.

Eine Art der Folgen ist ja auch das nicht drüber reden, das Vermeiden.... Um eine Posttraumatische Belastungsstörung diagnostizieren können gehört dann auch noch mehr dazu..... auch da empfehle ich Internetsuchmaschine.

Psychodrama sagt mir gar nichts.....

Forums-InsiderIn 273 weit weg W, 34

Hallo Leilie

Laß Dich doch überraschen, was kommt. Wink

Wenn Du vom Kopf her schon alles vorher weißt, blockierst Du Dich vielleicht nur selbst.
Meine Thera hatte mir focussing empfohlen, daß scheint so ähnlich zu sein, wie eure beschriebenen Imaginationsübungen.
Ich wollte auch ALLES vorher wissen, worauf sie aber nicht eingegangen ist.. Rolling Eyes

Nein, ich solle mich drauf einlassen oder noch warten... falls ich noch nicht genug Vertrauen hätte und nicht glauben könne, daß dies eine sehr einfühlsame Methode wäre.
OK, ich habe es ein halbes Jahr vor mir hergeschoben und es vor ein paar Wochen probiert und es war ok so.

Wie es mir nach den Stunden geht?
Hm, sehr unterschiedlich zwischen high, nichts fühlen und tief betroffen ist alles drin. Wink

LG Yeti

Helferlein 121 berlin W, 37

danke difficult secret! Very Happy

ich dachte immer eine posttraumat belast störung folgt automatisch

hast du inzwischen schon das "reden" geschafft?

ich immernochnicht ich quäl mich da sehr..ich weiss doch einiges zb dass es schwerer mb war was mir mein onkel zugefügt hat..aber ich schäm mich so sehr Embarassed

lieben gruss leili

Helferlein 121 berlin W, 37

liebe yeti Very Happy

schön dass du mal wieder da bist.

ich habe schon immer angst gehabt bzw schwierigkeiten mich fallen zu lassen, deswegen versuche ich mich mental ein bischen darauf vorubereiten Wink

ich glaube dieses sich dem thera in geistigem Exclamation

sinne hingeben wird für mich sehr sehr schwer..ich bin sehr kontrolliert

zu dem thema wie es nach der std ist:
letztes mal war ich total sauer auf ihn da ich das gefühl hatte er nimmt mich ncht ernst weil wir viel gelacht hatten Evil or Very Mad

manchmal bin ich wie auf droge und fühle(und das ist schon ein fortschritt) mich authentisch..dh nahe bei mir das hält dann 30 std an und dann gehts mir besch....

lieben gruss leili

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