Hysterektomie

Forums-InsiderIn 152 Tirol W, 37

Hallo!

Ich bin nun 35 Jahre und leide an Endometriose. Da es den Anschein hat, dass die Hormontherapie keinen Erfolg bringt bleibt die Frage der Gebärmutterentfernung. Natürlich habe ich mich schon etwas damit auseinandergesetzt und jetzt will ich noch hier ein paar Fragen loswerden, ich hoffe aur zahlreiche und ehrliche (schonungslos!) Antworten Cool

Wie ist der Höhepunkt nach der OP?? Spürt frau das gleiche wie bisher? Kommen die Kontraktionen denn nicht von der GB?
Wie verändert sich das sexuelle Lustempfinden? Wird die Scheide tatsächlich trockener? Gibt es Vernarbungen, Verwucherungen, die frau spürt? Fragen über Fragen .... hab schon ein an sich gutes Buch gelesen, aber die Meinung, Erfahrungen hier würden mich sehr sehr interessieren.

Danke!

Liebe Grüße
Brigitte

sporadischer Gast 9 Deutschland W, 21

Hallo woman2108

also selbst habe ich keine Erfahrungen damit, aber ich weiß von einer
"älteren" bekannten, dass sie nach der OP auch viel Sex hatte.
Sie hat sich von Ihrem Mann scheiden lassen (Ehe war kaputt) und war danach neu verliebt.
Laut den Aussagen dieser beiden schnakkelts ganz schön (sorry, wusste jetzt nicht, wie es beschreiben sollte)

Man darf nach so einer OP halt nichts schweres mehr tragen, aber WIE genau das sonst so ist mit Narben und so weiß ich net.
Meine ehemalige Arbeitskollegin wurde auch operiert, allerdings hatte die noch nie Sex (mit 35) und wird den wohl auch nie haben.

Also das ist mein Wissen....

Ich wünsche dir viel Glück.....

Forums-InsiderIn 152 Tirol W, 37

Danke für deine Antwort, liebe Sunnymaus Smile

Es ist wirkliche eine sehr schwierige Entscheidung .... ich hätte mich sehr über mehr Erfahrungsaustausch gefreut .... auch wenn frau klarerweise die Entscheidung dann selber und alleine treffen muss Rolling Eyes

Liebe Grüße
Brigitte

Moderatorin 2129 NRW W, 30

Hallo Woman,

ich habe keine Antwort auf deinen Fragen. Was mich aber dazu bringt, zu bemerken, dass meine Mutter und auch die Mutter meiner besten Freundin diese OP hatten und ich dennoch keine Ahnung hab. Ich weiss von der Mutter meiner besten Freundin, dass sie ein reges und wohl recht gutes Sexualleben hat. Bei beiden weiss ich, dass sie nach der OP Probleme mit dem Bauchschnitt hatten -keine von beiden aber ein Problem mit ihrem Weiblichkeitsbild/Körpergefühl bekommen hatten. (Und abgeleitet daraus: Sex passiert primär im Kopf).
Zu deinen Fragen: Meinst nicht, das kann man einfach den Gynäkologen fragen?

Lg,

Irrlicht

neu an Bord! 4 Graz W, 47

Hallo Woman,

jetzt meldet sich doch noch eine Betroffene zu Wort - ich hoffe, ich kann Dir mit meinen Erfahrungen ein bisserl helfen!

Mir wurde vor 3 Jahren (mit 44) eine Hysterektomie empfohlen, da ich ein Myom hatte, das wirklich schlimme Blutungen verursacht hat. Ich habe damals auch lange, sehr lange überlegt und war bei einigen verschiedenen GynäkologInnen, u.a. auch bei alternativ arbeitenden. Habe mich letztlich - der Leidensdruck war einfach zu groß, ich hatte schon eine starke Anämie - zur OP entschlossen. Hier meine Erfahrungen:

Die OP (vaginal) war völlig problemlos, auch der Heilungsprozess ging rasch vonstatten, und nach etwa 6 Wochen ist man - z.B. was das Heben und Tragen betrifft - genauso belastbar wie zuvor. Für mich war die ganze Sache eine irre Erleichterung (und mit einer Endometriose wird es ähnlich sein). Was nun die Sexualität betrifft, kann ich Dich völlig beruhigen: Alles ist so wie vorher, weder man selber noch "Mann" merkt irgendeinen Unterschied. Die Libido hat sich nicht verändert, es gibt keinerlei Schmerzen oder sonstige Beschwerden (was vorher etwas anders war....) - mit einem Wort, der Sex macht mehr Spaß als vorher (und ist auch nicht mehr durch ewig dauernde starke Blutungen eingeschränkt). Was die Scheidenfeuchtigkeit betrifft, brauchst Du Dir ebenfalls keine Sorgen zu machen - das hat ohnehin nichts mit der Gebärmutter zu tun.

Die Probleme mit der Weiblichkeit, die angeblich öfters auftreten sollen, sind m.M. nach eine reine Einstellungssache: ich definiere meine Weiblichkeit einfach nicht über die Gebärmutter (vielleicht spielt es aber auch eine Rolle, dass ich schon vorher eine wirklich abgeschlossene Familienplanung hatte? Mag sein!). Wichtig ist allerdings, dass Du unbedingt versuchen solltest, Deine Eierstöcke zu behalten. Ich bin nun 47 und habe noch keinerlei Wechselprobleme (die angeblich durch die schlechtere Durchblutung der Eierstöcke nach einer Hysterektomie auch früher einsetzen können - aber ich hatte eigentlich keine andere Wahl!).

Ich kann Dich nur ermutigen, diesen Schritt zu wagen, obwohl ich nicht unbedingt ein Verfechter von radikalen Lösungen bin. Aber die von Dir angesprochenen Probleme brauchst Du wirklich nicht zu fürchten! Falls Du noch weitere Fragen hast, nur zu, ich kann mich noch ziemlich genau an alles erinnern....!

Liebe Grüße und alles Gute,
Serenissima

Forums-InsiderIn 152 Tirol W, 37

@tanzendes Irrlicht: danke für deine info, ich werde sicher auch noch einmal mit meinem gyn reden, ABER .... es ist ein großer unterschied, ob ich die informationen von meinem arzt oder von wirklich betroffenen frauen "höre"!! glaube mir, schon alleine betr. endometriose musste ich die erfahrung machen, dass 90% der gyn. nicht wirklich bescheid wissen! und .... fünf ärzte, fünf meinungen ... sagte mir ein chirurg so ganz nebenbei Rolling Eyes

@serenissima: danke für deine ausführliche antwort Razz

... ich komme auch immer mehr zu dieser entscheidung, die eierstöcke möchte ich auf jeden fall behalten, wobei einer schon ausreicht (hab ich mal gelesen ...). mein rechter eierstock ist schon derart verklebt, verwachsen .... dass auch diesbezüglich immer wieder schmerzen auftreten ...
hast du keinerlei probleme mit verwachsungen im bauchraum??
für meine situation ist es wichtig, die GB im ganzen zu entfernen, also nicht zu stückeln (wie bei der laparoskopie) .. ist das bei der vaginalen op machbar? machst du beckenbodentraining?

Liebe Grüße
Brigitte

neu an Bord! 4 Graz W, 47

Hallo Brigitte,

Probleme mit Verwachsungen im Bauchraum hatte ich merkwürdigerweise vorher - das wusste ich aber auch erst, nachdem ich (mit ca. 40 Jahren) eine laparoskopische Eileiterunterbindung durchführen habe lassen und der Operateur im Nachhinein meinte, er hätte bei der Gelegenheit irgendwelche Verwachsungen gelöst - keine Ahnung, wo die herkamen, aber ich hatte beim Sporteln (bei extremen Belastungen) immer wieder einmal ziemliche Schmerzen im Bauchraum, die sind seither nie mehr aufgetreten.

Beckenbodengymnastik mach ich keine, hab ich auch nach der OP nicht gemacht, allerdings betreibe ich ziemlich viel Sport (ich gehe 4-5 mal pro Woche mind. eine Stunde laufen, 2x wöchentlich ins Fitnessstudio, dazu jährlich etwa 5000km mit Rennrad&Mountainbike).

Bei der vaginalen OP kann die Gebärmutter ohne weiters im Ganzen entfernt werden (sofern kein riesiges Myom vorliegt, aber dann wird eh abdominal operiert). Hier in Graz hat man mir gesagt, dass wenn immer möglich vaginal operiert wird - eine Mitpatientin mit Endometriose, die im selben Zimmer lag, wurde auch vaginal operiert - weil die Heilung ohne zusätzliche Bauchwunde einfach besser und schneller vonstatten geht.

Ich habe es damals so gemacht: Habe mir den "besten" Operateur an der Univ.-Klinik empfehlen lassen (3 verschiedene Gyns haben mir denselben empfohlen) und bin zu ihm in die Privatpraxis zu einer Voruntersuchung gegangen. Er hat dann alles mit dem OP-Termin geregelt, und auch ohne Zusatzversicherung wurde ich im Spital bestens betreut und auch wirklich von ihm persönlich operiert. Noch eine Nachuntersuchung nach ein paar Wochen bei ihm - und ich wurde wieder zu meinem "normalen" Frauenarzt "entlassen", das hat sich wirklich gut bewährt.

Liebe Grüße,
Serenissima

Forums-InsiderIn 152 Tirol W, 37

Hey Serenissima!

Danke für deine Antwort! Klingt wirklich gut und du machst mir Hoffnung!
Bin auch sehr sportlich (laufe auch sehr viel und, als ich noch mehr Zeit hatte, waren auch mal drei Trainingseinheiten - laufen, rad, schwimmen - drin´ ...); ich wurde schon drei mal wg. Endo operiert und ich machte den riesen Fehler, gut eine Woche nach der OP wieder auf dem Ergometer zu sitzen ... vielleicht deshalb die Verwachsungen. Diesmal möchte ich meinem Körper die notwendige Zeit geben.

Danke, du hast mir sehr geholfen! balloon

Liebe Grüße
Brigitte

sporadischer Gast 18 München M, 24

Serenissima wrote:

Wichtig ist allerdings, dass Du unbedingt versuchen solltest, Deine Eierstöcke zu behalten.

Sorry, wenn ich mich mit einer Frage in das Frauengespräch dräng, aber mich interessiert, warum Frau versuchen sollte die Eierstöcke zu behalten.
Was für eine weitere Funktion haben die, wenn die Gebärmutter entfernt wurde?

Jetzt wirklich kein Witz ..ganz ernstgemeinte Frage meinerseits grinsend

[nicht mehr wegzudenken] 1312 Dtld W, 29

moon81 wrote:

Was für eine weitere Funktion haben die, wenn die Gebärmutter entfernt wurde?

Eierstöcke produzieren die weiblichen Geschlechtshormone, besonders Östrogen. Ohne dieses Hormon werden Osteoporose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigt, und - wie Serenissima schon schrieb - die Wahrscheinlichkeit für Wechseljahrsbeschwerden steigt enorm.

sporadischer Gast 18 München M, 24

Ahh ..danke schön grinsend

neu an Bord! 4 Graz W, 47

Hallo moon,

in der Tat ist es nicht nur so, wie Toughy geschrieben hat, dass die Wahrscheinlichkeit für Wechseljahrbeschwerden erhöht werden, sondern man kommt mit Entfernung der Eierstöcke sogar schlagartig in den Zustand des Wechsels - was mit 35 (für woman) ganz schön heftig wäre. Klar kann man das durch Hormongaben wieder aufheben, aber auch die haben ihre Nachteile.

Früher wurde darauf wenig bis gar keine Rücksicht genommen (...was nicht mehr da ist, kann nicht mehr krank werden...), aber zum Glück hat sich die Einstellung der Chirurgen dazu geändert und man versucht heutzutage nahezu immer, die Eierstöcke zu erhalten (bei Krebserkrankungen werden sie allerdings fast immer mitentfernt, Eierstockkrebs ist eine der aggressivsten Krebsarten....).

Liebe Grüße und misch Dich ruhig weiter in "Frauengespräche", das geht auch Euch Männer was an Wink

!

Serenissima

[nicht mehr wegzudenken] 1312 Dtld W, 29

Serenissima wrote:

in der Tat ist es nicht nur so, wie Toughy geschrieben hat, dass die Wahrscheinlichkeit für Wechseljahrbeschwerden erhöht werden, sondern man kommt mit Entfernung der Eierstöcke sogar schlagartig in den Zustand des Wechsels

Stimmt. Hab mich zu der Formulierung hinreißen lassen, weil nicht alle Frauen im Klimakterium auch Beschwerden haben... Aber das ist ja wieder ein anderes Thema grinsend

sporadischer Gast 18 München M, 24

Serenissima wrote:

Liebe Grüße und misch Dich ruhig weiter in "Frauengespräche", das geht auch Euch Männer was an Wink

!

Drum frag ich zwinkernd..

..meist fühlen sich Frauen nur "vera****t", wenn man(n) solche Fragen stellt - k.A. warum, oder ich mach nen falschen Eindruck *g*

Aber ich kann es gut nachvollziehen, warum man soviel erhalten sollte, wie es nur geht ..erstaunlicherweise hab ich die Erfahrung gemacht, dass das Thema "Wechseljahre" so ein kleines Tabuthema ist, worüber Frau ungern spricht - zumindest Männern gegenüber, was ich aber auch ein wenig verstehen kann.
Allerdings konnte der Ein oder andere Artikel im Internet helfen die Gefühlsschwankungen meiner Mom zu verstehen zwinkernd..

Also danke nomml für die Info - man(n) lernt halt nicht aus grinsend

Forums-InsiderIn 152 Tirol W, 37

Dass die Eierstöcke so wichtig sind, kann ich nur bestätigen. Ich wurde mit Anfgang 30 (!) bereits künstlich in den Wechsel versetzt, es war die Hölle! Evil or Very Mad

Liebe Grüße
Brigitte

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