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MrLyle
sporadischer Gast
17
Bayern M, 21
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Sat, 08.Oct.05, 23:40 Transgender : Problem wegen 2 Diagnosen/Tatsachen |
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Hallo zusammen!
Also ich möchte mal kurz erläutern. Wie in meinem Vorstellungsthread ja steht, bin ich Frau-zu-Mann-Transsexuelle/Transgender.
Nun gibt es ja seit 1980 das TSG (Transsexuellegesetz) in dem der komplette Anpassungsprozeß geregelt ist.
Meine Frage nun aber... es gibt scheinbar ein ungeschriebenes Gesetz, wonach man neben TS keine weiteren psychol. (schwerwiegenden) Probleme haben darf, oder wie?
Denn bei den beiden Gutachten welche erstellt werden, wird ja auch nach anderen psychologischen Probleme/Diagnosen gefragt.
Nun wurde bei mir eine Dissoziative Störung diagnostiziert (meine Gutachten habe ich aber seit letztem Jahr).
Demnach könnte ich Probleme kriegen, denn die Krankenkasse, speziell der MdK, scheint keine weiteren Diagnose solcher Art neben TS sehen zu wollen.
Was soll ich nun genau tun?
Und gibt es da wirklich irgendwelche internen Regelungen diesbezüglich?
Und was haltet ihr davon, daß man neben einem existenziellen Problem wie Transsexualität sonst keine weiteren Probleme psychologischer Art haben darf, obwohl diese gar nichts mit TS zu tun haben?
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_________________ So long!
JL |
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Hiob
Forums-Gruftie
607
Berge M, 32
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Sun, 09.Oct.05, 0:13 Re: Problem wegen 2 Diagnosen/Tatsachen |
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Kannst du bitte deine Frage ein bisschen erklären, MrLile? Ich verstehe nicht genau, was dein Problem ist, denn das Risiko, was dir hier offenbar attestiert wurde, scheint den harmonischen Übergang gefährden zu können, wie du beschreibst. Wenn die Voraussetzungen vorliegen, wird die KK deine sonstigen Probleme aber m.E. nicht interessieren, solange du sie nicht darauf hinweist. Ich bekomme das Gefühl, dass du hier eine "autorisierte Stelle" mit der anderen kollidieren lassen willst/musst...ich verstehe nicht, wo deine eigene Verantwortung und Einschätzung hier bleibt. Im Zweifel würde ich so eine Entscheidung aus eigener Kraft lieber auf unbestimmt vertagen. In meinen Augen können Fachleute nur eine ihrer Ausbildung entsprechende/folgende Einschätzung vornehmen...mehr nicht, alles andere würde in den „Bereich Mensch“ gehen. Deine Einschätzung ist in deinem Leben entscheidend. Warum also, lässt du dich von den Diagnosen so verwirren?
Hiob
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MrLyle
sporadischer Gast
17
Bayern M, 21
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Sun, 09.Oct.05, 18:25 Re: Transgender : Problem wegen 2 Diagnosen/Tatsachen |
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Hi Hiob!
Ich lasse mich nicht verwirren. Nur verstehe ich nicht, wieso z.B. TS und eine Diss-Störung nicht nebeneinander existieren können/dürfen (was auch immer).
Kann das einer der Ärzte hier evtl. erklären?
Denn es reicht bei vielen TS schon aus, wenn sie "nur" eine posttraumatische Belastungsstörung neben ihrer TS aufweisen und schon hat man das Problem daß die Gutachten oftmals negativ ausfallen.
Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun?
Und bei mir wird es irgendwann nun mal soweit kommen, daß die KK oder jemand anderer erfährt daß bei mir mehr als nur TS attestiert wurde.
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_________________ So long!
JL |
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r.l.fellner
Psychotherapeut
1589
Wien M
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Mon, 10.Oct.05, 7:41 Re: Transgender : Problem wegen 2 Diagnosen/Tatsachen |
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Lieber MrLyle,
wenn eine derartige Diagnose vorliegt und bekanntgegeben wird, wird es tatsaechlich Probleme mit der Bewilligung geben. Meines Erachtens ist dies unbedingt auch in Ihrem Interesse: es geht darum, dass "Fehlentscheidungen" jeglicher Art vermieden werden und Folgeprobleme, welche durch OP's, Hormonbehandlungen etc. auftreten koennen, tunlichst vermieden werden. Ich hielte es von daher fuer sehr riskant, wenn Sie sich hier "durchmogeln", insbesondere, wenn tatsaechlich eine dissoziative Stoerung vorliegt.
Bedenken Sie (auch wenn es im konkreten Fall natuerlich genau das Gegenteil von dem ist, was Sie hoeren moechten ), dass derartige Regelungen und Gesetze zum Schutz der Menschen [zum Teil vor sich selbst, wenn z.B. psychische Ausnahmesituationen eine derartige Entscheidung beeinflussen koennten] geschaffen wurden, und nicht, um ihnen ohne Grund Steine in den Weg zu legen.
Freundlichen Gruss
R.L.Fellner
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MrLyle
sporadischer Gast
17
Bayern M, 21
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Mon, 10.Oct.05, 8:14 Re: Transgender : Problem wegen 2 Diagnosen/Tatsachen |
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Sehr geehrter Herr Fellner,
natürlich verstehe ich, daß man solche Maßnahmen und Regelungen benötigt.
Aber die Diagnose wurde nun gestellt NACHDEM die Hortmonbehandlung schon anfing und ich auch schon meine 1. OP hatte.
Und ich bin so glücklich mit der Veränderung meines Körpers wie noch nie zuvor in meinem Leben. Das ändert sich auch durch diese "Aussetzer" nicht.
Ist es also doch so falsch?
Kann man mir meine Gutachten wieder wegnehmen? Ich hoffe doch sehr nicht, denn wenn dem so wäre und ich meine Anpassung nicht zu Ende führen kann, dann wäre für mich der einzige Schritt ein Sprung aus dem Fenster.
Das sage ich hier so deutlich weil es so ist. Nicht weil ich das Ganze aufbauschen will.
Seit ich Hormone bekomme (4.6.04) hat sich sehr viel zum Positiven für mich geändert und ich habe ein ganz neues Lebensgefühl seit ich meine Brust-OP (Mastektomie) hatte.
Können die mir meine Gutachten wieder aberkennen, die beide sehr positiv ausfielen, da ich damals keine so extreme Form der Störungen hatte, wie sie jetzt auftreten.
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_________________ So long!
JL |
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