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Avaneh
neu an Bord!
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Post Fri, 07.Oct.05, 13:17      Analyse nach Therapie??! Reply with quoteBack to top

Hallo Ihr Lieben,

wer ihr auch seid ;O)
Ich befinde mich zZ in einer Situation, in der ich wirklich nicht mehr weiss,
ob ich weinen,um mich schlagen oder lachen soll.

Ich mache seit ich 19 / 20 bin eine psychoanalytische Einzel- Gesprächstherapie (3oo sitzungen vielleicht...). Dem ging auch ein Krankenhausaufenthalt voraus.

In dieser Therapie ist viel passiert, was mir viel geholfen hat, ich
habe es einigermassen geschafft, mich von meinen Eltern zu lösen und mich aus einigem Chaos herauszuwinden (das man das nicht in einem Foren- Beitrag weitschweifig behandeln kann ist klar oder).

Trotzdem gab es immer wieder Rückschläge, verschiedenes habe ich nicht erreicht (so, ich dachte das sei das Leben eben und nichts was man therapieren muss es klappt halt nicht immer alles???)

Ich ging in den letzten zwei Jahren nur zur Krisenbewältigung hin und
nicht mehr um an irgendwas zu arbeiten.

Am Freitag war ich mal wieder in einer solchen Situation dort, und ich bin fürchterlich erschrocken, weil er sagte, das was ich sagen würde, sei nun die klassische Indikation für eine klassische Psychoanalyse im Liegen.

Okay. Prima. Meine lange Therapie endet also damit, dass mein Therapeut mir sagt, dass ich eine noch tiefergehende Therapieform brauche???? Kann das sein?

Ich kriege alle 2 stunden die pure Wut, weil er die Problematik ja nun kennt (wer sonst??????) und mir erst jetzt zu so etwas rät.

Eine fokale Therapie (die das Thema fokussiert mit dem ich Probleme habe) hat er auch angeboten.

Ich verstehe gar nichts mehr.
Einerseits bin ich froh- eine Analyse- eine neue Chance, noch mal eine Chance.
Andererseits- kann ich 10 Jahre in Therapie verbringen?
Wo ist da mein Leben? Was bedeutet das- Regression?
Wieviel bin ich dann noch ich oder bin ich erst später ich?

Ich habe einen schrecklichen Satz gelesen, dass manche Frauen sich zu dem Zeitpunkt in dem sie eine Familie gründen könnten, zu tief in der Analyse stecken, um das auch zu tun...
Ich habe angst, dass mir die Zeit wegläuft, sie läuft mir jetzt schon weg!

Ich bin so furchtbar sauer auf ihn, dass....er nicht schon früher einen
Richtungswechsel vorgeschlagen hat....ich bin enttäuscht, dass er mich so gehen lässt- ich müsste die Analyse in einer andeen Stadt machen, da ich schon lange nicht mehr wohne, wo er seine Praxis hat.
Er hat gut an mir verdient. Ich fühle mich ausgenutzt.

Ich weiss nicht was ich machen soll.
Bin ich "krank" genug? Brauche ich das?

Ich habe hier gepostet, weil ich mir neben all diesen Fragen auch und vor allem die Frage stelle, wie das einer Krankenkassse beizubringen ist, dass
man nach einer tiefenpsychologisch fundierten Therapie nun noch mal eben eine klitzkleine Analyse braucht.

Ich bin in einer neuen Krankenkasse seit einem Jahr, die haben noch nichts von meinem Psychokram mitgekriegt. Habe ich überhaupt die chance, dass die eine Analyse zahlen?????

Was wenn nicht?
Muss ich dann so weiter existieren?!!!!!

Alles erscheint mir sinnlos. Ich mache 5 jahre Therapie....und dann das. Alles ist so sinnlos, wenn man immer weiter machen muss.
Hätte er nicht was indizieren können als noch kraft da war?????


Ich danke Euch fürs zuhören.
Und schaue heute Abend wieder rein....
Es ist gut, dass es diese Forum gibt.

Schliesslich ist man schon allein genug.

Herzliche Grüsse an alle da draussen,
Avaneh

_________________
Nichts ist wahr, alles ist erlaubt.
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Post Fri, 07.Oct.05, 16:21      Re: Analyse nach Therapie??! Reply with quoteBack to top

Hallo Avaneh,

schwierig, da was zu sagen. Denn einerseits sagst Du "ich dachte das sei das Leben eben und nichts was man therapieren muss es klappt halt nicht immer alles", andererseits finde ich es auch merkwürdig, daß man nicht selber ein Gefühl dafür hat, wieviel Therapie man noch braucht und sich da ganz auf den Therapeuten verlassen muß. Und grade, wo Du schon so lange THerapie gemacht hast. Aber gut, ich kenne ja auch deine Vorgeschichte nicht, vielleicht ging es ja auch wirklich nicht anders und ist trotzdem jetzt noch nötig.

Hast Du denn nicht ein paar Freunde, mit denen Du Dich vergleichen kannst und mit denen Du über sowas reden kannst? Dann müßte Dir doch auffallen, dieses und jenes kann ich noch nicht, wäre aber sinnvoll.

Zudem schreibst Du, du bist zur Krisenbewältigung hin. Ich weiß jetzt nicht, welche Art von Krisen das waren. Wenn es irgendwelche Schicksalsschläge oder außergewöhnlichen Situationen waren (z.B. Tod von Nahestehenden, Berufsanfang,...) , mit denen Du nicht umgehen konntest, find ich das ok so, aber wenn Du mit dem, was normalerweise zum alltag gehört (z.B. Umgang mit Kollegen, Freunden,...), nicht richtig klargekommen bist, würde ich schon sagen, daß Du vielleicht noch was lernen mußt. Ich finde, mit Alltagssituationen sollte man schon von alleine gut klarkommen bzw. wenn nicht, dann in einer Therapie das entsprechende lernen.

Allerdings wundert mich auch, so oder so, daß der Therapeut das nicht gesehen hat, er kennt Dich ja nun schon lange.

Du schreibst, daß es da ein Problem gibt mit Familie gründen und Analyse machen.
Also, ich weiß ja nicht, wie lange die Analyse dauern soll, aber ich würd mir da nicht allzuviele Sorgen machen. Mit 30 bist Du noch sehr gut dabei und ich hab auch noch vor, Familie zu gründen. Ist zwar schwieriger, aber zum Glück nicht hoffnungslos.

Wegen KK brauchst Du wohl nicht so viele Bedenken haben. Du sagtest ja, Du hattest vorher tiefenpsychologische Therapie, wenn Du auf ein anderes Verfahren (Analyse, Verhaltenstherapie) wechselst, müßte das mit der KK funktionieren.

Alles in allem hörst Du Dich nicht so an, als ob Du noch Vertrauen in ihn hast. Warum wechselst Du nicht, machst eine Therapie bei jemand anderem? Erstmal finde ich das nach einer so langen Zeit auch gut, mal andere Sichtweisen kennezulernen. Zum zweiten könntest Du das auch an Deinem Wohnort machen. Und wenn Dir eine Analyse jetzt zuviel ist, könntest Du auch überlegen, eine Verhaltenstherapie zu machen. Denn wenn ich Dich richtig verstanden habe, ist Dein Hauptproblem, jetzt weiterzumachen, daß Du noch weniger Zeit für Dein eigentliches Leben hast. Und Verhaltentherapeuten und Analytiker haben wohl schon einen ganz anderen Zugang zu den Problemen, vielleicht bist Du mit der anderen Richtung ja besser bedient. Ich denke mir, sowas kriegt man nur durch Ausprobieren raus.

Jetzt sehe ich erst, daß Du schreibst

Quote:
Was wenn nicht?
Muss ich dann so weiter existieren?!!!!!


Dann siehst Du selber ja schon Bedarf für eine Therapie?! Wäre dann die Frage, wann, welche und wo.
Vielleicht kannst Du ja noch was zu Deinen aktuellen Problemen schreiben, dann kann man vielleicht eher was dazu sagen.

Viele Grüße
Stöpsel
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