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Silbendrechsler
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Post Tue, 04.Oct.05, 0:43      Schicksal, Karma, Pech oder einfach unfähig? Reply with quoteBack to top

Zehn Jahre sind es jetzt. Ob ungefähr auf Woche oder Monat genau, weiß ich nicht mehr, aber ich bin jetzt definitiv seit zehn Jahren solo.
Um ehrlich zu sein: eigentlich seit 28 Jahren - so alt bin ich nämlich. Denn die besagte Beziehung vor zehn Jahren, währte gerade mal zwei, drei Monate. Das lässt sich kaum als "Beziehung" betiteln.
Da beginnt man doch irgendwann an sich zu zweifeln, nicht wahr?
Ich frage mich nunmehr seit Jahren, woran dieses chronische Einsamkeit liegen könnte? Habe ich extremen Mund- oder Schweißgeruch, von dem ich nichts weiß? Umgibt mich irgendein unsichtbares Kraftfeld, das Frauen abstößt?
Ich gebe zu, ich halte mich selbst nicht für den attraktivsten Mann auf Gottes weiter Welt. Für einen Gilette-Werbespot würde man mich gewiss nicht buchen, aber ich bin nun auch kein Elefantenmensch oder Quasimodo. Okay, ich habe fünf, sechs Kilo zuviel. Aber wenn man 1,91 Meter groß ist, fällt das nicht allzu sehr ins Gewicht. Kurzum, ich sehe eigentlich ganz okay, andere haben sogar mal gesagt, ganz gut aus. Letztlich liegt das ja ohnehin im Auge des Betrachters und spielt auch keine Rolle, weil die Situation nun mal so ist, wie sie ist: ich bin einsam - und ich beginne daran zu ersticken. Diese nicht endende wollende Beziehungslosigkeit macht mich langsam aber sicher kaputt. Ich mag und kann so nicht mehr weiter machen und weiß doch nicht, wie ich es ändern soll.

Es hat in meiner Vergangenheit durchaus schon Kontakte gegeben, aus denen "mehr" hätte werden können - aber es wurde nie mehr daraus. Vielleicht lag es an mir, der zu feige war, den entscheidenen Schritt zu tun; vielleicht lag es daran, dass die Frauen zwischen den Zeilen meine "mehr"-Absichten erkannt haben und dann vor mir zurück gewichen sind. Um kein falsches Bild aufkommen zu lassen: Ich bin kein aufdringlicher Mensch, ich bemühe mich immer die Distanz und den Respekt zu wahren.
Meistens sogar zuviel Distanz, denn ich könnte mich nie überwinden, eine Frau, die mir gefällt, auf einer Feier oder sonstwo anzusprechen. Die anderen Kontakte, von denen ich gesprochen habe, ergaben sich meist im Freundeskreis oder auf der Arbeit. (Bei meiner ersten "Beziehung" war sie es übrigens, die mich angesprochen hat.)
Das Kuriose an der Sache: ich bin Journalist. Ich werde jeden Tag mit Menschen konfrontiert, denen ich noch nie begegnet bin. Und da geht es. Da gehe ich auf die Leute zu, bin charmant, höflich, offen, zuvorkommend, ein guter, interessierter Gesprächspartner. Nur privat geht nichts. So erfolgreich ich in meinem Beruf bin, so ein absoluter Versager bin ich in meinem Privatleben.

Mittlerweile beginne ich zu glauben, dass es mein Schicksal ist, immer allein bleiben zu müssen. Ich weiß, Schüchternheit und das alles kann man überwinden. Aber zu solchen Dingen gehört auch ein Quäntchen Glück - das ich nicht habe. Ich komme ja berufsbedingt ganz gut herum, und lerne wie gesagt auch viele Menschen kennen. Aber es ergibt sich einfach nichts. Auch im Internet habe ich wer weiß wie oft versucht, Kontakte aufzubauen und Frauen kennen zu lernen. Ebenfalls vergeblich, die Frauen antworten mir nicht - dabei schreibe ich eigentlich ganz nett.
Vielleicht ist es tatsächlich eine Frage des Schicksals, des Karmas - oder auch einfach nur böses Pech.
Kennt jemand den Steppenwolf von Hesse? "Es umgab ihn jetzt die Luft der Einsamen, eine stille Atmosphäre, ein Weggleiten der Umwelt, eine Unfähigkeit zu Beziehungen, gegen welche kein Wille und keine Sehnsucht etwas vermochte."
Das könnte von mir sein.

Nun denn, ich weiß auch nicht, warum ich das alles geschrieben habe. Ich habe das Forum bei Google gefunden, nachdem ich "Kontaktschwierigkeiten" eingetippt hatte. Habe intensiv darin gelesen und wollte auch mal was beitragen. Vielleicht mag ja jemand dazu was sagen. Vielleicht weiß sogar jemand Rat und es steht doch nicht so aussichtslos, wie ich immer denke.

So long
Silbendrechsler
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Irmgard
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Post Tue, 04.Oct.05, 1:02      Re: Schicksal, Karma, Pech oder einfach unfähig? Reply with quoteBack to top

Waaaahhhh dazitiert jemand mein Herzi-Büchilein love1

Ach Silbendrechsler, ich kann dich so gut verstehen. Zwar durch andere Umstände verursacht, bin ich in einer ganz ähnlichen Lage wie du. Ich hab mich mit meinem Schicksal schon angefreundet, und jetzt bin ich zwar langsam immer mehr isoliert, aber ich hab es akzeptiert, dass es eben so ist. Manchmal frage ich mich, ob es wohl so bleiben wird, und wie ist das, alte Jungfer und all das.
Hm, dass du dich fragst, warum es nix wird... Worte drechseln, das kannst du, augenfällig auch, dass du ein schlauer Kerl bist. Auch noch beruflich erfolgreich und gutaussehend, schreibt er über sich *grübel*. An was kann es dann liegen... Bist du denn wirklich offen für eine Beziehung? Oder zaudert das Herz? Letzteres ist bei mir der Fall. Vertrauen fassen, das kann ich kaum. Das ist bei mir der Grund für meine Einsamkeit. Ich bin kompliziert und dazu misstrauisch, brauche daher viel Zeit um Nähe zulassen zu können, und das ist den meisten Menschen sehr viel zu anstrengend.
Wie ist das bei dir?
Wo genau im Kontakt zu anderen liegen die Schwierigkeiten? Gerätst du zu schnell in die "guter Kumpel"-Rolle? Das geht vielen Männern so... Hast du eigentlich einen gut ausgebauten Freundeskreis? *nochmal nachliest* *nix dazu gefunden*. die meisten beziehungen ergeben sich wirklich aus einem Zufall und wie ich beobachtet hab selten mit wildfremden die man in der Disko kennenlernt, sondern meistens über gemeinsame Freunde/ Bekannte.


Also jedenfalls, ich kann dich so gut verstehen. Party! aber helfen wahrscheinlich nicht, weil ich auch ein Dauersingle bin. Vielleicht... bist du auch zu intelligent. Viele intelligente Leute tun sich schwer. ODer? Oder ist das Blödsinn? Hab ich manchmal gedacht, weil ich viele, also auffallend viele Leute kenne, die ganz gut aussehen und lieb sind, und aber zu viel denken... und im Fazit allein sind.
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Denker
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Post Tue, 04.Oct.05, 12:20      Re: Schicksal, Karma, Pech oder einfach unfähig? Reply with quoteBack to top

Hallo Silbendrechsler,

auch ich reihe mich mal ein, denn mir geht es ähnlich, auch wenn wir evtl. doch andere gründe für den istzustand haben.

ich habe wirklich noch nie eine frau über den normalen zufälligen weg kennengelernt, die mich wirklich interessiert hätte. also so über bekannte, freunde usw.
die paar wenigen frauen habe ich mir alle extrem ausgeguckt, kannte oder kenne ich nur sehr flüchtig. irgendwie hatte ich nur bei diesen damen ein größeres interesse, so auch aktuell(seit fast 4 jahren Embarassed )

aber ich bin nicht in der lage, bei den interessanten damen etwas zu unternehmen. wenn mich eine frau nicht interessiert ist das kein problem, aber aus übungszwecken würde ich auch keine wilkürlichen aktionen starten. ich denke sehr viel nach, habe vielleicht auch angst vor einer beziehung oder vor dem, was daraus entstehen könnte(ungeplantes kind, ehe, usw) alles dinge, die ich mir nicht vorstellen kann(zumindest z. zt)
also ich denke über den 5. oder 6. schritt nach, bevor ich überhaupt den ersten umgesetzt habe und das hindert mich auch daran, den ersten schritt überhaupt zu wagen.

selten begeistert mich eine frau, wenn ja, dann ist die begeisterung leider zu groß, so dass diese mich hemmt. ich kann dann nicht ich selbst sein... oder bin ich es dann eben doch? der schüchterne, unselbstbewusste mann...
auf der einen seite kann ich sehr souverän sein, auf der andern seite...

ich drehe mich im kreis.....

und das nimmt im kopf schon echt groteske züge an. habe hier auch "meinen" thread zu den dingen, die mich bewegen...

ich weiss nicht, wie sehr meine krankheit mein verhalten/wohlbefinden beeinflusst. ich meine, ich frage mich, ob ich mich eanders verhalten würde, wenn ich sie nicht hätte?

zum teil sicherlich schon, da ich ja den vergleich habe, aber auch vorher gab es schon diese probleme, wenn auch nicht in dem maße und eigentlich hatten diese sich im laufe der jahre gebessert...

so, muss jetzt leider wieder an die arbeit.

ich hoffe, ich kann den schalter irgendwie umlegen. irgendwie kenne ich meine probleme, aber ich schaffe es nicht, aus meinem denkmuster herauszukommen. und das kotzt mich an, da ich mich vieler möglichkeiten beraube.... Rolling Eyes

lg

denker

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Post Tue, 04.Oct.05, 12:21      Re: Schicksal, Karma, Pech oder einfach unfähig? Reply with quoteBack to top

hallo irmgard,

ich glaube an deinen zeilen ist schon was wahres dran. ich finde mich auch hier wieder.... leider....

lg denker

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Irmgard
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Post Tue, 04.Oct.05, 14:18      Re: Schicksal, Karma, Pech oder einfach unfähig? Reply with quoteBack to top

Quote:
also ich denke über den 5. oder 6. schritt nach, bevor ich überhaupt den ersten umgesetzt habe und das hindert mich auch daran, den ersten schritt überhaupt zu wagen.
oh man, wie kommt mir das bekannt vor!! Shocked
Klassisch:
Irmgard wird angesprochen, eingeladen oder sonstwie wird Interesse an ihr bekundet. Sehen wir uns kurz Irmgards darauf folgende Gedanken an:

1. wooow, so ein süsses Ding Embarassed *geschmeichelt fühl*
2. herrje, der/ die will Zeit mit dir verbringen *schluck*
3. ruft dann wohlmöglich ständig an oder steht gar plötzlich vor deiner Türe
4. wenn ihr feiert, vielleicht habt ihr bald Sex
5. du wirst °SCHWANGER!° eeek!!

-------------

Fazit: okay, ich glaub ich geh am besten einfach schnell weiter! zwinkernd..
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Silbendrechsler
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Post Tue, 04.Oct.05, 22:30      Re: Schicksal, Karma, Pech oder einfach unfähig? Reply with quoteBack to top

Hallo ihr beiden,

danke für die Antwort und Euer Interesse. Es tut gut, Menschen seine Probleme mitteilen zu können, die wissen wovon man spricht.

Bin ich offen für eine Beziehung? In gewisser Weise ist es mit mir so wie bei Dir. Irmgard. Ich kann mit keiner Frau sofort auf körperlicher und geistiger Ebene intim werden. Das braucht für eben Zeit, braucht gegenseitiges Vertrauen. Und bis ich soweit bin, soviel Vertrauen aufgebaut habe, ist der Zug meist schon abgefahren.
Ich sage nicht, dass ich nicht an Liebe auf den ersten Blick glaube. Das tue ich sehr wohl. Gleichwohl gibt es die aber nicht so häufig, wie viele vielleicht denken. Liebe auf den ersten Blick ist meiner Ansicht nach ein seltenes Glück.

Die "guter Kumpel"-Rolle? Auch das kenne ich. Den Umstand gar nicht als potenzieller Partner wahr genommen zu werden, sondern eben nur als netter Bekannter - frustrierend. Mag vielleicht damit zusammen hängen, dass Freundlichkeit, Verständnis und respektvolle Distanz gegenüber anderen häufig als Schwäche ausgelegt wird - was sie nicht ist. Doch was nützt es, hohe humanistische, moralische und ethische Ansprüche an sich zu stellen, nach gewissen Werten und Idealen zu leben, wenn man am Ende doch nur zweiter Sieger bleibt, sprich: für schwach und "unmännlich" gehalten wird?
Ich habe mich immer bemüht, ein moderner Mann zu sein. Aber ich stelle mehr und mehr fest, dass solche Männer gar nicht gefragt sind, dass, überzogen ausgedrückt, Männer in "Bier macht schön"-T-Shirts, die auf Partys besoffen zu Wolle Petri Musik grölen, immer noch vergleichsweise besser bei den Frauen ankommen, als Menschen wie ich.
Nun will ich aber nicht der Gesellschaft die Schuld an meiner Situation geben. Die Welt wie sie sich heutzutage darstellt, und auch das wurde ja im Forum schon hinreichend diskutiert, macht es uns stilleren, verschlosseneren Menschen gewiss nicht leichter, aber letztlich bleibt jeder seines eigenen Glückes Schmied. Bedauerlicherweise kenne ich die Werkzeuge dafür nicht.

Du hast nach meinen Freunden gefragt, Irmgard. Nun, ich habe zwei sehr enge Freunde. Ich könnte gewiss über eine größeren Freundeskreis verfügen, denn ich bin eigentlich jemand, der gern gesehen ist, mit dem man sich gut versteht, aber mir gelingt es nur schwer, Kontakte über längere Zeit aufrecht zu erhalten. Ich rede mir immer ein, ich hätte ihm/ihr nichts zu sagen und dass er/sie ohnehin keinen gesteigerten Wert auf meine Anwesenheit legt. Also ziehe ich mich dann recht schnell zurück, rufe nicht mehr an, schreibe keine E-Mails, bis die Sache dann irgendwann wieder einschläft. Sicher eine Angelegenheit, die mit meinem nicht sehr stark ausgeprägten Selbstbewusstsein, aber auf der anderen Seite auch mit meinem Drang nach Unabhängigkeit und Eigenständigkeit zusammen hängt. Es ist ein wenig paradox, das gebe ich zu. Einerseits sehne ich mich wie wahnsinnig nach anderen Menschen, andererseits brauche ich wieder meine Freiheit. Da schlagen irgendwie zwei Herzen in mir. "...und wenn Zwei in Einem Blut und Einer Seele einander todfeid sind, dann ist das ein übles Leben." Wobei ich wieder beim Steppenwolf wäre. Ein Buch das übrigens wie kein anderes meine eigene Gewühlswelt wieder gibt. Da es dein Lieblingsbuch ist, Irmgard, kannst Du das wohl nachvollziehen.

Zu intelligent? Kann man das überhaupt sein? Aber es stimmt, ich habe diese These schon mehrmals gehört. Nun laufe ich aber nicht den ganzen Tag durch die Gegend, rezitiere Gedichte und gebe Hochgeistiges von mir. Das Problem liegt wohl eher darin, dass es den Denkmenschen, und ich bin einer, an einer gewissen Lockerheit fehlt. Das macht den zwischenmenschlichen Bereich oft sehr kompliziert, wenn man nicht gerade über philosophische Fragen und den Sinn des Lebens diskutiert - was beim ersten Kontakt auf einer Party nur selten bis niemals vorkommt.

Nun denn, habe mich wieder ausgelassen. Aber das hilft, sich selbst über gewisse Dinge klar zu werden.

So long
Silbendrechsler
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Post Tue, 04.Oct.05, 23:16      Re: Schicksal, Karma, Pech oder einfach unfähig? Reply with quoteBack to top

Hallo Silbendrechsler!
Ich kann Deinen Beitrag sehr gut verstehen. Ich bin auch seit 8 Jahren Solo. Ich hatte nur einen Freund von 19-22 und dann gar nichts mehr. Ich hab immer gedacht es liegt an mir, daß ich irgendwie eine nicht sympathische Ausstrhalung habe oder so. Jetzt bin ich in Therapie und hab herausgefunden, daß ich eigentlich nicht wirklich bereit bin. Also vom Kopf her schon, aber von der Seele her nicht. Und das strahlt man halt auch aus.
Ich war teilweise schon über Jahre hinweg extrem traurig und auch verzweifelt, weil mich nie ein Mann ansprach. Also es ergab sich nie etwas, weder ein Flirt, noch was kurzes, Kein ONS und eine Beziehung schon mal gar nicht.
Ich war total verzweifelt und hab mich irgendwie auch geschämt, weil ich mir so unnormal vorkam. Schlimmer wurde es noch dadurch, daß ich gut aussehe, von dem gängiges Schönheitsideal ausgehend.
Jetzt wo ich mir selber gegenüber zugeben kann, daß ich eigentlich auch nicht wirklich bereit bin zu irgendwas, kann ich die Männer besser verstehen. ich strahle wahrscheinlich aus, daß ich nicht wirklich will und welcher Mann will schon die Gefahr eingehen sich einen Korb zu holen, wenn die Frau sowieso so aussieht, als wolle sie nicht! Da muß man als Mann schon ein sehr großes Ego haben. Und wer hat das schon?

Bei Dir als Mann sieht die Sache natürlich so aus, daß wenn Du keine Frauen ansprichst, wirst Du auch eher keine kennenlernen, da Frauen ja mehr non-verbale Zeichen geben und der Mann darauf reagierend sie dann anspricht.
Aber dazu bist Du ja nicht wirklich bereit.
Wenn man innerlich bereit ist, trifft man auch jemanden, da bin ich mir sicher. Nur darauf zu warten, daß man "wachgeküßt" wird und irgendjemand über all Deine inneren Widerstände springt und Dich davon überzeugt Vertrauen in ihn zu haben, darauf darf man nicht warten. Das passiert nur in Hollywood.

Ich habe inzwischen herausgefunden, warum ich nicht wirklich bereit für Männer bin und verstehe mich und mein ewiges Single-Sein nun besser.
Meistens sind die Ursachen dazu in den Beziehungen zu Deinen frühsten Bezugspersonen zu suchen.

Ach ja, und daß Du als Journalist super bist und charmant, aufgeschlossen, etc, ist gar nicht so selten. Meistens sucht man sich einen Beruf bei dem sie einen privaten Mangel ausbügeln können.
Ich verallgemeiner jetzt mal ganz doll:
Z.B. Psychologen haben selbst die dicksten Probleme. Lehrer haben zu Hause durchsetztungsprobleme (in der Schule haben sie dann immer Recht von Berufswegen. Das gleicht das private Defizit aus).
Leute in Helfer-Berufen können sich meistens selbst nicht helfen, fühlen sich schwach und umgeben sich gern mit noch Schwächeren, um sich besser (stärker) zu fühlen.
Im Englischen hat man dafür eine Redensart "You never meet a tailor in a good suit" (Man trifft nie einen Schneider in einem guten Anzug)

Also gar nicht verwunderlich dass Du Dich für einen Beruf entschieden hast, der private Mängel ausgleicht.
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Post Tue, 04.Oct.05, 23:45      Re: Schicksal, Karma, Pech oder einfach unfähig? Reply with quoteBack to top

Hallo Lisa,

Dein Beitrag hat mir sehr zu denken gegeben. Ich denke bereits seit längerem darüber nach, mich selbst auch in Therapie zu begeben. Bisher fehlte mir noch der letzte Schubs dazu, aber ich denke, es führt kein Weg daran vorbei. Aus mir selbst heraus, schaffe ich es wohl nicht mehr.

Bezugspersonen, ja. Meine Eltern haben sich getrennt, da war ich sechs. Ich habe immer geglaubt, ich hätte das alles gut weggesteckt und verarbeitet, aber einen Knacks an meiner Seele hat das wohl doch hinterlassen. Das ist mir nicht erst durch dein Posting klar geworden, das dachte ich mir schon länger, aber vielleicht hat mir das jetzt den Tritt verpasst.

Nur noch eine Frage: Wie hast Du es angestellt. Bist Du zum normalen Hausarzt gegangen, hast Du das Problem dort offen angesprochen? Würde mich sehr interessieren, denn ich weiß nicht genau, wie ich die Sache angehen soll.
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Post Wed, 05.Oct.05, 0:24      Re: Schicksal, Karma, Pech oder einfach unfähig? Reply with quoteBack to top

Hi Silbendrechsler,
es ist schon spät daher nur kurz:
Quote:
Ich habe mich immer bemüht, ein moderner Mann zu sein. Aber ich stelle mehr und mehr fest, dass solche Männer gar nicht gefragt sind, dass, überzogen ausgedrückt, Männer in "Bier macht schön"-T-Shirts, die auf Partys besoffen zu Wolle Petri Musik grölen, immer noch vergleichsweise besser bei den Frauen ankommen, als Menschen wie ich.
mit Mann-Frau hat das sehr wenig zu tun. Damit brichst du das Thema auf eine Ebene herunter, die deinem Niveau nicht entspricht. Das weisst du doch nun selber, dass esnicht die doofen Frauen sind die nur auf sone Kerle stehen, sondern, das hast du ja selber geschrieben, es deine Langsamkeit und deine Vorstellungen von Anstand und dein Moralcodex sind, was dir in der heutigen Zeit sogar einen Nachteil verschafft - damit gehts dir wie mir. Aber, ich bleib lieber allein, als von dem abzulassen, was ich richtig finde.
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Post Wed, 05.Oct.05, 9:43      Re: Schicksal, Karma, Pech oder einfach unfähig? Reply with quoteBack to top

Du gehst einfach zum Hausarzt und läßt Dir eine Überweisung geben für die Therapie. Am besten sie geben Dir mehrere Überwiesungen. Ich habe mir 5 geben lassen und habe dann 5 Therapeuten "abgeklappert", um den richtigen zu finden. Man muß schon vorsichtig sein bei der Therapeutenauswahl. Nur weil jemand Psychologie studiert hat, heißt es nicht dass er einen auch versteht. Man brauch schon ein gutes Gefühl bei dem Therapeuten. Also ruhig ein paar probieren.
Ich habe bei den beiden die in die engere Auswahl kamen, jeweils 5 Probestunden gemacht (macht man sowieso) und dann entschieden. Den Therapeuten hab ich das aber nicht gesagt, weil ich dachte, sie verhalten sich dann irgendwie anders, wenn ich sage dass ich "doppelt buche". Mein Hausarzt hatte Verständnis dafür, dass ich nicht einfach irgendwem sofort zusagen will.
Man muß auch erstmal mehrere Therapeuten finden die überhaupt einen Therapieplatz freihaben. Einfach alle durchtelefonieren.
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Denker
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Post Wed, 05.Oct.05, 12:13      Re: Schicksal, Karma, Pech oder einfach unfähig? Reply with quoteBack to top

@ irmgard and all

als frau wirst du wenigstens angesprochen. Wink ich muss den ersten schritt selber machen. da ist mein problem, da ich das "anmachen" nicht drauf habe. komme ich ins gespräch, läuft das schon irgendwie. allerdings bin ich auch nicht so der partytalker. ich trinke kein alk und ich stelle mir immer vor wie sich die anwesenden leute im nüchternen zustand verhalten würden... Razz

dann wäre ich wohl der partyhengst, da ich ohne alkohol besser klarkomme als andere. Wink
aber vielleicht sind solche parties auch niht der richtige ort, jemanden interessantes kennenzulernen.

was "echte" freundschaften angeht, so bin ich in meinem leben noch kein einziges mal enttäuscht worden. ich bin immer eher skeptisch, wenn ich neue personen im umfeld kennenlerne eher zurückhaltend, der beobachter, der analytiker. das schützt mich vor enttäuschung, hemmt aber auch den fortschritt.

deswegen habe ich wohl auf dem naürlichen weg noch nie eine frau getroffen, die mich so begeistert, dass ich gerne mit ihr zusammen wäre. die interessanten damen waren und sind für mich aus der distanz und flüchtigen bekanntschaft her gesehen sympathisch und gefallen mir optisch.allerdings schaffe ich nicht den weg in den dialog, obwohl ich durchaus ansätze hätte.

die frauen, mit denen ich guten kontakt habe sind die freundinnen meiner guten kumpels. aber auch über die schiene, sprich evtl. freundinnen oder so was in der richtung, wurde mir noch nie eine interessante bekanntschaft zu teil. aber auch an quantität mangelt es hier. diese mädels haben selber einen sehr kleinen freundes und bekanntenkreis und von denen sind die meisten männlich. Rolling Eyes

nun ja, all das lamentieren hilft ja nicht. eine psychotherapie habe ich 1999/2000 gemacht, allerdings mit dem hintergrund meiner krankheit. aber diese kontaktprobleme zu frauen waren auch da schon ein thema, wobei ich zu der zeit auf meine ex fixiert war. aber das ist eine andere story.
die therapeutin konnte mein problem überhaupt nicht verstehen. ich habe ihr in den sitzungen echt nen lkw an die backe gelabert und sie meinte, sie können sich das bei mir überhaupt nicht vorstellen usw....

nun ja, vielleicht gehe ich nochmals in eine gesprächstherapie oder mache ein paar andere dinge um aus meinem langeweiligem alltag herauszukommen, mein leben zu berreichern, mich selbst zu akzeptieren und zu lieben und mit gestärkten selbstbewusstsein meine zukunft ganz neu zu gestalten.

wenn ich nur wüsste wie? Wink

lg

denker

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Post Wed, 05.Oct.05, 12:55      Re: Schicksal, Karma, Pech oder einfach unfähig? Reply with quoteBack to top

Hallo Denker!
Ist ja auch viel sicherer jemanden von weitem anzuschwärmen. Diese Frauen, die Du interessant findest und von weitem anschwärmst können Dir ja nicht weh tun. Das ist ein bisschen wie bei Popstars und 13 Jährigen Mädchen, die sich noch nicht trauen einen echten Mann/Jungen zu lieben. Das könnte ja gefährlich werden! Man könnte verletzt werden von einer realen Person. Also sucht man sich ein unerreichbares "Phantom".

Dein Unterbewußtsein sucht sich die "Unerreichbaren" aus. Und alle Frauen die zu haben wären, werden als "uninteressant" abgestempelt. So bleibst Du der Gefahr einer realen Konfrontation fern.

Man trickst sich damit sehr gut selbst aus!
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Post Wed, 05.Oct.05, 14:23      Re: Schicksal, Karma, Pech oder einfach unfähig? Reply with quoteBack to top

hallo lisa,

na ganz so möchte ich das nicht stehenlassen. denn es sind jetzt keine überfrauen. es sind frauen, die ich flüchtig irgendwie kenne, man sagt hallo, beobachtet eine zeitlang, hat irgendwie das gefühl, dass man sich (auch gegenseitig) sympathisch ist, ohne jetzt da was hinein zu interpretieren, man aber doch irgendwie keinen gemeinsamen konsens findet. nur schöne frauen finde ich langweilig. glaub mir, ich bin nicht der typische gaffer, der jedem rockzipfel hinterherglotzt. Wink das ist mehr als die reine optik.
und was den aktuellen fall angeht gab es ja auch gemeinsame ansatzpunkte. sie hat in meiner stammkneipe gearbeitet und tauchte dann vor einem jahr als aushilfe bei meinem neuen, jetzigen arbeitgeber auf und das schon dreimal(studentin) man kennt sich irgendwie, hat aber nie groß geschwatzt, da sie in meinen augen auch eher ein zurückhaltender mensch ist.
und vor allen dingen sprechen wir hier von 3 frauen in meinem leben insgesamt, die mich wahnsinnig gemacht haben. die erste war mein erster großer schwarm, da war ich 17, habe aber briefe geschrieben und mich dann gedated. mit der zweiten war ich zusammen und die dritte ist die oben beschriebene.
trotzdem habe ich ein problem: Rolling Eyes

lg

denker

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Post Wed, 05.Oct.05, 19:21      Re: Schicksal, Karma, Pech oder einfach unfähig? Reply with quoteBack to top

Mit "Unerreichbar" meinte ich auch nicht, dass Deine Frauen besonders schön oder sonst was sein müssen (das hast Du gesagt! Fand ich auch sehr interessant, daß Du das damit verbindest!).
Aber einfach die Tatsache, daß es mit ihnen nicht klappt macht sie vielleicht für Dich zu "Traumfrauen", bzw zu Frauen die Dich emotional wahnsinnig machen. Allein die tatsache das es "nicht sein soll" macht sie ja wesentlich ungefährlicher für Dich als jemand mit dem tatsächlich eine Beziehung besteht.
Genau wissen kannst DU das nur selbst.
Auf jeden Fall klingt bei Dir durch dass Du innerlich nicht wirklich bereit für eine Frau bist.
Vielleicht mußt Du herausfinden, WARUM Du nicht bereit bist für eine reale Frau (also eine mit der es klappen könnte. Die bemerkst Du wahrscheinlich gar nicht.)
Also was für Ängste dahinter stecken.
Was könnte denn passieren, wenn Du eine Beziehung hast? Du könntest Dich verlieben, die Frau könnte Dich verlassen, alles könnte so sein wie mit Deiner Ex-Freundin der Du so lange hinterher getrauert hast? Vielleicht projezierst Du auch irgendwas von der Beziehung einer früheren Bezungsperson (Mutter?) auf andere Frauen. Vielleicht hast Du Angst verletzt zu werden? Verlassen zu werden? Dich zu blamieren?
Was auch immer, irgendwas hindert Dich daran, jemanden der zu Dir paßt nicht nur zu treffen, sonders wahrscheinlich auch überhaupt zu sehen, zu bemerken, offen dafür zu sein, daß es so jemanden überhaupt geben kann.
Aber wie gesagt, daß kannst Du nur selbst rausfinden.
Wir schreiben hier im Forum ja nur Sachen, die wir selbst für richtig halten, aber dass muß ja nicht Deine Wahrheit sein. Sind nur Anregungspunkte.
Ich habe aber selbst gemerkt, daß der Austausch hier im Forum sehr viel bringen kann, weil man zum Denken und sich selbst hinterfragen angeregt wird.
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Post Wed, 05.Oct.05, 20:29      Re: Schicksal, Karma, Pech oder einfach unfähig? Reply with quoteBack to top

[
Quote:
quote="Lisa29"]Mit "Unerreichbar" meinte ich auch nicht, dass Deine Frauen besonders schön oder sonst was sein müssen (das hast Du gesagt! Fand ich auch sehr interessant, daß Du das damit verbindest!).



ok, habe ich vielleicht falsch verstanden. Embarassed

Quote:
Aber einfach die Tatsache, daß es mit ihnen nicht klappt macht sie vielleicht für Dich zu "Traumfrauen", bzw zu Frauen die Dich emotional wahnsinnig machen. Allein die tatsache das es "nicht sein soll" macht sie ja wesentlich ungefährlicher für Dich als jemand mit dem tatsächlich eine Beziehung besteht.



das würde ich nicht sagen. meine ex war für mich damals scheinbar die traumfrau und da habe ich auch nicht lange rumgefackelt. da habe ich gehandelt und war selbst von mir überrascht. das ich allerdings da einen menschen mit tiefsten seelischen abgründen und psychischen problemen an meiner seite hatte, hat sich erst so nach un nach herausgestellt. das meiste erst da, als ich bereits getrennt war(ich hatte das übrigens beendet) aber mir tat sie dann auch leid und ich habe versucht zugang zu ihr zu bekommen und ihr zu helfen. aber vergeblich. nun ja, das ist abgehakt.


Quote:
Genau wissen kannst DU das nur selbst.
Auf jeden Fall klingt bei Dir durch dass Du innerlich nicht wirklich bereit für eine Frau bist.
Vielleicht mußt Du herausfinden, WARUM Du nicht bereit bist für eine reale Frau (also eine mit der es klappen könnte. Die bemerkst Du wahrscheinlich gar nicht.)
Also was für Ängste dahinter stecken.
Was könnte denn passieren, wenn Du eine Beziehung hast? Du könntest Dich verlieben, die Frau könnte Dich verlassen, alles könnte so sein wie mit Deiner Ex-Freundin der Du so lange hinterher getrauert hast? Vielleicht projezierst Du auch irgendwas von der Beziehung einer früheren Bezungsperson (Mutter?) auf andere Frauen. Vielleicht hast Du Angst verletzt zu werden? Verlassen zu werden? Dich zu blamieren?
Was auch immer, irgendwas hindert Dich daran, jemanden der zu Dir paßt nicht nur zu treffen, sonders wahrscheinlich auch überhaupt zu sehen, zu bemerken, offen dafür zu sein, daß es so jemanden überhaupt geben kann.



nun ja, ansätze habe ich oben ja bereits irgendwo genannt. vielleicht die angst, eine frau zu schwängern, angst vor einer ehe usw. könnte sicherlich sein, obwohl ich da keine gebranntes kind bin und aus einem intakten haus komme.
ich schaue mich im freundeskreis um und muss zugfeben, dass ich auf viele dinge, die eine beziehung mit sich bringt, gerne verzichten kann. ich bekomme das ja mit. diskussionen um jeden furz, einengung, klammern usw.
so was will ich nicht bzw. würde ich versuchen, die dinge besser zu machen als andere. aber das ist natürlich wunschdenken. ich weiss auch, dass eine beziehung mit kompromissen einhergeht. die frage ist nur wie weit diese gehen und wie weit ich diese zulassen würde. den einen oder anderen beneide ich wirklich, was das meistern dieser situationen angeht. auf der anderen seite spüre ich bei fast keinem, dass er wirklich glücklich ist, aus bequemlichkeit an alten dingen festhält(mache ich ja auch, bin ja auch im muster).
vielleicht ist es einfach die bequemlichkeit. auf der anderen seite fühle ich mich aber auch oftmals kraftlos, physisch und psychisch, was wiederum durchaus mit meiner krankheit zusammenhängt)
was mir aufgefallen ist ist die tatsache, dass ich meine ex-freundin nur durch dieses neue mädel aus dem kopf bekommen habe. das eine problem wurde durch ein anderes "substituiert".


geht weiter...

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