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Ann
Forums-InsiderIn
311
Irgendwo im Nirgendwo W, 21
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Thu, 29.May.03, 15:32 Klammern |
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Hallo!
Ich glaube ich hänge viel zu sehr an meinem Freund. Früher hatten wir ein Jahr lang eine Fernbeziehung, sahen uns nur an den Wochenenden und wohnen jetzt seit Februar zusammen.
Ich war unter der woche immer totunglücklich, wollte zu ihm und brachte nichts mehr fertig, war depressiv, hab geweint. Auch wenn ich mal längere Zeit bei ihm war, z.B. 2 Wochen, dann hab ich in den letzten 5-7 Tagen jeden Tag geheult, weil die Zeit bald rum ist.
Seit wir zusammenwohnen will ich immer bei ihm sein. Wenn er mal in der Uniist oder Taxi fährt komm ich mir immer so allein vor und vermisse ihn.
Bei Familienfesten sitze ich nur bei ihm und rede nur mit ihm. Ich will immer nur mit ihm allein sein und ihn für mich haben. Ist das denn normal????
Eigentlich stört es ihn auch nicht soooo sehr. Er beschwert sich nur ab und zu mal bei Feiern, weil er meint, dass ich immer so abseits sitze, aber eigentlich klammert er auch an mir.
Kann klammern sehr schlimm sein? Es macht ihm ja nichts aus, aber wohin kann das führen? Warum will ich immer bei ihm sein?
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Charlot
Forums-InsiderIn
464
Ruhrpöttchen W, 23
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Klammern... schlimm... weiß nicht, fühlt es sich für dich schlimm an?
Klammern ist ok, wenn es toleriert wird, hat nur einen großen Nachteil:
Was ist am Ende?
Ich will nichts heraufbeschwören, aber ein Ende von Beziehungen ist NIEMALS auszuschließen. Und wenn es vorher niemanden neben dem Partner gab... also brigt trotz der Sicherheit, die es im Moment birgt, eine Gefahr.
Aber da ich grundsätzlich der Meinung bin, dass alles ok ist, solange man nicht drunter leidet, kann ich dir nicht sagen, ob klammern schlimm ist.
Was denkst DU, Ann?
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_________________ Madeleine was my first love. |
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Ann
Forums-InsiderIn
311
Irgendwo im Nirgendwo W, 21
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Mir amcht es ja auch nichts aus, ich fühle mich nicht eingeengt wenn er an mir klammert, umgekehrt ist es auch so.
Aber wenn er dann mal net da ist, dann wirds auch schon schlimm, weil ich ja will, dass er immer da ist. Und wenn erhalt seine 9 Stunden Taxi fährt, ich morgens ohne ihn aufwachen muss, ohne in den Arm genommen zu werden, dann find ich das schlimm.
Andererseits gabs auch schon Streits, bei denen wir schon fast Schluss gemacht hätten, kommt selten auch mal vor. Da bin ich dann immer so aufgewühlt, dass ich ritze und mich am liebsten umbringen würde, weil ein Leben ohne iohn so trostlos aussieht.
Der Vorteil am Klammern ist einfach nur: Wenn man klammert, dann weiß man sicher, dass man den anderen liebt. Ich bin immer so unsicher gewesen früher.
Und wenn beide klammern ist es am schönsten, weil keiner ein Problem damit hat und man eine schöne Zeit zusammen verbringen kann. Nur fragt man sich halt ob überhaupt alles okay ist und warum man klammert.
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marie32
Forums-InsiderIn
334
Rhein-Main W, 34
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hi ann,
ich denke, du merkst schon, dass irgendwas nicht "stimmt", sonst würdest du dein verhalten nicht hinterfragen und hier schreiben...
warum bist du ohne ihn NICHTS???
anders:
was ist ICH für dich? was ist WIR für dich?
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Ann
Forums-InsiderIn
311
Irgendwo im Nirgendwo W, 21
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Na ja, ich denke mal das liegt daran, dass ich kein Selbstwertgefühl hab und mich nur stark fühl, wenn mein Freund bei mir ist. Wenn er krank ist, so wie momentan und ich auf mich gestellt bin bei ganz einfachen Dingen des LEbens wie Einkaufen fühl ich mich total hilflos.
ICH ist einfach ein nichts - ein schäbiges kleines etwas, das ich nicht leiden kann und das immer unwichtig war zu Hause.
WIR sind ein tolles Team, ein super Paar, das wunderschöne Stunden zusammen erleben kann - das ICH hingegen erlebt nur depressive Stunden, wenn es allein ist.
Ich denke so kann man es sagen.
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marie32
Forums-InsiderIn
334
Rhein-Main W, 34
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liebe ann,
ich erzähl dir mal was.
ich war in der schule in der 7 oder so mal richtig mies in mathe...
ne zeitlang hab ich mich damit über wasser gehalten, dass ich bei anderen abgekupfert hab. das ging ganz gut. das problem war nur: ich hatte vor jeder mathearbeit eine riesige angst...ich konnte nicht richtig schlafen und hoffte immer, morgens krank aufzuwachen, um nicht hin zu müssen. ich betete, dass jemand da ist, von dem ich abschrieben kann...
irgendwann kam tatsächlich der tag, wo es nicht ging mit dem abschreiben. weiss nicht mehr warum. ob nun die lehrerin so gut aufpasste oder keiner da war, der mir half - egal. jedenfalls schrieb ich zum ersten mal eine 5.
mein vater nahm daraufhin meine matheunterlagen unter die lupe: meine arbeit, meine hefte,... ich wehrte mich mit händen und füßen. dann jeden abend mathe mit meinem vater. jeden abend gezeter, weil ich mich wehrte, es zu lernen..vermutlich weil ich dachte: ICH KANN DAS NICHT! irgendwann fiel aber der groschen. ich hatte es kapiert. und was soll ich dir sagen: ich liebte mathe auf einmal. es war mein fach, ungelogen.
das war einfach ein gutes gefühl: es im griff zu haben. ich hatte keine angst mehr. ich freute mich richtig auf die arbeiten.
weisst du, anders hätte ich mich sicher auch durchgemogelt, aber ich hätte mich vermutlich noch bis zum abi mit der angst gequält.
kurz: es gibt sicher diverse möglichkeiten, mit einem problem zu leben... die einzige möglichkeit, es wirklich zu lösen, besteht meiner meinung nach aber darin, es an der wurzel zu packen...sonst bleibt ewig die angst...
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Ann
Forums-InsiderIn
311
Irgendwo im Nirgendwo W, 21
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Ja, ich hab die Botschaft verstanden. Ich stelle mich meinen Problemen ja auch seit Januar, als ich mich entschied eine Therapie zu machen, die vor kurzem begann.
Hab mal ne Weile über mich nachgedacht und ich weiß jetzt sogar warum ich klammere. Es hängt mit Dingen aus meiner Kindheit zusammen.
Meine Mutter war und ist sehr krank und meine Schwester und ich waren somit hinten angestellt. Unsere materiellen Bedürfnisse wurden zwar befriedigt, aber wir hatten nie jemanden zum reden, da wir mit Mama nicht über Probleme reden sollten und Papa kümmerte sich viel um sie.
So wuchs ich auf mit Sorgen und Problemen, mit denen ich allein fertig werden musste. Ich merkte nicht mal, dass es mir nicht gut ging, ich war ein Eisklotz ohne Gefühle.
Dann lernte ich meinen jetzigen Freund kennen. Er war immer so lieb und man konnte mit ihm über alles reden. Doch mein Vater mochte ihn nicht und eine Fernbeziehung begann und eine Zeit brach über uns herein, voller Tränen, Verzweiflung und Selbstmordgedanken. Ich fing an zu ritzen.
Heute wohnen wir zusammen und mein Vater und mein Freund verstehn sich blendent, ich hab meinen Vater vor vollendete Tatsachen gestellt und gesagt, ich ziehe in fünf Wochen um, war nicht fair von mir, aber ich schaffte das Abi nicht mehr und wollte nach bayern, wo ich in die 12. Klasse zurück konnte und meine schlechten Noten dort wieder gut machen konnte. Bei uns hätte ich nur die 13. noch mal machen können. Ich war immer eine gute Schülerin bis zu diesen Problemen mit Vater und Freund, dann wurde ich depressiv und meine Noten wurden schlechter.
Jedenfalls hab ich gelernt, nur wer krank ist bekommt Zuneigung, die Gesunden sind nicht so wichtig - eher egal. So war es bei uns zu hause. Und deshalb wünsche ich mir immer lauter Krankheiten, egal wie scher - nur nicht tötlich. Klingt krank, ich weiß.
Mein Freund soll dann auch immer für mich da sein und mir alles geben, was ich in meiner Kindheit nicht bekommen hab. Das tut er ja auch, aber ich habe Angst ihn zu verlieren und somit den ersten Menschen zu verlieren, dem ich wichtig war und dem nicht egal war, wie es mir seelisch geht.
Ich weiß er istnicht dazu da die alten Fehler gut zu machen, deshalb mache ich ja jetzt auch ne Therapie, damit ich aufhöre zu viel von ihm zu verlangen. Und ich versuche das was ich von ihm verlange wieder zurückzugeben.
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criseldis
Guest
W
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ich habe auch geklammert. nur hatte ich es nicht gemerkt. als ich aufwachte war ich geschockt, weil ich alles - nur nicht klammern wollte. und ich habe mich geändert.
vor lauter liebe und zuneigung und allem vergisst man sich selber - merkt es oft nicht einmal. und plötzlich besteht das eigene selbstwertgefühl und alles was man fühlt und denkt aus ihm alleine. wenn er weg ist ist das leben weg. übrig bleibt das was man vernachlässigt hat... ein kleines häuflein mensch dem keiner beachtung schenkt.
doch merke: für ein wir braucht es immer zwei. und zwar dich und ihn. wenn es einen davon nicht mehr gibt, kippt das alles irgendwie. das leuchtet doch ein, oder? du liebst in ihm einen menschen der so ist wie er ist. und er liebt an dir einen kompletten menschen. was aber, wenn du diesen menschen negierst? zerstörst? was soll er dann noch lieben? sich selber? wenn du nur aus "ihn lieben" bestehts muss er sich irgendwann damit begnügen, sich selber zu lieben. das wäre sehr fatal... dann beginnt nämlich die ablehnung. das "sich frei boxen" und so weiter, man will luft zum atmen.
derzeit sieht es so aus, dass du weinst weil er fortgeht. aber es klingt nicht so, als wenn du dich darauf freust dass er kommt. eventuell weil er immer später kommt als du es dir wünschst und du bis zu seinem erscheinen schon völlig frustriert bist. du kannst dich nicht auf in freuen weil du ihn nicht weg läßt.
für mich war es schwer, los zu lassen. aber ich habe es geschafft.
lieben bedeutet NICHT klammern. liebe definiert sich NICHT durch klammern. und klammern bedeutet NICHT liebe. wer liebt lässt seinen partner los. mir war dieser gedanke erst auch unbegreiflich, aber es stimmt.
früher war es so: wenn er da war war ich mensch. wenn er fort war war ich depressiv. manchmal war ich schon depressiv wenn er noch da war, weil ich wusste dass er eines wieder fort geht. daraus bestand meine gefühlwelt - ich konnte nicht 100% genießen wenn er da war, der abschied war jedesmal die hölle, und wenn der kam zählte ich die minuten und mit jeder minute die es klänger dauerte baute sich in mir wieder enttäuschung auf. im endeffekt kann ich sagen: die beziehung wurde durch viel emotionalen müll belastet.
nun ist es so: ich bin ein mensch, alleine wie mit ihm zusammen. ich habe meine talente wiederentdeckt und ich habe mich wieder gefunden - bin ein eigenständiger mensch. ich liebe ihn rund um die uhr. wenn er kommt freue ich mich auf ihn - egal wie lange es dauert bis zum wiedersehen - ich freue mich einfach darauf, ihn zu sehen und zeit mit ihm zu haben. wenn er dann da ist, genieße ich diese zeit und widme sie ihm voll und ganz - ohne darunter zu leiden dass er auch wieder geht. weil dann ist die zeit, mich wieder um mich zu kümmern. die gemeinsame zeit ist intensiver und ausschließlich positiv geworden, das ständige leiden ist fort und statt abschiedsschmerz gibt es wiedersehensfreude. dazu lohnt es sich allemal, sich mal mit sich auseinanderzusetzen und sich zu ändern.
und zum krank sein wollen. wenn der mensch den man liebt leidet, dann macht einen das ziemlich fertig. und zwar aus zweierlei hinsicht: zum einen - die hilflosigkeit zusehen zu müssen wie der geliebte mensch leidet ohne den schmerz und das leid ändern zu können - das ist grausam. zum anderen, die egomane sicht - jemand der krank ist hat keine kraft isch um einen anderen zu kümmern und ihm aufmerksamkeit zu schenken.
du tust ihm mit provozierter krankheit also folgendes an: du zwingst ihn in die hilflosigkeit (dasi st echt grausam) und du vernachlässigst ihn (weil kranke keine kraft haben zu geben - nur nehmen können).
du äffst deine mutter nach. und damit tust du ihm an was dir angetan wurde. du entziehst dich jeder verantwortung über dein leben. du willst nur haben, nehmen, bekommen, kriegen, aber selbst etwas geben und riskieren kommt dir nicht in den sinn.
wenn du deinen freund nicht verlieren willst, dann wird dir nichts übrig bleiben, als verantwortung zu übernehmen - und zwar für dein leben. lerne dich kennen, lerne zu leben und lass deinen freund daran teilhaben. aber lebe bitte nicht DURCH ihn.
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schneckennudel
sporadischer Gast
9
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Hi!
Muss sagen, den Beitrag von criseldis fand ich sehr gut!
Ich hab auch so meine Erfahrungen mit dem Klammern gemacht...die möcht ich dir/euch jetzt mal mitteilen:
Naja also erstmal, ich bin in Bezug auf Klammern zu der selben Meinung gelangt wie criseldis. Klammern ist nicht gut und wenn man liebt, dann muss man den anderen Menschen frei lassen. Man muss ein eigenständiger Mensch sein und eigene Interessen haben und nicht nur richtig leben können, wenn der Freund dabei ist.
Aber das ist sehr schwer...deswegen würd ich sagen, sowas sind schon die Ideale..die man erreichen will. Aber nicht jeder kann das.
Nicht jeder kann ein eigentständiger Mensch sein. Ich zB auch nicht. Naja vielleicht will ich es auch noch gar nicht sein....kann ja auch sein.
Ich meine nur, man sollte eben einfach versuchen so eigenständig WIE MÖGLICH zu sein.
Natürlich darf man ständig an seinen Freund denken und er darf auf das wichtigste im Leben sein. Doch sollte man wirklich versuchen auch noch Freundschaften zu pflegen und Hobbies nachzugehen. Auch wenn man wärend der Beziehung denkt, dass alles andere als der Freund so unwichtig und egal ist....wenn die Beziehung irgendwann zu ende ist, kann man es wesentlich besser ertragen wenn man immernoch die gleichen Hobbies machen kann und wenn man Freunde hat mit denen man darüber sprechen kann. Wenigstens so lange, bis der nächste Freund da ist
Naja jetzt zu mir.
In meiner ersten Beziehung...die über zwei Jahre gedauert hat....war ich die jenige die geklammert hat. Ich denke, daran ist die Beziehung nicht gescheitert, aber es gab schon öfters mal Streitigkeiten deswegen. Er war meine große Liebe und ich weiß dass ich nie wieder einen Menschen derart lieben kann wie ich ihn liebte. Naja...
kurz nachdem er Schluss gemacht hatte, hatte ich schon ne neue Beziehung. Mit dem Freund bin ich im moment noch zusammen. Aber es war keine richtige Liebe für mich. Eher Einbildung, das weiß ich aber erst seit sein paar Wochen.
Weil ich so große Angst vor dem Alleinesein hatte hab ich dem erst Besten zugesagt und war einfach nur froh, dass überhaupt irgendjemand für mich da ist.
Naja und komischerweise ist ER in unserer Beziehung derjenige, der Klammert. Nicht ich.
Ich brauche ihn zwar um nicht alleine sein zu müssen....aber ich klammere nicht. Er ist mir nicht egal...nein, er ist mir schon wichtig. Aber neben ihm sind mir viele andere Freundschaften und tausend Hobbys wichtig, die ich mir inzwischen zugelegt habe.
Naja und jetzt klammert er eben. Und das trennt uns immer mehr voneinander. Er will ständig bei mir sein und je mehr er das will, desto weniger will ich es.
Ein Teufelskreis.
Ich denke, erst in einer dritten Beziehung könnte ich soweit sein, dass es mal eine gleichberechtige Beziehung wird. In der entweder beide Klammern, oder keiner.
Wobei das zweite natürlich die bessere Alternative wäre.
Und nun nochmal an dich, Ann:
Ja, klammern kann schlimm sein. Es kann Beziehungen zerstören. In deinem Fall muss das nun nicht zutreffen, du schreibst ja dass ihr BEIDE aneinander hängt. Aber auf jeden Fall würdest du _ziemlich_ abstürzen, wenn ihr die Beziehung mal beendet.
Gut, dass du eine Therapie machst. (Was für eine, wo kriegt man die her?)
Du musst ganz allein um DEINETWILLEN versuchen, auch mal etwas alleine schaffen zu können. Und natürlich wirst du das dann auch schaffen! Denn du BIST ein eigenständiger Mensch, du musst es nur erst noch selbst glauben. Alles Gute!
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Nellie1977
sporadischer Gast
7
Augsburg W, 27
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Fri, 30.Jul.04, 9:05 Klammern! |
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Hallo!
Heute fühle ich mich total unglücklich und schlecht, weil ich es einfach nicht schaffe, mich nicht mehr so stark an meinen Freund zu klammern.
Es ist ganz schwierig und wir hatten schon viele arge Auseinandersetzungen deswegen. Wenn er z.B. nachmittags frei hat, denke ich immer, was er wohl macht, nein besser gesagt, ich bin eifersüchtig auf die, mit denen er seine Zeit verbringt. Außerdem bin ich eifersüchtig, wenn er etwas alleine unternimmt, weil ich mich dann so zurückgesetzt fühle. Wir haben schon öfters darüber gesprochen, aber so ganz komme ich da von diesen schrecklichen Gefühlen nicht weg. Gestern wars wieder so dass er nachmittags frei hatte und ich mich innerlich darüber aufgeregt habe, dass er diese Zeit mit seinem Onkel verbracht hat. Klar, ich war ja auf der Arbeit. Ich finde das so schrecklich, weil ich will ihm ja nichts böses und manchmal fange ich dann zu toben an, weil ich mich nicht mehr unter Kontrolle habe und dieses schreckliche Gefühl nicht gedanklich kontrollieren bzw. unterdrücken kann. Wir haben dann wirklich ganz furchtbare Streitigkeiten. Ich kann ihn verstehen, dass er es so mit mir nicht aushalten kann.
Nur was kann ich dagegen tun? Klar ich versuche gegen dieses Gefühl gedanklich anzukommen, nur möchte ich eben erreichen, dass ich dieses Gefühl nicht mehr habe. Habt ihr bitte Tips für mich?
Viele liebe Grüße!
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woman2108
Forums-InsiderIn
152
Tirol W, 37
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Fri, 30.Jul.04, 10:15 Re: Klammern! |
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Hallo Nellie!
Wie lange bist du denn schon mit deinem Freund zusammen?
Ich kenne das und vieles mehr nur zu gut! Habe mich als krankhaft Eifersüchtige "geoutet"
Ich habe auch Probleme bzw. einfach ein ganz ungutes, negatives Gefühl in mir, wenn er mal Dinge alleine macht .....
ABER: ich bin seit kurzem in Therapie und kann - gaaanz langsam - loslassen. Ich mache meine ersten Gehversuche in diese Richtung
Und das Gefühl dabei ist schön, wunderbar!
Oft (immer?) liegen die Gründe in der Kindheit. Hast du mal darüber nachgedacht, wie es mit deinem Selbstwertgefühl steht? Denkst du, alles andere, alle anderen sind IHM wichtiger?
Bedenke ...... ihr seid zusammen ..... freiwillig. Und weil er es schön findet mit dir. Weil das Leben mit dir "reicher" ist, als wenn er allein wäre.
Lass ihn so sein, wie er ist. Lass ihn auch neben dir sein Leben leben können.
Ich kann erst im Rahmen der Therapie anfangen, loszulassen.
Liebe Grüße
Brigitte.
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Nellie1977
sporadischer Gast
7
Augsburg W, 27
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Fri, 30.Jul.04, 10:31 Re: Klammern! |
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Hallo Brigitte!
Wir sind seit einem 3/4 Jahr zusammen, aber kennen uns seit Jahren von der Arbeit her. Er ist sozusagen für mich mein Traummann. Er sagt auch immer zu mir, ich soll mich nicht verstellen und alles komplizierter machen als es ist. Und vor allem soll ich nicht versuchen, ihm alles recht zu machen. Weißt Du, manchmal versuche ich dann auch, eine Mauer zwischen uns aufzubauen, damit ich einfach darüber stehe. Ich denke du weißt schon wovon ich rede. Ja, Selbstbewußtsein! Ich weiß, dass es damit nicht sehr gut bei mir bestellt ich. Ich kenne auch die Gründe dafür und die liegen nunmal in meiner Kindheit. Immer das Bedürfnis, meiner Mutter alles recht zu machen und doch von ihr nie akzeptiert zu werden. Daran knabbere ich heute noch. Aber im Januar werde ich von daheim ausziehen. Das ist für mich der erste Schritt und ich hoffe auch, dass es dann besser wird. Wie hast Du einen guten Therapeuten für Dein Problem gefunden? Leider wohne ich in einer etwas ländlichen Gegend.
Viele Grüße!
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woman2108
Forums-InsiderIn
152
Tirol W, 37
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Fri, 30.Jul.04, 11:35 Re: Klammern! |
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Liebe Nellie,
ich denke nicht, dass, wenn du auf dem Land wohnst, es schwieriger ist, eine(n) gute (n) Psychotherapeuten(in) zu finden.
Du arbeitest wohl in einer größeren Stadt, oder?
Ich habe eine sehr gute Therapeutin. Meine Eifersucht war wirklich schon so schlimm, dass ich hier bei uns auf die Eifersuchtsambulanz gegangen bin. Klar, die Ambulanz gibt es nicht in jeder Klinik .... der leitende Arzt war einfach wunderbar. Nach unserem ersten Gespräch hat er mir zwar Medikamente gegeben, welche ich dann auch wirklich drei Tage genommen hatte ........ hab ihn dann angerufen, weil es nach dem Absetzen dieser nur noch schlimmer wurde, hatte immer Zeit für mich. Ich war dann gemeinsam mit meinem Partner noch einmal bei ihm und er gab mir dann die Adresse meiner jetzigen Therapeutin.
Ich habe auch das Problem mit der Mutter ..............
Glaub aber bitte nicht, dass sich all deine Probleme dann plötzlich auflösen ..... ich denke, sie werden sogar noch schlimmer. Dein Freund hält es nicht unbegrenzt aus!
Je länger ich mit meinem Freund zusammen bin, umso schlimmer wurden meine eigenen Gedanken, Gefühle. Es ist ein Teufelskreis. Man braucht immer mehr, damit man sich "gut", geliebt fühlt. Und es wirkt dennoch nicht. Es ist ein Suchtverhalten ..... das Suchtmittel dabei ist seine Aufmerksamkeit, seine Liebe, seine Zeit. Aber man darf sich nicht davon abhängig machen.
Scheue nicht den Weg zum Therapeuten. Nimm auch in Kauf, dass es evtl. auch sein kann, dass man nicht gleich den findet, der wirklich passt.
Aber deine eigene Freiheit (du geißelst dich doch selbst, nicht wahr?) und das gute, freie Gefühl der Liebe sind das allemal wert!
Liebe Grüße
Brigitte.
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Etrius
neu an Bord!
1
Deutschland/NRW M, 23
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Fri, 30.Jul.04, 18:18 Re: Klammern! |
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Hallo
Ich kenne die beschrieben Situation sehr gut nellie.
Ich habe mit meiner Ex nicht anders reagiert. Unsere Beziehung ist leider an diesen "Anfällen" von Eifersucht zerbrochen.
Es tut mir, ähnlich wie wommen2108, seh weh wenn ich dran denke und versuche Gründe dafür zu finden.
Mein aktuelles Problem ist das ich immer noch diese Eifersucht in mir spüre wenn Sie erzählt was Sie den Tag über so unternimmt. Daher habe ich mich in deinem ersten Beitrag echt wieder gefunden nellie.
Ich kann dich verstehen wie sehr es schmerzt diese Eifersucht und diese eigentlich unsinnigen Gedanken zu haben.
Und ich kann mich nur woman2108 anschliessen. Such dir Hilfe bei einem Theraoeuten. Rede über diese Gefühle und versuche die Gründe dafür zu finden.
ich mache dasd in Form einer Tagesklinik da ich zum Ende wirklich sehr weit unten war und mich auch durch diese Gedanken selbst fertig gemacht habe.
Und das möchte ich dir eigentlich ersparen. Denn auf Dauer zieht man sich selbst mit solchen gedanken runter. Und das hilft weder dir noch deinem freund etwas. Meine Beziehung ist daran zerbrochen.
Lass dir helfen bevor es zu spät ist...Das ist eigentlich das was ich nur sagen kann...
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kofli
Helferlein
38
Süddeutschland M, 47
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Mon, 30.Aug.04, 9:36 Re: Klammern |
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Hallo Brigitte, Antwortschreiberin,
dachte immer nur, mir ginge es alleine nur so. Meine neue Partnerin lebt in Bayern u. wir sehen uns nur am Wochenende. Muss berufsbedingt unter der Woche bei meiner Familie (Frau, Kids) wohnen bleiben, da eigene Wohnung im Großstadtbereich bei meinem Gehalt nicht finanzierbar.
Nun bin ich auch tierisch eifersüchtig, weil sie soviele Leute kennt und ich unter der Woche einfach nicht weiß, was "abgeht". Ob sie mir alles erzählt. Manchmal bekomme ich Bruchstücke mit , wenn ich nachgefragt habe. Sie wird dann böse, weil ich immer hinterfrage oder löchere mit meiner Fragerei. Sie sagt, sie muss auch ihr Leben leben, auch mal Tage ohne mich. Ich verstehe es leider irgendwie nicht. Wäre gerne bei ihr und es geht eben aus obigen Gründen einfach nicht.
Wie lerne ich nur am Besten mich selbst zu therapieren, damit ein wenig wenigstens loslassen kann. Will sie natürlich durch mein Verhalten nicht verlieren. Darin liegen auch immer wieder unsere Steitigkeiten am Telefon und anschließend tut es mir wieder Leid.
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