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morpheus27
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Post Fri, 30.Sep.05, 21:21      Diagnose Depression ? Reply with quoteBack to top

Hallo erst einmal an alle!

Ich erzähl mal so vor mich hin - und ich würde gerne eure Meinung dazu hören. Ich war etwa 3 Jahre in Behandlung wegen Depressionen - habe im Januar abgebrochen weil's mir wieder echt gut ging. Aufgrund von verschiedenen privaten Vorfällen die ich nicht in den Griff bekommen konnte habe ich wieder eine Psychotherapie angefangen. Da immer wieder irgendwelche Sch**** passierte die mich aus der Bahn geworfen hat meinte mein Therapeut ich sollte wieder Medikamente nehmen um ein wenig zu Ruhe zu kommen - wir haben bis jetzt immer nur die aktuellen Krisen der jeweils letzten Woche bearbeitet und sind deshalb keinen Schritt weitergekommen. Gut. Bin also diesen Mittwoch wieder zu meinem alten Pillendreher gegangen - und das war mehr als frustrierend. Er ließ mich nicht einmal ausreden, meinte sofort dass ich Depressionen hätte und einfach auf Dauer (ich nehme an er meinte lebenslang) Medikamente nehmen müsste. Und die Überaussage von ihm war, nachdem er wusste das ich eine Psychotherapie mache: "Sie können reden und arbeiten was sie wollen, es wird nichts bringen - nehmen sie einfach die Medikamente ...." Fand ich ziemlich "toll".

Naja, aber die zentralen Punkte sind folgende: Ja - ich war lange Zeit wegen Depressionen bei ihm in Behandlung - aber die Symptomatik hat sich verändert. Ich bin nicht apathisch oder so wie früher - ich bin eher überreizt, ich höre mein Handy klingeln obwohl niemand anruft oder höre es an der Tür klopfen obwohl niemand da ist. Ich zucke wegen Kleinigkeiten zusammen und zittere oft - da reicht ein Anruf, eine Erinnerung, eine Reflexion oder sonstwas aus. Ich kann mich schwer konzentrieren - aber nicht weil mein Kopf leer ist (so wie früher) sondern weil er voller Gedanken ist - wie ein Mückenschwarm den man nicht greifen kann. Ich meine - sind das wirklich die klassischen Depressions-Symptome?

Und zweitens: Ich soll jetzt wieder das Medikament "Deanxit" nehmen - und zwar 3 Pillen morgens und 3 Pillen zu mittag ... in der Packungsbeilage steht aber maximal 1-2 Pillen pro Tag. 3fach überdosiert? Das kann doch nicht gut sein - oder?

Naja, würd mich mal interessieren was ihr zu dieser ganzen Sache zu sagen habt oder obs Erfahrungsberichte gibt.

lg morpheus
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Nessa
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Post Mon, 03.Oct.05, 19:33      Re: Diagnose Depression ? Reply with quoteBack to top

Hallo morpheus27,

es sieht so aus, als hätte dich dein Psychiater, der dich offensichtlich schon länger kennt, sofort in die "altbewährte" Schublade gesteckt.

Quote:
Er ließ mich nicht einmal ausreden... [...]
"Sie können reden und arbeiten was sie wollen, es wird nichts bringen - nehmen sie einfach die Medikamente..."[...]
...in der Packungsbeilage steht aber maximal 1-2 Pillen pro Tag. 3fach überdosiert?

All das wäre für mich ein Grund, den Arzt zu wechseln. Jemand, der dich noch nicht kennt, wird dir wahrscheinlich aufmerksamer zuhören.

Liebe Grüße
Nessa


Last edited by Nessa on Mon, 03.Oct.05, 20:41; edited 1 time in total
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sophania
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Post Mon, 03.Oct.05, 20:18      Re: Diagnose Depression ? Reply with quoteBack to top

Hallo morpheus!

Ich hab ein bisschen das Gefühl, dass du deine depressionen noch nicht genug akzeptiert hast, kann das sein?!
Ich mach auch seit 3-4 Jahren Tehrapie und nehme Medikamente. Jetzt seit 2 Jahren durchgehend, wobei die Tabletten heutzutage echt schon sehr verträglich sind und auch nicht abhängig machen. Stört es dich, Tabletten zu nehmen?
Auf jeden Fall solltest du wirklich den Arzt wechseln, geh zu einem Neuologen und erzähl ihm deine Geschichte und auch dass sich dein Krankheitsbild etwas geändert hat (war bei mir auch so!).
Ich wünsch dir alles Gute und dass du den richtigen Arzt findest!

s o p h a n i a
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Wolflein
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Post Mon, 03.Oct.05, 21:15      Re: Diagnose Depression ? Reply with quoteBack to top

hallo zusammen

@morpheus

ich bin der selben meinung wie Nessa
such dir unbedingt eine/en andere/en Therapeutin/en
keinen Arzt, der verschreibt eh nur und wen du nicht die dosis so einnimmst wie man es dir sagt, bist a noch selber schuld

vergiß es bitte
ich denke das deine Symptome von den tabletten kommen
vielleicht findest du einen/e anderen/e Therapeuten/in , zu dem du auch vertrauen fassen kannst und der nicht gleich mit tabletten daher kommt
viel glück und viel mut
liebe grüße
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josch
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Post Mon, 03.Oct.05, 21:29      Re: Diagnose Depression ? Reply with quoteBack to top

Quote:
Bin also diesen Mittwoch wieder zu meinem alten Pillendreher gegangen - und das war mehr als frustrierend. Er ließ mich nicht einmal ausreden,

Guten Abend Morpheus

Meiner Meinung nimmt Dich der "alte Pillendreher" nicht mehr all zu ernst,vielleicht gehörst Du eher zu den "Unbelehrbaren" und da kann's
schon passieren,daß dem Arzt die Geduld reißt.Würde gern bei einer Sitzung dabei sein,so kann ich nur deine Meinung oberflächlich betrachten.Irgendwie fehlt mir der Respekt ,tja und Depressionen sind nicht nur unangenehm,sondern eine schwerwiegende Krankheit,die einem ein ganzes Leben begleiten können,erst viel später kommt man drauf,wie lächerlich ein Beinbruch dagegen ist...

Einfach zum Nachdenken,alles Gute Josch Wink

_________________
Mancher kann seine eigenen Ketten nicht lösen..
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morpheus27
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Post Tue, 04.Oct.05, 9:48      Re: Diagnose Depression ? Reply with quoteBack to top

Hallo!

Erstmal danke für eure Antworten. Ich hatte den Eindruck dass er einfach eingeschnappt war. Zum einen weil ich die Arroganz besessen habe im Januar einfach die Medikamente abzusetzen und zum anderen weil die Psychotherapie nicht bei ihm mache. Ich wurde 4 Jahre lang wegen Depressionen behandelt, und damals gings mir lange Zeit echt schlecht - aber das ist nicht der Fall. Im Moment hab' ich eher zu viel Energie kommt mir vor - das manchmal in agressives Verhalten umschlägt wenn mich gewisse Personen wieder aus dem Gleichgewicht werfen. Ich ziehe mich nicht zurück, ich gehe absolut in die Offensive - und diesbezüglich vielleicht zu weit. kA. Ich kannte das bis jetzt noch nie, ich erschrecke manchmal selbst über mich weil ich im nachhinein nicht verstehen kann wie das passieren konnte - dass ich die Kontrolle verliere.

Den Psychiater werd ich auf jeden Fall wechseln. Hab' letztens nen Kontakt zu einer Neurologin von der örtlichen Sigmund-Freund-Klinik hergestellt - als sie den Namen meines "Pillendrehers" hörte war ich schon alles klar. Er hat offenbar keinen wirklich guten Ruf, weil er sofort Medikamente verschreibt und das oftmals in sehr überzogenen Dosen und dass bei ihm "Depression" die Standarddiagnose ist - egal was man sagt. Die Neurologin meinte auch, dass sie seit sie in der Klinik arbeitet 2 Schizophrene zugewiesen bekam die von meinem Psychiater ebenfalls nur auf Depressionen "behandelt" wurden und mit falschen Medis vollgestopft ... da war mir dann endgültig klar, nie wieder dorthin. Werde mich noch einmal mit ihr treffen und dann gucken wir weiter.
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