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mikeela
neu an Bord!
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Thu, 29.May.03, 15:26 Sexverzicht wg. psychischem Problem des Partners? |
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Hallo,
ich habe folgendes Problem: Mein Freund (wir sind seit einigen Monaten zusammen) erklärte mir gestern, daß wir für einige Zeit darauf verzichten müßten, miteinander zu schlafen. Er erklärte mir die Gründe dafür so: Er hatte eine sehr unglückliche und unausgefüllte Kindheit (bekam nicht die Liebe und Zuneigung von seinen Eltern, die er gebraucht hätte, sprich er
bekam gar keine). Seine Bedürfnisse nach Nähe, die in der Kindheit normalerweise durch die Eltern erfüllt werden hätten sollen, kamen sehr viel später wieder zum Vorschein, als er bereits sexuell aktiv war. Es kam dann dazu, daß er dieses Gefühl von Nähe damit verband, mit jemandem Sex zu haben. Er konnte die Nähe, nach der er sich so sehr sehnte, praktisch nur durch/beim Sex spüren/fühlen. Nun arbeitet er an sich (ist auch in psych. Behandlung wegen seiner Kindheitstrauma und damit verbundener seelischer Störungen) und möchte diesen Zustand, daß er Nähe nicht zulassen kann, sie aber nur beim Sex empfindet, beenden. Deshalb ist er jetzt an dem Punkt, an dem er sagt, er kann mit mir keinen Sex haben, weil er dann diesen falschen Empfindungen etc. nachgibt, daß er sich die Nähe halt durch den Sex holt. Könnt ihr irgendwie verstehen, was ich meine? Er sagt, wenn überhaupt können wir einmal im Monat miteinander Sex haben und dann soll _ich_ auch bestimmen, wann wir den haben und ich muß es vorher festlegen (damit er halt nicht seinem VErlangen nach Nähe nachgibt und alles tut was darauf hinführt, dass wir
Sex haben. Ich darf ihn "dort unten" auch nicht mehr anfassen etc., insbesondere in Situationen, in denen es dadurch dann zum Sex führen könnte (z.B. abends im Bett). Für ihn ist Sex nicht einfach nur Sex und schön und wundervoll und erfüllend, sondern für ihn ist es auch die Nähe, nach der er sich schon so lange sehnt. Genau diese Nähe kann er aber nicht empfinden und wehrt sie ab, wenn ich ihn zB einfach so umarme, ihm über den Kopf streiche etc. ...
Ich war nun erstmal völlig vor den Kopf geschlagen. Zum Einen klingt das Ganze absolut abstrakt und total nicht nachvollziehbar für mich... hm... zum anderen "nimmt" er mir damit etwas "weg", was für mich sehr wichtig und schön ist, was unserer Beziehung eine ganz besondere Qalität gibt ... wenn wir jetzt keinen Sex mehr haben können (bzw. maximal 1x im MOnat, aber was ist das schon, und das dann auch noch nach Plan??), dann ... ich weiß auch nicht... ich weiß einfach nicht, wie ich damit umgehen soll. Denn der Punkt ist auch, dass ich mich gerade daran gewöhnt hatte, Sex als etwas normales, wunderschönes, erfüllendes etc. zu empfinden (ich hatte vor dieser Beziehung eine ziemlich komplizierte/unnormale Sexualität, insbesondere auch wegen sehr schlechter Erfahrungen diesbezüglich, die ich erfahren mußte).
Was soll ich denn jetzt machen? Ich kann ihn nicht mehr anfassen, wenn es mir vielleicht danach ist, ich darf nicht mehr mit ihm schlafen... ich komme mir irgendwie jetzt viel weniger wertvoll vor, unattraktiv ... und und und... ich kann schwer beschreiben, warum die sexuelle Komponente in unserer Beziehung auch so sehr wichtig für mich ist. Aber das ist eigentlich normal oder? Er weiß auch nicht mal, wie lange dieser "Versuch" dauern wird... er meint, wir können dann wieder unsere bisher gewohnte Sexualität haben, wenn er für sich endlich Nähe nur durch Sex trennen kann von nur Sex oder nur Nähe...
Ich begehre ihn so sehr, aber darf ihn nicht berühren etc. ...
Was soll ich tun? Kompensieren kann ich das nicht, denn für mich ist der Akt an sich _mit ihm_ so wichtig, nicht der Akt an sich selbst (Sex zu haben).
Ich bin total traurig,
vielleicht war schonmal jemand in so einer ähnlchen Situation und könnte sich mit mir austauschen, das würde mir schon sehr weiterhelfen und nicht das GEfühl geben, das da gerade irgendwas total merkwürdiges bei uns passiert... auch für andere Meinungen und Anregungen
wäre ich sehr dankbar.
LG,
mikeela
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Fanny
Forums-InsiderIn
151
oberoesterreich ,
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Möglich, daß er vom Therapeuten den Rat bekommen hat, für eine gewisse Zeit auf Sex zu verzichten. Wenn das aber sehr lange dauert, würde ich verstehen, daß Du nicht mittust. Vielleicht hat er es auch mißverstanden. Zärtlichkeiten dürften aber kein Problem sein. Zumindest wieder langsam damit anzufangen. Zuerst würde ich ein Gespräch mit seinem Therapeuten arrangieren, weil zu der Geschichte gehörst auch Du dazu.
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Helga
Helferlein
53
österreich, bei wien W, 47
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puh ... schwierig, schwierig ...
ich würd auf jeden fall mit dem therapeuten reden!
kann mir gut vorstellen, wie schwer es für dich ist.
wünsch dir eine 'befriedigende' lösung!
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_________________ Ciao Helga |
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frauke
Forums-InsiderIn
194
steinbergkirche ,
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Liebe mikeela,
also ich finde die ganze geschicht ein wenig merkwürdig. Als erstes würde ich sagen,müßtest du an der Therapie teilnehmen,es betrifft dich ja genauso wie ihn. Daran könnte eure Beziehung kaputtgehen!!
Mein Freund hatte auch mal sexuellen Probleme, aber ich bin immer energisch dagegen angegangen,nichts zu machen.
Zärtlichkeit, Nähe und Sexualität gehören doch zusammen. Wie soll er durch nichtstun denUnterschied lernen. Und gibt es überhaupt einen Unterschied.
ich denke daß einzige was hier heilt ist Liebe. So war es bei uns.
Entweder hat er da was falsch verstanden oder er belügt dich. Spontan kam mir der Gedanke, er hätte ne andere. Ist wohl Blödsinn was?
ich kann mir nicht vorstellen,daß er dadurch gesundet, wenn er nur 1x sex im momant hat. Dann muss er dich halt sexuell befriedigen,wenn er tatssächlich meint sich zurückhalten zu müssen.
Da stimmt was nicht. Bestehe auf ein Gespräch mit seinem Therapeuten, sonst geht das ganze in die Hose. Ich kann mir nicht vorstellen,wie du so eine Situation aushalten sollst.
Liebe grüsse
Deine frauke
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