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sternlein
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Post Wed, 28.Sep.05, 22:47      Weiß nicht weiter... Reply with quoteBack to top

Erstmal hallo und guten Abend!
Vielleicht sollte erst etwas zu meiner Person gesagt werden?! Bin weibl., 25 Jahre alt und komme aus Hamburg.
Durch Zufall (auf der Suche nach Infos über Transaktionsanalyse für den Psychologieunterricht in der Schule) tat ich diese Seite auf, die es mir nun angetan hat. Nach kurzer Überlegung befestigte sich der Entschluss einen Beitrag zu schreiben.
An der Wahl des Forums erkennt man leicht mein Problem, bzw. eines davon. Seit ca. elf Jahren ist Essen und alles was dazu gehört einer meiner Hauptgedanken. Manchmal mehr, manchmal weniger, doch immer präsent. Es gibt Zeiten, da stopfe ich pausenlos Nahrungsmittel in mich hinein, was zwar ein schlechtes Gewissen mit sich bringt, doch ein Ende nicht abzusehen ist. Die Folge davon ist eine Gewichtszunahme von ca. acht Kilo und ein Sch***gefühl und Wut im Bauch über mich selber. Fühl mich dann immer mies, fett und hässlich. Danach kommt dann eine Zeit in der ich die acht Kilo (manchmal auch etwas mehr) wieder herunterhungere. Das fängt mit einem Versuch, mein Essverhalten zu regeln an (drei Mahlzeiten am Tag), geht über weglassen von meiner Meinung nach dickmachenden Lebensmitteln, bis hin zur ausschließlichen Aufnahme von Obst und Wasser. Bis der Heißhunger kommt. Dann fängt das Gestopfe von vorn an und das schlechte Gewissen, so dass ich mir den Finger in den Hals stecke.
Hinzu kommt eine seltsame Denkweise über die ganze Sache... es klingt vielleihcht für andere krank und dumm, ist es sicher auch (ohne dass ich jetzt Bestätigung oder Abneigung erwarte) doch ich fühle mich nicht schlecht dabei zu hungern oder mir den Finger in den Hals zu stecken, es gibt mir eher das Gefühl der Überlegenheit einer Sache gegenüber, nämlich dem Essen. Nur das schlechte Gewissen plagt mich, welches das Essen in mir auslöst... ich hasse mich für meinen Kontrollverlust und bestrafe mich dafür mit noch mehr essen, bis ich mich wieder fett und hässlich fühle und alles wieder von vorn anfängt...
Im Jahr 2000 war ich in einer Psychosomatischen Klinik (nicht wegen meines Essverhaltens), in der unter anderem in alle Richtungen essgestörte Patienten behandelt wurden. Irgendwie konnte ich meine ES verbergen, hab mich dagegen gewehrt, als es zur Sprache kam. Nach drei Monaten Aufenthalt ging es auch, doch nach einem 1/2 Jahr Alltag kam der erste Rückfall. Nun begann im Februar 2005 eine erneute Therapie, ambulant diesmal, doch übers Essen kann ich mit meiner Therapeutin nicht besonders gut sprechen. Es ist mir nicht peinlich oder so, doch warum es nicht geht kann ich auch nicht erklären.
Jetzt grad ist so eine Ich-stopf-alles-in-mich-hinein-Phase und der Ekel vor mir selbst ist groß. Ich weiß einfach nicht weiter... gibt es jemanden, der genau so denkt wie ich oder einen, der mir weiterhelfen kann? Trau mich einfach nicht direkt mit einer Person darüber zu reden!

Vielen Dank und liebe Grüße, das Sternlein *[/color][/color][/color]
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Zerena
neu an Bord!
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Post Thu, 29.Sep.05, 1:05      Re: Weiß nicht weiter... Reply with quoteBack to top

Hallo Sternlein, ich bin auch "neu an Bord" hier. Habe mich erst gestern angemeldet.

Zur meiner Person vieleicht ein bisschen. Ich habe seit 6 oder 7 Jahren Bulimie. Seit zwei Wochen ungefähr wissen es meine Eltern. Jetzt wird alles mögliche daran gesetzt das ich so bald möglich richtige Hilfe von Ärzten u. Therapeuten bekommen. Ich habe mich in einer Klinik "angemeldet" und warte jetzt nur noch auf eine Antwort von dieser Klinik, damit ich dorthin eingewiesen werden kann. Das Gefühl der häßlichkeit u. des schlechten Gewissens nach dem Stopfen kenne ich nur zu gut. Das Erbrechen danach ist eine Erleichterung und ich habe es auch nie schlecht o. abstoßend von mir empfunden das ich das mache. Es ist Tag für Tag und Stunde für Stunde ein Kampf...die Bulimie.

Es ist alles noch zu frisch u. neu für mich das ich ohne Tränen über meine Situation mit Therapeuten, Ärzten oder meinen Eltern darüber reden kann. Es fähl mir auch nicht leicht mit Therapeuten darüber zu reden, gerade aus dem Grund weil mir dabei die Tränen fließen. Es tut mir noch sehr weh darüber zu reden.

Du hast ja schon Erfahrungen mit Therapeuten. Warum kannst du dann nicht über deine Essstörung reden? Es hilft eigentlich sehr. Das merke ich an mir. Zwar ist die Therapie/Therapeuten eine ganz neue Situation für mich aber von zeit zu zeit kann ich immer mehr aus mir heraus gehen und darüber reden.

Viele Grüße... Gute Nacht...Zerena
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Irmgard
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Post Thu, 29.Sep.05, 9:18      Re: Weiß nicht weiter... Reply with quoteBack to top

Quote:
Hinzu kommt eine seltsame Denkweise über die ganze Sache... es klingt vielleihcht für andere krank und dumm, ist es sicher auch (ohne dass ich jetzt Bestätigung oder Abneigung erwarte) doch ich fühle mich nicht schlecht dabei zu hungern oder mir den Finger in den Hals zu stecken, es gibt mir eher das Gefühl der Überlegenheit einer Sache gegenüber, nämlich dem Essen. Nur das schlechte Gewissen plagt mich, welches das Essen in mir auslöst... ich hasse mich für meinen Kontrollverlust und bestrafe mich dafür mit noch mehr essen, bis ich mich wieder fett und hässlich fühle und alles wieder von vorn anfängt...


Hi Stern!
Wo genau liegt denn das Problem? Klingt mir nicht so, als würde dich die Situation stark stören. Wenn du dich nicht schlecht fühlst, wo liegt dann der Hund begraben? Wozu Therapie, wenn du mit der Situation im Grossen und Ganzen abkannst? nixweiss
Also wie sähe der Idealfall aus? Das Überessen wegbekommen, weil es schlechtes Gewissen auslöst oder löst das Hungern schlechtes Gewissen aus? Das hab ich nicht richtig kapiert.

Was willst du denn für ein Essverhalten erreichen?
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sternlein
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Post Thu, 29.Sep.05, 11:16      Re: Weiß nicht weiter... Reply with quoteBack to top

Hallo Irmgard, hallo auch Zerena (deine Fragen werden auch beantwortet)
du hast Recht, wie ich schon beschrieb, sehe ich kein Problem am Hungern oder Erbrechen an sich, eher in der Sache des alles in mich Hineinstopfens. Doch weiß ich auch, dass genau mein Denken nicht das richtige und krank ist. Es ist die Zwiespältigkeit mit der ich diese Situation betrachte, vielleicht weil sie mich schon so lang begleitet?! Es ist ja so, das ich zwar weiß, welche Folgen mein Verhalten haben kann, doch dieses Gefühl der zeitweiligen Überlegenheit und Kontrolle einer Sache gegenüber (eben dem Essen in diesem Fall und auch mir selber irgendwie) gefällt mir nur zu gut, wenn du verstehst, was ich damit meine? Ich weiß einfach nicht, wie das anders zu erklären ist...
Um auf die Therapie zu kommen, die habe ich damals wegen verschiedener Dinge gemacht. Zum einen, wegen Drogengebrauchs, zum anderen wegen der aus dem Drogenkonsum entstandenen Folgen wie Angstzustände, Misstrauen, depressiver Phasen und so weiter aber auch wegen meiner nicht so tollen Vergangenheit in meiner Familie. Zu dem Zeitpunkt ging es mir sehr schlecht und ich hatte einen Suizidversuch hinter mir. Durch die Therapie hab ich einiges überwunden, doch einige Dinge blieben, die ich bis zuletzt vor mir hergeschoben hatte. Deshalb die jetzige Therapie. Ich komme gut voran, doch das Essen will ich irgendwie nicht zum Thema machen. Wenn ich ehrlich bin ist das das einzige, wo mir keiner reinreden kann. Da mach ich, was ich will sozusagen.
Du fragtest, was das eigentliche Problem an der Sache ist, da ich ja scheinbar mit der Situation klarkomme. Dazu kann ich nur wieder auf meine zwiespältigen Gedanken über diese zurückkommen... wie oben beschrieben.
Ob nun das Hungern oder das in mich Hineinstopfen das schlechte Gewissen auslöst ist schnell beantwortet: das in mich Hineinstopfen! Ich hasse das Gefühl eines vollgestopften Magens und in meinem Kopf dreht sich alles nur darum, ihn wieder zu entleeren, so dass das schlechte Gewissen weicht.
Wenn ich über die Frage, welches Essverhalten ich erreichen will, nachdenke, fällt mir ganz spontan "ein normales" ein. Ich will nicht mehr pausenlos darüber nachdenken, bestimmte Dinge grad gegessen zu haben! Klingt, als wär es das Einfachste von der Welt, sich nicht mehr ununterbrochen Gedanken übers Essen zu machen, ist es aber nicht!

Ich bewege mich in einem ständigen Kreislauf...

Danke schonmal für eure Beiträge, bleiben in Kontakt?! Liebe Grüße das Sternlein
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Irmgard
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Post Thu, 29.Sep.05, 11:33      Re: Weiß nicht weiter... Reply with quoteBack to top

Quote:
Ich komme gut voran, doch das Essen will ich irgendwie nicht zum Thema machen. Wenn ich ehrlich bin ist das das einzige, wo mir keiner reinreden kann. Da mach ich, was ich will sozusagen.
das bestätigt meinen ersten Eindruck. Warum willst du dann in Therapie deswegen? Das macht doch gar keinen Sinn bei dieser Eingangsbedingung.




Quote:
Ob nun das Hungern oder das in mich Hineinstopfen das schlechte Gewissen auslöst ist schnell beantwortet: das in mich Hineinstopfen!
Quote:
Wenn ich über die Frage, welches Essverhalten ich erreichen will, nachdenke, fällt mir ganz spontan "ein normales" ein. Ich will nicht mehr pausenlos darüber nachdenken, bestimmte Dinge grad gegessen zu haben!
siehst du den Widerspruch?


Ich denke, so eine Phase wie du zur Zeit hast, kennen fast alle Essgestörten. Ich finde, dass eine Thera überhaupt keinen Sinn hat, wenn man die Esstörung nicht insgesamt bekämpfen will. Hungern ist genauso krank wie kotzen und fressen. Ums mal direkt zu sagen. Es wird nicht klappen zur Thera zu gehen mit dem Anspruch: "hallo Frau Therapeutin, ich hab derzeit wechelnd Phasen von Bulimie und Binge Eating, ich will aber lieber reine Bulimikerin werden, weil mir das Fressen schlechtes Gewissen bereitet. Oder besser noch eine Magersüchtige, das kotzen ist lästig". Verstehste?

Nicht, dass ich das nicht von mir kennen würde. Ich mein das jetzt nicht überheblich oder so, sondern ich bin nur der Meinung, dass man sich schon klar machen muss, was man eigentlich will, und dazu dann aber auch konsequent stehen muss. Das dann mit eiserner Disziplin durchziehen muss. Sonst gibt es diese ewigen aufs und abs, oder wie du sagst, den Kreislauf. Bei mir hatte der übrigens Jahre gedauert... Rolling Eyes
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sternlein
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Post Thu, 29.Sep.05, 12:29      Re: Weiß nicht weiter... Reply with quoteBack to top

Vielleicht drücke ich mich etwas unklar aus? Bin nicht in Therapie gewesen und jetzt wieder in Therapie, wegen des Essens, sondern wegen meines Gefühls mir selbst und meiner Umwelt gegenüber und was ich für einen Eindruck habe, wie die Umwelt mich sieht, kurz gesagt, wegen Minderwertigkeitskomplexen und Selbsthass, wozu unter anderem familiäre Umstände beigetragen haben. Ein ganz großes Problem dabei war beispielsweise die Beziehung zu meiner Mutter, wie sie mit mir umging und die unerfüllten Erwartungen, die ich an sie hatte, welche ich mittlerweile verarbeitet habe.
Das Essen stand und steht in beiden Therapien nicht im Vordergrund, aus den bereits genannten Gründen.
Ich kann dir nur zustimmen, in den Punkten, die du nanntest, dass man konsequent sein muss, wissen muss, was man will und auch Disziplin einhalten muss. Ich weiß auch, was ich tun sollte um diese ES zu bekämpfen, doch ich mach es nicht!!! Warum auch immer...

Du schreibst, eine ES ist dir nicht unbekannt? Kannst du mich denn da nicht irgendwie verstehen? Und was war der Auslöser für den Wandel zum Kampf gegen die ES?
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Irmgard
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Post Thu, 29.Sep.05, 13:14      Re: Weiß nicht weiter... Reply with quoteBack to top

Warum hast du diesen Thread eröffnet? Wenn alles so bleiben soll wie es ist, du auch die Thera niemals nicht auf das Thema bringen willst, dann ist das halt so. Warum schreibst du das hier ins Essstörungen Forum? Das passt nicht zusammen. Mit Formulieren oder Ausdrücken hat das nix zu tun.

"hallo ich bin xy, ich hab Esstörungen, will darüber aber nicht reden und hab darüber auch nie gross geredet" - ähm aha, ja - und? Warum hast du das hier geschrieben? Question
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sternlein
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Post Thu, 29.Sep.05, 13:55      Re: Weiß nicht weiter... Reply with quoteBack to top

Also irgendwie liest du meine Beiträge nicht richtig!
Die Behauptung nichts ändern zu wollen, habe ich nie geäußert. Die Gründe für die Therapien hab ich genannt.
Diesen Threat sehe ich als Möglichkeit und Anfang über mein Essverhalten zu sprechen, da es mir in einem persönlichen Gespräch sehr schwer fällt.

So unverständlich?
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Irmgard
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Post Thu, 29.Sep.05, 14:54      Re: Weiß nicht weiter... Reply with quoteBack to top

Nicht ich lese deine Beiträge nicht richtig, sondern du denkst nicht mit, was ich meine. Waren wir uns nicht darin einig, dass du an der Bulimie nichts gross ändern willst, weil du damit klarkommst? Habe ich nicht daraufhin gesagt, dass eigentlich in Therapien oder sonstwo (wie z.B. hier) drüber schwafeln und vorzugeben, man habe ja ach so ein herziges Problem, dass man mal besprochen und bearbeitet haben will, wenn das nur gelogen ist, weil man es eigentlich eben nicht bearbeiten, sondern deine eigenen Worte "mit sich selber ausmachen" will, in der Folge also sinnlos ist? Weil wenn du die Hungerei und Kotzerei nicht abstellst, bleibt das Fressen zwangsläufig.

Aber brauchst mich nicht weiter anzuzicken, ich werde meine Zeit nicht weiter verschwenden. Rede also lustig weiter, weil reden ja so viel bringt wenn man nix verändern will. Reden um des reden willens ist doch auch mal was gruebel
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sweetknuddelteddy
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Post Thu, 29.Sep.05, 15:26      Re: Weiß nicht weiter... Reply with quoteBack to top

also ich habe diesen threat jetzt "überflogen" (hab mir dabei ein paar teile genauer angesehen) und ich verstehe sternilein schon ziemlich gut.
ich kenne das schlechte gefühl, wenn man viel, viel mehr gegessen hat als man sich vorgenommen hat, und diese zufriedenheit wenn es mal weniger war.
ich muss dazu sagen, zum erbrechen "danach" kann ich nicht viel sagen, weil ich es selbst nicht gemacht habe (vielleicht weil ich es (gott sei dank) nie geschafft habe),
aber ich weiß was du fühlst.

du hast gefragt nach den ursprüngen einer ES... ich denke, das hängt alles mit familiensituation und der vergangenheit zusammen. du hast ja bereist angesprochen, dass deine familiäre vergangenheit nicht sehr toll war, daran liegt es vielleicht auch.
aber eigentlich geht es nicht darum, wer oder was jetzt schuld ist.
es geht um dich und den wunsch, das schlechte gewissen wegzubekommen.
doch ich denke, selbst wenn du aufhören würdest, zu "stopfen", würde es dir nicht besser gehen.
du solltest unbedingt (auch wenn es sehr schwer fällt) mit deiner therapeutin darüber reden. und wenn du das thema nicht ansprechen willst, solltest dus vielleicht mal mit einem brief versuchen, in dem du schreibst, was dich genau belastet und wie dus gern hättest, bzw. was dann besser werden würde. das veranschaulicht deine gefühle vielleicht besser.
du musst diesen brief ja gar nicht unbedingt für die therapie sondern für dich selbst schreiben.
aber irgendwann solltest du das thema in die therapie einbauen. selbst wenn du alle anderen probleme halbwegs in den griff zu bekommen lernst, bleibt immer dieses eine thema, das dich "runterzieht". und richtig glücklich kann man nicht sein, wenn man im hinterkopf immer so was herumspuken hat.

ich weiß, ich bin erst 15, und vielleicht findest du dumm, was ich geschrieben hab, aber ich wollte meine meinung schreiben.

p.s.: irmgard ich habe auch einige deiner beiträge zu diesen themen gelesen und es kommt bei dir doch eigentlich immer das gleiche raus: die leute sind in deinen augen dumm und unfreundlich, sogar "zickig", nur weil sie mit dir nicht immer einer meinung sind. dabei finde ich, bist eher du diejenige, die "rumzickt".
es ist kein persönlicher angriff, nur es ist mir aufgefallen. musst ja nicht antworten.
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Schlumpfi99
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Post Thu, 29.Sep.05, 15:56      Re: Weiß nicht weiter... Reply with quoteBack to top

Wollte auch noch was dazu sagen, da es bei mir ja ähnlich ist, nur kotze ich eben nicht.
Wenn dann betreibe ich halt übertrieben Sport.

Zur Zeit habe ich auch wieder eine Phase, wo ich nur das Essen so reinstopfe. Mein momentanes Gefühl, ich bin jetzt wirklich satt habe überhaupt keinen Hunger, aber mein nächster Gedanke kreist schon wieder ums Essen. Was werde ich mir heute Abend wieder reinstopfen?!
Ich weiß dass ich am Abend wieder Hunger habe, ich esse eigentlich aus Hunger und Frust. Jedenfalls weiß ich warum ich aus Frust esse, ist wegen meiner Beziehung. Naja ich weiß wenigstens wo es her kommt.
Also an der nicht so glücklichen Beziehung arbeiten oder an mir selbst?!
Ich denke eher an mir selbst, aber ich kann mich selbst nicht mögen weil ich meinen Körper hasse. Also sind wir wieder beim Thema Esssucht, es ist eben ein Teufelskreis.
Wenn ich dann Abends heim komm, bin ich sowas von unruhig und nervös, endlich was zu essen. Furchtbar! Blöderweise trinke ich auch noch Alkohol dazu. Aber morgen wird wieder alles anders...
Ich weiß nicht wie ich da rauskomm, macht mich ziemlich fertig, denk ich hab schon Depressionen.

Noch was zu den Ton hier, den manche irgendwie verfehlen. Hier suchen doch alle einen Rat und wenn man sich jetzt noch gegenseitig angreift ist das wirklich keine Hilfe. Meinung hin oder her, aber man sollte doch wenigstens noch nett miteinander umgehen können.

Gruß
Schlumpfi
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sternlein
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Post Thu, 29.Sep.05, 18:40      Re: Weiß nicht weiter... Reply with quoteBack to top

Hey sweetknuddelteddy,

danke erstmal für deine Nachricht, sie war keinesfalls dumm.
Gehe gleich mal mitten auf deine Nachricht ein... dass ich mit meiner Therapeutin über meine ES reden muss, weiß ich. Doch bisher hab ich es nicht geschafft und über die Gründe hab ich mir so gut wie den ganzen Tag nun Gedanken gemacht (somit hat Irmgard einen vollen Erfolg erzielt...) ich kann mich in einem persönlichen Gespräch über fressen, kotzen und wie ich mich dabei verhalte einfach nicht frei ausdrücken. Wenn mir die Sitzungen mit meiner Therapeutin so in den Sinn kommen, fälllt mir ein, wie zurückhaltend und auf irgendeine Weise gewählt ich mich ausdrücke. Ich meine damit, dass ich niemals so Begriffe wie "kotzen" oder "fressen" benutzen könnte sondern "übermäßig viel essen" und "erbrechen" und das ist in keinster Weise ein Ausdruck für das, was dann in dem Moment passiert. Ich muss mich wohl korrigieren, habe vorhin ja geschrieben, dass mir mein Verhalten, was das Essen betrifft nicht peinlich ist, doch das oben Beschriebene sagt wahrscheinlich genau das aus (oha, welch Selbsterkenntnis, hihi!).
Als ich auf diese Seite stieß und nachdem ich die Foren ein wenig verfolgte, kam mir der Gedanke des Anfangs, über mein Problem zu schreiben (wie einen Brief, den man nicht abschickt Wink ), ich dachte, vielleicht lerne ich so freier darüber zu reden und kann es wirklich bald oder eben irgendwann in meine Therapie mit einbauen. Du siehst, wir verfolgen ähnliche Gedanken...
Sag, wie ist es denn bei dir? Ich meine, du hast ja auch etwas zu deinen Gedanken übers Essen geschrieben, die sich nicht grad zufrieden und glücklich anhörten?

Lieben Gruß vom Sternlein
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Post Thu, 29.Sep.05, 18:49      Re: Weiß nicht weiter... Reply with quoteBack to top

Hey Schlumpfi,
das mit dem Körper hassen ist mir auch bekannt, das geht wohl allen Essgestörten so...
Klar muss man an sich selber arbeiten, man muss irgendwann mit sich selbst im Reinen sein, sich auf sich selbst einlassen, damit man sich auch auf andere Menschen einlassen kann.
Ist man mit sich selbst unzufrieden, denkt man, andere sind es mit einem auch, da können andere noch so viel sagen, man glaubt es doch nicht. Und an dieser eben genannten Problematik scheitern dann (auch rein zwischenmenschliche) Beziehungen irgendwann. Es hat ja auch etwas mit Vertrauen zu tun. Vertraut man sich selbst nicht, vertraut man auch anderen nicht, wieder einer dieser fiesen Kreisläufe...

Aber... mit Geduld kommt man ans Ziel Smile

Schick dir nen lieben Gruß
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sweetknuddelteddy
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Post Fri, 30.Sep.05, 13:20      Re: Weiß nicht weiter... Reply with quoteBack to top

hallo sternilein!
du schreibst, du hast selbst schon mal über das schreiben an sich nachgedacht. hast du es schon probiert (das geht aus der antwort nicht so hervor, sorry)?
ich versteh, was du meinst, wenn du vom "gewählten ausdrücken" sprichst. es geht mir ähnlich, ich benutze meiner therapeutin (ja, ich gehe auch in eine therapie...) gegenüber auch niemals so starke wörter wie "kotzen" uÄ.
aber ich glaube, genau das wäre wichtig. auch wenn sich das folgende vielleicht komisch anhört: wenn ich in der therapie bin, muss ich meist "grinsen", wenn ich über meine probleme rede. das ist etwas, das ich mir nicht abgewöhnen kann und ich glaube, es ist auch unsicherheit.
dadurch kann es aber passieren, dass andere, die mich dabei sehen, vielleicht denken, es ist gar nicht so schlimm für mich. in wirklichkeit sieht es in mir drin aber ganz anders aus und ich würde am liebsten schreien und weinen.
so ähnlich ist das auch mit den gewählten begriffen, kommt mir vor.

ja, ich hatte vor ca. einem dreiviertel jahr massive probleme mit dem essen, hab abgenommen weil ich dachte, ich wäre dann glücklicher (was ich aber nicht wurde, nur in manchen momenten dahcte ich mir, dass das, was ich tat, gut war).
ich wurde dann richtig depressiv und hab mir gedacht so kanns nicht gehen, hab dann eben die therapie angefangen (nicht wegen meinem essverhalten, sondern wegen meiner familie; das war eigentlich /ist auch jetzt nicht das eigentliche thema meiner thera)und es wurde ein bisschen "besser". na ja also ich hab wieder zugenommen, ungewollt, in den ferien gings mir auch halbwegs gut, aber jetzt kommt alles wieder zurück.
ich hasse meine figur, ich will wieder abnehmen, auch wenn ich weiß, dass es mich vielleicht nur in manchen momenten glücklicher macht.
dass es dumm ist, weiß ich. ich denke, auch dir ist das bewusst, aber man kann diese gedanken nicht einfach wegbekommen, sie bleiben immer da.
ich will unbedingt dünner werden. aber ich schaffe es nicht, das macht mich wütend auf mich selbst.

ich denke, bei dir ist es vielleicht so ähnlich (entschuldige, wenn ich irre).
im punkt "wenn andere sagen du bist in ordnung, du aber anderer meinung bist, dann glaubst du ihnen auch nicht" stimme ich dir vollkommen überein.
man sagt, damit man eine ES beheben kann, muss man lernen, sich selbst zu akzeptieren.
wie ist das bei dir? magst du dich sonst? nur deinen körper nicht? oder magst du gar nichts an dir?

lg sweety
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Post Sun, 02.Oct.05, 19:39      Re: Weiß nicht weiter... Reply with quoteBack to top

Hey Sweety,

nach einer kleinen Pause bin ich wieder da... Smile
Du fragtest ja nach meiner Selbstakzeptanz... da ist es mal so, mal so. Also naja, mag halt die üblichen Stellen nicht so sehr. Bauch, Po, Beine... alles, was weiblich macht eben.
Habe einen Freund, der alles an mir mag und es mir auch immer wieder sagt. Da ich nicht offen ausspreche, was mich an mir stört (möchte gar nicht von anderen hören, dass ich doch eine gute Figur habe oder doch so hübsch bin usw.) sagt er es mir sogar von selbst. Scheine ihm wirklich zu gefallen... doch das nützt nichts, ich fühle mich fett und häßlich. Das geht bis zum ekeln vor mir selbst. Ja, ich ekle mich vor meinen Rundungen. Wenn ich so darüber nachdenke, kommt gleich wieder die Wut auf mich selber hoch!
Was das schreiben betrifft, da bin ich fast schon eine Autorin erster Klasse. Seit meinem zwölften Lebensjahr dokumentieren Tagebücher so ziemlich alles, von den Anfängen der Pubertät, den Streitereien in meiner Familie, über Vorkommnissen mit Jungen bis hin zu exzessivem Drogengebrauch. Schreiben ist eine sehr gute Sache. Es hat mir insofern geholfen, als dass ich immer Zugriff darauf hatte und immer wieder meine Veränderungen beobachten konnte. Das hat mich in vielen Dingen weitergebracht. Wenn mal wieder eine Zeit des großen Zweifels aufkam, nahm ich mir einfach die Bücher... Nach meiner ersten Thera hat sich das Schreiben jedoch ein wenig eingestellt.
Schreibst du Tagebuch?
Wünsche dir einen schönen Abend, falls du das noch liest... Wink
Liebe Grüße vom Sternlein
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