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Maus
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Post Wed, 28.Sep.05, 8:37      Erst Distanz, dann klammern - psychisches Problem? Reply with quoteBack to top

Hallo Leute, ich hätte da mal ein paar Fragen zu einer meiner Meinung nach psychischen Störung, die ich aber nicht genau definieren kann, vielleicht erkennt ja hier jemand verschiedene Symptome wieder. Es geht um einen Mann Mitte 30, der sich sehr schwer tut sich zu öffnen, hauptsächlich potentiellen Partnerinnen gegenüber, mit Freundschaften und kurzen Affären gibt’s eigentlich keine Probleme. Ich weiss, dass seine Mutter die Familie verliess, als er ungefähr 3-4 Jahre alt war, sie hat sich nie mehr gemeldet. Kurz drauf kam eine neue Frau ins Haus, die die Familie ihrerseits verliess als er ca. 11 Jahre alt war. Dann wieder eine neue Frau, die aber bis heute blieb. Dieser Mann hatte bis heute 2 längere Partnerschaften, es dauerte jeweils 2 Jahre bis er überhaupt soweit war, diese einzugehen. Anschliessend wurde dann extrem geklammert, ich denke auch dass er abhängig war und sich selbst zum Teil aufgab. Er wurde beide Male verlassen und hat natürlich extrem darunter gelitten. Um all dies herauszufinden brauchte ich über ein Jahr, musste mühselig Wort für Wort aus ihm herausziehen. Wahrscheinlich weiss ich noch längst nicht alles. Ich bin nicht mit diesem Mann fest zusammen, es funkt zwar regelmässig, aber er läuft auch regelmässig wieder weg. Er sagt von selbst, er habe ein Problem mit sich selbst, und könne sich deshalb nicht richtig auf andere einlassen. Er wüsste aber inzwischen, was das für ein Problem wäre. Er pocht extrem auf sein Freiheit und seine Hobbies, sagt immer wieder er würde sich das nicht verbieten lassen. Gleichzeitig will er aber unbedingt dass seine potentielle Partnerin alle Hobbies mit ihm teilt.
Ich habe nun eine Theorie entwickelt, habe aber keine Ahnung ob ich richtig liege. Ich denke er weiss inzwischen genau, dass er zum absoluten Klammeraffen mutiert wenn die Schale erstmal geknackt ist, und bleibt deshalb auf Distanz. Er will nicht mehr von einer Frau abhängig sein, deshalb dieses Pochen auf seine Freiheit, aber andererseits auch nicht ewig alleine bleiben. Deshalb kommt er immer wieder zurück.
Meine erste Frage nun, kann man dieses Problem definieren? Ich habe hier schon viel über Symbiosewünsche, und Borderlinestörungen u.ä. gelesen. Manche Symptome treffen zu, andere nicht. Und die zweite Frage, was kann ich tun? Ich habe das Gefühl, er wäre mir gegenüber offener geworden, aber wie geht’s jetzt weiter? Ich will keine Forderungen an ihn stellen, aber auch nicht zu sehr ‘abwarten’. Soll ich das Thema ‘Mutter’ und ‘klammern’ vermeiden, oder eher öfters darüber reden? Haben seine Kindheitserfahrungen überhaupt etwas mit seinem heutigen Verhalten zu tun? Ich habe schon das Gefühl, dass er Unterstützung/Verständnis braucht und will. Was kann ich tun, dass er sich sicherer fühlt, und wie kann ich verhindern, dass er wieder in diese Abhängigkeitskiste verfällt? Ich bedanke mich für alle Meinungen.
LG
Maus
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Maus
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Post Thu, 29.Sep.05, 10:30      Re: Erst Distanz, dann klammern - psychisches Problem? Reply with quoteBack to top

Keiner?

Naja, hat sich eh erledigt, bin gestern mal wieder abserviert worden. Sad

Zum 4ten mal Rolling Eyes

LG

Maus
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sneafgirl
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Post Mon, 03.Oct.05, 11:25      Re: Erst Distanz, dann klammern - psychisches Problem? Reply with quoteBack to top

keiner antwortet, wie ich das hasse!!!

hey maus,

wie soll man das verstehen dass du abserviert worden bist?
Sagte er dir, du sollst ihn in Ruhe lassen und er möchte doch nichts mehr mit dir zu tun haben? Glaubst du es ging um die Gefühle dir gegenüber oder allein nur darum dass du helfen wolltest?
Bin übrigens davon erstaunt dass du dich so um ihn kümmern willst, dich da so hineinversetzt als wäre es dein eigenes Problem. Find ich schade dass er das nicht in dir entdeckt hat.
zu ihm, denke ich dass es vielleicht gar nicht so viel wert ist da genau nachzuhacken... viel eher braucht er mehrere erfolgserlebnisse um sich davon zu lösen. dazu fehlt der mut und die motivation und schließlich auch die überzeugung.
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Maus
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Post Tue, 04.Oct.05, 19:35      Re: Erst Distanz, dann klammern - psychisches Problem? Reply with quoteBack to top

Hallo Sneafgirl, danke für deine Antwort. Nein, er hat mir keine Erklärung abgegeben, er geht einfach nicht ans Telefon und antwortet nicht auf SMS. Hat noch nicht mal den Mut mir ins Gesicht zu sagen, dass er nichts von mir will, obwohl ich ihn bestimmt 100x dazu aufgefordert habe. Er hüllt sich einfach in Schweigen, das macht er jedesmal. Aber dieses Mal zum letzten Mal. Es ist natürlich nervtötend keine Antworten zu erhalten. Aber egal. Sei's drum. Mich würde nur noch interessieren, ob's Feigheit/Bösartigkeit oder ein psychischer Knacks ist. Aber gibt es überhaupt einen Knacks der jemanden so kommunikationsunfähig macht? Einen Abschieds-SMS müsste doch auch der grösste Problemfall noch hinkriegen. Ich war ja nun nicht gerade ein ONS, und er hat mir noch letztens erzählt, er hätte Respekt vor mir. Hah !!!
LG
Maus
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carpe diem
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Post Thu, 06.Oct.05, 12:50      Re: Erst Distanz, dann klammern - psychisches Problem? Reply with quoteBack to top

Hi Maus,

ich denke, es ist relativ offensichtlich , wo sein Verhalten herkommt, das hast du schon ganz gut durchschaut. Er hat zwei mal seine Hauptbezugsperson, die Mutter verloren und seine eigentliche Mutter hat sich nie wieder gemeldet (was ich übrigens ziemlich krass finde), hat nie Interesse gezeigt, was aus ihren Kindern geworden ist. Da fehlt wohl das Urvertrauen auf Sicherheit, das in der Kindheit normalerweise entsteht. Ich weiß nicht, ob DU ihm da wirklich helfen kannst, ich denke, man kann diesem Mann nur zu einer Therapie raten, wenn er denn jemals eine "normale" Beziehung führen möchte. Aber dazu muß er auch selbst bereit sein. Was anderes kann ich dir leider auch nicht raten.

Alles Liebe
carpe diem
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Nessa
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Post Thu, 06.Oct.05, 16:01      Re: Erst Distanz, dann klammern - psychisches Problem? Reply with quoteBack to top

Hallo Maus,

ich sehe das genau so wie carpe diem - dieser Mann ist als Kind zweimal von seiner Mutter bzw. Stiefmutter verlassen worden, das hat ihm sicher sehr zu schaffen gemacht und bewirkt, dass er heute nur schwer Vertrauen fassen kann. Nachdem es ihm gelungen ist, Beziehungen einzugehen - und das war sicher ein enormer Schritt für ihn - ist er wieder verlassen worden. Das macht es natürlich noch schwerer, erneut eine Bindung einzugehen. Dass er so klammert, mag vielleicht damit zu tun haben, dass er eine Beziehung (nachdem er sich endlich darauf eingelassen hat), auf keinen Fall wieder aufgeben möchte... Dass diese Methode aber oft gerade das Gegenteil bewirkt, scheint er nicht nachvollziehen zu können. Denn wer klammert, gibt sich (zum Teil) selbst auf, und das kann für eine gleichwertige Partnerschaft nicht förderlich sein.

Liebe Grüße
Nessa
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