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nalie
sporadischer Gast
16
Niedersachsen W, 24
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Mon, 26.Sep.05, 10:40 "Stumm" auf der Familienfeier |
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Hallo,
es kotzt mich echt an! Vor ein paar Tagen war ich -seit langem- mal wieder auf eine Familienfeier. Ich wollte erst garnicht hin, dachte mir dann aber, man soll sich ja seinen Ängsten stellen, und ging dann doch. Toll, dann saß ich da. Mehr nicht! Ich habe -außer hallo und tschüß- nicht ein Wort geredet. Naja gut, ein paar meiner Verwandten haben mein Kind auf dieser Feier das erste mal kennen gelernt und da wurde dann schon ein Wort gewechselt. Aber bei allem was ich sagte und tat habe ich mich so dämlich gefühlt. Als würde es keinen Menschen auf dieser Welt geben der dümmer ist als ich.
Ich war dann echt froh als ich mich getraut habe von meinem Stuhl aufzustehen und zu gehen. Selbst dazu hat es anfangs nicht gereicht
Ich denke nun das sie jetzt zu Hause sitzen und über mich reden, wie dumm doch die Nalie wieder war usw.
Gibt es hier noch jemanden der das kennt und mir vieleicht sagen kann wie ich mit diesem Mist umgehen soll. Was kann ich dagegen machen?
liebe Grüße
nalie
(Hinweis Admin: Betreffzeile von "Es nervt " auf obige praezisiert. Bitte aussagekraeftige Betreffzeilen waehlen. Danke.)
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Hans-Jörg
Forums-Gruftie
581
Süddeutschland M, 40
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Mon, 26.Sep.05, 13:08 Re: Es nervt :-( |
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Hallo Nalie,
ging mir zumindest früher auch fast immer so.
Jetzt gehe ich kaum noch auf Familienfeiern.
Na ja, meine Verwandten wohnen auch weit weg und ich reise nicht gerne.
Ist natürlich auch nicht die beste Lösung.
Man kann sich schon daran gewöhnen, mehr zu sprechen.
Dazu solltest Du aber noch viel öfter Dich Deinen Ängsten stellen bzw. solche Situationen aufsuchen.
Von einem Versuch (im Monat oder Jahr) kannst Du nicht gleich erwarten, dass alles super läuft.
Das braucht (am besten tägliche) Übung – muss ja auch nicht immer die Familie sein.
Oft meint man in/nach solchen Situationen auch nur, dass die anderen schlecht über einen denken/reden.
Und in Wirklichkeit kam diese „Schüchternheit“ gar nicht sooo schlecht an bzw. wurde akzeptiert ohne ein: „Wie kann man sich nur so verhalten?“
Jedenfalls, wenn Du sozial kompetenter werden willst, stelle Dich weiterhin aber wesentlich öfter dieser ***.
Fremde anquatschen und gesellige Treffen unter Freunden aufsuchen. Da gibt es viele Möglichkeiten so etwas zu trainieren. Überwindung gehört natürlich schon dazu.
Vielleicht magst Du Dir das nächste Mal vornehmen so und so viele Bemerkungen zu den Gespräche der anderen zu sagen, eben der Gewöhnung wegen.
Hat mir meine Mutter früher stets gesagt: „Und komm nicht zurück, bevor du nicht mindestens drei Leute oder Themen angesprochen hast.“
LG Hans-Jörg
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Denker
Forums-InsiderIn
210
NRW M, 33
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Mon, 26.Sep.05, 20:23 Re: "Stumm" auf der Familienfeier |
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also ich fühle mich auf familienfesten auch immer total deplaziert. daher nehem ich mir auch seit langem es selber raus, wann ich wo auftauche und wann ich gehe. und wenn ich keine lust habe, dann bleibe ich der veranstaltung fern. ich bin da schnell mit fertig. warum soll ich einen auf enge verwandschaft machen, wenn ich die ansonsten das ganze jahr über nicht sehe? da sind mir meine freunde näher.
lg
denker
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_________________ Wer gesund ist hat viele Wünsche. Wer krank ist hat nur Einen. |
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gina41
sporadischer Gast
27
vaihingen W, 41
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Wed, 28.Sep.05, 1:09 Re: "Stumm" auf der Familienfeier |
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Hallo Nali,
obwohl ich von früher her dieses Gefühl am Stuhl festzukleben, sich nicht getrauen auf die Toilette zu gehen, oder am besten Mr. Spock bitten, "beamen bitte" zu rufen, sehr gut kenne. Habe ich mittlerweile (41jährig) ganz vergessen, daß es mir früher mal so ging. Heute nehme ich Feste zum Anlaß mich zum Unterhalten, keinen Tratsch, sondern ernste Themen, Politik etc. Mich interessiert sehr viel, ich möchte meinen Horizont erweitern, ich diskutiere gerne. Für mich ist ein Fest eine Art "Spielwiese" geworden.
Wenn ich so zurückdenke, was hat mich damals dazu bewegt, mich so zu fühlen. Meine eigene Unsicherheit über mich selbst (wie sehe ich mich -Selbstwertgefühl u. Selbstbewußtsein, war kaum vorhanden, wußte nicht mal genau, was das ist). Dann war ich mit meinem Leben und meiner Lebensituation nicht zufrieden -unglücklich-. Nicht zuletzt fehlte einfach eine Verbindung zu den Menschen um mich rum dort. Von dem was sie sprachen, konnte ich nicht mitreden ??wollte nicht mitreden??.
Wenn Du Dich so unwohl fühlst, dann suche Dir die Plätze aus, wo Du Dich wohlfühlst, wo Du das Gefühl hast, ich werde hier gerne gesehen, man freut sich über meine Anwesenheit. Es gibt keinen Grund, Dir das anzutun. Ich könnte mir vorstellen, mit den Jahren könnte sich das ändern. Wenn nicht, ist das doch auch ok. Für Dich sollte zählen: Was ist mir wichtig, und was will ich, und vor allem auch, was will ich nicht.
Liebe Grüße gina41
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nalie
sporadischer Gast
16
Niedersachsen W, 24
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Wed, 28.Sep.05, 22:31 Re: "Stumm" auf der Familienfeier |
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Hallo,
@Gina und alle,
ja, du hast Recht... Ne , erstmal:
Es ist auf jeden Fall sehr ermutigend zu lesen das sich solch Ängstlichkeit wandeln kann danke.
...so, das Problem ist, ich habe ja sonst nicht so viele Leute. Ich habe eine wirklich sehr gute Freundin, die auch schon sehr viel mit mir mitgemacht hat. Aber ich denke inzwischen das ich sie nerve und auch wenn ich mit ihr unterwegs bin mache ich mirt hinterher totale Vorwürfe das ich etwas falsch gemacht habe etc. Das sie nur zu nett ist mir zu sagen "Hey Nalie, ich habe echt kein Bock mehr auf dich. DU NERVST!"
Wenn ich mir die Menschen mal so anschaue, hier wird über den gesprochen und dort über jenen und wenn sich die Lästermäuler begegnen tun sie als wern sie die aller dicksten Freunde. Natürlich wird so auch über mich geredet, es ist wohl die Natur eines jeden Menschen. Aber es macht mich zu tiefst unsicher(natürlich ist es nicht nur das). Ich möchte das man mir sagt wenn ich "zu viel" bin. Aber selbst wenn man fragt kann man ja keine wirklich ehrliche Antwort erwarten. Das zeigen mir die Menschen -ALLE MENSCHEN- die ich im Laufe meines, zwar nicht langen aber doch Erfahrungsreichen, Lebens kennen gelernt habe. Man muß doch nur zuhören wie sie mit einem reden...
Ich habe nicht nur den Glauben in mich, ich habe den Glauben in die Menschheit verlohren -irgendwie.
Ich möchte ehrlichkeit, nur weiß ich nicht wo ich sie finden kann. Wenn mich jemand fragt ob er einen Fehler gemacht hat o.ä. und man sagt ja! Dann ist es nicht recht, wenn ich aber lüge und sage nö! Ist alles gut. Ich verstehe diese Welt nicht!
nalie
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nalie
sporadischer Gast
16
Niedersachsen W, 24
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Wed, 28.Sep.05, 22:38 Re: "Stumm" auf der Familienfeier |
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Ich muß dazu sagen, ich hatte als ich 18 war (von 17 auf 18 ) fast ein ganzes Jahr lang eine Psychose und seitdem weiß ich sowieso oft nicht welchen Gedanken von mir ich trauen kann und welchen nicht. Wobei ich aber vorher (seit so ca meinem 13 Lebensjahr) auch schon immer sehr "ungläubig" war und auch seit dem keine Freunde (außer dieser einen) habe. Trotzdem war ich aber immer unter Leute und habe durch meinen Lebenslauf auch viele kennengelernt.
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