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Lilli19
neu an Bord!
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Düsseldorf W, 19
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Sat, 24.Sep.05, 20:19 Chronische Halsschmerzen - Therapie? |
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Hallo zusammen!
Ich habe seit 3 Jahren chronische Halsschmerzen. Habe die Mandeln rausgekriegt, aber die Schmerzen kamen wieder. Man hat nie eine vernünftige medizinische Ursache gefunden. Nun beginne ich mir langsam einzugestehen, dass es psychosomatisch sein könnte. In der Vergangenheit war es auch so, dass ich immer bei psychischer Anspannung besonders krank war.
Ich habe darüber auch mit meiner Hausärztin gesprochen und sie meinte, ich sollte mich von meinem Perfektionsdruck befreien, besonders in Bezug auf mein Querflötenspiel. Ich wollte eigentlich auch Querflöte studieren, aber der Hals hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Es stimmt schon, dass ich mich ziemlich mit der Querflöte unter Druck setze. Es ist sicher mein Hauptproblem, aber nicht nur dass macht mich meiner Meinung nach krank. Alle Anspannung halt.
Nun frage ich mich: Soll ich mit der Querflöte aufhören? Oder hoffen, mich selbst heilen zu können? Oder eine Therapie machen? Was sind eure Erfahrungen, kann man psychosomatische Krankheiten alleine in den Griff kriegen? Ich habe auch ziemlich Angst, meinen Eltern und meiner Ärztin zu sagen, dass ich eine Therapie machen möchte.
Wäre euch sehr über den ein oder anderen Rat dankbar!
Liebe Grüße,
eure Lilli
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Hans-Jörg
Forums-Gruftie
581
Süddeutschland M, 40
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Sun, 25.Sep.05, 6:24 Re: Therapie oder nicht?? |
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Hallo Lilli,
es kann gut sein, dass psychischer Druck so etwas auslöst.
Vielleicht bist Du auch sonst anfällig für Infektionen.
Ich glaube schon, dass es besser, gesünder wäre, wenn Du Dich wohler in Deiner Haut bzw. Situation fühlen würdest.
Ob Du allerdings Deinen „Traum“ Querflöte aufgeben sollst/willst, kannst Du Dir am besten selbst beantworten.
Kommt halt auf das Verhältnis: Preis zum Lohn an.
Wie stark leidest Du unter der Mühe und den „Nebenwirkungen“? – Wie viel bedeutet Dir das „gute Spielen“, der Erfolg?
Machst Du Sport? – Könnte als Ausgleich zum Stress und auch zur Kräftigung des Immunsystems von Vorteil sein.
Warum hast Du Angst Deinen Eltern und sogar Deiner Ärztin zu sagen, dass Du eine Therapie machen möchtest?
LG Hans-Jörg
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Lilli19
neu an Bord!
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Düsseldorf W, 19
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Mon, 26.Sep.05, 11:46 Re: Chronische Halsschmerzen - Therapie? |
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Hallo Hans-Jörg,
vielen Dank für deine schnelle Antwort! Ich werde Querflöte denke ich nur weiter spielen, wenn ich meine Einstellung dazu ändern kann. Sonst ist der Preis zu hoch. Ich habe echt drei Jahre lang extrem unter den Schmerzen gelitten. Ich habe nur deshalb Hoffnung, meine Einstellung zu ändern und meine Halsschmerzen zu bekämpfen, weil es in letzter Zeit zeitweise etwas besser geworden ist. Momentan habe ich nämlich sehr viel frei (zwischen Abi und Studium) und damit nicht so viel Anspannung. Auch seit ich mich vom Flötenstudium verabschiedet habe, ist es besser geworden.
Ich habe deshalb Angst, zu sagen, dass ich eine Therapie machen möchte, weil ich mir dann so "verrückt", so "psychisch labil" vorkomme (was ich ja leider tief in mir auch etwas bin).
Außerdem könnte man ja auch sagen: Hör "einfach" mal mit dem Flöten auf! Abgesehen, dass das sicher nicht die einzige Ursache ist, hätte ich auch lieber eine gesunde Einstellung dazu, als vor allem wegzulaufen. Ist nur die Frage, ob man das erreichen kann.
Zu deiner Sport-Frage: Ich mache überhaupt keinen Sport mehr, weil ich mich dafür einfach zu krank fühle
Liebe Grüße,
Lilli
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Hans-Jörg
Forums-Gruftie
581
Süddeutschland M, 40
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Mon, 26.Sep.05, 12:41 Re: Chronische Halsschmerzen - Therapie? |
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Hallo Lilli,
dass die Schmerzen weniger wurden seit dem der Druck etwas kleiner ist, spricht ja eine deutliche Sprache.
Es hängt sicherlich mit Deiner Einstellung zum Flöten zusammen, - auch ob man Stress als (willkommene) Herausforderung ansieht oder eher als erzwungene Belastung - oft eine Frage der Einstellung.
Am glücklichsten ist wohl, wer sich leisten kann, hauptsächlich zu tun, was ihr/m Freude macht.
Wenn Du Dein Flötenstudium schon aufgegeben hast, könntest Du vielleicht Dein Spielen so weit reduzieren bis es nur noch Spaß bringt.
Wenn man natürlich mehr Freude am Können, am Erfolg hat als am Spiel, wird es schon schwieriger.
Da Du Dich krank fühlst, solltest Du auch nicht scheuen, zu der Krankheit zu stehen bzw. etwas dagegen zu unternehmen.
Du könntest auch erst mal zu einem Vorgespräch oder zu einer Probesitzung beim Therapeuten gehen um abzuchecken, in wie weit eine Therapie in Deinem Fall sinnvoll wäre.
Ansonsten kann ich Dir eine gesunde Lebensweise (ausgewogene Ernährung etc.) und eben auch etwas Sport durchaus nahe legen.
Ein bisschen joggen oder Rad fahren geht doch meistens und ist gerade bei psychischen Belastungen nicht zu unterschätzen.
Grüße Dich
Hans-Jörg
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Lilli19
neu an Bord!
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Düsseldorf W, 19
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Mon, 26.Sep.05, 17:04 Re: Chronische Halsschmerzen - Therapie? |
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Hallo Hans-Jörg,
es ist schön, dass du mich verstehst. Ich werde deine Ratschläge
beherzigen!
Liebe Grüße,
Lilli
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Neglectia
Helferlein
32
Deutschland W, 30
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Mon, 10.Oct.05, 20:07 Re: Chronische Halsschmerzen - Therapie? |
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Ich kenne das. Ich würde mir nicht einreden lassen, dass es dafür nur einen seelischen Grund geben kann!
Kann es sein, dass du eine Allergie hast? Wird in deiner Nähe geraucht? Kann es sein, dass es irgendwo schimmelt? Oder das du einen alten Teppich in deinem Zimmer hast? Hast du die Heizung nachts an? Ist die Luft in deinem Zimmer trocken?
Bei wie vielen Ärzten warst du schon? Ich habe durch verschleppte chronische Halsentzündungen Rheuma bekommen!
Drei Jahre hast du das schon? Ich würde alle Hebel in Bewegung setzen und versuchen die Ursache dafür zu finden.
Klar kann es seelisch sein. Man sagt nicht umsonst: Ich habe einen dicken Hals oder Mir steht es bis hier!
Bei mir war es auch so, dass man manchmal gar nichts gesehen hat. Trotzdem hatte ich einen kratzigen Hals oder Halsschmerzen oder Schluckbeschwerden.
Es ist besser geworden als ich die Mandeln raus hatte, das stimmt. Aber selbst heute muss ich auf einiges achten: genug trinken. Ich merke dass ich Rauch nicht abkann usw.
Es könnten auch Umwelteinflüsse sein. Bleib auf jedenfall beim Nachforschen was los ist mit dir.
Viel Glück
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Lisa29
[nicht mehr wegzudenken]
1071
Bayern W, 32
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Tue, 11.Oct.05, 0:00 Re: Chronische Halsschmerzen - Therapie? |
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Ich habe eine Freundin die auch chronische Halsschmerzen hat. Bei ihr hat man festgestellt, daß es daran liegt, daß sie alles "runterschluckt", Also ihren Ärger nie äußert. Sie war dann auch in Therapie und muß lernen nicht mehr alles zu "schlucken", sondern sich wehren, auch mal Zorn und Wut äußern und "Feuer spucken". Wenn man kein "Feuer spuckt" (Wut rausläßt), verbrennt man sich den Hals.
Klar kann das bei Dir auch was körperliches sein wie eine Stauballergie etc., aber oft ist es auch was psychisches.
Ich hab chronischen Brechreiz und Durchfall gehabt und meine gesamte Umgebung meinte ich hätte halt einen hartnäckigen Infekt, so a la dauerhafte Magen Darmgrippe.
ich hab es aber selbst gemerkt, daß es nur was seelisches sein kann. In manchen Fällen, kann man es halt nur selbst wissen.
Bei mir mußte der "ganze Sch..eiss" halt mal raus, meinte mein Therapeut.
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Lilli19
neu an Bord!
4
Düsseldorf W, 19
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Tue, 11.Oct.05, 21:35 Re: Chronische Halsschmerzen - Therapie? |
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Hallo zusammen!
Ich denke, ihr habt beide recht. Zu der Allergie: Man hat bei mir eine Sensibilisierung für Hausstaub festgestellt und seit dem nehm ich Tabletten und hab mein Zimmer staubfrei renoviert.
Mir ist empfohlen worden, mal den ganzen Kopfbereich per Computertomographie untersuchen zu lassen, das werde ich vielleicht meiner Ärztin noch mal vorschlagen.
Ich denke, es ist vielleicht so teils teils. Teils körperlich, teils psychisch. Du hast recht, man merkt es ein bisschen selber, ob es psychisch ist. Man merkt ja, wann es einem gut geht und wann nicht. Und wo Zusammenhänge sind. Wenn man es sich eingesteht.
Das mit dem "runterschlucken" find ich ja interessant...könnte schon auf mich zutreffen. Ich hab immer nach einem Ventil für innere Spannungen gesucht und mich gewundert, dass ich nie irgendwie durchgedreht bin, Magersucht gekriegt hab oder sonst was. Ich hab außerdem jahrelang viel getan, was ich nicht im Innersten wollte. Und ich hab immer gedacht: Tja, so wirklich willst du das nicht, aber da müsste schon sonst was kommen, damit du damit aufhörst.
Ich frag mich manchmal, wie man sich selbst so quälen kann. Das kennt ihr sicher...
Liebe Grüße,
eure Lilli
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danyca
sporadischer Gast
20
--- W, 26
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Sat, 05.Nov.05, 14:04 Re: Chronische Halsschmerzen - Therapie? |
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Hallo Lilli,
ich will jetzt nicht hier unprofessionell oder "möchtegern" rumpsychologisieren aber mir ist etwas sofort eingefallen, als ich Deine Beiträge gelesen habe, da ich etwas ähnliches erlebt habe.
Der Knackpunkt ist folgender: Du kannst nicht Musik studieren wegen der Halsschmerzen.
Kann es sein, das es eine Schutzreaktion vom Körper und Deinem Unterbewußtsein ist? Du setzt Dich unter Druck wegen der Leistung. Deine Umwelt und Du haben Erwartungen an Dein Können. Dein Körper empfindet das als Stress und will den Faktor reduzieren - also bist Du verhindert in dem Du Halsschmerzen hast. Das ist alles nur Hypothese, da ich wirklich das gleiche erlebt habe.
Ich habe mein Musikstudium ganz bewußt an den Nagel gehängt, weil mir klar wurde, das es mich psychisch zu stark gefordert hätte.
Musik ist so etwas schönes. Aber nicht, wenn man nur unter Leistungszwang ist. Genieße Dein Hobby und laß es Dir nicht nehmen. Erlerne einen Beruf, der Dir auch noch Raum zum Ausgleich läßt.
Liebe Grüße
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