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Margarete
neu an Bord!
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Düsseldorf W, 38
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Sat, 24.Sep.05, 17:54 Depression und Realitätsflucht |
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Hallo Zusammen,
ich bin ziemlich verzweifelt und
habe mir ein Herz gefasst und versuche zu erklären wie ich mich fühle. Vielleicht kennt jemand etwas ähnliches. Wird etwas länger, sorry.
Schon seit ich denken kann falle ich immer wieder in Phasen, in denen ich mich grenzenlos einsam fühle, es ist ein Gefühl, als sei ich völlig alleine, dem Kummer der ganzen Welt ausgesetzt. Mich quälen Fragen nach dem Sinn des Daseins. Ich bin so der Trostlosigkeit ausgesetzt, es ist schrecklich und niemand in der realen Welt kann Antworten auf meine Fragen finden.
Um diesem Kummer zu entgehen, habe ich schon als Kind angefangen, fiktive Gespräche zu führen mit existierenden Personen, oder auch toten, die dann im Gespräch mit mir mein Leid teilen und mir manche Frage beantworten. Ich weiß sehr wohl, zu jeder Zeit, dass ich mich nur in meiner Phantasie unterhalte. Soweit ist das nicht dramatisch.
Schlimm wird es dann, wenn ich einen realen ’Mitspieler’ finde, d.h. einen Mann/Beziehungspartner, der mit mir diese Phantasiewelt teilt, bwz. sie ersetzt. Mein Ansprechpartner ist, mein Halt, mein Trost.
So schon zweimal geschehen. Vor einigen Wochen hat mich mein Partner (ebenfalls depressiv) nach fast 3 Jahren Beziehung verlassen, da er der Spannung zwischen der Innenwelt unserer Beziehung und der realen Außenwelt wohl nicht mehr gewachsen war. In seinen nichtdepressiven Phasen haben wir eine unglaublich erfüllende Beziehung gelebt, weitgehend abgeschirmt, nur wir beide mit unseren Gesprächen, unseren Ritualen, unseren Gedanken und unserer Liebe. Die Zeiten, in denen er sich zurückzog waren immer ganz schlimm für mich. Nun ist er ganz weg und ich fühle mich ganz seltsam.
Der Teil von mir, der mit ihm in dieser Beziehungswelt lebte, kann das Ende nicht ertragen. Es ist wie ein Tod und erschreckenderweise bin ich dann, wenn ich diesem Teil nahe bin, wirklich gefährdet. Letzte Woche so stark, dass ich einen Notruf an meine Therapeutin richten musste. Das war für mich eine Grenzerfahrung.
Nun bin ich in einer Phase, in der ich gar keinen Zugang zu mir habe. Ich sehe meine Situation und fühle nichts. Manchmal ein bisschen Wut, ein bisschen Trauer, ein bisschen Schmerz. Nur ganz sachte und sofort ist es wieder weg. Alles verpackt. Selbst das Gefühl für meinen eigenen Körper geht mir phasenweise verloren. Ich spüre keinen Schmerz, kann manchmal die Tastatur nicht betätigen.
Damit die Panik nicht mehr kommt, halte ich mich in dem Zustand des distanzierten Beobachters meines eigenen Lebens.
Ich kann die Trennung nicht akzeptieren, ich kann den Tod meiner anderen Welt nicht hinnehmen, und in meine reale Welt zurückkehren mag ich auch nicht, dort war ich noch nie zu Hause.
Ich stehe völlig neben mir und weiß nicht wohin ich gehen soll und wie ich dort hin gelange.
Kennt jemand ähnliche Zustände?
Weiß jemand Abhilfe?
Viele Grüße
Margarete
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Rosenkira
neu an Bord!
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Neustadt an der Orla W, 19
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Sun, 25.Sep.05, 12:49 Treffen mit Gleichgesinnten-für alle Interessierten |
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Hallo !
Ich habe dieses Wochenende über ein Treffen nachgedacht. Ich denke es würde jeden von uns gut tun, persönliche Kontakte zu Gleichgesinnten zu knüpfen.
Ich finde einen Versuch wäre es auf jeden Fall wert!
Wer weiß, vielleicht bleibt es ja nicht bei einem einmaligen Treffen!?
Über Ort und Datum setzen wir uns dann alle in Verbindung, und wählen gemeinsam aus. Es wäre schön, wenn jeder Interessierte seinen Wohnort mit einbringt. Durch die Bestimmung der Wohnorte, würde ich dann ein Treffen in der nächst gelegenen größeren Stadt in Erwägung ziehen.
Ich würde mich sehr freuen von euch zu hören.
Neue Ideen und Vorschläge sind immer erwünscht.
Seid alle recht herzlich gegrüßt, Kareen
Ps.: Noch kurz etwas zu meiner Person. Ich bin 19 Jahre alt und wohne in Neustadt an der Orla (Thüringen /Deutschland)
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mizzy7
Forums-InsiderIn
284
Berlin W, 40
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Sun, 25.Sep.05, 20:49 Re: Depression und Realitätsflucht |
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hallo margarete,
ich verstehe noch nicht ganz: wenn an die Stelle eines inneren Dialogs mit fantasierten Gesprächspartnern ein realer Partner bzw.iebter tritt, dann handelt es sich doch nicht mehr um Realitätsflucht. Oder was verstehst Du unter Realitätsflucht? Wie kriegst du es denn hin, aus der fantasierten Intensität eine reale zu machen? Ich frage neugierig, weil ich seit langem mit dem Problem zu tun habe, in fiktiven Dialogen zu stehen, genauer gesagt in fiktiven Beziehungen (falls dich das Thema interessiert: wir haben ausführlich gepostet unter Ängste/Zwänge *Verschmelzungswünsche*).
Alles Gute
stephanie
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