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Tipsy
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Post Wed, 21.Sep.05, 21:02      Entscheidung Psychoanalyse Reply with quoteBack to top

Hallo Zusammen,

ich stelle Euch jetzt mal eine Frage die mich schon seit längerem beschäftigt. Es geht um folgendes: ich mache jetzt seit ca. 1 Monat eine Psychonalalyse (Langzeittherapie) und habe davor auch die eine Psychoanalyse (Kurzzeittherapie) bei dem gleichen Therapeuten. Er meinte die Kurzzeittherapie wäre dafür da damit ich austesten kann ob diese Therapieform was für mich wäre.

Jetzt habe ich mich nach langem Zögern doch für die Langzeitherapie entschieden, bin aber jetzt in leztzer Zeit immer wieder ins Grübeln gekommen ob es die richtige Entscheidung war. Diese Gedanken habe ich auch meinem Therapeuten mitgeteilt und er meinte so auf die Weise warum ich den immer wieder Zweifel daran hätte ich hätte mich doch dafür entschieden. Er gibt mir jedesmal das Gefühl dass die Entscheidung die Therapie weiterzumachen zu 100% von mir abgehangen hätte. So auf die Weise, die Suppe habe ich mir alleine eingebrockt es muß ich sie auch alleine auslöffeln.

Meine Frage nun: ist das wirklich so, daß die Entscheidung über die Weiterführung einer Therapie echt zu 100% vom Patienten abhängt? Oder muß nicht auch der Therapeut dahinter stehen und sich gewisse Gedanken machen ob sich eine Therapie bei demjenigen überhaupt sinnvoll ist?

Ich habe es versucht von meinem Therapeuten zu erfahren aber er schweigt sich in dieser Hinsicht mal wieder aus.

Weiß jemand von Euch einen Rat?

Wäre Euch echt dankbar für einen Rat!

Gruß von Tipsy
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scampi
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Post Wed, 21.Sep.05, 21:24      Re: Entscheidung Psychoanalyse Reply with quoteBack to top

Hallo Tipsy!

Naja - am wichtigsten ist schon die Entscheidung des Patienten. Natürlich muss auch der Therapeut dahinter stehen und gucken, ob er mit dem Patienten arbeiten kann und auch ob er die Therapie für sinnvoll hält. Letzteres ist ein heikles Thema bei vielen Therapeuten, da diese ja nicht gerne Patienten abgeben und somit z.B. manchmal eine Verhaltenstherapie durchziehen, obwohl der Patient eher eine Traumatherapie machen sollte oder umgekehrt. So sollte es aber nicht sein.

Aber grundsätzlich geht ohne die Entscheidung des Patienten nichts.

Wie deutet er deine Zweifel denn? Als Widerstand? Lasst ihr das in die Therapie einfließen oder ist es ein gesondertes Thema?

LG,
Scampi
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Murmel
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Post Wed, 21.Sep.05, 21:46      Re: Entscheidung Psychoanalyse Reply with quoteBack to top

Hallo Tipsy,

ich denke genau wie scampi darüber. Der Therapeut sollte auf jeden Fall hinter seinem Patienten stehen aber ihn auch darauf hinweisen, dass es eventuell doch nicht die richtige Art ist, die er ausgesucht hat. Natürlich tun sich die Theras schwer bei Abgabe der Patienten, hatte auch mal so einen Thera vor ca. 5 Jahren. Erst nachdem ich in einer Klinik war, stand für ihn fest, dass es wohl mitunter auch seine Therapieart war, die mich dahin gebracht hat, weil ich einfach noch nicht reif für eine Langzeittherapie war. Habe seither Verhaltenstherapie gemacht und gemerkt, dass es das war, was ich zuerst gebraucht habe, eine Stabilisierung meines Selbst, um dann tiefer zu gehen.

Gehe im übrigen ab Oktober d.J. wieder in eine tiefenpsychologische Analyse wegen Traumata, hatte bis jetzt Verhaltenstherapie, unterbrochen von mehreren Klinikaufenthalten. Ich hoffe für mich, dass diese Langzeittherapie auch die richtige ist, werde aber durch eine stationäre Intervalltherapie in diesem Vorhaben unterstützt.

Ich wünsche Dir viel Glück weiterhin und denke es wäre das beste, wenn Du nochmals mit Deinem Thera über Deine Gedanken und Gefühle sprichst. Vielleicht könnt ihr ja zusammen eine Lösung finden.

VG Murmel

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Tipsy
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Post Thu, 22.Sep.05, 16:23      Re: Entscheidung Psychoanalyse Reply with quoteBack to top

Hallo Scampi, hallo Murmel,

erst mal vielen Dank für Eure schnellen Antworten.

Liebe Scampi, so ähnlich habe ich mir das auch gedacht, ich meine dass der Therapeut sich sicher ja auch Gedanken darüber macht ob er erstens: den Patienten sympathisch findet, zweitens ob die Problematik des Patienten durch die von ihm angebotene Therapieart auch lösbar ist. Ja, sicher ein Therapeut kann einen Patienten nicht dazu zwingen eine Therapie bei ihm zu machen .

Aber wie schon erwähnt habe ich jetzt das Gefühl dass ich mir das alleine eingebrockt habe und er nicht hinter mir steht. Ich fühle mich schuldig, mal wieder (wie so oft in meinem Leben) die falsche Entscheidung getroffen zu haben. Ich kann niemanden außer mir die Schuld daran geben. Dabei denke ich dass es doch eigentlich unverantwortlich ist von einem Therapeuten dem Patienten die Schuld in die Schuhe zu schieben für eine Entscheidung die dieser eigentlich nicht in seinem ganzen Ausmaß ermessen kann. Ich meine da hat doch der Therapeut Wissen und Erfahrung einem Patienten gegenüber vorraus, oder?

Er deutet da nicht viel, er meinte einfach da scheint es immer wieder was zu geben was mich stört. Das versuchen wir jetzt seit einigen Sitzungen raus zu finden. Ist jetzt auch zu lange alles wieder zu geben was da alles zur Sprache kam. Ich merke nur dass ich gerade sehr wütend und aber auch sehr traurig bin, da ich das Gefühl habe der Therapeut wendet sich von mir ab und das nachdem ich mich endlich getraut habe auch über nicht so positive von mir zu reden.

Liebe Murmel, warum tun sich die Therapeuten eigentlich so schwer Patienten abzugeben? Sollte es nicht in deren Sinne sein dass es dem Patienten gut geht? Auch wenn es nicht durch seine Therapie ist?

Danke für Deine Glückwünsche. Ich werde den Therapeuten nochmals darauf ansprechen, ich kann es jetzt nicht einfach so stehen lassen dafür bin ich viel zu enttäuscht. Ich hoffe auch das wir eine Lösung finden werden, weil ich möchte nicht schon wieder den Therapeuten wechseln.

Lieber Gruß von Sabine


Razz Razz Razz Razz Razz Razz Very Happy Very Happy Very Happy
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Murmel
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Post Thu, 22.Sep.05, 17:26      Re: Entscheidung Psychoanalyse Reply with quoteBack to top

Liebe Sabine,

so ganz sicher bin ich mir nicht, aber ich denke, dass die Patientenabgabe auch Geldverlust heißt. Ich weiß noch wie mein 1. Therapeut mir mitteilte, dass er, wenn ich die tiefenpsychologische Analyse bei ihm mache und mich auch darauf einlasse, mindestens 2 Jahre lang 2 - 3 mal die Woche zu ihm gehe, in etwa 38.000,00 DM verdient. Nur an mir! Confused

Überlege mal, was er verdient, wenn er mehrere solcher Patienten hat. Ok, man muß das natürlich auf die ganze Zeit anrechnen, aber trotzdem. Das ist eine Menge Schotter und es gibt leider so schwarze Schafe, die denken, besser bei mir, als bei jemandem anderen, ob das gut für den Patienten ist oder nicht, sei dahingestellt.
Zum Glück gibt es auch Therapeuten, die da anders denken. Vielleicht meint Dein Thera es auch nur gut mit Dir, weil wenn Du zu einem anderen gehst, und auch eine andere Therapie machst, dann fängst Du ja quasi ganz von vorne an. Also die ganze Anamnese wird wiederholt und je nachdem was für eine Vorgeschichte Du hast, dauert das Stunden (!) bis ihr endlich soweit seit, überhaupt mit der eigentlichen Therapie zu beginnen.
Habe es selber hinter mir, weil ich in zwei Jahren 5mal umgezogen bin und jedesmal einen anderen Therapeuten brauchte. Bevor die Therapie richtig begann, war ich auch schon wieder weg.

Ich will hier auch keine Therapeuten schlecht darstellen, es ist mir halt bekannt - auch von mehreren Freunden/Bekannten, die ähnliches durchmachten, wie Du. Wie in jedem Berufsstand gibt es solche und solche.

Also besprich die Sache nochmals mit ihm und beharre auf Dein Recht und damit auch auf Deine Fragen. Viel Glück und teile hier doch mit, was rausgekommen ist ok.

VLG Murmel

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Post Fri, 23.Sep.05, 8:45      Re: Entscheidung Psychoanalyse Reply with quoteBack to top

Hallo Tipsy!

Du hast das Gefühl, der Therapeut wendet sich ab, jetzt wo du begonnen hast ihm zu vertrauen? Vielleicht ist das tatsächlich so, vielleicht ist es aber auch ein Schutz von dir, dich nicht weiter öffnen "zu müssen". Versuch das herauszufinden! Immerhin hast du ihm vertraut - auch das hast du nicht ohne Grund gemacht!

Vertraue deinem Gefühl und versuche dich nicht verunsichern zu lassen. Gucke vielleicht auch, ob dieser Zweifel echt ist oder ob er Widerstand bedeuten könnte. Falls du persönlich was mit "Widerstand" anfangen kannst. Ich persönlich habe da teilweise Schwierigkeiten mit, denke, dass wir meist noch nicht wirklich bereit sind, ein Problem anzugehen, wenn wir "Widerstand" zeigen Wink.

Wenn du wirklich eine "falsche" Entscheidung getroffen haben solltest, hast du immer noch die Möglichkeit diese rückgängig zu machen! Schuld bist du dann immer noch nicht, denn auch die Entscheidung, mit etwas aufzuhören, was nicht das richtige ist, hat was mit selbstbewusstem Handeln zu tun Wink.

Das, was Murmel geschrieben hat, kann ich nur unterstreichen ... Leider hängt da oft sehr viel finanzielles dran ...
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Tipsy
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Post Fri, 23.Sep.05, 15:19      Re: Entscheidung Psychoanalyse Reply with quoteBack to top

Hallo Murmel, hallo Scampi,

ich hoffe mal dass ich einen Therapeuten habe der nicht so auf das Finanzielle
fixiert ist.

Ich denke ich muß da jetzt einfach durch. Ich habe bis jetzt schon verschiedene Therapien gemacht (Verhaltenstherapie, Psychologische Beratung, tiefenpsychologische Therapie) und bei mir kam immer wieder der Punkt bei dem ich das Gefühl hatte die Therapie ist entweder nicht die richtige Form oder sie bringt mir einfach nichts. Ich hatte aber bis jetzt noch nie die Erfahrung gemacht dass mich eine Therapie so mitnehmen kann wie jetzt die Psychoanalyse. Vielleicht muss das einfach so sein, ich weiß es noch nicht.

Manchmal glaube ich auch dass mein Therapeut sich extra so verhält, damit ich mich über ihn ägern muß und meine ganze Wut die ich immer wieder unterdrücke zum Ausdruck kommen muß. Ich habe es nicht so Wut oder Ärger mitzuteilen.

Mal schauen, ich habe nächsten Montag jetzt meine nächste Stunde und wenn ich jetzt schon daran denke werde ich schon wieder ziemlich wütend auf meinen Therapeuten. Na dass kann was werden.

Ich werde mich Euch wieder mitteilen wie es mir weiter ergeht.

Gruß von Tipsy
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Post Wed, 28.Sep.05, 16:42      Re: Entscheidung Psychoanalyse Reply with quoteBack to top

Hallo Zusammen,

nun habe ich die Montagsstunde hinter mir. Das Blöde war nur dass zwischen der letzen Stunde und der Montagsstunde soviel Zeit vergangen ist, so war ich kaum noch wütend oder traurig und konnte die ganze Sache wieder sehr kontrolliert vortragen. Ist bei mir immer so ohne Kontrolle läuft bei mir fast nichts, dass möchte ich ja auch ändern.

Ich bin mir immer noch unsicher ob ich weiter bei dem Therapeuten bleiben soll, er reagiert auch nie so wie ich es erwarten würde z.B. dass er mir irgentetwas von Wiederstand erzählt.

Er meinte nur es schwebt irgenteine Unzufriedenheit in der Luft, die aber an nichts bisher festgemacht werden konnte.

Ich glaube ich weiß jetzt auch warum ich mich mit meinem Therapeuten nicht so wohl fühle: er ist mir zu disanziert. Dadurch ensteht für mich so was wie eine kühle Atmosphäre und mit sowas kann ich nur schlecht umgehen. Ich brauche eigentlich das Gefühl dass mich jemand mag. Wenn
jemand dann so diestanziert (ich meine ich weiß sehr wenig über meinen Therapeuten weil er sehr wenig preisgibt) habe ich dass Gefühl er lehnt mich ab. Auf der anderen Seite ist es auch ganz gut dass er so ist sonst würde ich mich wieder in meine Verliebtheitsgefühle reinsteigern.

Das ist eine ziemlich verzwickte Situation.

Gruß von Tipsy
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Post Wed, 28.Sep.05, 22:25      Re: Entscheidung Psychoanalyse Reply with quoteBack to top

Hallo Tipsy,

es wäre höchst unprofessionell, wenn er weniger distanziert wäre, als er sich gibt. Es gibt ihm dadurch auch eine Chance, die einzelnen Dinge, nicht ganz so sehr an sich ranzulassen, weil er ja nicht nur Deinen speziellen Fall bearbeitet, sondern noch viele andere Patienten hat. Wenn er mit jedem von diesen näher zusammen wäre, dann würde ihn das ziemlich schnell ausknocken.

Ich persönlich finde es auch nicht so toll, wenn sich mein Gegenüber mir gegenüber kühl verhält, aber ich habe im Laufe der Zeit akzeptiert, dass es auch so eigentlich ganz schön sein kann. Natürlich nicht bei jedem Thema. Doch stell Dir mal vor, wenn Dein Thera sich Dir gegenüber freundschaftlich stellt. Meiner Meinung nach, kann man dann als Patient nicht wirklich das preisgeben, was man einem Fremden dann vielleicht preisgibt. Mir persönlich geht es so, kann nicht sagen, wie andere darüber denken.

Versuche die Ablehnungsgefühle, die Du empfindest, etwas weiter weg zustellen. Natürlich mußt Du Dich einigermaßen wohlfühlen in der Therapie, sonst kannst Du die verschiedenen Themen ja nicht bearbeiten.

Wenn Du aber weiterhin haderst, bei ihm zu bleiben, dann mache Dich auf die Suche nach jemandem anderen. Vielleicht versuchst Du es mal mit einer Psychologin? Manchmal ist es leichter, einige Themen eher mit einer Frau, als mit einem Mann zu besprechen.

LG Murmel

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Post Mon, 10.Oct.05, 19:40      Re: Entscheidung Psychoanalyse Reply with quoteBack to top

Hallo Zusammen,

ich habe jetzt doch noch eine Frage: kann man in igendeinerweiße sagen ab wann man den Erfolg einer Therapie merken sollte? Ist das nach einem Jahr oder zwei Jahren? Oder mehr? Ich möchte nur wissen ob ich da vielleicht zu ungeduldig bin.

Ich habe nämlich immer wieder das Gefühl dass ich meinem Therapeuten immer wieder das Gleiche erzähle, das sind Dinge die wußte ich auch schon vor der Therapie von mir. Ich will damit sagen dass es bis jetzt (nach 1 Jahr Therapie) noch keine bahnbrechende Erkenntnisse für mich gab. Ich fühle mich noch immer so wie vor der Therapie. Ist das immer so? Ich meine wenn sich da nichts ändert dann müsste ich mir doch nicht immer wieder die Zeit nehmen um in die Stunde zu fahren, oder?

Ich bin aus freien Stücken zu der Therapie gegangen, ich meine ich habe keine psychodomatischen Erkrankungen oder Depressionen oder sowas.
Aber ich habe immer wieder das Gefühl dass ich nicht mit meinem Leben zurecht komme, ich zu wenig Selbstbewußtsein besitze. Ich habe auch Angst davor dass ich eines Tages mir etwas antue, weil ich mit meinem Leben nicht mehr klar komme oder wie meine Eltern Alkoholikerin werde.

Das möchte ich verhindern, aus diesem Grund mache ich eine Psychoanalyse, weil ich glaube ich muß mehr mit mir in Berührung kommen.

Gruß von Tipsy
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Post Fri, 21.Oct.05, 22:05      Re: Entscheidung Psychoanalyse Reply with quoteBack to top

Hallo Tipsy,

die Entscheidung, welche Art von Therapie man machen soll/kann/muß, hängt immer von der Art und Umfang des Seelenleides zusammen, denke ich.

Ob Du die falsche Art gewählt hast, kannst eigentlich nur Du allein entscheiden. Wenn Du allerdings der Meinung bist, Du kommst nicht weiter, wieso besprichst Du es dann nicht einmal mit Deinem Thera? Das wäre der 1. Schritt und derweilen kannst Du Dir ja überlegen, ob eine andere Therapieart für Dich in Frage kommen könnte. An und für sich hast Du Dir die Frage schon selbst beantwortet:

Ich habe nämlich immer wieder das Gefühl dass ich meinem Therapeuten immer wieder das Gleiche erzähle, das sind Dinge die wußte ich auch schon vor der Therapie von mir. Ich will damit sagen dass es bis jetzt (nach 1 Jahr Therapie) noch keine bahnbrechende Erkenntnisse für mich gab. Ich fühle mich noch immer so wie vor der Therapie.

Wie lange so eine Therapie dauert, nun das ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Wie kommt man in der Therapie voran? Hat man schon einige gesteckte (mit dem Thera abgesprochene) Ziele erreicht? Ist man zufrieden mit der jetzigen Situation? Und und und....

Aus persönlicher Erfahrung kann ich nur sagen, ich habe als erste Therapieform damals die Psychoanalyse gewählt und das war ein sehr großer Fehler! Ich mußte in fast vier Jahren Verhaltenstherapie und wiederholten Klinikaufenthalten ein dreiviertljahr Analyse wiedergutmachen. Jetzt erst bin ich bereit, die tiefenpsychologische Therapieform zu beginnen, da ich alle anderen Dinge (Depressionen, Ängste, usw.) einigermaßen im Griff habe. Was nicht heißen soll, das ich vollkommen davon überzeugt bin, das wird die Zeit mit sich bringen.

Ich möchte Dich auf keinen Fall entmutigen, sondern Dich eher etwas anregen, darüber nachzudenken, ob Du wenigstens das eine oder andere - wenn auch kleine - Ziel erreicht hast. Auch wenn es noch keine bahnbrechenden Ergebnisse gibt, so hast Du doch schon etwas erreicht oder sehe ich das falsch?

Gib nicht so schnell auf, vielleicht brauchst Du einfach noch etwas Zeit...

LG Murmel

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collie
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Post Wed, 26.Oct.05, 7:33      Re: Entscheidung Psychoanalyse Reply with quoteBack to top

Hallo,
ich habe unter einem anderen Thread - 30 Jahre Dope und Gras - schon einmal einmal einen Beitrag "geleistet".....
jetzt taucher bei mir aber immer wieder verstärkt die Frage auf: Woher weiss ich überhaupt, welche Therapieform für mich die richtige ist? Ich lese hier so oft, dass ihr es euch selbst ausgesucht habt - ich dachte eigentlich, dass sich diese Form herauskristallisiert, sobald für den Thera wichtige Punkte vorliegen, die bearbeitet werden müssen. Ich selbst kann doch nicht wissen, was mir da helfen würde.
Ich war jetzt 6x bei meiner Thera, habe schon verdammt viel von mir herausgelassen, das hat mir auch gutgetan und ich hatte enormen Redefluss. Mittlerweile stelle ich mir die Frage, ob sie eher hören will, wie es mir gegenwärtig geht oder ob ich noch weitere Sachen aus der Vergangenheit herauskramen soll.... Mir ist der Sinn des ganzen noch nicht so klar, die Vorgehensweise und so. Ich habe auch bisher das Gefühl, dass sie von mir indirekt Lösungen hören will, ok, ich habe selbst zugegeben, dass ich mehr unter Leute müsste, mich aber lieber zuhause verkrieche, lieber Gras rauche und sinniere..... will sagen, ich weiss, wo der Knackpunkt ist.
Aber soll die Therapie in der Form weitergehen, dass ich erzähle und anschließend selbst immer die Lösung parat habe?
Werde ich automatisch von ihr erfahren, welchen Weg sie mit mir gehen will? Für mich ist das alles noch sehr neu, ich weiss noch nicht einmal, ob ich eine Verhaltenstherapie mache oder die Tiefenpsychologie, bin ein wenig verunsichert.... vielleicht habt ihr ne kleine Antwort für mich?
Gruß collie
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Post Wed, 26.Oct.05, 7:53      Re: Entscheidung Psychoanalyse Reply with quoteBack to top

Nachtrag:
Habe gestern von meiner Krankenasse eine Bewilligung für eine Kurz-
zeittherapie bekommen, heisst dass, dass das automatisch so anläuft? Oder hat das meine Thera veranlasst? Falls ja, wusste ich bis jetzt nichts davon. Z.Zt. ist alles noch wie eine große Bestandsaufnahme, ich habe keine Ahnung, in welche Richtung das gehen soll. Bin wirklich noch sehr unerfahren und vor allem neugierieg.
Öfter mal hatte sie einiges zusammengefasst, was sie so von mir ver-
standen hatte, darunter fällt: Schwer vertrauen können, Missbrauch, Enttäuschung. Sind das für sie Punkte genug, mir eine bestimmte Thera-
pieform zu geben? Ich weiss, klingt für den einen oder anderen hier vielleicht albern, aber mir ist das sehr wichtig.
Gruß collie
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Post Thu, 03.Nov.05, 18:20      Re: Entscheidung Psychoanalyse Reply with quoteBack to top

Hallo Murmel,

danke für Deine Antwort.

Warun ich mich so schwer entscheiden kann liegt auch noch an folgendem: Du schreibst von Zielesetzung in der Therapie. Was genau meintest Du damit? Machen der Thera und ich dann zusammen aus wann was für Ziele erreicht werden sollen? Wenn das so ist haben mein Therapeut und ich keine Ziele und
dann ist es ziemlich schwer rauszufinden ob man Fortschritte macht oder nicht.

Ich habe das meinem Thera auch schon gesagt, ich meine dass wir keine Zielsetzung haben. Er meinte das macht man nicht in einer Psychoanalyse, wenn ich das möchte muss ich mir eine andere Therapie suchen. Manchmal kommt es mir vor als würde das extra gemacht werden, damit ich mich nicht klar entscheiden kann. In der Psychoanalyse fängt man einfach an über irgentwetwas zu reden und weiß eigentlich nicht was am Ende dabei rauskommt. Ist auch nicht so einfach denn kann sich auf nichts einstellen.

Ich denke ich werde die nächste Stunde nutzen und meinem Therapeuten solange damit nerven warum das mit der Zielsetzung bei ihm nicht der Fall ist bis ich hoffentlich eine Antwort bekomme.

Gruß von Tipsy
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Post Sun, 09.Jul.06, 17:44      Veränderung in der Psychoanalyse Reply with quoteBack to top

Hallo,

ich schreibe Euch unter einem neuen Namen (statt Tipsy jetzt Tipsy78)m, bei mir gab es immer wieder Probleme mit dem einloggen, deswegen neuer Name.

Ich habe folgendes Problem: ich mache seit ca. 2 1/2 Jahre eine Psychoanalyse. Ich habe aber immer noch das Gefühl dass mir das Vertrauen in die ganze Sache fehlt.

Ich werfe meinem Thera immer wieder vor dass er mich nur des Geldes wegen behandeln würde. Ich komme zu dieser Meinung weil ich irgentwie keine nennswerte Forschritte mache. Ich habe mich in die Therapie begeben um Dinge aus meiner Kindheit zu berabeiten u.a. das Gefühl des vernächläsigten Kindes loszuwerden (meine Eltern haben mich als Kind grob vernachläsigt). Aus diesem Grund bin ich heute noch davon vom Gefühl her überzeugt ein nicht liebenswerter Mensch zu sein und fühle mich sehr schnell abgelehnt. Das macht auch eine Partnerschaft mit einem
Mann sehr schwer. Ich falle öfters auch in Depressionen bei denen ich mich muttersellenallein fühle, und dass ist sehr schmerzhaft.

Auch habe ich Angst dass ich wie meine Eltern irgentwann Alkoholigerin werde, weil ich mit den oben gennanten Gefühlen nicht mehr zurecht komme und sie versuche mit Alkohol zu ertränken. Das will ich aber nicht!!!

Wie gesagt in dieser Hinsicht fühle ich keinerlei Besserung, ich habe doch immer noch das Gefühl ich muß meine Probleme mit Alkohol lösen oder mir was antun wenns ganz schlimm ist. Bin ich zu ungeduldig?

Zu einer Therapie gehört doch Vertrauen, oder? Ich aber habe das Gefühl dass ich das nur in geringen Maße habe (wenn gar keines da wäre würde ich die Therapie doch gleich ganz abrechen).
Jetzt meinte mein Thera ich hätte ja auch noch die Möglichkeit mich auf die Couch zu legen (bis jetzt waren die Stunden im Sitzten). Ich meinte zu ihm da braucht man doch Vertrauen dazu. Er meinte das könnte
ja dadurch entstehen dass ich das mal ausprobiere. Häh, ist Vertrauen nicht Vorraussetzung dazu? Ich meine alleine schon der Gedanke daran mich da hinzulegen erzeugt bei mir Wiederwillen.

Was meint Ihr dazu?

Gruß von Tipsy78
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