Medikamenten-Entzug - wer hat Erfahrungen?

neu an Bord! 2 Wien W, 32

Hallo!!

Mein Mann leidet seit zwei Jahren unter Depressionen. Er ist medikamentös eingestellt. Im letzten Halbjahr hat sich sein Zustand aber wieder verschlechtert. Am Montag war er dann endlich (nach monatlichen Bitten) beim Arzt um seine Medikamente zu besprechen. Dabei stellte sich heraus, dass er falsch und zu hoch dosiert eingestellt ist.
Da kam dann die Niederschmetternde Meldung: er muß auf Medikamentenentzug (ca. sechs wöchige stationäre Aufnahme).

So und nun meine Frage: hat jemand Erfahrung damit? wie läuft soetwas ab? gibt es alternativen? Wie geht es den Partnern, der Familie dabei - damit?

Bitte gebt mir Antworten Question

Bin verzweifelt, weiß nicht wie ich mich verhalten soll verwirrt

Forums-Gruftie 607 Berge M, 32

Möglich wäre, dass sein Arzt befürchtet, dass er während dieser Zeit des Entzugs nich nur starke Stimmungsschwankungen hat oder in ein noch tieferes Loch fällt, sondern (vorübergehend) psychotisch wird. Es kommt ein bisschen darauf an, wie das der Arzt/PT im Verlaufe einer Thera einschätzt(e). Ich weiß nicht, wie sein Arzt die letzten Monate mitverfolgt hat (oder konnte), aber wenn er nun „wie aus heiterem Himmel“ einen Entzug anordnet, dann wäre ich zumindest skeptisch, dem Arzt gegenüber.

Wenn er schon 2 Jahre lang „eingestellt“ ist...ich weiß nicht, wie die „Abstimmung“ mit dem behandelnden Arzt ist, aber ich würde den Gedanken mal nicht völlig wegschieben, dass ihr euch zumindest nach dem Entzug mal nach einem anderen Arzt umseht. Medikamente als Dauerlösung, das ist m.E. auch n philosophisches Problem. 2 Jahre Medis das finde ich persönlich zumindest (außerhalb von z.B. einer MDS) schon recht lange, zumal es ja so rüberkommt, als verlasse (!) sich dein Mann auf die Medis.

Es kann sein, dass er in dieser Zeit Dinge erlebt, vor denen sich sein Bewusst sein schützen musste. Das kann krass sein, muss es aber nicht. Auf jeden Fall gibt es ihm aber auch die Möglichkeit, an das, was für ihn vielleicht schwer erreichbar war, jetzt heran zu kommen. Es ist eine Chance. Dabei ist m.E. eine Begleitung und eigene Initiative ganz wichtig. Ich weiß nicht in wie weit er selber dazu beitagen will, es zu sehn. Was du tun könntest wäre eigentlich nur, dass du dich darauf vorbereitest, dass evtl. Dinge in ihm hochkommen, die „neu“ sind...die schwierig sind und die Hinweise geben können, wie Träume o.ä....in so einer Phase würde ich keine dauerhaften oder weitreichenden Entscheidungen treffen. Ansonsten wird es bestimmt Kraft kosten...das wirst aber du ahnen.

Viele Grüße und viel Kraft in der nächsten Zeit
Hiob

neu an Bord! 2 Wien W, 32

Danke!

Mein Mann war schon einmal von den Medikamenten weg. Es ging ihm dabei auch sehr gut. Aber dann kam der nächste Zusammenbruch und anstatt zu seinem Psychotherapeuten zu gehen ging er zum hausarzt. Er verschreib ihm neue Tabletten. Die nimmt er nun seit ca. einem Jahr. Besser ging es ihm damit nie. Aber er hörte nie auf mich und ging zu einem Speziallisten. Erst als ich ihm ein Ultimatum stellte, dauerte es zwei Monate und er ging. Aber zu einem neuen Arzt. Warum weiß ich nicht. Der neue meinte er benötigt einen Entzug. Davor habe ich ziemliche Angst nixweiss

und bin ratlos.

Danke für deine Antwort. Werden uns ein zweites Urteil beim Arzt holen.

Kraft werde ich brauchen
Lg Sumsi

Helferlein 80 hier und da W, 28

Hallo Sumsi,

meine Wenigkeit hat auch schon zwei Medikamentenentzüge hinter sich. Einmal Schmerzmittel und den letzten vergangenes Jahr von Benzodiazepam, also Tavor, das mir von verschiedenen Ärzten immer wieder verschrieben wurde und das ich wegen seiner Wirksamkeit in immer höheren Dosen genommen habe, weil es nur dann mit der Zeit wieder gewirkt hat.

Ich habe den Entzug auch in einer psychosomatischen Klinik gemacht und bin heilfroh darüber. Die Dauer kommt in etwa hin, ich habe allerdings über 9 Wochen gebraucht. Die Unterstützung seitens der Familie ist sehr wichtig in diesem Fall. Nur sollten in dieser Zeit wirklich keine lebenswichtigen Entscheidungen getroffen werden. Die Unterstützung von Seiten der Klinik ist auch wichtig, falls er einen weiteren Zusammenbruch erleidet, der wird dort gut aufgefangen und gleich behandelt.

Schade, dass er nicht mehr zum Psychologen gegangen ist, jetzt hat er eine 2. Chance, das Vergangene wieder aufzuholen. Ich denke das hat er nötig in so einer Situation.

Viel Glück Murmel

Forums-InsiderIn 330 Österreich W, 46

hallo zusammen

also ganz versteh ich es nicht..... ich bin selbst medikamentenabhänig, aber diese abhänigkeit ist nicht entstanden weil mir gerade "fad" war, sonder weil ich über jahre medikamente gegen schmerzen bekam und bekomme.
mein hausarzt wollte mich schon mehrmals in eine "entzugsanstalt" schicken, aber , (bitte das ist nur meine ansicht) , aber eigentlich gehören die auch hin, die diesen mist aufschreiben, verschreiben, und aus dem "gefühl heraus verabreichen"

(wie gesagt, es sind meine erfahrungen und meine meinung)

jede sucht wird wohl immer eine bleiben, zumindest das risiko wieder zu den "süchtigen" zu gehören ....

ich finde deine frage nach

Quote:

Wie geht es den Partnern, der Familie dabei - damit?

sehr wichtig, den alles konzentriert sich auf den/die "süchtigen/e" aber wie es den anderen dabei geht, das bleibt oft auf der strecke....

er muß es wollen, und du bist eben auch nur bis zu einer grenze belastbar, ... dann sollte den anderen einleuchten das er hilfe von Profis braucht.
ich weiß das es leicht klingt, aber wen man für sich die sucht aktzeptiert hat, dann denkt man gar net mehr an andere.... die medikamente sind "legal" geworden. kein verstecktes einnehmen, zurückziehen wen´s unangenehm wird.....
aber eines solltet ihr auf jedenfall machen..... die frage an den arzt richten ob der sich über die vergabe der medikamnete die dein mann einnimmt auch etwas gedacht hat!
der arzt sollte es besser wissen wen er schon etwas verschreibt.

ich weiß nicht ob´s hilft, aber wen er in dieser zeit die dosis reduziert , und das sollte bei einem entzug so sein, er andere menschen trifft die durch zuviel konsum ihr leben und gesundheit runiniert haben.... vielleicht hilft auch das ein wenig.

ich finde es sehr toll von dir, das du zu deinen Mann stehst, ihm eine stütze bist, und nicht davon gehts wie es viele andere machen.
ich wünsche dir viel kraft und deinen mann ausdauer
alles liebe

Helferlein 85 Wien W, 31

@ sumsi

Das wird eine harte Zeit - für ihn, deine Familie und dich. Ein Medi Entzug ist wirklich heftig. Ich würde ihm raten unbedingt mit dem Arzt abzuklären, ob er gegen Epilepsie Tabletten einnehmen soll. Besonders bei Tabletten Entzügen ist die Gefahr sehr groß Anfälle zu bekommen. Dieses Risiko würde ich nicht eingehen, deshalb wirklich ernstnehmen und den Doc um seine Meinung und Rat fragen!

Ich wünsche dir und ihm alles Gute, viel Kraft, Geduld und Liebe. LG, s1

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