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MrLyle
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Post Sun, 18.Sep.05, 21:15      Dissoziative Störung Reply with quoteBack to top

Hallo zusammen!

Seit dem Jahr 1994 lief bei mir so ziemlich alles aus dem Ruder. Erst starb mein Opa plötzlich an Krebs - er galt als geheilt! - und danach ging so langsam alles den Bach runter.
1995 / 1996 erlitt mein Dad schwere Herzinfarkte und 2 Mal mußten meine Mom und ich ihn davor bewahren zu sterben.
1997 wurde (angeblich) bei meinem Onkel Krebs diagnostiziert und er zog von Frankfurt a. Main nach Füssen zu uns. (Im Jahr 2004 stellte sich raus, er ist kerngesund, Hypochonder.)
Im Jahr 1998 war dann eines der verhängnisvollsten von allen.
Meine Mom wurde vor unserer eigenen Haustür niedergeschlagen und mißbraucht. Ich habe mich damals als einziger um sie gekümmert. Täterbeschreibung aufgenommen, sie versorgt usw.
Nachdem meine Mom aus dem Krankenhaus kam wurde alles schlimmer. Sie stürzte sich - für uns anfangs unbemerkt - in die Alkohol- und Tablettensucht und hatte 2 Suizidversuche. Bei einem davon habe ich ihr das Leben gerettet.
Nach diesen Versuchen kam sie insgesamt 21 Wochen auf Reha (einmal 14 Wochen, einmal 7 Wochen).
Die Familie zerstritt sich vollends. Jeder war gegen jeden.
Ich erlitt in diesem verhängnisvollen Jahr 2000 zwei Nervenzusammenbrüche, hatte selbst 2 Suizidversuche.
Nachdem meine Mom aus der Reha zurück kam, begab ich mich ebenfalls sofort in Therapie. Denn meine Symptome waren folgende:
- starke Kopfschmerzen (fast permanent)
- Blackouts (Aussetzer unterschiedlicher Dauer und ich kam woanders "zu mir" als ich vorher war)
- angebliche Phasen in denen ich aggressiv zu jedem war und ich wußte nichts mehr davon
- uvm.

Ich ließ mich also von zwei Freundinnen dazu überreden, eine Therapie zu machen.
Am 9.1.2001 kam ich erstmals in Therapie. Und seitdem hatte er 13 Diagnose gestellt. Diese reichen von Posttraumatischer Belastungsstörung bis hin zur aktuellsten: Dissoziative Störung.
Letztere macht micht regelrecht Angst, denn ich habe immer öfter - besonders bei Streß und Ärger - längere Aussetzer, habe andere Menschen schon verbal angegriffen, einen (den ich aber wirklich gern mal vermöbeln würde) sogar tätlich.

Während der Therapiezeit hatte ich immer häufiger schreckliche Albträume, in denen ich ein Kind von ca. 5-6 Jahren war. Ein Junge, ca. 17 Jahre, mißbraucht mich in diesen Träumen. Anfangs als die Träume kamen nur immer andeutungsweise, später wurden die Bilder klarer. Sie verfolgten mich auch tagsüber, ich brauchte letztlich nicht mal mehr die Augen schließen. Ein 3. Suizidversuch folgte. Und schwere SSV (Selbstverletzendes Verhalten).
Mein Psychodoc - wie ich ihn liebevoll nenne - begann eine tiefenpsychologische Sitzungsreihe bei der herauskam, daß ich im Alter zwischen 4-7/8 Jahren mehrfach mißhandelt und mißbraucht wurde, von einem jungen "Mann" (Drecksack...sry) der bei mir in der Nähe wohnte. Meine Umgebung, meine Eltern, Freunde, Lehrer...merkten nichts. Ich sagte nie etwas. Denn der Mistkerl bedrohte mich regelmäßig miut dem Messer, er würde meine Eltern aufschlitzen usw.

Seit dem Zeitpunkt wurde meinem Psychodoc so einiges klar... und mir auch. Wegen der Dissoziation wird die Therapie noch sehr sehr lange dauern. Aber ich wollte mich hier auch bedanken für die Hilfe, die mir diverse Leute zukommen lassen. Angefangen bei meiner Verlobten bis hin zu meinem Psychodoc.

Wie kann ich damit am besten umgehen? Keiner kann mir da weiterhelfen. Sad

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JL
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MrLyle
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Post Sat, 24.Sep.05, 22:02      Re: Dissoziative Störung Reply with quoteBack to top

Bin ich mit dem Problem denn allein da? Question Confused

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cathy
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Post Thu, 29.Sep.05, 13:23      Re: Dissoziative Störung Reply with quoteBack to top

ich denke nicht das du alleine bist, ich muss nur ganz ehrlich sagen, so richtig steige ich grad nicht durch.

womit genau möchtest du lernen besser umzugehen? und hast du eine dissoziative störung, oder eine dissoziative identitätsstörung?

ansonsten ist es natürlich schon der hammer was du alles erlebt hast, ich kann das sehr gut nachvollziehen, meine vergangenheit sieht auch nicht viel besser aus.

ich wünsche dir auf jeden fall alles liebe,
cathy
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Post Fri, 30.Sep.05, 21:07      Re: Dissoziative Störung Reply with quoteBack to top

hi cathy!

welche art der störung das ist weiß ich noch nicht. mein doc hat mir die diagnose kürzlich an den kopf geknallt. aber worum es sich genau handelt müßte er erst abwarten. er möchte mich ja nicht gleich ganz schockieren. sprich ich häng in der luft.

und ich will verstehen wieso das so gekommen ist. was ich dagegen tun kann... oder besser gesagt wie ich damit am besten umgehen kann. denn diese aussetzer, das "passive erleben" machen mir angst, auch wenn ich keinem schaden zufüge... wie es bisher jedenfalls aussieht.

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JL
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Asen
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Post Tue, 04.Oct.05, 23:02      Re: Dissoziative Störung Reply with quoteBack to top

abend,

kann dich schonmal beruhigen das du mit disso-symptomen nicht alleine bist.

leider kann ich dir nicht sagen wie man dies bekämpft aber es bringt auch rein garnichts wie don gegen die windmühlen zu kämpfen solange noch wind weht.

manchmal hilft es (mir zumindest) wenn ich merke das die surrealität zunimmt (die bei mir ineinem gewissen maße mittlerweile permanent ist) mich abzulengen mit jemanden zu reden ect. das zögert es manchmal hinaus solange ich noch nicht übder dem 'point of no return' drüber bin. nach möglichkeit kann man sich dann verziehen oder schlafen je nach uhrzeit.

teilweise habe ich es geschafft damit klar zu kommen so zu leben. für mich macht es keinen unterschied mehr ob alles surreal wird oder nicht. ich verhalte miche ben in beiden (?) welten normal, zumindest meine ich das auch wenn es meistens schief geht. aktuell sehe ich mich auch wieder tippen und bin es garnicht. sehe mich in einer welt die nicht da zusein scheint.

und mit den blackouts bist du auch nicht alleine.

i know. ich sage dir vermutlich nichts neues. ich wollte dir nur sagen das du nicht alleine bist. auch wenn ich dir damit nicht helfen kann.

~asen

ps. vllt habe ich den text von dir falsch verstanden stehe gerade ziemlich neben mir, über mir, oder sonstwo. wenn das der fall ist tut es mir leid.

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Post Sat, 08.Oct.05, 23:38      Re: Dissoziative Störung Reply with quoteBack to top

hi asen!

danke für deine worte. grinsend ich weiß daß ich damit nicht allein bin. es gibt auch viele sehr schöne informative seiten zum thema.

ich frage mich nur immer wieder: wie damit umgehen? meiner freundin ist es oftmals unheimlich. mein psychodoc meint, ich könne nichts dagegen tun. wir können erstmal nur symptome suchen und versuchen die ursachen zu finden.
aber so scharfbin ich da drauf gar nicht um ehrlich zu sein.

ist aber oft schon sehr beängstigend wenn man sachen tut von denen man nichts mehr weiß.

aktuelles beispiel: ich hab nun meine haare blond gefärbt. ich wollte niemals blonde haare, jedenfalls nicht ganz. aber sie sind nun seit ner knappen woche blond und ich weiß nicht wieso.

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JL
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danyca
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Post Sun, 06.Nov.05, 15:18      Re: Dissoziative Störung Reply with quoteBack to top

Arbeite an Deinem Trauma!
EIne Posttraumatische Belastungsstörung ist eine Dissoziative Störung. Das gehört zusammen.
Wieso machen Dich die Diagnosen verrückt?
Diagnosen sind mir in der Psychotherapie oder Psychiatrie ziemlich egal. Sie ändern nichts daran, wie ich mich fühle und ich will mich durch die Therapie besser fühlen. Wieso ist es Dir so wichtig, dem Kind einen Namen zu geben und so die Sache zu klassifizieren? Es ändert doch letzlich nichts an der Situation. Wink
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Seelenstaub
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Post Wed, 09.Nov.05, 9:00      Re: Dissoziative Störung Reply with quoteBack to top

Hallo MrLyle

Ich sehe das Ganze ähnlich wie danyca.

Es ist im Prinzip unwichtig, welche Diagnosen Dir gestellt werden. Wichtig ist, dass es besser wird, dass Du lernst mit Deinen Problemen umzugehen.

Sieh es mal so: wenn Du zu einem HNO-Arzt gehst, wird Dich auch nicht interessieren, was er in seine Akten schreibt, sondern Du wirst Dich darum kümmern, dass die Ohrenschmerzen weg gehen.

Ich selbst dachte auch immer, wenn ich eine Diagnose habe, geht es mir besser, weil ich dann weiß, was ich habe und mich damit beschäftigen kann.

Irrtum! Denn es änderte wirklich gar nichts an meinen Zuständen.
Im Gegenteil: Ich durchforstete das komplette Internet nach Informationen über diese Diagnosen (u. A. auch DIS) und machte mich teilweise fast verrückt, weil natürlich nicht nur seriöse Seiten im www existieren, sondern auch solche, auf denen sich Laien gegenseitig diagnostizieren/therapieren und gerade psychische Krankheiten immer wieder verdreht bzw. falsch dargestellt werden.

Mach Dich nicht verrückt. Es ist "nur" eine Diagnose, die Du so oder so hast. Versuch stattdessen, Deine Kräfte und Deine Energie in die Heilung zu investieren, damit es Dir bald besser geht.

_________________
Dein Gesicht wird Dir geschenkt,
lächeln mußt Du selbst.
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Lucinda
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Post Wed, 09.Nov.05, 21:02      Re: Dissoziative Störung Reply with quoteBack to top

Hallo Mr. Lyle!

Mir gings auch so.. Confused wollte unbedingt ne Diagnose hören.
Ich dachte mir gehts dann besser wenn ich weiß ich welche Schublade ich passe. Dann sagte meine Thera: Posttr. Belast. Störung.
Besser gehts mir jetzt auch nicht, aber ich weiß wenigstens welche Richtung Bücher ich lesen kann Laughing . Und das beruhigt schon immens!!
Außerdem hänge ich noch bez. DIS in der Luft, im Moment läuft bei mir alles in diese Richtung...aber das lässt sich nicht von heute auf morgen ausmachen, obs das ist oder nicht Neutral . Von daher muß ich jetzt erst mal lernen die Zeit abzuwarten, und vor allem zu zulassen, was da so passiert an Dissoziativen Phasen! blackwhite

Verzweifel nicht! Durch Therapie wird vieles besser verständlich und leichter zu "erleben".
Grüßle, Sanilein
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MrLyle
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Post Wed, 09.Nov.05, 21:11      Re: Dissoziative Störung Reply with quoteBack to top

Hi ihr!

Sorry für die späte Antwort!

Lag bis Sonntag im Krankenhaus und kann noch jetzt net richtig am PC sitzen.

Muß mich auch gleich wieder hinlegen daher nur kurz:

Ich brauch die Diagnosen net wirklich, aber da bei mir sehr viele gestellt werden die wohl allgemein gesehen angebl. "nicht zusammenpassen", macht mich das irre.
Dazu mehr unter "Sonstiges" in diesem Bereich.

_________________
So long!
JL
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minze
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Post Mon, 12.Dec.05, 7:17      anhaltenes dissozieren. Reply with quoteBack to top

Hallo ihr lieben!

Ich leide unteranderem an einer dissoziativen Bewusstseinstörung.
Seit 2jahren habe ich nun duchgend dieses unwirklicheits gefühl und nehme
eine starke veränderung der Umwelt wahr.
Es pendelt zwischen sehr stark und einigemassen aushaltbar.
Ich weiss es ist ein schutz Mechanismus.
Obwohl er bei mir dazu führt das ich kaum das Haus verlasse.
Therapien haben mir leider bisher nicht weiter geholfen. Sad

Ich habe ,aber keine gewalt erfahren früher oder etwas was in traumatische richtung gehen könnte.wie kann das also sein.
kann man denn überhaupt eine dissoziative störung haben ohne solche erlebnisse?
Und giebt es dagegen medikamente oder so?

Liebe grüsse minze*wink*
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suicidedreams
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Post Sat, 22.Apr.06, 20:09      Re: Dissoziative Störung Reply with quoteBack to top

Grüsse Euch!

Ich hatte vor etwa 1-2 Jahren aufgrund von jahrelangen Problemen die sich aufgestaut hatten und die ich runtergeschluckt hatte, zur Folge auch eine Depersonalisation bzw. Derealisation bzw. Dissoziation. Das klingt hier jetzt so allwissend, aber das weiss ich nur weil ich in der Zeit in totaler Verzweiflung und der Annahme und fast Überzeugung davon nun "verrückt" zu werden oder geworden zu sein, wie eine irre das ganze Internet nach diesen Symptomen abgeklappert habe. Vor allem hatte ich Angst davor, von diesem befremdenden Gefühl nie mehr loszukommen. Es war für mich eine der schlimmsten Zeiten. Ich fühlte mich wie in einem Computerspiel, abgetrennt in einer künstlichen Welt oder wie in einem Glaskasten. Total verwirrt weil ich nicht wusste was mit mir geschieht, und dank der vielen tollen, Spezialtherapeuten und Psychiater, mit Valium vollgestopft. Bis ich auf Herrn Dr. Hans Morschitzky aus Linz gestossen bin, der sich mitunter anderem sehr intensiv mit diesen Symptomen beschäftigt und mich damit beruhigt hatte dass dies eine natürliche Schutzreaktion des Körpers vor einer Gefühlüberflutung bzw. Nervenzusammenbruch zur Folge psychischer Überlastung ist und dass die meisten Menschen denen das passiert anfangs der Annahme sind, nun schizophren oder der gleichen zu werden. Dies ging dann Gott sei Dank nach einiger Zeit wieder von selber weg. Leider hatte ich zur gleichen Zeit dann auch noch Angstzustände und Panikattacken die ich vorher auch nicht kannte und die durch das ausgelöst wurden. Das erschwerte die Situation nochmals um Einiges. Mittlerweile habe ich es relativ gut im Griff.

Greets,
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"HALTET DIE WELT AN, ICH WILL AUSSTEIGEN!"
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Kibou
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Post Sat, 22.Apr.06, 22:34      Re: Dissoziative Störung Reply with quoteBack to top

Huhu suicide-dreams...

Ich weiß nicht genau, ob dir das weiterhelfen kann, aber in der Hoffnung, dass es das tut, weise ich dich mal auf diesen Thread hin.

Oh, und ich sehe gerade, dass das dein erster Post war. Willkommen an Bord! Ich hoffe, du findest hier, was du suchst. Smile

Viel Kraft für dich,
kibou~

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I turn my eyes up to the moon~
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