nach außen immer gute laune, innerlich immer depressiv

sporadischer Gast 10 im hohen norden W, 19

moin
hab kein plan obs hier schon son thema gibt, ich hoffe nicht.
also s geht darum das ich die ganze zeit am lächeln/grinsen bin, die anderen mich teilweise sogar als sonnenschein bezeichnen und ich sogar psychologen mit diesem auftreten täuschen kann.
innerlich fühl ich mich aber total schlecht und könnt den ganzen tag nuuur heulen. leider geht das jetzt schon 4 jahre so, mal mehr mal weniger und ich habs schon mit etlichen psychologen probiert, aber die ham immer gemeint, is ja nich so schlimm, da kommst du drüber weg blabla..
ich schaff es einfach nicht vor denen und auch vor allen anderen leuten mein wahres gesicht zu zeigen.
werden die das erst kapieren das es mir total dreckig geht wenn ich vorn zug gesprungen bin??

Forums-InsiderIn 313 NRW/Dtl. W, 27

...darf ich denn mal fragen, WARUM du denn so drauf bist??

..ich war auch ewig so, bis irgendwann der totale zusammenbruch kam. es war einfach viel zu anstrengend mich ständig zu verstellen... meine thera gegenüber wirke ich auch total stark glaub ich, aber meinem freund gegenüber wiederum eher weniger. wichtig ist nur, daß man diese gefühle auch mal rauslässt und sie nicht komplett in sich reinfrisst... Rolling Eyes

sporadischer Gast 10 im hohen norden W, 19

mhm..warum ich immer so tu als obs mir gut geht?oder was meintest du damit..?
naja ich red ja eigentlich auch über meine probleme, aber das problem ist halt, entweder bin ich dabei total emotionslos und gefühlskalt ooder ich grins die ganze zeit..

Forums-InsiderIn 180 Wien W, 31

Huhu große Kleines!

*kleines* wrote:

... ich habs schon mit etlichen psychologen probiert, aber die ham immer gemeint, is ja nich so schlimm, da kommst du drüber weg blabla...

Das kann ich verstehen, dass dich das ärgert!!!
Erinnert mich an den (blöden) Spruch: "Na, wenn du mal heiratest ist alles wieder gut", mit den man kleine Kinder beruhigt, damit sie nicht herumquengeln. Bei solchen Sprüchen fühlt man sich nicht gut aufgehoben sondern einfach nicht ernst genommen.

Klar, kann alles wieder besser/gut werden... aber nicht ohne Arbeit(Therapie) und Hilfe von außen(Medis).

*kleines* wrote:

...ich schaff es einfach nicht vor denen und auch vor allen anderen leuten mein wahres gesicht zu zeigen.

Einfache Idee: Warum druckst du beim nächsten Mal Therapie nicht einfach vorher diesen Text aus... bzw schreibst dir alles mal von der Seele... und bringst das Stück Papier dann zur Unterstützung mit. Kommt dir das seltsam vor?
Einem Schiffbrüchigen kommt eine Flaschenpost auch nicht seltsam vor, schließlich ist es seine einzige Art sich mitzuteilen, um Hilfe zu rufen.

Alles Liebe.... beerchen Smile

Helferlein 74 Bayern W, 39

Hi *kleines*,

mir geht es genauso!!! Ich sage immer, ich "schauspielere". Dazu muss ich sagen, dass ich zum einen so erzogen wurde und zum anderen einen Beruf habe, bei dem ich immer schön nett sein muss - egal, wie ekelig die Mandanten sind. Daher konnte bzw. kann ich mich auch kaum umstellen. Wir hatten jetzt 3 Wochen Besuch von Angehörigen und ich muss sagen, die sind selber psychisch krank und stehen mir "eigentlich" sehr nah. Die haben zu meiner Mutter gesagt: der ..... geht es doch gut. Die hat doch nix!!! Nur, weil ich nicht heulend da sitze? Meine Schnitte haben sie gesehen, aber scheinbar ist es für sie kein Beweis, dass es mir schlecht geht. Ich habe aber gelernt, bei meinem Thera die Maske fallen zu lassen. Er meinte, ich habe oft geschauspielert. Er sieht mir sofort an, wie es mir geht, wenn ich ihn begrüße. Innerhalb kürzester Zeit hat er das rausgefunden. Allerdings, wenn mir was peinlich wird oder ein Thema in die Tiefe geht, was ich unangenehm finde, dann setze ich auch diese blöde Grinsen auf - obwohl ich dás nicht will. Ich habe angefangen, Gedichte zu schreiben, die ich ihm auch gebe. Daran kann er viel erkennen. Vielleicht solltest Du das auch mal tun? Mir tut das sehr gut!
LG Vanillivi

Helferlein 73 irgendwo im nirgendwo W, 37

Hallo Kleines,

in deine Probleme kann ich mich sehr gut hinein versetzen, geht es mir doch ganz genauso. Leider kann ich dir keinen Rat geben, was du dagegen machen kannst, denn ich hab selber noch keine Lösung dafür gefunden. Es sagt sich so leicht, man soll seine Gefühle rauslassen, aber in Wirklichkeit ist das unendlich schwer, vorallem wenn man das nicht schon als Kind gelernt hat. Seit wann bist du denn so?

Meine Erfahrung hat mir auch gezeigt, dass es sehr darauf ankommt, wem du Einblick in deine Seele gewährst und wie derjenige damit umgeht. Auf Dauer ist dieses In-sich-hinein-Fressen und die ewige Maskerade recht selbstzerstörerisch. Es wär deshalb gut für dich, wenn du Hilfe findest und lernen kannst, damit umzugehen. Ich wünsche dir deshalb, dass du einen ganz lieben, verständnisvollen und behutsamen Menschen triffst, bei dem du in guten Händen bist.

Alles Gute für dich und viele Grüße

Forums-InsiderIn 284 Berlin W, 40

[quote="*kleines*"]innerlich fühl ich mich aber total schlecht und könnt den ganzen tag nuuur heulen. ... ich schaff es einfach nicht vor denen und auch vor allen anderen leuten mein wahres gesicht zu zeigen.
quote]

hallo *kleines* und die anderen,

ich habe euren Austausch verfolgt und festgestellt, dass ich den Kern eures Problems nicht verstehe. Ich habe selbst einen Gesichtsausdruck, den viele als "traurig" aufnehmen. Oft haben mich Leute, vor allem wenn sie mich wenig kennen, darauf angesprochen, ich solle nicht so "traurig" gucken usw. Ich habe mich dann sehr unwohl gefühlt, nackt irgendwie. Tendeziell bin ich ein depressiver Mensch, aber nicht so, dass ich das Leben nicht auch genießen könnte. Oft komme ich an meine eigenen Gefühle nicht so gut ran, ich bin ein ziemlicher Kopfmensch. Und ich habe große Probleme, mich anderen Menschen anzunähern und mich ihnen zu zeigen. Worauf ich hinaus will ist, dass es meiner Meinung nach darauf ankommt, wie man sich in seinen Beziehungen zur Umwelt offenbart oder mitteilt. Wenn man nichts von sich zeigt, kann es unangenehm und unbefriedigend sein, weil man einsam bleibt. Das hat aber doch nichts mit dem Gesichtsausdruck oder einer aufgesetzten Art zu tun. Oder sehe ich da was falsch? Rolling Eyes

sporadischer Gast 10 im hohen norden W, 19

hey!puh..so viele antworten Smile

@ beerchen
jaa, ich glaub das mit dem text is ne gute idee, weil durch schreiben kann ich meine gedanken udn gefühle viel besser ausdrücken als durch worte/mein verhalten glaub ich..ich dachte nur, wie du schon sagtest, das es dem therapeuten bestimmt etwas komisch vorkommt, wenn ich ihm son zettel in die hand drück^^
@Vanillivi
mit meinen schnitten gehts mir auch soo..alle sehen es und starren drauf, aber ignorieren es einfach hab ich das gefühl.
gedichte schreiben würd ich voll gerne, nur hab ich da überhaupt kein talent dafür, du wirst wahrscheinlich jetzt sagen, macht ja nix, aber wenn ich die gedicht dämlich find, dann les ich mir die kein zweites mal durch, sondern werf sie weg, weil ich denk:wasn das fürn sch***?!
@ lady chaos
weiß nicht, seit wann ich so bin, vielleicht schon immer?! auf jeden fall ziemlich lange..
ich habe ja viele liebe menschen um mich rum, mit denen ich über meine probleme reden könnte, nur bringt mir das nichts, wenn sie die nicht ernst nehmen, weil ich meien worte halt nicht so emotional rüberbringen kann (das hört sich jetzt voll dumm an, weiß nich wie ich das ausdrücken soll, hoffe du weißt was ich meine^^)
@mizzy7
also mir persöhnlich gehts auch darum, das ich mich total über mich selbst ärger, wenn es mir schlecht geht, ich es aber nicht schaff das auch so rüberzubringen..und das macht mich ja auch so hilflos, man fühlt sich irgendwie eingesperrt in sich selbst, weils einen innerlich zerreißt, aber an der "fassade" merkt niemand was, im gegenteil, durch die ständige (von mir nicht zu beeinflussende) gute laune und das ständige lachen kriegt man dann auch noch spitznamen wie "sonnenschein", da verzweifelt man doch irgendwann, oder?!
..ist jetzt vielleicht alles auch ein bisschen krass ausgedrückt, aber ich glaube das macht das problem etwas deutlicher...

Forums-InsiderIn 284 Berlin W, 40

ja, ich kann mir vorstellen, dass man hinter einer Fassade vereinsamt. Ich frage mich nur, ob das an der Fassade liegt. Mein ewig melancholisches Gesicht ist für mich ebenfalls Fassade, denn ich lasse wenige näher an mich heran. Da macht es vielleicht keinen Unterschied, ob die Leute denken, dass ich mies drauf brin oder nicht. Tatsache ist, dass ich mich nicht zeige. Augenausdruck hin oder her, ich schotte mich ab. So stelle ich es mir auch bei ewig lächelnden oder witzigen Personen vor. Übrigens bin ich bei dauernd spritzigen Leuten noch nie auf die Idee gekommen, dass sie besser drauf sind als andere. Allerdings fasziniert mich die Energie, die von ihnen ausgeht. Naja, ich weiß nicht, ob meine Beiträge hier hilfreich sind.

alles gute euch lächelnden!

Forums-Gruftie 638 Osnabrück W

Hallo kleines
Irgendwie erkenne ich mich in deinem Thread wieder.
Ist noch gar nicht so lange her als ich genau wie du beschreibst immer gelächelt habe.
Alle die mich kannten glaubten das mich nichts wirklich verletzen könnte.
Sie sahen und beurteilten aber nur eine Maske....genau die welche ich immer durch mein Lächeln zeigte.
Ich glaubte sie müssten irgendwann merken das es mir trotzdem nicht gut oder sogar manchmal sehr schlecht ginge, aber nein, sie bemerkten oder wollten es nicht bemerken.
Egal wie auch immer. Es war ein langer Weg und viele Ärzte, Psychologen und Therapeuten die meinten es wäre nicht so schlimm und würde sich schon wieder geben.
Bis ein Therapeut durch meine eigene Unvorsichtigkeit hinter meine Maske blicken konnte.
Er tat so als ob er beschäftigt und unaufmerksam sei als er mir die Frage stellte wie es mir ginge. Wie immer antwortete ich gut. Das aber passte nicht zu meinem Gesicht...denn ich fühlte mich ja unbeobachtet...und lächelte nicht.
Wir bemerkten gleichzeitig das er mich durchschaut hatte obwohl er so tat als hätte er es nicht bemerkt.
Irgendwie schien der Bann gebrochen und fing an Vertrauen zu ihm aufzubauen.
Den Vorschlag mit dem Ausdrucken der von mir verfassten Beiträgen aus diesem Forum habe aufgegriffen und er war bei mir sehr hilfreich.
Mittlerweile kennt meine Psychotherapeut der auch mein Arzt ist meinen Nick und dieses Forum.
Manchmal ist er als Gastleser hier und ich brauche nicht mehr soviel auszudrucken. Laughing

Ich habe gelernt nicht immer und überall meine lachende, fröhliche Maske aufsetzen zu müssen.
wakatonka wünscht dir Kraft, Durchhaltevermögen und Mut.

sporadischer Gast 10 im hohen norden W, 19

hey wakatonka..
vielen dank für deine lieben worte. dein brief hat mir mut gemacht, das doch nicht alle psychologen gleich sind und ich hoffe ich hab irgendwann auch das glück so einen zu treffen, wie du ihn hast..
wie lange hast du dich denn vorher damit rumgeschlagen, bis du die richtige hilfe bekommen hast??

Forums-Gruftie 638 Osnabrück W

Hallo kleines
Ich habe nicht genau mitgezählt aber mehr als sieben Versuche sind es wohl gewesen.
Niemand von denen konnte hinter meine Maske sehen.....obwohl ich echt geglaubt habe das sie es doch merken müssten......weil sie es doch gelernt haben.
Aber ich hatte im laufe der Zeit wohl meine Maske zu perfekt erlernt und verteidigt
Daran mussten wohl die meisten Therapeuten scheitern.
Mehr als ein gutes Jahr habe ich dadurch verschenkt zugunsten meiner Gesundheit.
Aber ich bin sicher das du auch eine/n Therapeuten/in finden wirst wenn du erkennst das du sie nicht bei ihnen tragen musst.
Es ist nicht leicht sich blosszustellen, und genauso hab ich mich gefühlt beim ersten Mal, aber es lohnt sich denn erst dann kann eine richtige
Therapie beginnen.
wakatonka wünscht dir viel Glück

sporadischer Gast 7 S-H/Dtl W, 23

moin,
was du beschreibst, kenne ich aus eigener Erfahrung. Ich habe 3 Jahre so gelebt, bevor ich meine erste Therapie begann. Mein Therapeut sagte damals auch, dass ich auf jede Frage sofort eine Antwort habe.
Dein Lächeln ist deine Schutzmauer nach außen. Das kostet dich aber zu viel Kraft.
Versuche zumindest deinen nahen Vertrauten dein wahres Gesicht zu zeigen und wenn du einem Therapeuten richtig vertraust, wirst du dich auch da öffnen können.
Bei mir hat es letztendlich durch Tagträume funktioniert. Ich weiß bis heute nicht recht, wie das funktioniert, aber es ist ähnlich wie Hypnose.
Dadurch habe ich gelernt, mich zumindest meinen engsten Vertrauten gegenüber zu öffnen. Nach außen bin ich aber auch noch immer der Sonnenschein und super selbstbewusste Mensch, obwohl ich seit 8 Jahren an Depressionen leide.

neu an Bord! 1 Luzern (CH) W, 17

hey du...ich kenn das nur zu gut. Ich könnte aber nicht sagen wieso. Vielleicht aus dem Grund, da ich mir nicht anmerken lassen will, was los ist?! dass man die fragen, was hast du, wie geht es dir, was ist los... nicht immer anhören muss?! Ich kanns nicht sagen. Doch ich versuch den ganzen Tag zu lächeln und gute laune zu spielen. nach der Schule und so krieg ich dies aufgesetzte lächeln fast nicht mehr runter.. Ich tu das schon seit gut 6 Jahren. ..

sporadischer Gast 10 im hohen norden W, 19

mhm...das man auf die fragen keinen bock hat, warum es einem schlecht geht usw. könnt ich mir echt gut vorstellen.
vielleicht ist das aber auch die angst davor, das, wenn man eigentlich immer schlechte laune hat und sie auch immer zeigt, einen die anderen nicht mehr trösten/aufmuntern, weil sie denken, ist ja normal für die.
das stell ich mir noch schlimmer vor, wenn sie die schlechte laune als charaktereigenschaft akzeptieren, als wenn sie einen für die (gespielte) gute laune mögen. vielleicht mach ichs (oder auch ihr) deswegen?!
aber ich fidn auch, das kostet soo viel energie, immer diese fassade aufrechtzuerhalten, das nervt mich langsam schon sowas von an...wenn ich z.b. an klassenfahrten denk, wo man fast 24 std so sein muss, wie man eigentlich nicht ist...heeelp...

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

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