Ist anders sein falsch ?

neu an Bord! 2 Frankfurt M, 20

Hallo erstmal.
Ich bin 20 Jahre alt und zur Zeit Schüler. Manchmal versteh ich die Welt nicht mehr. Alle meine Freunde betrinken sich, rauchen, nehmen Drogen und wollen nur party. Ich bin nicht der Typ für sowas. Ich war noch nie in einer Disko und halte davon auch eigentlich nichts. Meiner Meinung nach bin ich der vernünftigerer Kerl. Ich komm mit meinen Lehrern ( auch im privaten ) besser aus als mit meinen Schulkameraden.

Ich hab seit 4 Jahren keine intime Beziehung mehr geführt, nachdem meine Freundin durch ein Kondomriss schwanger geworden ist und ihr Stiefvater mir das Leben zur Hölle gemacht hat. Ich denke das hat mich reifer gemacht.

Manchmal hab ich meine Phasen wo ich mich innerlich zurückziehe und nicht weiss was ich von der Welt und mir halten soll.

Deswegen werde ich öfters gehänselt, schickaniert und gemobbt. Für mich benehmen sich die andern wie kleine Kinder und es juckt mich eigentlich nicht viel. Dem einzigen dem ich Rechenschaft ablegen muss bin ich selbst und da is das Problem.

Ich versuche mein Leben mit Prinzipien zu leben, ich respektiere andere und deren Meinung auch wenn sie mir nicht gefällt. Nur scheint es, dass ich der einzigste bin der nach Prinzipien lebt. Der Rest lebt wie eine Horde die nur ans Saufen und "vögeln" denkt.

Ich gerate deshalb sehr oft in Selbstzweifel. Was soll ich nur tun ?

Forums-Gruftie 609 Germany W, 54

Hallo Com Adama,

ich kann dir nur raten: Bleib so wie du bist!

Du bekommst Selbstzweifel, weil du nicht bist wie die anderen, die saufen, rauchen und Drogen nehmen? Ich sehe eigentlich keinen Grund, warum du deshalb an dir zweifeln solltest. Wenn deine Lebensweise für dich so stimmt, dann gibt es keinen Grund, etwas daran zu ändern. Du selbst bist für dich und dein Leben verantwortlich - was die anderen tun und sagen sollte für dich nicht relevant sein.

Quote:

Manchmal hab ich meine Phasen wo ich mich innerlich zurückziehe und nicht weiss was ich von der Welt und mir halten soll.

Ich denke, solche Phasen haben wir alle irgendwann. Wir denken über Gott und die Welt nach und suchen nach dem Sinn des Lebens. Solche Phasen sehe ich sehr positiv, denn sie veranlassen uns zum Nachdenken... und bringen uns ein Stückchen weiter.

Liebe Grüße
Nessa

Helferlein 42 W, 23

Hi,

anders sein ist nicht falsch, aber es macht ziemlich einsam sofern man keine Leute findet, die genauso denken und man selbst nicht mitziehen möchte. Auf die Dauer trifft man auf Unverständnis, denn die Menschen leben in ihrer kleinen Welt und wollen auch in ihrer Welt bleiben und wenn dann jemand kommt, der andere Gedanken hat oder mal ganz andere Standpunkte einnimmt, dann finden sie es ganz erfrischend, aber auf die Dauer nervt es sie.

Ich habe bisher noch keine Gleichgesinnten gefunden und die Einsamkeit lehrt mich, wie böse die Menschen doch in Wirklichkeit eigentlich sind.

Die Menschen lassen sich gern manipulieren und es geht ihnen besser, wenn sie das Gehirn abschalten und durch Dich müssten sie wieder das Gehirn einschalten und als Schüler oder Arbeiter möchte man nach der Schule oder Arbeit mal was ganz anderes. Es ist nicht bei allen so, aber wie gesagt ein anderer Mensch oder ein Kritiker ist irgendwie ein Störfaktor in der Gruppe in der scheinbaren Harmonie!

Im Leben regiert das Glück und nicht die Vernunft und ich wünsche Dir aufjedenfall viel Glück dabei, dass Du Gleichgesinnte findest!

LG Tuza

Forums-Gruftie 944 BRD W, 24

Brainstorming:

"Anders sein" ist vor allem schwierig. Auf lange Sicht jedoch nicht viel schwieriger als jede andere Lebensweise. "Party machen" hört für jeden irgendwann auf, und der sogenannte Ernst des Lebens trifft dich dann unweigerlich - vielleicht sogar härter, je später du damit anfängst.

"Anders sein" existiert nur in Relation zu anderen Menschen (oder anderen Zeiten oder Orten). So gesehen also eigentlich gar nicht, da es immer jemanden gibt, der dich nicht als "anders" empfinden würde (oder eine Zeit oder einen Ort, in der oder an dem du nicht als "anders" aufgefasst worden wärst oder werden würdest).

"Anders sein" gibt es nur an der Oberfläche - unten drunter wollen wir alle dasselbe: Liebe, Glück, Zufriedenheit. Unten drunter plagen uns alle dieselben Ängste: Uns selbst und anderen nicht zu genügen, zu versagen, enttäuscht zu werden.

"Anders sein" ist kein Privileg. Es bedeutet nicht "besser sein".

"Anders sein" und mit den Menschen trotzdem gut zurecht kommen ist eine Kunst ... und ganz bestimmt eine große Erfüllung. Wenn du im Reinen mit dir selbst bist, dann bist du nicht länger "anders", sondern nur noch du. Dann breitet sich das Leben vor dir aus wie ein weites Meer, dessen Horizont du nie erreichst.

*schmunzelt leicht* ... Ich bin gerade dabei, das zu begreifen. Und ich freue mich auf mein Leben ...

Alles Gute,

thorn

Forums-InsiderIn 339 Hessen W, 50

Hallo,

wenn alle so denken würden wie ich, dann wäre die Welt in Ordnung .... und sie wäre sehr langweilig.

Im Grunde genommen ist jeder Mensch einzigartig und somit anders als die anderen. Jeder Mensch neigt jedoch dazu, sich Gruppen anzuschließen, um der Einsamkeit zu entrinnen und sich selber in anderen zu spiegeln.

Ich sehe mich natürlich auch als anders als die anderen und treffe auch immer wieder Menschen, die mir ähnlich sind und mit denen ich eine gewisse Wegstrecke gehen kann.

So, wie du deine Prinzipien hast, so haben andere eben andere Dinge, auf die sie sich konzentrieren möchten. Die Verschiedenartigkeit ist gewiss der Motor, denn sonst könnten wir uns ja nicht mehr aneinander reiben und zu eventuell neuen Ergebnissen gelangen.

Es ist also absolut nicht falsch, anders zu sein, vorausgesetzt man steht zu sich selber.

lg
vita

sporadischer Gast 10 Deutschland W, 23

Ich kann nur eins sagen: wow! Bleib wie Du bist!!

So etwas hört man selten. Ich stehe auch oft in der Disko und denke mir: Man Leute wisst ihr eigentlich was wirklich wichtig ist im Leben? Ich habe den Eindruck das es bei so vielen nur darum geht wer die schönsten freunde, Jobs, Handys oder sonstwas hat.. Wer raucht und säuft ist cool.. aber ich habe auch 3 sehr gute Freundinnen mit denen ich über alles reden kan.. das gibt ein wenig ausgleich..

Aber verliere trotzdem nicht den Mut so weiter zu machen! Du scheinst ein toller Kerl zu sein und darauf solltest Du stolz sein! All diese Mitläufer wissen doch meist gar nicht was zählt..

Kannst Du denn trotzdem Spaß haben wenn Du weggehst? Hast Du einen richtigen Freund mit dem Du auch mal Probleme besprechen kannst?

Und zu der Sache mit der Schwangerschaft: Bist Du denn jetzt Papa oder hat Sie das Kind nicht bekommen?

Weiterhin alles gute!!! Very Happy

Helferlein 52 Basel W, 28

Hallo Com Adama,

ich kann deine Selbstzweifel auch nur verneinen und dir sagen: bleib, wie du bist...und ein paar kleine "abers" hinzufügen.
Ich bin auch anders als die meisten, habe meine eigenen Prinzipien, versuche mich nicht betäuben zu lassen von der Konsumwelt und den ganzen Oberflächlichkeiten usw. Viele teilen diese Ansichten nicht oder machen sich erst gar keine Gedanken darüber. Aber ich fühle mich nicht schlecht, weil ich so bin. Im Gegenteil, ich habe erst lernen müssen dafür auch einzustehen. Früher habe ich mich eher anderen angepasst und Vieles gemacht, ohne überhaupt darüber nachzudenken, ob das "mein Ding" ist. Das hat sich in letzter Zeit geändert und ich fühle mich viel besser damit. Der Punkt hierbei ist: dein Anderssein aufzugeben, würde dich nicht glücklich machen, also bleib dabei.
Aber ich muß dem zustimmen, was thorn sagt: anders sein heißt nicht gleich besser sein und trotzdem mit den anderen zurechtzukommen ist eine Kunst, die man lernen muß. Wenn du die anderen verurteilst, dann stellst du dich über sie und dann brauchst du dich nicht zu wundern, wenn du Probleme mit diesen Leuten bekommst. Es lohnt sich oft, sich mit Menschen näher zu beschäftigen. Denn manchmal schaut man dann hinter die Kulissen und entdeckt doch einen wertvollen Menschen, wo man vielleicht gar keinen vermutet hat. Es gibt sie, glaube mir, du bist nicht der einzige. Du mußt nur die Augen offen halten und nicht von vorn herein alle über einen Kamm scheren.
Alles Liebe
carpe diem

neu an Bord! 2 Frankfurt M, 20

Danke für eure netten Antworten Surprised

.
Ihr habt recht ich werde wohl oder übel ein bissl geduldiger mit meinen Mitmenschen umgehen.

@ Libby : Sie hat sich entschlossen das Kind abzutreiben. Sie hat gemeint das Kind würde unser beider "junges" Leben kaputt machen. Sie wäre noch nicht bereit für ein Kind. Zur Zeit vertrage ich mich mit meiner Ex Freundin wieder ( mit ihren Eltern jedoch nicht ) und wir stehen in Kontakt.

Ich hab schon Spass wenn ich mit Leuten weggehe. Nur gibt es manchmal Punkte ( zum Beispiel : eine Freundin von mir is mit ihrem Freund zusammen und plötzlich liegt der Freund in den Armen von anderen Mädels vor den Augen seiner Freundin oder Besoffene grölen herum und zerdeppern alles was rumsteht), wo mich das Verhalten von denen ankotzt. Dies ist meistens der Punkt wo ich die Party oder was auch immer verlasse weil es mir zu dumm ist als einzigster nüchterne mich mit diesen Haufen zu unterhalten.

Das Problem mit dem Ausprechen ist folgendes : Ich hab eine gute Freundin mit der ich Probleme besprechen kann, die wohnt aber 70 km weit weg und wir müssen über telefon reden. Bei mir in der Klasse kann man keine Freundschaft aufbauen. Die Leute sind nur mit mir befreundet , weil sie von mir Hausaufgaben und Co haben wollen. Wenn ich sie um rat bitte oder sie um was bitte ergreifen sie immer die flucht oder sind aggresiv. Daher bin ich eher der ruhigere Typ der zuhört und sich passiv in der Schule verhält.

Meine Eltern sind auch keine große Unterstüztung. Das einzige was ich von meinen Eltern bekomme, ist Geld. Liebe is nicht so deren Ding ( das letzte mal das ich den arm genommen wurde oder mir gesagt worden ist ich liebe dich ist mindestens 10 jahre her ).

Ich weiss ich bin nicht der einzigste mit Problemen und sollte nicht darüber maulen wie schlecht es mir geht. Es gibt Leute die viel schlechter dran sind als ich und denen sollte ich helfen. Ich habe schon Leuten geholfen über gewisse Lebensprobleme hinwegzukommen und bin stolz drauf das sie die Situationen gemeistert haben.

So blöd es auch klingt ich bin froh das mein Leben diese Wendung genommen hat, denn es hat mich wachgerüttelt und hat mich zur Erkenntnis gebracht, das man nicht nur Leben sollte sondern für etwas Leben sollte. Ich schwimme gegen den Hauptstrom. Vielleicht ist es meine Bestimmung, vielleicht ist es der Wille Gottes ich weiss es nicht.
Ich weiss nur das das Leben weiter geht und ich immer wieder vor Problemen stehe werde, wo ich mich entscheiden muss welchen Weg ich einschlagen muss.

Danke für eure Hilfe

Liebe Grüße
Com Adama

Helferlein 35 deutschland W, 28

Hallo Adama

So anders bist du gar nicht. Ich bin genau so. War früher auch nie in Discos usw....

Du hast den Dreh rechtzeitig gefunden. Andere bekommen ihn nie und wenn dann ist es meistens zu spät.

Ich kann mich den anderen nur anschließen:..Bleib so wie du bist !!!!!

Gruß
Wbi

sporadischer Gast 13 Wien M, 32

Ich wusste gar nicht, dass es mit 20 noch so schlimm ist mit Cliquen und Zugehörigkeit. In meiner Klasse gab es damals verschiedene Gruppen und demzufolge waren eigentlich alle akzeptiert. Vielleicht sind die anderen in deiner Klasse etwas jünger und du bist älter und vielleicht etwas reifer...?

Ich hab mir in deinem alter auch nie viel aus saufen und disko gemacht, erst ab 21 bin ich ab und zu in die disco gegangen. Selten in der Gruppe, da ich nie viel Freunde hatte und auch kein Gruppentyp bin.

Je mehr die anderen merken, dass du sicher bist und voll zu dir und deinen Meinungen stehst,um so mehr werden sie dich in Ruhe lassen ( und deine Einstellung akzeptieren). Das ist ein Lernprozess, aber du weißt, gut Ding braucht Weile.

Alles Gute!

Quidam eat

neu an Bord! 2 Hamburg W, 20

Andersartigkeit - haaaaaaaaaaa, mein Suhl-Thema... *ggggg*

Na ja, ich habs irgendwo schon im Kindergarten gemerkt, dass ich anders bin. Hinten links (bezogen aufs "irgendwo" *ggggg*), v.a. auch dass ich mit den Gleichaltrigen nie so klarkam. Ich war mental bzw. psychisch immer weiter. Während andere sich mit Kindereien beschäftigt haben, habe ich gelesen bzw. Dinge gemacht, die meinen Altersgenossen halt abgegangen sind. Das ist teilweise auch heute noch so.

Ist Andersartigkeit erstrebenswert? Für mich irgendwie schon. Für mich ist es völlig wider der Individualität, immer das zu tragen, das zu machen, so zu sein wie alle! Für mich hat es etwas mit dem Verstecken des wahren Selbst zu tun! Vor allem ist es wahnsinnig "fassadig".
Für mich persönlich ist die Andersartigkeit, lass sie uns lieber Individualität nennen, weil Andersartigkeit irgendwo auch einen Negativcharakter, im Sinne von Isolation hat, erstrebenswerter! Man verleugnet sich selbst, seinen wahren Geschmack nicht.
Ich habe so viele kennen gelernt, die nur das tragen, was trend ist, aber warum denn bitte Nur weil Zeitschriften oder andere Leute meinen, es sei "in", soll ich DAS tragen Wieso denn? Das hat für mich was mit "sich für andere verbiegen" zutun, nur um COOL/GUT dazustehen...

Bin auch kein Party-, Trink-, Rauchfan... muss man das denn sein? Tja, wenn man dazu gehören will, anscheinend schon...
Aber es gibt haufenweise Menschen wie uns. Das sieht man ja hier im Forum immer wieder...

LG

sporadischer Gast 7 Ruhrpott M, 19

ja, nein, kommt drauf an, denk ich...

neu an Bord! 2 Tirol W, 14

also in meiner Ansich her ist anders sein überhaup net schwer
weil jeder solll sein Leben so Führen wie er möchte und mann soll auch nicht darüber gehenselt werden!!!
ja das ist meine Meinung
man sollte immer mit jemanden so umgehen wie man selbst behandelt werden möchte
Wink

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