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Zwergerl
Helferlein
108
Wien W, 24
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Sun, 11.Sep.05, 17:39 Therapeutin verweigert Diagnosenstellung |
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Hallo!
Ich bin etwas verzweifelt, spreche meine Therapeutin schon zum xten mal auf meine Diagnose an, doch sie weigert sich mir eine Diagnose zu stellen.
Das einzige was ich zu hören bekomme ist "was haben Sie davon wenn Sie eine Diagnose haben?"
Ist mir schon klar dass es an meiner Situation nichts ändert, aber ich will einfach Gewissheit, möchte wissen was dahinter steckt.
Habe ich nicht ein Recht auf eine Diagnose? Oder sind Psychologen/Therapeuten nicht dazu befähigt Diagnosen zu erstellen? Muss ich mich dafür an einen Psychiater wenden?
LG Zwergerl
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Fallen.Angel
Moderatorin
1117
Wien W, 24
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Sun, 11.Sep.05, 19:19 Re: Therapeutin verweigert Diagnosenstellung |
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hallo,
auch meine frage: was bringt dir das???
außerdem weiß man doch eh selber was man hat, wenn man sich zumindest ein bisschen mit sich und den symptomen beschäftigt.
es gibt einige therapeuten die nicht gern mit diagnosen rumwerfen und ich finde das ehrlich gesagt sehr gut.
es ändert nix an deiner situation wenn du weißt in welche schublade man dich gesteckt hat.. gar nichts
grüße fa
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_________________ SvV Selbsthilfeseite |
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paikea
Helferlein
37
Deutschland W, 31
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Sun, 11.Sep.05, 19:33 Re: Therapeutin verweigert Diagnosenstellung |
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Hallo Zwergerl,
meine thera tut sich auch schwer, eine Diagnose definitiv zu stellen. Frag deine doch einfach mal, was sie als Diagnose in den Therapieantrag geschrieben hat
Denn dort müssen die irgendeine Diagnose reinschreiben. Allerdings ist das dann nicht unbedingt das, was sie auch wirklich meinen, sonder das, was den größten Erfolg bei der Bewilligung bringt.
Viele Grüsse,
Paikea
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Dependent
Helferlein
88
Deutschland W, 42
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Mon, 12.Sep.05, 8:36 Re: Therapeutin verweigert Diagnosenstellung |
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Hallo Zwergerl,
ich finde es nicht fair, dir deine Diagnose zu verschweigen. Wenn man ein Magengeschwür hat, hat man ja auch das Recht zu erfahren, welche Krankheit es ist. Warum soll das nicht auch bei psychischen Krankheiten so sein? Es ist geradezu eine Entmündigung des Patienten, wenn man ihm/ihr die Diagnose verschweigt. Du kannst dir doch vielleicht auch besser selbst helfen, wenn du weißt, was du hast (Bücher, Internet, Selbsthilfegruppen). Außerdem kann das Schweigen der Therapeutin ja zu den wildesten Spekulationen Anlass geben. So als hätte man Angst, Krebs zu haben, weil keiner was sagt... Diese drei Gründe - Entmündigung, fehlende Selbsthilfemöglichkeiten, Angstschüren - würde ich nennen, wenn deine Thera nochmal den blöden Satz "Was haben sie davon" von sich gibt.
LG Dependent
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Nessa
Forums-Gruftie
609
Germany W, 54
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Mon, 12.Sep.05, 10:37 Re: Therapeutin verweigert Diagnosenstellung |
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Hallo Zwergerl,
ich denke, die Aussage Quote: | "was haben Sie davon wenn Sie eine Diagnose haben?" | verunsichert mehr, als dass sie nützt. Deine Therapeutin vergisst dabei, dass du dir alles mögliche ausmalen könntest, was du haben könntest. Wahrscheinlich "hast" du davon nichts, was deinen derzeitigen Zustand betrifft - aber du weißt (und kannst dich selbst weiter informieren), wie deine Krankheit defininiert wird, und darauf hat meiner Meinung nach jeder Patient ein Recht. Meine Therapeutin hat mir die Diagnose nach einer gewissen Zeit unaufgefordert mitgeteilt.
Liebe Grüße
Nessa
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Zwergerl
Helferlein
108
Wien W, 24
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Mon, 12.Sep.05, 11:35 Re: Therapeutin verweigert Diagnosenstellung |
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Hallo!
Quote: | Deine Therapeutin vergisst dabei, dass du dir alles mögliche ausmalen könntest, was du haben könntest. |
Ja meine Therapeutin weiß sogar, dass ich ständig auf Diagnosensuche bin und mir alles mögliche ausmale. Aber was bleibt mir anderes über wenn sie sich weigert mir zu sagen was Sache ist. So mache ich mich halt im Internet schlau und werde noch verrückt dabei.
Ich weiß nicht wie ich ihr begreiflich machen soll wie wichtig es mir ist, eine Diagnose zu haben. Sie versteht mich in dem Punkt einfach nicht *seufz*
LG Zwergerl
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Christina
sporadischer Gast
9
Göttingen W, 20
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Mon, 12.Sep.05, 12:01 Re: Therapeutin verweigert Diagnosenstellung |
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Ein Anrecht das zu erfahren hast du nicht, wenn es für deinen psychischen Zustand kontraproduktiv wäre dir eine Diagnose zu nennen. Das ist übrigens nur bei psych. Behandlungen der Fall. Damit dass man z.B. über ein Magengeschwür aufgeklärt werden muss (auch alle anderen körperlichen Leiden) hat Dependent absolut Recht. Einer meiner ehemaligen Therapeuten hat mir das mal erklärt. Allerdings muss sie dir eine Diagnose gestellt haben, denn die ist für deine Krankenkasse unabdinglich, d.h. du hast was, aber sie sagt es dir schlichtweg nicht. Damit musst du leben oder du versuchst es mal über deine Krankenkasse rauszufinden .
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carö
Forums-InsiderIn
456
Deutschland W, 38
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Mon, 12.Sep.05, 12:32 Re: Therapeutin verweigert Diagnosenstellung |
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hallo zwergerl,
ich finde die frage „was haben sie davon?“ nicht unwichtig. ich sehe es eher als ein zeichen, dass dass die thera dich sehr ernst nimmt. sie will herausfinden, welche gedanken, ängste, vorstellungen dich mit der diagnosestellung beschäftigen. diese diagnosefrage scheint für dich ja eine ganz hohe bedeutung zu habe. warum ?
sie würde dich doch viel weniger auf dich achten, wenn sie die diagnose einfach rausrückt. und dann ? dann kommen doch erst recht ängste, weil es sich vielleicht schlimm anhört, weil du dich möglicherweise kategorisiert fühlst, weil du alles mögliche, was du bereits im zusammenhang mit dieser diagnose gelesen hast sofort mit voller wucht auf dich beziehst…
ich finde nicht, dass es entmündigend ist, dir die diagnose nicht einfach so zu sagen – sie schützt dich möglicherweise, weil es vielleicht auch schwer auszuhalten wäre… du hastdoch schon diese phantasien, dass es sich um etwas ganz schlimmes handelt… du FÜHLST dich doch so… vielleicht wärst du für den moment erleichtert, wenn sie dir eine „harmlos“ klingende diagnose nennt. wäre die angst dann aber dauerhaft weg ? oder würdest du weiter suchen ? hat sie die wahrheit gesagt ? will sie dich möglicherweise nur schonen ? oder hat sie dich gar aufgegeben, wenn die krankheit einen so schlimmen namen hat ? etc et c et c. (das wären eher meine fragen, du hast da sicherlich andere ... )
da steckt doch ein ganzer rattenschwanz an gedanken und vorstellungen und ängsten hinter so einem wunsch. vielleicht auch die vorstellung, dass diese ganzen gefühle einfacher auszuhalten wären, wenn sie einen namen hätten.
rede doch mit ihr über deinen frust und darüber, dass du dich unverstanden und entmündigt fühlst. deine thera will mit dir als menschen arbeiten und will dich nicht als diagnose und als „fall“ betrachten… hinter jeder diagnose steckt ein einzigartiger mensch. der verlauf und die heilung einer jeden krankheit ist sehr individuell. jede krankheit/diagnose kann auch unterscheidliche ausprägungen haben. selbst, wenn du wüsstest, welchen namen die krankheit hat, heisst das noch gar nichts über den weg, den du bis zu heilung gehen wirst.
liebe grüße
caroline
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_________________ Der Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung ändern können. |
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ichbinich
Forums-InsiderIn
153
österreich W, 35
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Mon, 12.Sep.05, 20:19 Re: Therapeutin verweigert Diagnosenstellung |
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hallo zwergerl,
was hast du denn auf ihre frage geantwortet?
ichbinich
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_________________ werde der, der du bist (nietzsche) |
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Zwergerl
Helferlein
108
Wien W, 24
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Tue, 13.Sep.05, 10:23 Re: Therapeutin verweigert Diagnosenstellung |
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Hallo!
Quote: | diese diagnosefrage scheint für dich ja eine ganz hohe bedeutung zu habe. warum ?
....dann kommen doch erst recht ängste, weil es sich vielleicht schlimm anhört, weil du dich möglicherweise kategorisiert fühlst, weil du alles mögliche, was du bereits im zusammenhang mit dieser diagnose gelesen hast sofort mit voller wucht auf dich beziehst…
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Ich weiß nicht wie ich am besten beschreiben soll, warum mir das so wichtig ist. Vielleicht will ich in dem Punkt sogar kategorisiert werden, in eine Schublade gesteckt werden. Ich will einfach nur wissen, dass mein Zustand "normal" ist, dass es Leute gibt, denen es genauso oder jedenfalls so ähnlich ergeht.
Quote: | vielleicht wärst du für den moment erleichtert, wenn sie dir eine „harmlos“ klingende diagnose nennt |
Eine harmlose Diagnose würd ich ihr nicht glauben, das würde mich keineswegs beruhigen, da ich spüre und weiß, dass etwas Ernstes dahinter steckt.
Quote: | vielleicht auch die vorstellung, dass diese ganzen gefühle einfacher auszuhalten wären, wenn sie einen namen hätten. |
Ja diese Vorstellung habe ich,,,, ist aber wohl auch nur Wunschdenken
@ichbinich
Ich habe ihr eigentlich noch keine wirkliche Antwort auf ihre Frage geliefert. Ich bin nur noch immer der Meinung, ich habe ein Recht darauf es zu erfahren, was ich mir davon verspreche, weiß ich selber nicht so wirklich! [/quote]
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Dependent
Helferlein
88
Deutschland W, 42
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Tue, 13.Sep.05, 11:00 Re: Therapeutin verweigert Diagnosenstellung |
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Mach doch mal einen der Tests, die im Internet (u.a. auf dieser Seite) angeboten werden... Z.B. auf Borderline. Wahrscheinlich vermutest du auch selbst schon die Diagnose Borderline, wenn sich deine Thera so ziert. Wurde bei mir übrigens auch schon in einer Klinik diagnostiziert, aber aufgrund meiner Recherchen über diese Krankheit denke ich, dass dies eher eine Fehldiagnose oder nur die Hälfte der Wahrheit war. Wer weiß, ob deine Thera überhaupt die richtige Diagnose gestellt hat? Es gibt ja auch oft Mischformen bei psychischen Krankheiten, z.B. kombinierte Persönlichkeitsstörung, da ist eine Diagnose echt schwierig. Bei mir bin ich auch immer noch am Rumrätseln...
Gruß Dependent
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carö
Forums-InsiderIn
456
Deutschland W, 38
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Tue, 13.Sep.05, 11:07 Re: Therapeutin verweigert Diagnosenstellung |
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ich frag mich was das bringen soll, wenn man eh schon fürchtet - meint zu wissen - dass es eine bestimmte diagnose ist. ich denke es wäre viel wichtiger, diese ängste und sorgen direkt mit der thera zu besprechen...
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_________________ Der Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung ändern können. |
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Zwergerl
Helferlein
108
Wien W, 24
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Tue, 13.Sep.05, 11:48 Re: Therapeutin verweigert Diagnosenstellung |
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Ich habe schon einige Tests gemacht, habe auch einige Befürchtungen, die ich durchaus schon mit meiner Therapeutin besprochen habe.
Ich habe ihr zB von dem Asperger Test erzählt der in diesem Forum existiert. Resultat: Sie machte den Test auch und siehe da auch sie weist Asperger Syndrom Züge auf *ggg*. Damit wollte sie mir zeigen was von solchen Tests zu halten ist, womit sie wohl Recht hat.
Genau darum, weil ich diese Suche, Herumspekuliererei, diese Tests usw einfach satt habe und endlich wissen möchte was los ist, möchte ich die Diagnose aus ihrem Mund hören anstatt mir alles selber zusammen zu reimen.
@Dependent
Diesen Borderline Test habe ich auch schon gemacht und nicht nur einmal. Es würden einige Symptome passen aber so als 100%igen Borderliner sehe ich mich nicht.
Ach ich hab genug von diesem Rätsel raten !
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Dependent
Helferlein
88
Deutschland W, 42
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Tue, 13.Sep.05, 12:03 Re: Therapeutin verweigert Diagnosenstellung |
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Dann wirds bei dir auch was Kombiniertes sein. Du bist wahrscheinlich so wenig wie ich in eine Schublade zu stecken, hast z.B. eine Störung mit Borderline-, schizoiden, narzisstischen etc. Zügen. Musst du dann akzeptieren, dass es keine Krankheit in "Reinform" ist.
Du scheinst die Diagnosesuche aber auch wirklich fast obsessiv zu betreiben. Versuchst du in deinem Leben immer, dich und vielleicht andere zu kategorisieren? Und was steckt dahinter? Eine Art Zwang?
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ichbinich
Forums-InsiderIn
153
österreich W, 35
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Tue, 13.Sep.05, 19:22 Re: Therapeutin verweigert Diagnosenstellung |
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hallo zwergerl,
ich würde für das wichtigste halten, die frage deiner therapeutin zu beantworten und ihr zweitens die frage zu stellen, warum sie es dir nicht sagen will.
mich hat es damals erleichtert, das das kind einen namen hat. andererseits bin ich lange - und tue es immer noch - so richtig an der diagnose festgeklebt, habe mein ganzes leben unter dem licht der diagnose betrachtet. ich finde das nicht gut, und mein kopf sagt, diagnosen sind nur konstrukte und ich bin nicht die diagnose, aber ich kann nicht anders. ich habe die vermutung, das könnte dir auch passieren. ist auch nicht nur angenehm.
wie immer hilft nur eines: ansprechen, ansprechen, ansprechen.
aber ich vermute, dass du ohnehin schon zu sehr mit der nase in dem thema steckst, als dass du in der nächsten sitzung über etwas anderes sprechen wolltest?!
ichbinich
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_________________ werde der, der du bist (nietzsche) |
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