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Anna Nym
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Post Sat, 10.Sep.05, 10:27      Krankenstand/Arbeitsunfähigk.- Was darf man, was nicht? Reply with quoteBack to top

Hallo, liebes Forum!

Ich bin berufstätig. Arbeite noch. Bin seit einem Jahr in psychiatrischer und psychotherapeutischer Behandlung. Beruf, Familie und meine Probleme ... alles wächst mir im Moment über den Kopf. Ich hatte am Freitag ein Gespräch mit meiner Therapeutin. Ich möchte in eine Tagesklinik oder in eine ähnliche Einrichtung. Stationär kommt für mich nicht in Frage, denn ich habe ein "kleines" Kind. Nur krankschreiben ist mir aber auch zu wenig. Ständig zu Hause ohne Beschäftigung und nur für ein paar Stunden die Woche zur Therapie würde meine Situation nur noch schlimmer machen. Aber arbeiten kann ich auch nicht mehr. Ich kann mich nicht mehr konzentrieren. Bin meinen Kolleg(innen) gegenüber überaus aggressiv. Mache viele Fehler. Letztes Jahr war ich deshalb oft krank geschrieben. Aber es hat mir nichts gebracht.

Achja ... und was hat das jetzt mit meiner eigentlichen Frage zu tun ... Meine Therapeutin stimmt mir zu, dass es für mich durchaus hilfreich wäre, beruflich für ca. 3 bis 6 Monate auszusetzen. Krankenhausaufenthalt eben, aber für mich kommt halt nur eine Tagesklinik in Frage. Wie ist das denn nun mit der Arbeitsunfähigkeit/Krankenstand? Ich meine, ich wäre ja dann nur tagsüber in der Klinik und würde danach mein Kind dann wieder vom Kindergarten abholen. Einen Nachmittag in der Woche hat man ja auch frei. Darf man außerhalb der Tagesklinikzeiten eigentlich alles machen was man will (ich rede jetzt von vernünftigen Sachen, die mir nicht schaden) wie z.B. ins Cafe, mit dem Kind `mal auf dem Spielplatz oder mit der Freundin `mal ins Kino oder einfach nur alleine in der Stadt flanieren ...

Im Moment kann ich mir zwar nicht vorstellen auf irgendwelche Aktivitäten großartig Lust zu haben (ich mache ja jetzt neben meinem Beruf auch nichts - oder kaum etwas), aber ich habe Angst dann im Krankenstand irgendwie eingesprerrt/eingeschränkt zu sein. Das bereitet mir echt ein ungutes Gefühl.

Klar, das Ganze kann ich dann auch mit meinen behandelnden Arzt besprechen. Ich habe halt Angst, dass er mich nicht versteht. Auf der einen Seite "krank" auf der anderen Seite "aktiv" sein zu wollen.

Wäre nett, wenn mir jemand antworten würde!
lG Anna Nym
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Jelka
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Post Sat, 10.Sep.05, 10:56      Re: Krankenstand/Arbeitsunfähigk.- Was darf man, was ni Reply with quoteBack to top

Ich würde als allererstes vorschlagen, dass du das mit deinem Arzt besprichst, was er für sinnvoll halten würde, wenn du krank bist.
Denn gerade bei Depressionen wie auch bei vielen anderen psychischen Krankheiten ist es genau das Falsche, wenn man sich zu Hause einsperrt. Dadurch wird es in den meisten Fällen tatsächlich nur noch schlimmer und wenn man dann irgendwann wieder das Haus verlassen soll, fällt es einem noch schwerer, weil man es überhaupt nicht mehr gewohnt ist.

Mein Arzt weist immer extra darauf hin, dass ich auf jeden Fall das Haus verlassen und etwas tun soll, wenn er mich aus psychischen Gründen krankschreibt. Und wenn es nur ein Spaziergang ist - ich bin quasi verpflichtet, dass Haus zu verlassen, wenn ich krankgeschrieben bin. Die von dir überlegten Sachen, was du gerne tun würdest, würde mein Arzt bestimmt allesamt unterstützen.

Es ist natürlich wichtig, dass du dich dadurch nicht überforderst, sondern es dir wirklich gut tut - so wie du es ja auch schreibst. Also ein Rockkonzert oder eine Riesenparty wären in der Tat merkwürdig. Aber flanieren, mit dem Kind auf den Spielplatz oder mit einer Freundin ins Kino sind doch allesamt eher geruhsam und kommen mir somit sehr geeignet vor.


Zur Tagesklinik kann ich nur sagen, dass ich in Deutschland zumindest noch nichts davon gehört habe, dass die Leute dann irgendwie eingeschränkt sind.
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Anna Nym
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Post Sat, 10.Sep.05, 12:44      Re: Krankenstand/Arbeitsunfähigk.- Was darf man, was nicht? Reply with quoteBack to top

Lieben Dank für deine Antwort!

Anfang nächster Woche habe ich dann den Termin bei meiner Neurologin. Ich habe Angst vor dem Gespräch. Habe Angst, dass sie mich und den Wunsch in eine Tageseinrichtung zu gehen nicht ernst nimmt und nur glaubt, ich will mich vor der Arbeit drücken.

Mal sehen, wie`s weiter geht *grübel*?!

lG Anna Nym
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Wolflein
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Post Wed, 14.Sep.05, 1:52      Re: Krankenstand/Arbeitsunfähigk.- Was darf man, was nicht? Reply with quoteBack to top

hallo

@Anna Nym

solange sich die neurologien ihre meinung denkt, ... is es wurscht

früher war es so, das du als arbeier 4 wochen überhaupt nicht kündbar warst.
diese erste zeit, also diese 4 wochen, bei angestellenten sind/waren es glaub ich 6 wochen, (be)zahlte die firma und dadurch war man nicht kündbar.

vor einem neurologen brauchst du dich wirklich nicht fürchten.
stelle fragen... wen sie /er in dein privatleben "eindringen" so mach das gleiche wie sie/er.rede sie auch auf ihr privatleben an.
Diese ärztin hat überhaupt nichts mit deinem krnakenstand zu tun.
wen der hausarzt es für nötig hält, wird er dich weiter überweisen, aber ich habe noch nie gehört das ein neurologe,psychiater , den krankenstand aufheben kann.

auch wen ich deine angst verstehe ..... sei eines, Ehrlich
sprich über deine angst, ...... angst zu haben ist nicht schlimm und lieber stehe ich dazu, als das man sich selbst etwas vormacht

allesliebe und ganz viel mut wünsche ich dir
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Anna Nym
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Post Thu, 15.Sep.05, 13:25      Re: Krankenstand/Arbeitsunfähigk.- Was darf man, was nicht? Reply with quoteBack to top

Hallo Wolflein!

Danke dir ganz lieb für deine Antwort! Kommst du auch aus Österreich? Es ist halt so, dass die Hausärztin mich auch nicht solange krankschreiben könnte. Früher oder später müsste ich daher eh zum Chefarzt der Krankenkasse. Wie es dann da abläuft, darüber weiß ich gar nicht Bescheid. Solange war ich nämlich sowieso noch nie krank geschrieben. Bei meiner Hausärtzin brauche ich mir gar keine Gedanken machen. Sie betreut schon seit Jahren unsere Familie - und ich bin nicht die erste die an Depressionen leidet, aber die erste, die von sich aus und freiwillig etwas dagegen unternehmen möchte.

Vor einer Kündigung brauche ich auch keine Angst haben. Ich bin im öffentlichen Dienst und pragmatisiert - also praktisch unkündbar. Ich habe mir auch schon überlegt `mal ein Jahr frei zu nehmen (Karenzierung), aber dann würde ich finanziell ziemlich in der *!"*!"*!" stecken.

Ich habe einen Antrag für eine Tagesstätte und für 2 Tageskliniken abgegeben. Als Akkutfall werde ich nicht behandelt und so habe ich eine Wartezeit von bis zu 3 Monaten vor mir. Ich hoffe aber doch, dass es mir in 3 Monaten wieder wenigstens soweit gut geht, dass ich das Nötigste zum Leben wieder selber erledigen kann.

Mal sehen, wie`s weiter geht.

lG Anna Nym
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paikea
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Post Thu, 15.Sep.05, 19:09      Re: Krankenstand/Arbeitsunfähigk.- Was darf man, was nicht? Reply with quoteBack to top

Hallo Anna Nym,

ich finde die Überlegung, in eine Tagesklinik zu gehen gut. Und natürlich kannst du nachmittags ganz normal nach draußen gehen und dein Kind vom Kindergarten abholen!
Wenn du eine Magenschleimhautentzündung hättest wärst du ja auch nicht bettlägrig und könntest noch einkaufen oder spazieren gehen (zumindest wenn die Schmerzen gerade nicht zu groß sind).
ich finde es immer wieder erstaunlich, wie viele Gedanken man sich macht, wenn es um psychische Erkrankungen geht. Bei körperlichen Dingen überlegt man doch auch nicht, was ein Arbeitgeber oder der Nachbar sagt, oder ob eine Krankschreibung notwendig ist usw.
Leider gehöre ich auch zu denen, die immer noch rumgrübeln und ich mache es mir auch immer schwer.
Als ich einmal in einer Klinik war und an dem Wochenende nach Hause gefahren bin, habe ich hier mit einer Freundin einen Spaziergang gemacht. Da habe ich auch gleich eine Bekannte getroffen Sad und grinsend
Sad weil es mir peinlich war, krankgeschrieben zu sein und dort so "normal" herumzulaufen.
grinsend weil ich das Glück hatte, daß sie sich mit psychischen Krankheiten auskennt und keine Vorurteile hat. Ihr konnte ich sagen,d aß ich auf Wochenendurlaub bin und am nächsten Tag zurück in die Psycho-Klinik fahre zwinkernd..

Also, wenn du ein Bein gebrochen hättest, könntest du auch evtl. nicht arbeiten. Trotzdem könntest du durchaus mit dem Gips deine Tochter abholen. Also versuch, nicht so viel zu grübeln und mache das, was DIR gut tut.

Viele Grüsse,
Paikea
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Anna Nym
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Post Fri, 16.Sep.05, 14:40      Re: Krankenstand/Arbeitsunfähigk.- Was darf man, was nicht? Reply with quoteBack to top

Hallo paikea,

auch dir ganz lieben Dank für deine Antwort!

Ich mache mir die Gedanken nicht weil es eine psychische Krankheit ist. Ich denke ich stehe nun sehr gut dazu - binde es jedoch nicht gleich jedem auf die Nase. Beruflich wird es kaum jemand wissen, warum und weshalb ich nun krankgeschrieben bin.

Bei einer Magenschleimhautentzündung und Co habe ich von meiner Hausärztin aber noch nie eine ausgewiesene Ausgangszeit bekommen *grübel* Klar, die täglichen Einkäufe darf man schon erledigen und ich denke gegen einen kleinen Spaziergang hat auch keiner etwas einzuwenden. Aber bei einem Besuch im Möbelhaus z.B. sieht es schon wieder ganz anders aus ... ach ... jetzt komme ich ein bisschen vom Thema ab ...

Bei meiner Fraktur des Mittelfußknochens habe ich von 10 Uhr bis 17 Uhr "Ausgangszeit" bekommen. Das ist auch okay so und ist rechtlich (versicherungsmäßig, wenn einem im Krankenstand etwas zustößt) auch vollkommen abgedeckt.

DAS sind so meine Gedanken die ich mir mache ...

Krank sein - und doch nicht ganz krank sein ... Damit komme ich mit MIR einfach nicht ins Reine. Das ist aber auch ein Teil meiner Krankheit (bedingt durch meine Vergangenheit) ... und ich bespreche dies auch mit meiner Therapeutin.

lG Anna Nym
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Wolflein
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Post Sat, 17.Sep.05, 4:08      Re: Krankenstand/Arbeitsunfähigk.- Was darf man, was nicht? Reply with quoteBack to top

hallo zusammen

also
wen sich jeder schähmen müßte der therapien macht,....... ich glaube da wären die strassen leer. es is leider so das machne psychische probleme mit "nicht ganz dicht in der birne" verbinden...

@Anna Nym

ich komme auch aus österreich. der krankenstand ist bei uns von Bundesland zu Bundesland extrem verschieden.
bei einer GKK wirst du niemals einen kontroller sehen , bei der anderen is der 2 min später bei dir zu hause.

ich finde von dir ganz toll , das du 1, deine probleme erkennst und noch toller das du dich nicht hinter ihnen versteckst, ganz toll...
die psyche gehört zum menschen wie ein gebrochener haxen oder vorfuss

und dazu stehen und sagen " he, ich will mir ja helfen lassen, mir wurscht was andere sagen , denken, es ist ja mein leben" das find ich ganz toll und ehrlich , was sehr selten ist.
vielleicht auch durch gründen die Pakiea angesprochen hat....

es ist sicher besser wen du dich an die ausgangszeiten hältst, aber machen kann er dir keiner etwas. du bist ja nicht im gefängnis. wen ein kontrolleur kommen sollte und du bist gerade nicht da , dann wird er dich entweder zum kontrollarzt schicken oder am nächsten tag da stehen.... aber du verlierst deinen versicherungsschutz nicht.

@paikea

Anna Nym dürfte ihre Tochter von der schule abholen, wobei es nicht darum geht was ich im krankenstand machen kann und was nicht.
der bruch eines mittelhand oder mitelfuß- knochen, der ist nicht nur schmerzhaft, wen du da nicht aufpasst kannst sich der knochen so blöd verschieben das du dann sehr lange probleme damit haben kannst.

es geht ja auch nicht darum das jemand prüft ob du einer anderen arbeit nach gehst, was macht jemand der auf sich alleine gestellt ist ?
schuld an dieser ganzen (meiner meinung nach ) Schickane sind die, die schnell einmal einen krankenstand brauchen weil sie zu hause wichtigeres zu tun haben.
leider erwischt man solche "schaben" nicht leicht.
ich verurteile jeden der sich krnakschreiben läßt obwohl er nix hat.
das heißt aber auch nicht das eine verletzung von aussen "sichtbar" ist!

Anna Nym
dir kann nix passiern, ausser du fahrts mit dem auto, was sicher nicht gehen wird und du diese einstellung gar nicht hast, das find i lobeswert
dich kann auch nur wieder das Krankenhaus vom krankenstand abschreiben. also ich nehme an das du im spital warst wegen dem bruch

dafür sind die spitalsärzte zuständing, und solange du einen gipshaxen hast, wird sich daran nichts ändern.
ich würde aber sehr aufpassen bei der belastung des beines, falls du es überhaupt belasten darfst.
entschuldigt bitte den langen beitrag

alles liebe und gute besserung
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Anna Nym
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Post Mon, 19.Sep.05, 7:58      Re: Krankenstand/Arbeitsunfähigk.- Was darf man, was nicht? Reply with quoteBack to top

Ich danke euch allen für eure Antworten!

lG Anna Nym
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