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bibab
sporadischer Gast
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Aachen W, 40
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Sat, 03.Sep.05, 18:24 Devotes Verlangen und neurotische Depressionen??? |
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Mir fehlen die ersten 7 Jahre meiner Kindheit, ich kann mich an nichts mehr erinnern. Meine Mutter eine dominante Hexe, die mir zum Schluß sagte: "Ich hasse dich!" Seitdem besteht kein Kontakt mehr.
Dazu habe ich knapp 39 Jahre gebraucht um diese Lösung zustande zu bekommen.
Mein Vater ein Kopfnicker, der mir allerdings immer das Gefühl gab, er liebt mich.
Längere Beziehungen hatte ich 3 bisher, die allesamt in die Brüche gingen meinerseits. Demütigung, Ablehnung, Zurückweisung, du Null, du Niete...das Schema meiner Mutter, welches einfach irgendwann zu weh tat. Ich entwickelte Verlustängste, Sozialphobien, leichte manische Attacken, Borderlineverhalten und zum Schluß der Zusammenbruch in die neurotische Depression.
Ich habe 2,5 Jahre Psychotherapie gemacht und mir ging es danach gut.
Es geht mir auch heute noch gut, außer ein neuer Punkt macht mir nun Kopfzerbrechen.
Seit 4 Monaten habe ich einen super süßen Freund. Er ist zärtlich, aufmerksam, er bringt mich zum lachen, wir haben viele Gemeinsamkeiten und Ansichten die übereinstimmen, unternehmen, albern usw, der Sex ist erfüllend, ich kann mich bei ihm fallen lassen und habe völliges Vertrauen.
Seit einem Monat hat er meine unterwürfige Ader entdeckt. Er ist auch im Alttag der dominatere Part bei uns.
Fesselt mich im Bett und verwöhnt mich, so wie es mir wünsche, ohne dass es dazu manchmal ein Wort bedarf. Ich genieße ihn und es sehr.
Genieße allerdings auch die Schmerzen die er mir zufügt ( alles im gewissen Rahmen, eher soft-SM)
Da ich Schmerzen gewohnt bin, körperlich ( Autoagressionskrankheit vererbt seit ich 16 bin) sowohl auch die seelischen (aus meiner Kindheit und die anschließenden Folgen daraus) bekomme ich teilweise Angst, damit nicht umgehen zu können.
Geht Sex irgendwann nur noch mit Schmerzen? Kann ich überhaupt Sex und mein Seelenleben auseinanderhalten?
Was ist, wenn eine alte Wunde aufplatzt, weil ich diese Gefühle kenne von irgendwann/-wo her? Sie hochkommen und ich mich auf einmal erinnere. Bin mir nicht sicher, ob ich es überhaupt wissen will, was im Alter von ca. 3-7 Jahre passiert ist. In der Therapie habe ich es nicht herausbekommen, meine Psyche gibt es nicht frei.
Was ist, wenn er bzw. wir damit überfordert sind usw. in der Situation?
Kommt meine devote Art von meiner Kindheit her? Warum mag ich Schmerzen oder liebe das Gefühl "die Kleine" zu sein?
1000 Fragen, uff...
Kann mir einer hier weiterhelfen?
lg bibab
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tanzendes_irrlicht
Moderatorin
2129
NRW W, 30
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Sun, 04.Sep.05, 7:44 Re: Devotes Verlangen und neurotische Depressionen??? |
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Hallo Bibab,
wenn ich dich recht verstehe, kennst du deine "devote Seite" schon lange an dir. Schreibst du doch, dass deine vergangenen Beziehungen auch durch "geschluckte" Demütigungen und "Kleinmachen" geprägt sind.
Warum bist du nun so besorgt, wenn du einen liebevollen Mann an deiner Seite hast, der mit den devoten Aspekten deiner Persönlichkeit - so wie du es schilderst- verantwortungsbewusst auf der sexuellen Ebene umgeht?
Lg,
Irrlicht
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_________________ Toleranz ist, wenn sich die Menschheit in die Menschlichkeit verliebt. C.M. |
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bibab
sporadischer Gast
8
Aachen W, 40
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Sun, 04.Sep.05, 9:53 Re: Devotes Verlangen und neurotische Depressionen??? |
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Hallo Irrlicht,
vielen Dank erst einmal für deine Antwort.
Meine "devote" Seite, sexuell gesehen, ist mir noch nicht so lange bewusst. Erst seidem mein jetztiger Freund angefangen hat mir sie bewusst zu machen und ich spüre, es gefällt mir, wenn er mir weh tut und mich danach auffängt.
Demütigungen, Kleinmache usw. zuvor, egal ob durch Eltern, oder durch Beziehung kenne ich nur verbal und nicht sexuell. Ob meine Mutter mich im Kleinkindalter geschlagen hat, kann ich nicht sagen. Ich weiß nur, dass mein Vater meist sehr böse geschaut hat, wenn sie es versucht und sie es somit meist seingelassen hat. Wie gesagt, mir fehlen ein paar Jahre.
Schmerzen kenne ich durch diverse Op´s und längere Krankheitszeiten, selbstzugefügte und die seelischen halt, die ich erst mir vor drei Jahren in der Therapie bewusst machen konnte, woher die stammen.
Ich habe gedacht, nach der Therapie kann ich normal leben und brauche diesen "Leidensweg" nicht mehr. Ich fühlte mich dem Leben gewachsen, nicht mehr als Kind, welches immer auf der Suche war geliebt zu werden, täglich zu kämpfen alles gut und noch besser zu machen. War einfach stark, selbstbewusst, freute mich darüber, mich auch verbal äußern zu können, was ich will und was ich nicht will. Freute mich auch auf ein Leben ohne Schmerz.
Jetzt bekomme ich die absolute Aufmerksamkeit auf allen Ebenen, fühle mich geliebt und erkannt. Könnte mich also zurücklehnen und zum ersten Male einfach mein Glück genießen.
Und nun habe ich einfach Angst, dass es eskalieren könnte, wenn ich es zulasse, dass mir wieder Schmerz zugefügt wird. Das irgendwelche Erinnerungstüren dadurch geöffnet werden und ich damit nicht umgehen kann. Folglich wieder Therapie nötig hätte, weil ich mir sicher bin, dass dies nicht ohne Depressionsfolgen, Manie usw. wieder abläuft und womöglich meinen Freund zu verlieren dadurch. Das sind keine Klacksachen, die mal eben in zwei Wochen zu regeln wären. Meist dauert es doch Monate, ehe ich wieder gerade komme. Und das wäre sehr belastend für eine frische Beziehung, die gerade mal im Aufbau ist.
lg bibab
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alissa39
Forums-InsiderIn
231
Österreich W, 39
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Sun, 04.Sep.05, 10:31 Re: Devotes Verlangen und neurotische Depressionen??? |
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Hallo bibab,
ob ich Dir wirklich weiterhelfen kann, weiß ich nicht, da ich selbst keine derartigen Erfahrungen gemacht habe.
Aber Deine Frage, ob Deine devote Art aus Deiner Kindheit kommt und Du deshalb Angst hast, dass dadurch auch in Zukunft Probleme entstehen könnten, ist so wahrscheinlich nicht beantwortbar.
Ich z.B. hatte eine glückliche Kindheit, wurde in keiner Weise unterdrückt oder so, war immer selbstbewußt und mit mir im Reinen - kam erst mit knapp 30 durch meinen Borderline-Partner in Kontakt mit seelischen Turbulenzen.
Aber ich hab' auch eine devote sexuelle Ader, die ich mit meinem neuen Partner auslebe. Allerdings nicht immer - bei mir hängt das stark von der Tagesverfassung ab.
Im Alltagsleben sind wir allerdings absolut gleichberechtigt; eher hab' da sogar ich die "Führung".
Du siehst also, es muss nicht zwangsläufig mit Deiner Vergangenheit zu tun haben.
Da Du Dir aber Sorgen darüber machst, wäre es vielleicht das Beste mit Deinem Partner darüber zu reden. Damit Ihr das stoppen könnt, falls es eskalieren sollte.
Denn so wie ich Dich verstanden habe, ist er zwar auch im Alltag dominant, aber nicht so, dass er Dich unterdrücken will?? Stimmt das so? Denn dann hast Du ja auch jemand mit Verantwortung an Deiner Seite, der bestimmt nicht will, dass Deine devote sexuelle Seite Depressionen auslöst.
Alles Gute!
Alissa
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bibab
sporadischer Gast
8
Aachen W, 40
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Sun, 04.Sep.05, 10:49 Re: Devotes Verlangen und neurotische Depressionen??? |
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Hallo Alissa,
wir leben meine devote Ader auch nicht immer aus. Wir haben genauso Kuschelsex mit sehr viel Zärtlichkeit und Anlehnung. Das gefällt mir ebenso sehr. Bisher wollte ich es auch nicht zulassen, dass es immer mit Schmerz abgeht.
Es ist halt noch Neuland für mich.
Und ja richtig, auch wenn mein Freund dominant ist, im Alltag sind wir doch gleichberechtig. Ich kann mich äußern, habe eine eigene Meinung, sage, wenn mir etwas nicht passt und fühle mich von ihm nicht unterdrückt. Er ist ein sehr verständnisvoller Mensch und sieht Äußerungen mir nicht als Kritik an, sondern als Kennenlernen meiner Person.
Ich denke mir, ich muss wirklich mehr mit ihm darüber reden. Ab und zu fällt es mir halt noch schwer, weil ich es nicht gewohnt bin - viel über mich und meine Gefühle zu reden. Und ich bin froh, diese Seite gefunden zu haben.
Ich bin besser im Schreiben, als im Reden. Und es gibt mir eine große Hilfestellung, wenn ich mich erst einmal mit anderen austauschen kann oder wenn es Gleichgesinnte hier gibt.
Ich habe viel im Internet herumgestöbert, aber ich finde kaum Info über Lustschmerz und Psyche.
Vielen Dank dir.
lg bibab
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carö
Forums-InsiderIn
456
Deutschland W, 38
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Sun, 04.Sep.05, 13:39 Re: Devotes Verlangen und neurotische Depressionen??? |
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hallo bibab,
Quote: | Er ist auch im Alttag der dominatere Part bei uns. |
deine bedenken haben sich – so habe ich es verstanden –ja v.a. auf die sexuelle ebene bezogen. ansonsten schreibst du, dass du sehr glücklich bist, ihm sehr vertraust. kann es sein, dass du sorgen hast, dass nicht nur bei DIR etwas durch deine devote „ader“ in bewegung gerät und du dich z.b. an etwas – schlimmes ?? aus der kindheit erinnerst, sondern dass irgendwo auch eine angst schlummert, ER könnte sich auch im alltag zu jemandem entwickeln, der dir schmerzen zufügt ?
weiss nicht, vielleicht lieg ich ganz falsch, mir drängte sich nur der gedanke auf, weil du das problem in erster linie bei dir siehst... und es endet bei dir ja sogar in der vorstellung, er könnte dich schließlich verlassen, wenn du nicht mehr so gut „funktionierst“, ängste und andere probleme bekommst und nicht mehr alles nur schön ist...
Quote: | Warum mag ich Schmerzen oder liebe das Gefühl "die Kleine" zu sein? |
Quote: | Erst seidem mein jetztiger Freund angefangen hat mir sie bewusst zu machen und ich spüre, es gefällt mir, wenn er mir weh tut und mich danach auffängt. |
mir ist das, was du beschreibst nicht unbekannt, nur dass ich meine „devote ader“ schon länger kenne. ich habe es auch eine zeitlang sehr ausgelebt und kann deine sorgen diesbezüglich gut nachvollziehen. in der therapie habe ich allerdings schon einen zusammenhang zu meiner kindheit dazu herstellen können. ob das nun bei jedem mit erfahrungen aus der kindheit zusammenhängt, weiss ich nicht, bin nur laie auf dem gebiet. bei mir ist es so, dass zwar in erster linie der devote sex mit schmerzen (auch sehr soft bei mir, nichts richtig hartes) toll und erregend war, dahinter steckt(e) aber bei mir das gefühl der hingabe, des sich auslieferns und der wunsch nach der erfahrung in dieser hilflosigkeit gesehen und gehalten zu werden. das hat bei mir ganz viele parallelen zu meiner geschichte, zu meinem hintergrund, durchaus auch auf den mangel dieser sicherheit in der kindheit.
Quote: | Geht Sex irgendwann nur noch mit Schmerzen? Kann ich überhaupt Sex und mein Seelenleben auseinanderhalten? Was ist, wenn eine alte Wunde aufplatzt, weil ich diese Gefühle kenne von irgendwann/-wo her? Sie hochkommen und ich mich auf einmal erinnere. |
Quote: | Und nun habe ich einfach Angst, dass es eskalieren könnte, wenn ich es zulasse, dass mir wieder Schmerz zugefügt wird. Das irgendwelche Erinnerungstüren dadurch geöffnet werden und ich damit nicht umgehen kann. |
ja, das verstehe ich. es war allerdings bei mir damals nicht so, dass eine erinnerungstür aufgegangen wäre. muss also nicht unbedingt sein. kann aber...
seit ich die zusammenhänge bei mir besser kenne, habe ich auch größere bedenken, meine diesbezüglichen sexuellen phantsien direkt auszuleben... ich meine jetzt wirklich die geheimsten dieser wünsche... ich denke, dass es phantasien bleiben dürfen, die ich nicht unbedingt ausleben muss. ich vermisse es auch nicht. bei ganz softem devoten sex stürz ich nicht ab, das ist schön und o.k. und es ist bei mir auch nicht eskaliert, wurde also nicht stärker oder eine fixierung draus...
ich denke auch, das du deine sorgen mit deinem freund teilen solltest, das hast du ja auch vor. ansonsten muss alles nicht so schlimm kommen, wie es in deiner vorstellung abläuft. viel wichtiger finde ich, dass du deine ängste ernst nimmst und auf dich achtest.
LG
caroline
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_________________ Der Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung ändern können. |
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bibab
sporadischer Gast
8
Aachen W, 40
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Sun, 04.Sep.05, 19:34 Re: Devotes Verlangen und neurotische Depressionen??? |
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Hallo Caroline,
vielen Dank für deine Gedanken zu meinem Thema.
Nein, ich glaube auch nicht, dass er mir im Alltag weh tun möchte. Er ist sehr liebevoll zu mir. Gibt mir Kraft, unterstützt mich, wo er kann.
Meine Ängste bzgl. "nicht funktionieren" habe ich abgelegt mittlerweile. Ich weiß, dass ich nicht perfekt sein muss, auch mal mit nur halber Kraft fahren darf, wenn es an dem ist.
Zitat von dir: der wunsch nach der erfahrung in dieser hilflosigkeit gesehen und gehalten zu werden.
Da hat es bei mir eben gewaltig "KLICK" gemacht. So habe ich das noch nie betrachtet.
Ja, ich glaube, er zeigt mir eine neue Variante. Bisher kannte ich nur, Hilflosigkeit und danach kam der Fall. Man hat mich immer fallen gelassen, mir nie die Zuwendung und Anerkennung gegeben, die ich glaubte verdient zu haben.
Bei ihm ist es völlig anders. Er fängt mich auf nach der Hilflosigkeit. Vielleicht ist es wirklich eine Paralelle zu meinen anderen Verletzungen ( bildlich gesehen) Er kann mir einen Weg zeigen, dass es nach dem Schmerz, nach der Wunde, auch ein Heilen gibt. Und es keine Narben bleiben müssen. Das es eine Welt hinter dem Schmerzozean gibt. Eine, mit viel Zuwendung, Liebe, mit viel begehren und mich haben wollen, so wie ich bin.
Ich werde mit ihm reden. Leider ist er zur Zeit in Urlaub, aber das ist ganz gut so. Diese Zeit kann ich nutzen mir über einiges im Klaren zu werden. Ich möchte schon meine devote Seite nicht ganz aufgeben. Möchte weiter mit ihm den neuen Weg erkunden und genießen.
Meine Ängste lagen nur in der Sichtweise und der Unsicherheit, ob ich Alltag und Sexleben trennen kann. Ich möchte im Alltag nicht mehr die "Kleine" sein, die nicht den Mund aufbekommt, die sich unterdrücken lässt, die nicht ihr eigenes "Ich" leben darf. Möchte als vollwertiger Mensch geachtet und respektiert werden. Immerhin hat es dazu den Weg durch einige Höllen benötigt und der war nicht immer einfach für mich.
Ich danke dir sehr. Da waren einige Sätze, die mir wirklich Licht ins Dunkle gebracht haben.
lg bibab
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SensibleLionQueen
Forums-InsiderIn
303
Köln W, 20
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Sun, 04.Sep.05, 20:54 Re: Devotes Verlangen und neurotische Depressionen??? |
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hi biba,
ich finde du solltest nicht weiter mit diesem soft sm machen. Die gedanken und ängste und zeifel die du um dieses thema hegst, viel zu negativ und meiner meinung nach der erste schritt in die abhängigkeit.
Man sollte das nur machen weil es einem spaß macht, und sollte das nicht mit der kindheit verbinden.
Auch finde ich den gedankengang ein wenig komisch. Du sagtst das du es schön findest wenn man die zeigt, das man dich auffängt, für dich da ist und bei dir sit. Warum willst du aber davor noch schmerzen? hast du nicht genug schmerz gehabt in deinem leben? dein freund kann dir doch auch so zeigen, das das er immer für dich da ist und dich auffängt wenn es dir schlecht geht. Dann muss er dir doch nicht die schmerzen vorher zufügen?!
Außerdem würde ich gerne wissen wie lange du mit ihm zusammen bist. Du siehst im moment nur die gafahr in deiner psyche bei dem soft sm, aber du solltest auch mal die gefahr in seiner psyche sehen. Du weißt nicht genau wie weit sich sein drang dominant zu sein ausdehnen wird. menschen sind sehr machthungrig, vorallem männer. Ich hätte erher angst, das ER immer nur noch will wenn er der dominante ist und du die devote.
LG
Sarah
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bibab
sporadischer Gast
8
Aachen W, 40
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Mon, 05.Sep.05, 17:58 Re: Devotes Verlangen und neurotische Depressionen??? |
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Hallo Sarah,
auch dir vielen Dank für deinen Beitrag.
Meinst du wirklich, es ist der erste Schritt in eine Abhängigkeit? Sexuell gesehen, oder auch im realen Leben?
Es macht mir ja Spaß und ob ich es wirklich mit meiner Kindheit in Verbindung setzen muss, ist noch nicht raus. Es sind halt Gedankengänge, auch Ängste sicherlich bei mir, die mich halt ans Überlegen bringen. Und lieber mache ich das vorher, als dass ich nachher in der Patsche sitze.
Zitat von dir:
Auch finde ich den gedankengang ein wenig komisch. Du sagtst das du es schön findest wenn man die zeigt, das man dich auffängt, für dich da ist und bei dir sit. Warum willst du aber davor noch schmerzen? hast du nicht genug schmerz gehabt in deinem leben? dein freund kann dir doch auch so zeigen, das das er immer für dich da ist und dich auffängt wenn es dir schlecht geht. Dann muss er dir doch nicht die schmerzen vorher zufügen?!
Ja, ich habe schon wirklich genug Schmerz in meinem Leben erfahren müssen. Das ist richtig. Aber der Lustschmerz ist eine neue Variante für mich und es ist kein zwingendes Muss bei mir bzw. bei uns. Wir haben auch normalen Kuschelsex. Aber wenn, dann kommt es einfach so, aus uns heraus und wir genießen es beide.
Mein Freund fängt mich auch so auf im Alltag. Es gab da zwar bisher nur zwei/drei kleine Situationen bisher, aber es hat es super lieb aufgenommen, mir gezeigt: "Hey, ich bin da, auf mich kannst du dich verlassen."
Beim Sex ist es ein ganz anderes Gefühl. Wenn ich "normalen" Sex habe, braucht er mich nicht auffangen. Dann ist es wunderschön, ich genieße und kann mich/uns einfach leise ausklingen lassen.
Beim devot sein kommen allerdings imense Gefühle auf, die man/ich nicht einfach leise ausklingen lassen kann, ohne aufgefangen zu werden. Das ist verdammt wichtig danach. Und auch dieses Gefühl ist super schön.
Zitat von dir:
Außerdem würde ich gerne wissen wie lange du mit ihm zusammen bist.
Seit vier Monaten.
Du siehst im moment nur die gafahr in deiner psyche bei dem soft sm, aber du solltest auch mal die gefahr in seiner psyche sehen. Du weißt nicht genau wie weit sich sein drang dominant zu sein ausdehnen wird.
Nein, dass weiß ich wirklich nicht. Aber Garantien gibt es eh keine. Was ist, wenn du nen super süßen Mann kennenlernst, du bist mit ihm 1,2,3.. Jahre zusammen, ihr geht heiraten und in der ersten Nacht dreht er sich und fängt an dich zu prügeln? Ist meiner Freundin so ergangen. Eine Garantie wird man nie bekommen.
menschen sind sehr machthungrig, vorallem männer. Ich hätte erher angst, das ER immer nur noch will wenn er der dominante ist und du die devote.
Dazu bedarf es halt Gespräche und dies habe ich vor zu tun. Aber deine Gedanken sind auch gar nicht sooo verkehrt. Nur, wenn ich vor allem und jeglichem Angst bekommen, dann lande ich auch wieder dort, wo ich schon einmal war und der Gedanke gefällt mir genauso wenig.
lg bibab
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SensibleLionQueen
Forums-InsiderIn
303
Köln W, 20
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Mon, 05.Sep.05, 20:13 Re: Devotes Verlangen und neurotische Depressionen??? |
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hmm, gespräche sind immer gut.
Ich kann nicht nachvollziehen wie es gefallen kann wenn dein partner dir schmerz zufügt und dich danach "auffängt" aber wenn es so ist dann ist es so. so ein bisschen soft sm, ok ist eigentlich ja nichts gegen einzuwenden.
Wichtig ist nur, dass der liebevolle sex nicht zu kurz kommt. und du solltest ihn genau beboachten, wie er sich verhält, ob er vielleicht mit jedem mal weiter geht und alles. hast du ihn mal gefragt warum udn was ihm daran spaß macht dir weh zu tun? würde mich interessieren.
LG
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bibab
sporadischer Gast
8
Aachen W, 40
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Mon, 05.Sep.05, 21:14 Re: Devotes Verlangen und neurotische Depressionen??? |
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Hallo Sarah,
lese bitte auch meinen allerersten Text.
Dort steht unter anderem, Borderlinesymptomatik. Ich habe an vielen Abgründen schon gelebt, immer an der Grenze von irgendwas. Mir selbst auch Schaden und Schmerz zugefügt. An solchen Abgründen habe ich mich immer am lebendigsten gefühlt. Mich selbst intensivstens gespürt.
Das sind Dinge, die keiner nachempfinden kann, wenn er es selbst nicht erlebt hat. Da besteht dann schon ein gewisser Zusammenhang.
Der liebevolle Sex kommt keineswegs zu kurz. Wir führen auch so eine sehr, sehr harmonische und liebevolle Beziehung. Immer kleine Überraschungen, Freuden bereiten, Gesten, Berührungen...ein kleiner Kuss hier, eine zärtliche Umarmung da, ein Streicheln im Gesicht, Hand in Hand gehen, sich anschmachten, mit Augenklimpern usw. Er ist null Macho. Eher total natürlich. Er verwöhnt mich ohne Ende, trägt mich sozusagen auf Händen. Er zeigt mir täglich seine Liebe zu mir und das fühle ich und das gibt mir vollstes Vertrauen.
Das mit dem -sich steigern von Mal zu Mal - wird sich zeigen, denke ich mir. Aber ich achte darauf.
Und nein, ich habe ihn noch nicht gefragt, warum er es mag, mir Schmerzen zuzufügen. Wie schon gesagt, es ist noch Neuland für "Uns" beide. Er hat nur bemerkt an meinen Reaktionen, dass es mir gefällt härter angepackt zu werden. Auch das werde ich noch fragen müssen, warum er es macht. Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht und ich denke mir auch, es ist wichtig zu wissen.
Entweder macht er es, weil es in ihm liegt und ihn genauso anmacht, oder er würde es mir zuliebe tun. Letzteres würde aber Überwindung kosten, glaube ich und dann ist es nicht mehr okay. Schon gar nicht auf Dauer.
Wenn die Liebe noch mehr wächst, dann kann kein Mensch einem Mensch Schmerz zufügen (absichtlich), wenn er ihn tief und innig liebt, ...es sei denn, es liegt in beider Naturell und wird als lustvoll empfunden.
Und vor allem, man muss es trennen können vom Alltag und von der Seele. Da bin ich dabei, dass herauszufinden. Beidseits sei betont.
Ich, zum Beispiel, könnte ihm niemals wehtun. Es liegt nicht in mir.
lg bibab
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Yonie
sporadischer Gast
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Niedersachsen W, 33
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Sat, 17.Sep.05, 11:35 Re: Devotes Verlangen und neurotische Depressionen??? |
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So, das hat ja wenigstens geklappt. Vielleicht ist die Datenmenge zu groß gewesen. Ich werde meinen Text jetzt in drei Teilen versenden, dann ist es auch nicht so ärgerlich wenn etwas schief läuft. Also, jetzt:
Hallo Bibab!
Deine Zeilen und auch die von Caroline haben mich sehr beschäftigt.
Ich bin jetzt seit 13 Jahren mit meinem Mann zusammen, vor 8 Jahren haben wir geheiratet. Leider ist bei uns die Sexualität ganz zum erliegen gekommen. Wir haben das letzte Mal vor zwei Jahren miteinander geschlafen. Unsere Beziehung ist durch Höhen und Tiefen gegangen. Die Letzte Tiefe haben wir gerade hinter uns. Wir sind beide ziemlich depressiv, darunter leidet dann wohl auch die Libido.
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Yonie
sporadischer Gast
15
Niedersachsen W, 33
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Sat, 17.Sep.05, 11:47 Re: Devotes Verlangen und neurotische Depressionen??? |
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Darum geht es mir aber eigentlich gar nicht. Es geht mir "um das Gefühl der Hingabe, des sich auslieferns und der Wunsch nach der Erfahrung in dieser Hilflosigkeit gesehen und gehalten zu werden" . Caroline hat das wirklich sehr schön beschrieben. Ich habe das sowohl sexuell wie auch in meinem Lebenslauf ebenso erlebt. Die Parallelität des sowohl äußerlich verlaufenden sowie auch innerlich und sexuell stattgefundenen Prozeßes ist mir beim lesen Eurer Zeilen aufgefallen. Der äußere Prozeß bezog sich auf die Umstellung meiner Lebensumstände. Dabei mußte ich mich in ein abhängiges Verhältnis begeben und in voller Ergebenheit auf Verständnis vertrauen. Das war schwer auszuhalten. Ich bin aber aufgefangen worden. Gleichzeitig fand auch eine Wandlung meiner sexuellen Phantasie statt. Ich habe begonnen mir meine Lust zuzugestehen. In dieser Zeit hat mein sexuelles Verlangen und Empfinden sehr zugenommen. Ich habe kein Bedürfnis nach Schmerz aber für mich ist die Vorstellung einer bedingungslosen Hingabe erregend, willenlose Unterwerfung, ausgeliefert sein. Ich habe noch nie so intensive Körperempfindungen gehabt, wie jetzt. Meine Phantasie reicht dafür schon aus. Wie gesagt aber nur alleine mit mir. Die Begleichung der Störung zwischen meinem Mann und mir läßt sich wohl nur langsam beheben, wenn überhaupt.
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Yonie
sporadischer Gast
15
Niedersachsen W, 33
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Sat, 17.Sep.05, 11:58 Re: Devotes Verlangen und neurotische Depressionen??? |
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Das kappt ja jetzt ganz gut mit dem Datentransfer
Die Verbindung von Hingabefähigkeit und Lebensgeschichte habe ich auch in einem Buch wiedergefunden, das genau dieses Thema beschreibt. Es geht da allerdings etwas härter zur Sache. Es ist die Autobiographie einer Theologin, die im Lauf ihres Lebens zu ihrer Leidenschaft zu extremer Sexualität findet. Das Buch ist unter zwei Titeln erschienen: "Credo an Gott und sein Fleisch" und "Die heilige Hure". Die Autorin heißt Heide-Marie Emmermann. Ihr Buch wurde auch verfilmt. Die Ausstrahlung war damals sehr umstritten. Leider wird das Buch nicht mehr aufgelegt, so daß man in Antiquariaten danach suchen muß.
Zu Deinen Ängsten möchte ich gerne noch etwas schreiben. Ich denke es wäre das beste für Dich, wenn ihr ein Zeichen abmachen würdet, wenn es dir zu viel werden sollte. Du müßtest dann nätürlich mit deinem Freund darüber reden. Ich denke Du könntest Dich dann voller Hingabe fallen lassen, wenn du weißt das Du die Situation im Notfall, wenn es Dir zu weit geht, kontrollieren kannst.
So, jetzt aber genug. Alles ist gesagt. Das war mir wirklich wichtig.
lg Yoni
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Yonie
sporadischer Gast
15
Niedersachsen W, 33
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Sat, 17.Sep.05, 12:12 Re: Devotes Verlangen und neurotische Depressionen??? |
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Der zweite Titel ist leider nicht lesbar. Ich verschlüssele das Wort jetzt. Und zwar benutze ich den jeweil rechten Buchstaben auf der Tastatur. Der Titel heißt dann: "heilige JITR".
So jetzt aber...
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