"Bi-pressionen"

neu an Bord! 4 W, 19

Hallo,

das klingt jetzt vielleicht albern, wenn ich das mit meinen 18 Jahren sage, aber ich bin sexuell total frustriert. Vor knapp 2 Jahren habe ich mir eingestehen müssen, dass ich bisexuell bin. Damals, in der 11. Klasse, hatte ich mich in eine Schulfreundin aus meiner Jahrgangsstufe verliebt. Sie gab mir irgendwie immer zu verstehen, dass sie mich mag bzw. auch mehr von mir möchte und letzten Endes erzählte sie mir, dass sie bisexuell sei. Außer, dass wir uns mal geküsst haben (ich war Gott sei Dank total betrunken, sonst hätte ich nie die Initiative ergriffen) passierte dann aber nichts mehr zwischen uns, weil sie sich mittlerweile in einen Jungen verliebt hatte. Ich hab sie dann die ganzen Sommerferien über nicht gesehen oder gehört und hatte totalen Liebeskummer, weil sie sich von mir abgewendet hat, etc. bla, bla. Jedenfalls, seit diesem Kuss, hatte ich keinen derartigen „Kontakt“ mehr zu Mädchen, was mich total fertig macht, denn ich weiß, dass ich diese Seite brauche, denn sie gehört nun mal leider zu mir. Eigentlich hätte ich gern eine ganz normale Beziehung mit einem Jungen, aber ich habe Angst davor meine Freiheit zu verlieren, abgesehen davon, dass ich mich erst richtig verlieben möchte, bevor ich eine Beziehung eingehe, denn ich möchte niemandem wehtun, weil ich mir nicht sicher bin und dann doch wieder Schluss mache (das hab ich nämlich auch schon zweimal gemacht). Ich glaube auch, dass ich mich gar nicht richtig in einen Jungen verlieben kann, bevor ich nicht dieses Bedürfnis, Erfahrungen mit einer Frau zu machen, befriedigt habe. Es ist für mich auch so schwer, mal ein Mädchen mit denselben Bedürfnissen zu finden. Ich sehne mich auch nach einer besten Freundin, mit der ich richtig lachen kann und wo ich immer für sie und sie immer für mich da ist. Dazu kommt, dass ich zurzeit sowieso total labil bin. Ich habe solche große Angst vor allem im Leben und denke immer öfters an Selbstmord, denn ein Leben ohne Liebe, egal, ob körperlich oder mental, bringt irgendwie rein gar nichts. Andererseits, erkenne ich mich dabei nicht wieder und ich will das ja auch gar nicht, aber diese Gedanken sind nun mal da. Ich denke, ich bin depressiv und habe Angst aus diesem Loch nicht wieder herauszukommen. An manchen Tagen geht’s mir auch wieder gut und ich frage mich dann immer, was ich eigentlich will, aber irgendwann, kommt dann doch wieder alles durch. Das Schlimmste ist wohl aber auch, dass sich ein Freund aus unserer Klasse am ersten Schultag das Leben genommen hat. Mein Stiefvater hat mich daraufhin nur gefragt, wie lange ich denn deshalb noch trauern und schlechte Stimmung verbreiten würde. Wie gesagt, in solchen Momenten möchte ich einfach nur ein paar Tabletten zuviel schlucken. Eigentlich hatte ich gedacht, ich könnte über die vergangenen Sommerferien noch mal Energie tanken und mich sammeln und dann das letzte Schuljahr richtig erfolgreich meistern, aber all diese Dinge, werfen mich total aus der Bahn und ich bekomme absolut gar nichts auf die Reihe.

Geht es jemandem vielleicht genauso oder ähnlich?

Liebe Grüße,
enna

Helferlein 90 M, 20

Hi Enna!

Also wenn du mich fragst, dann ey.. sag ich dir mal, nimm professionelle Hilge in Anspruch, weil mit TOT usw is nich zu spaßen, auch wenn du das von dir selber sagst!!!

Zu deiner Suxualität..hm.... ich denke du bist eher ne Lesbe als Bisexuell, wie ich das aus deinem Thread entnehmen kann....also versuch deine Kontakte zu festigen und eine Partnerin zu finden, dann wirst du auch diese schlimmen Gedanken los...

Mfg H0uD

Forums-InsiderIn 284 Berlin W, 40

hallo Enna,

ich finde es im Moment gar nicht so wichtig, eine Definition für deine sexuellen Vorlieben zu finden. Versuch's doch, herauszufinden. Ich weiß, das ist nicht leicht ... habe das alles selber durchgemacht. In der Schule wird das wahrscheinlich schwer, weil da doch eher die hetero - normalität überwiegt. Um Frauen kennenzulernen, wirst du wohl andere Wege beschreiten müssen, dich in die Frauen/ Lesbenszene begeben oder über Kontaktanzeigen.
Nur Mut und viel Energie für dein letztes Schuljahr!

Helferlein 81 irgendwo her W, 20

Hallo Enna,

hast du denn niemanden mit dem du über deine Bedürfnisse reden könntest? Hast du deinen Freunden denn jemals davon erzählt, also, daßdu dich nach einer Frau sehnst?

Es gibt nämlich Beziehungen in denen die Absprache herrscht, daß eskein Problem ist, wenn sich der jeweilige Partner mit gleichgeschlechtlichen Menschen auf sex einlässt, da ein andersgeschlechtlicher Partner ja nicht mit dem eigenn Geschlecht zu vergleichen ist Vielelicht würde dir eine solche Absprache helfen?

Zu deinen Depressionen möchte ich sagen, daß ich das Verhalten deines stiefvaters nicht verstehe, weil es auf mcih absolut gefühlskalt wirkt.
Wahrscheinlich wäre es wirklich angebracht, wenn du dir professionelle Hilfe suchst, zum Beispiel könntest du euren Vertrauenslehrer kontaktieren oder eben andere Beratungsmöglichkeiten annehmen.
Dir veil Glück und liebe Grüße

@H0ud1n1 :
Ich denke, du solltest mit Urteilen gegenüber Forumsmitgliedern nicht so voreilig umgehen, da du diese Menschen nciht kennst und es dir schon allein deswegen nicht zusteht ein Urteil zu fällen...

sporadischer Gast 7 österreich W, 29

Hallo Enna

Im Moment kommen da einige Dinge zusammen, die du wahrscheinlich nicht alle gleichzeitig "bewältigen" kannst bzw. es ziemlich viel Kraft braucht.
Ich denke schon, dass deine "Depression" etwas mit deiner unfreiwilligen "unterdrückten" Sexualität zu tun haben. Du solltest Dich übers Internet über div. Szeneveranstaltungen informieren und auch gegebenenfalls es über Kontaktanzeigen versuchen -> heisst ja nicht unbedingt, dass man gleich mit derjenigen ins Bett hüpfen muss, aber vielleicht entstehen so ein paar Freundschaften und dir wird der 1. Schritt in die "Szene" etwas erleichtert. (ich hatte das Problem, dass ich früher niemanden kannt, mit dem ich ich div. Lokalitäten/Events gehen konnte - alleine ist es immer so eine Sache).
Ob du BI oder lesbisch bist: Ich glaube, dass du das erst herausfinden musst bzw. wirst.
Natürlich gibt es auch Partner, die diese Neigung verstehen/akzeptieren - da würd ich mir nicht so viele gedanken machen (wenn du BI sein solltest).

Der Selbstmord deines Schulfreundes finde ich sehr traurig -> für dich persönlich sollte er aber nicht "Vorbild" sein!

Kopf Hoch!

neu an Bord! 4 W, 19

Ähm hallo, auch, wenn das jetzt schon eine Weile her ist, wollte ich mich trotzdem noch mal melden und auf eure Antworten reagieren.
Zunächst mal danke ich euch vielmals, dass ihr euch Zeit genommen und euch Gedanken gemacht habt, um mir zu helfen!

An H0uD:
Danke für deinen Beitrag, aber ich denke echt nicht, dass ich lesbisch bin, denn dafür habe ich mich schon zu oft in einen Jungen verliebt, bzw. war „verknallt“!
Ich denke einfach, dass meine Bedürfnisse phasenweise und abwechselnd sind. Zurzeit, hab ich sogar gar keine schlechte Laune, weil ich grad weder das eine, noch das andere brauche. Auch gut!

Das mit dem Psychiater hab ich mir auch schon überlegt und mir schon mal diverse Nummern parat gelegt, falls ich denke, jetzt ist es soweit und ich müsste mal mit einer neutralen, realen Person sprechen.

An Meni:
Doch, einige Freunde wissen davon, sind teilweise auch bi und ich habe auch schon mit denen darüber gesprochen, aber das brachte mich immer nicht richtig weiter, weil sie damit scheinbar weniger Probleme haben und das alles gelassener sehen, als ich. Freunden, die ganz normal sind, kann ich das zwar erzählen und sie hören mir auch zu, aber sie können es eben nicht nachempfinden, etc. Allerdings hab ich neulich mit einer Lehrerin gesprochen (ja, ich hab auch gestaunt!!) und seitdem geht es mir auch irgendwie besser. Allerdings hab ich Angst, dass das nur vorübergehend so ist, denn durch ein Gespräch ist die Neigung ja nicht beseitigt.

Die Idee mit der Absprache mit dem Partner ist total klasse! Man muss dann natürlich Glück haben und mit jemandem zusammen sein, der in der Hinsicht tolerant ist. Ich bin auch der Meinung, dass ein andersgeschlechtlicher Partner nicht mit dem eigenen Geschlecht zu vergleichen ist. Diese Möglichkeit beruhigt mich, weil man dann tatsächlich weniger in einer Beziehung „gefangen“ wäre.

An Mizzy und Jana:
Denkt ihr etwa auch, dass ich lesbisch bin? Ich kann euch wirklich versichern, dass es nicht so ist!

Also, nochmals vielen Dank und liebe Grüße an alle!!!! : )

enna

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