Macht eine Psychotherapie bei mir Sinn?

neu an Bord! 3 Freiburg - Deutschland M, 23

Mich beschäftigt gerade die im Titel genannte Frage. Irgendwie schon komisch, am Wochenenende war ich völlig Schizophren, im stundentakt wechselnd apatisch, depressiv, panisch, paranoid, agressiv, euphorisc, hatte schon fast eine multiple Persönlichkeit, war kurz vorm Suizid, habe geflennt, mir weiss Gott was eingebildet, gezittert, bin panischparanoid von Zimmer zu Zimmer gehuscht und habe mich teilweise nichtmal mehr getraut die Augen zu öffnen und habe mir am Schluss eigentlich nurnoch ein warmes Bett und einen Psychiater gewünscht und jetzt...

Nein ich nehme keine Drogen und bin nicht auf Entzug.

Ich frage mich gerade ob eine Theapie bei mir wirklich Sinn macht. Habe noch nie eine gemacht und bin schon länger immer mal wieder so. Das Probelm ist, wenns mir wirklich mies geht könnte ich nie im Leben aus dem Haus, geschweige denn zu einem Therapeuten und ansonsten kann ich meist nichtmal richtig ernst bleiben und muss darüber sogar teilweise selber lachen. Die Frage ist ob das so überhaupt Sinn machen würde?

(Hinweis Admin: Betreffzeile von "Wann ist eine Therapie sinnvoll?" auf obige praezisiert.)

Forums-Gruftie 607 Berge M, 32

Hallo twisted,

“hatte schon fast eine multiple Persönlichkeit” klingt ein bisschen wie “ich war ein bisschen schwanger, dann ging es aber wieder weg“. Also ich würde an deiner Stelle nicht kreuz und quer alles an die Wand malen. Auch Schizophren “sein” kann man nicht ernsthaft von solchen Stimmungsschwankungen oder “seltsamen” Gefühlen ableiten.

Was du vorab machen könntest, wäre, wenn dir wiedermal so ist, dass du “flennen” musst, dann versuch doch mal, dich dem Gefühl hinzugeben, lass doch mal die Tränchen raus. Das ist doch vollkommen in Ordnung, auch für einen Mann. Ich weiß nicht, was du für Sport/Bewegung hast, vielleicht wäre da auch mal ein Gedanke dran zu setzen, dort aktiver zu werden...einerseits um dich deinem Körper wieder ein bisschen zu nähern und andererseits indem du dich da vielleicht mal ab und zu verausgaben kannst und einen Teil dessen loswerden kannst. Was du auch versuchen könntest, währe, wenn du in solchen Momenten das Gefühl hast, dich von deinem Körper zu entfernen, also irgendwie “nicht drin” zu sein, dass du dich ganz konsequent auf tiefes lockeres Ein.-und Ausatmen konzentrierst und dabei versuchst, indem du im Zimmer ein bisschen ganz langsam herumläufst, jede Bewegung ganz genau wahrzunehmen...,fast, alsob du erstaunt bist, was du alles bewegen kannst. Vielleicht versuchst du das mal.

Du beschreibst, ein Hauptproblem ist, dass du in diesen schlimmen Phasen garnicht in der Lage wärst, zu einem PT zu gehen, andererseits in den “guten” Phasen eher dich und eventuelle Hilfe belächelst und wegschiebst. Sinnvoll wäre vielleicht, du versuchst IN der schlechten Phase klarzumachen, ob du Hilfe brauchst und ob du sie auch zulassen würdest...und IN der “guten” Phase dir dann jemanden suchst. Kommst du in so einem verwirrten Zustand dort an, wird man evtl. erst mal versuchen, dich halbwegs ansprechbar zu “machen”, um dann besser an dich heran zu kommen. Da kannst du praktisch auch gleich in einer Phase hingehn, die du als besser erlebst. Es kommt sicher auch auf die anderen Umstände an...also wie du mit dir und deinem Leben zufrieden bist, ob du in solchen Momenten allein bist usw. , aber ich würde, wenn sich mit den oben kurz beschriebenen Vorschlägen nichts ändert und das immer wieder auftaucht, nicht mehr zu lange warten. Brauchst übrigens nicht gleich denken, du seiest verrückt.

Viele Grüße
Hiob

neu an Bord! 3 Freiburg - Deutschland M, 23

Hiob wrote:

Hallo twisted,

?hatte schon fast eine multiple Persönlichkeit? klingt ein bisschen wie ?ich war ein bisschen schwanger, dann ging es aber wieder weg?. Also ich würde an deiner Stelle nicht kreuz und quer alles an die Wand malen. Auch Schizophren ?sein? kann man nicht ernsthaft von solchen Stimmungsschwankungen oder ?seltsamen? Gefühlen ableiten.

Naja das mit dem ein bischen gespalten kann man nicht so genau erklären. Ich versuche einfach das ganze mal einfach an ein paar Momenten zu schildern und gleichzeitig das schizophren abzuleiten.

Kennst du das wenn du manchmal etwas depri bist, dann am Abend oeder gut gelaunt, dann mal kurz raus gehst und die anderen drinnen negativ über dich reden hörst, dann rein kommst, alle außer dir gut geleaunt sind (alles ganz normal) und du dann entweder verängstigt bist (versuchst an garnichts zu denken, weil die ja womöglich deine Gedanken lesen können, oder du dich fragst ob du dir die Stimmen nur eingebildet hast oder ob di wiklich über dich geredet haben und nichts sagst und einfach nur rumguckst) und nichts sagst oder aggressiv reagierst und sie nicht wissen was da abgeht? So bzw. ähnlich ist das bei mir in den meisten Fällen (sowas kommt allle paar Wochen mal vor).

Jetzt eines von mehreren erlebten Extremen: Nachdem du das oben geschilderte erlebt hast, bist du später am abend alleine Zuhause. Du hast irgendwie das gefühl die welt entgleitet dir langsam. Dein denken verändert sich, du KANNST nichtmehr zwischen Einbildung und Realität unterscheiden und für dich ist nurnoch die Einbildung real. Du sitzt in deinem Zimmer siehst deine Webcam und kommst auf einen panisch-paranoiden Film und hast dích garnicht mehr unter Kontrolle. Du siehst dein Telefon (das abgehört wird oder sonstwas), gehst zum Telefon und reist die Kabel aus der Wand um zu sehen wo sie hinführen. Siehst die Autos die drausen parken...

Aus solchen Phasen leite ich ab das ich womöglich schizophren bin.

Das mit der etwas multiplen Persönlichkeit ist schon etwas schwerer zu erklären und eigentlich trifft multiple Perönlichkeit das auch nicht so richtig.

Kennst du das wenn du manchmal das geühl hast du beobachtest dich gerade selbst, siehst dich sogar? Wenn du dir dann manchmal denkst was führ eine scheiße du da gerade eigentlich laberst. Oder die momente wo du stupide von Raum zu raum läufst, oder minutenlang zwei, drei buchstaben auf der tastatur immerwieder hintereinander tippst und du für einen Augenblick klar im Kopf wirst und dich fragst, was zur hölle mache ich da eigentlich gerade? Die Tage wo sich deine Stimmung im zehnminutentakt ändert, oder die Momente wo sch dein Gemütszustand von Happy in panisch ändert, dann wieder happy. Oder wenn dir jemand sagt das du manchmal wie ausgewechelt/ein völlig anderer Mensch bist (die extreme eben) Wie geagt das ist alles nicht so ganz leicht zu beschreiben, dass muss man selbst erlebt haben um zu wissen was genau mit der multiplen Persönlichkeit gemeint ist.

Man kann bei mir auch nicht sagen das ich nur wenn ich depri, matt und mit allem unzufrieden bin so drauf komme, ist oft auch so, dass ich dadurch erst depressiv werde. Auch nicht das ich immer paranoid oder agressiv darauf reagiere. Manche Dinge nehme ich inzwischen einfach als ganz normal hin, aber es sind halt die paranoiden und panischen Phasen nach denen man sich dann nurnoch einen netten Psychiater und ein warmes Bett wünscht.

neu an Bord! 3 Freiburg - Deutschland M, 23

@Hiob
du schreibst: "wenn sich das nicht ändert..."
Wenn man mich fragen würde seit wann, würde ich folgendes antworten: Schizophren veranlagt ist man von Geburt an und richtige paranoide Phasen habe ich zum ersten mal so um die Jahrtausendwende (vor 5-6 Jahren) kennengelernt. Mit 17 wurde mir von einem Freund zum ersten mal geraten eine Therapie zu machen, was ich nicht eingesehen habe...
Wieviele Phasen ich bisher hatte? Kann ich nichtmehr so genau sagen, gibt Jahre mit 3-4 paranoiden Phasen und welche mit mehr.
Ob ich probleme habe? Hmm, subjektiv betrachtet eigentlich nicht, bin relativ zufrieden mit meinem planlosen Leben, ich mag es gemütlich. Objektiv betrachte, naja durch das ganze inzwischen keine Freunde mehr, gelegentlich ein paar keliner Problem im Job, aber irgendwie mag ich das verplante Singleleben.

Helferlein 106 Hessen W, 25

Hallo Twister,

tut mir echt leid das du das hast. Mensch ich kenne diese Situation, weil ich auch mal an diese Situation stand. Ich habe eine Psychose und kenne es parnaoid zu sein, geschweige denn Wahrnehmungstörung zu haben oder Halus wie du es nennst.

Ja die Therapie hat mir sehr geholfen und vorallem fühle ich mich heute sehr gesund. Dies war ein langer weg und fragte mich öfters: "Werde ich jamals wieder gesund?" Gut ich nehme heute noch die Medikamente, aber ich fühle mich sehr befreit. Vorallem kann ich "Normal" leben!

Eine Therapie muss nicht gleich heißen, dass es nur für die La la Menschen sind, sondern auch für Gesunde Leute, die ihren lasst aussprechen wollen und heut zu tage wird oft versucht ohne Medikamente zu Therapieren ausser wenn es sehr nötig ist, aber da fragen auch die Ärzte die Patienten nach, ob die Medikamente als Prophylaxe nehmen wollen oder passend zur Therapie.

Überleg es dir einfach, ob du nicht mal es versuchen möchtest.

Liebe Grüße
Idefix12

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